Es ist weitestgehend bekannt, dass sich die Bevölkerungsstruktur in Deutschland verändert. Die Bundesbevölkerung schrumpft und altert. Ab 2010 wird diese Entwicklung an Geschwindigkeit gewinnen und erfordert ein Umdenken aller Betroffener der Unternehmen, der Arbeitnehmer, der Verbände und der Politik.
Die Regierung hat mit dem Ende 2005 gestarteten Bundesprojekt „Perspektive 50plus – Beschäftigungspakete für Ältere in den Regionen“ die Beschäftigungsmöglichkeiten Älterer zu einem Schwerpunkt ihrer Politik gemacht. Hierdurch soll die Anhebung des Renteneintrittalters von 65 auf 67 Jahre durch die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze für ältere Menschen unterstützt werden. Die bisherigen Maßnahmen sind jedoch noch unzureichend und haben keine nachhaltige Neuorientierung der Betroffenen bewirkt.
Da ich in einem der 62 bundesweit ausgelobten Modellprojekte beschäftigt bin, habe ich einen praktischen Zugang zu der betroffenen Altersgruppe. Die theoretischen Hintergründe um die Auswirkungen des demographischen Wandels, die geringe Beschäftigungsquote Älterer und die Schwierigkeiten bei der Umsetzung verschiedener Maßnahmen interessieren mich und ließen mich dieses Thema für meine Diplomarbeit wählen.
Der demographische Wandel in Deutschland kann in einem nahezu sicheren Korridor vorhergesagt werde. Die strukturelle Zusammensetzung der Bevölkerung wird sich durch verschiedene Faktoren verändern. Das Durchschnittsalter der bundesdeutschen Bevölkerung steigt und der seit 2003 begonnene Bevölkerungsschwund wird ab 2010 deutlich an Geschwindigkeit gewinnen. Diese Veränderungen der Bevölkerungsstruktur haben nicht nur Auswirkungen auf die Finanzierung des Rentenversicherungssystems, sondern nehmen auch gravierenden Einfluss auf die zukünftige Arbeits- und Beschäftigungsstruktur.
So wird die Alterung der Bundesbevölkerung auch den Ausschnitt des Erwerbspersonenpotenzials betreffen und ab 2010 zu einer deutlichen Zunahme der Gruppe der über 50-Jährigen führen. Die Anzahl der 20- bis 30- Jährigen hingegen wird weiter abnehmen.
Die Unternehmen in Deutschland müssen daher Wirtschaftskraft und Innovationsfähigkeit mit einer wachsenden Anzahl von älteren Erwerbspersonen erreichen. Die Politik hat durch den Abbau der Frühverrentungsmöglichkeiten und das Heraufsetzen der gesetzlichen Altersgrenze auf nun 67 Jahre einen Teil der gesetzlichen Rahmenbedingungen an die Entwicklungen angepasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – Zielsetzung meiner Diplomarbeit
- Demographischer Wandel
- Was ist der demographische Wandel?
- Veränderung der Altersstruktur in der Bundesrepublik Deutschland
- Die Geburtenrate
- Die durchschnittliche Lebenserwartung
- Der Wanderungssaldo in Deutschland
- Schrumpfung und Alterung der deutschen Bevölkerung als Ergebnis der demographischen Entwicklung
- Aspekt der Lebensarbeitszeitverlängerung
- Lebensverlauf und Lebensphasen
- Die Entwicklung hin zum frühen Ruhestand
- Anhebung der Altersgrenze zur nachhaltigen Finanzierbarkeit der GRV
- Finanzierbarkeit der Rentenversicherung und Erwerbsbeteiligung Älterer
- Beschäftigungssituation älterer Arbeitnehmer
- Auswirkungen des demographischen Wandels in der Arbeitswelt
- Berufliche Situation älterer Arbeitnehmer in Deutschland
- Definition des Arbeitnehmers
- Unterschied zwischen Bevölkerungsanzahl und Erwerbspersonen
- Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer
- Situation und Zukunft ältere Arbeitnehmer Sozialversicherungsbeschäftigte Ältere nach Betriebsgröße
- Mitarbeitersegmentierung in Unternehmen
- Faktoren der Arbeitsfähigkeit
- Was ist die Arbeitsfähigkeit?
