Da es im Buddhismus kein Konzept einer persönlichen Seele gibt, stellte sich die Frage, wie „Seelsorge ohne Seele“ funktionieren kann. Was geschieht, wenn Buddhisten/innen Kranke und Sterbende besuchen? Welche Intention haben sie? Diesen Fragen widmet sich diese Arbeit.
Der Buddhismus entwickelte sich als Reformbewegung aus den hinduistischen, vedischen Religionen. Im Veda hat der Mensch eine Seele, athman. Erlösung, moksha, erreicht, wer erkennt, dass atman und brahman eins sind. In der An-Athman Lehre (Lehre vom Nicht-Selbst) Buddhas wird im Gegensatz dazu gelehrt, dass der Mensch kein Selbst, keine Seele, besitzt. Erlösung, also den Ausstieg aus dem Rad der Wiedergeburten (samsara) wird jenen zuteil, die sich aus allen Verstrickungen dieser Welt, die als Schein betrachtet wird, lösen und erkennen (im Sinne von innerem wahrhaftigen Erleben), dass dem Menschen kein athman zukommt. Daher wird im Buddhismus nicht von Seelsorge, sondern von Krankenbegleitung bzw. Sterbebegleitung gesprochen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Seele im Buddhismus
- Die drei Götterboten
- Der Götterbote Alter
- Der Götterbote Krankheit
- Der Götterbote Tod
- Der Bardo-thodol
- Buddhistische Kranken- und Sterbebegleitung in Wien
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die buddhistische Krankenbegleitung in Wien. Sie beleuchtet die buddhistische Sichtweise auf Krankheit und Tod sowie die Rolle der drei Götterboten – Alter, Krankheit und Tod – im buddhistischen Verständnis. Die Arbeit analysiert auch die praktischen Aspekte der buddhistischen Krankenbegleitung in Wien und stellt die Frage, wie „Seelsorge ohne Seele“ funktionieren kann.
- Die buddhistische Sicht auf Krankheit und Tod
- Die drei Götterboten und ihre Bedeutung
- Die buddhistische Krankenbegleitung in Wien
- Die Frage der „Seelsorge ohne Seele“
- Praktische Aspekte der buddhistischen Krankenbegleitung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und beleuchtet den Kontext der buddhistischen Krankenbegleitung in Wien. Sie beschreibt die Situation des Buddhismus in Österreich und stellt die Frage nach der „Seelsorge ohne Seele“ im Buddhismus.
- Seele im Buddhismus: Dieses Kapitel erläutert die zentrale Lehre des Buddhismus, dass es keine persönliche Seele gibt, und beleuchtet die Unterschiede zwischen der buddhistischen und der hinduistischen Sichtweise auf die Seele. Es erklärt, warum im Buddhismus nicht von Seelsorge, sondern von Kranken- und Sterbebegleitung gesprochen wird.
- Die drei Götterboten: Dieses Kapitel stellt die drei Götterboten – Alter, Krankheit und Tod – vor, die nach buddhistischer Sichtweise den Menschen der Erleuchtung näher bringen sollen. Es erklärt die Bedeutung dieser „Lotsen“ und wie sie den Menschen zum Innehalten und zur Beschäftigung mit den vier edlen Wahrheiten anregen können. Das Kapitel beleuchtet auch die Legende vom historischen Buddha Siddharta Gautama und seinen vier Ausfahrten, die ihn auf den Weg zur Erleuchtung führten.
- Buddhistische Kranken- und Sterbebegleitung in Wien: Dieses Kapitel analysiert die praktische Umsetzung der buddhistischen Krankenbegleitung in Wien. Es betrachtet die Rolle der buddhistischen Meditation im AKH und die Motivation der buddhistischen Begleiter.
Schlüsselwörter
Buddhismus, Krankenbegleitung, Sterbebegleitung, drei Götterboten, Alter, Krankheit, Tod, Seele, An-Athman Lehre, vier edle Wahrheiten, Nirvana, Karma, Reinkarnation, Bewusstseinsstrom, Meditation, AKH Wien
- Arbeit zitieren
- Dr. Beatrix Schwaiger (Autor:in), 2022, Buddhistische Krankenbegleitung in Wien, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1275292