Mit der Erholung der amerikanischen Wirtschaft nach dem 11. September 2001 wurden ab 2004 die Zinssätze wieder erhöht, um inflatorische Tendenzen zu minimieren. Spätestens bis zur Zinserhöhung durch die FED im Juni 2006, welche die siebzehnte Erhöhung in Folge war, hatte sich die Lage auf den Hypothekenmärkten zugespitzt. Aufgrund der gestiegenen Zinsen mussten die Schuldner höhere Zins- und Tilgungsraten zahlen, da die Zinssätze, nicht wie bei einer Baufinanzierung in Deutschland üblich über zehn bis zwanzig Jahre festgeschrieben wurden, sondern, da man mit weiter fallenden Zinssätzen gerechnet hatte, nur für kurze Zeit fest vereinbart wurden, danach aber variabel waren, immer dem geltenden Satz der FED angepasst wurden. Dies hatte zur Folge, dass die Immobilien, welche eine Sicherheit darstellten, zwangsversteigert wurden. Da immer mehr Kredite ausfielen, also die Schuldner die Kredite nicht mehr bedienen konnten, wurden immer mehr Immobilien versteigert. Dies bewirkte ein Fallen der Preise für Immobilien.
Da vor allem die Hypothekenbanken, aber auch andere Bankinstitute, die Kreditforderungen verbrieften und in Zweckgesellschaften auslagerten, mussten sie die Kredite nicht mit Eigenkapital unterlegen. Hinzu kommt, dass man durch den Verkauf, bzw. die Auslagerung neue Liquidität erhielt, mit denen man weitere Kredite ausgeben konnte. Durch die Verbriefung und den Verkauf dieser Forderungen an besagte Zweckgesellschaften, die sich ihrerseits über Ausgabe von Wertpapieren finanzierten, wurde die ganze Finanzwelt zu Gläubigern der amerikanischen Darlehensnehmer.
Somit konnte die als Subprime-Krise in den USA begonnene Krise sich auf die internationalen Kapitalmärkte ausbreiten. Dies führte letztendlich durch den Vertrauensverlust in die Finanzwelt dazu, dass die Subprime Krise sich zu einer internationalen Finanzkrise ausgebreitet hatte, von der bisher vor allem die großen führenden Industriestaaten, wie USA, Großbritannien, Deutschland, Spanien und Japan betroffen sind. In den so genannten „emerging markets“, zum Beispiel China, Indien und Russland, zeigen sich bisher auch schon vereinzelt direkte Auswirkungen, wobei davon auszugehen ist, dass diese Länder noch stärker betroffen sein werden, wenn die Finanzkrise länger andauert.
Gerade in solchen Krisen wird der Ruf der Bevölkerung nach einer umfassenden staatlichen Regulierung lauter, um den Wohlstand der Gesellschaft zu sichern und auszubauen, allerdings ohne Einschnitte mitzubringen.
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Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG.
- URSACHEN DES ÜBERGREIFENS DER SUBPRIMEKRISE.
- FUNKTIONSWEISE DES HYPOTHEKENBANKWESEN.
- KREDITVERGABEPRAXIS UND LIQUIDITÄTSGEWINNUNG DURCH VERKAUF DER KREDITE
- VON DER SUBPRIME-KRISE ZUR WELTWEITEN FINANZKRISE…...
- ZWISCHENFAZIT
- GRUNDVORAUSSETZUNGEN FÜR EIN KRISENSICHERES FINANZWESEN.
- GELDPOLITIK
- STABILES BANKENSYSTEM
- VERTRAUEN IN DAS BANKWESEN
- REGULIERUNG UND BANKENAUFSICHT.
- MASSNAHMEN DER G-20 STAATEN ZUR SICHERUNG DES FINANZWESENS GEGEN KRISEN
- AUSBAU VON TRANSPARENZ UND RECHNUNGSLEGUNGSPFLICHTEN.
- VERBESSERUNG DER REGULIERUNG
- Akteure der Regulierung.
- Bankenregulierung.
- Risiko-Management...
- FÖRDERUNG DES VERTRAUENS IN DIE FINANZMÄRKTE
- VERSTÄRKTE INTERNATIONALE KOOPERATION.
- REFORM VON INTERNATIONALEN FINANZMARKTINSTITUTIONEN .
- FAZIT UND AUSBLICK.
- LITERATURVERZEICHNIS.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der weltweiten Finanzkrise, die ihren Ursprung in der Subprime-Krise in den USA hat. Ziel ist es, die Ursachen der Krise zu analysieren und Folgerungen für die Vermeidung zukünftiger Finanzkrisen zu ziehen. Die Arbeit beleuchtet die Funktionsweise des Hypothekenbankwesens in den USA und die Rolle von Subprime-Krediten. Des Weiteren werden die Mechanismen untersucht, die zur Ausbreitung der Krise auf die internationalen Kapitalmärkte führten. Die Arbeit betrachtet auch die Grundvoraussetzungen für ein krisensicheres Finanzwesen und analysiert die Maßnahmen der G-20-Staaten zur Sicherung des Finanzwesens gegen Krisen.
- Ursachen der Subprime-Krise und deren Ausbreitung auf die internationalen Kapitalmärkte
- Funktionsweise des Hypothekenbankwesens in den USA
- Risiko-Management und Regulierung im Finanzwesen
- Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Finanzkrisen
- Rolle der G-20-Staaten in der Bewältigung der Finanzkrise
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Ausgangssituation der Finanzkrise dar und erläutert die Bedeutung der Subprime-Kredite als Auslöser der Krise. Die Funktionsweise des Hypothekenbankwesens in den USA wird im zweiten Kapitel detailliert beschrieben, wobei die Rolle von Subprime-Krediten und die Mechanismen der Kreditvergabe und Liquiditätsgewinnung durch den Verkauf von Krediten im Vordergrund stehen. Das dritte Kapitel beleuchtet die Ausbreitung der Subprime-Krise auf die internationalen Kapitalmärkte und die Folgen für die Weltwirtschaft. Das vierte Kapitel analysiert die Grundvoraussetzungen für ein stabiles Finanzwesen, wobei die Bedeutung von Geldpolitik, einem stabilen Bankensystem, Vertrauen in das Bankwesen und Regulierung und Bankenaufsicht hervorgehoben werden. Das fünfte Kapitel befasst sich mit den Maßnahmen der G-20-Staaten zur Sicherung des Finanzwesens gegen Krisen, wobei die Schwerpunkte auf dem Ausbau von Transparenz und Rechenschaftspflicht, der Verbesserung der Regulierung, der Förderung des Vertrauens in die Finanzmärkte, der verstärkten internationalen Kooperation und der Reform von internationalen Finanzmarktinstitutionen liegen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Subprime-Krise, die weltweite Finanzkrise, das Hypothekenbankwesen, Kreditvergabe, Liquiditätsgewinnung, Regulierung, Bankenaufsicht, G-20-Staaten, Finanzmarktstabilität, Risiko-Management und internationale Kooperation.
- Quote paper
- Michael S. Deuer (Author), 2009, Die weltweite Finanzkrise, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/128459