- Gesundheit – die Voraussetzung für Erwerbsarbeit im Alter
- Ansatzpunkte einer zukunftsorientierten betrieblichen Gesundheitspolitik
- Kompetenzen - der Schlüssel für betriebliche und individuelle Laufbahngestaltung
- Altersgerechte Weiterbildung
- Lernförderliche Arbeitsgestaltung
- Altersgemischtes Lernen im Betrieb
- Werte und Motivation - individuelle Bedürfnisse für die Arbeit,im Alter
- Arbeit der betriebliche Einfluss für eine altersgerechte Gestaltung der Arbeit
- Ergonomische und altersgerechte Arbeitsgestaltung
- Arbeitsorganisation und Arbeitsfähigkeit
- Betriebliche und individuelle Einflussfaktoren - Haus der Arbeitsfähigkeit von J. Ilmarinen
- Schlusswort
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Arbeitsfähigkeit älterer Arbeitnehmer im Kontext des demographischen Wandels in Deutschland. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen der alternden Gesellschaft für die Arbeitswelt zu beleuchten und die Bedeutung von betrieblichen und individuellen Einflussfaktoren auf die Arbeitsfähigkeit im Alter zu analysieren.
- Demographischer Wandel und seine Auswirkungen auf die Altersstruktur der Bevölkerung
- Entwicklung der Lebensarbeitszeitverlängerung und die Anhebung der Altersgrenze
- Beschäftigungssituation älterer Arbeitnehmer in Deutschland
- Faktoren der Arbeitsfähigkeit im Alter, insbesondere Gesundheit, Kompetenz, Werte und Motivation sowie Arbeit
- Betriebliche Strategien zur Förderung der Arbeitsfähigkeit älterer Arbeitnehmer
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeitsfähigkeit älterer Arbeitnehmer im Kontext des demographischen Wandels ein und erläutert die Zielsetzung der Diplomarbeit. Das zweite Kapitel beleuchtet den demographischen Wandel in Deutschland, analysiert die Veränderungen der Altersstruktur und die Folgen für die Gesellschaft. Im dritten Kapitel werden die Aspekte der Lebensarbeitszeitverlängerung, die Entwicklung hin zum frühen Ruhestand und die Anhebung der Altersgrenze diskutiert. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Beschäftigungssituation älterer Arbeitnehmer in Deutschland, analysiert die Erwerbsbeteiligung und die Herausforderungen für Unternehmen. Das fünfte Kapitel definiert die Arbeitsfähigkeit und untersucht die vier Säulen der Arbeitsfähigkeit: Gesundheit, Kompetenz, Werte und Motivation sowie Arbeit. Es werden zudem betriebliche und individuelle Einflussfaktoren auf die Arbeitsfähigkeit im Alter beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den demographischen Wandel, die Arbeitsfähigkeit älterer Arbeitnehmer, die Beschäftigungssituation, die Lebensarbeitszeitverlängerung, die Altersgrenze, die betriebliche Gesundheitspolitik, die Kompetenzentwicklung, die Werte und Motivation sowie die Arbeitsgestaltung. Der Text beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der alternden Gesellschaft für die Arbeitswelt und analysiert die Bedeutung von betrieblichen und individuellen Einflussfaktoren auf die Arbeitsfähigkeit im Alter.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Sozialarbeiter / Dipl. Sozialpädagoge Thomas Löhr (Autor:in), 2008, Arbeitsfähigkeit älterer Arbeitnehmer. Betriebliche und individuelle Einflussfaktoren, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/128309