Der Essay setzt sich mit der Figur des Hercules in modernen Medien auseinander. Ausgehend von den für die Alltagskultur der Gegenwart besonders prägenden Referenztexten aus der griechischen und lateinischen Poesie werden die Transformationen bei der über moderne Massenmedien (wie Film/Fernsehen, Internet, Computerspiele, Comics) erfolgenden Vermittlung der mythischen Geschichten um Herakles/Hercules als ambivalenter Kulturheros und Familienmensch anhand seiner Repräsentationen in mythopoetischen Filmen der Gegenwartskultur analysiert. Im Mittelpunkt stehen die in je eigener Tendenz familiarisierenden Transformationen der literarisierten Heldenbilder in den drei Hercules-Blockbustern aus jüngster Zeit.
Die Figur des Hercules hat sich schon in der Antike zum Symbol für übermenschliche Kraft, übermäßige Sinnlichkeit und unerträgliches Leiden verdichtet. Von der homerischen Epik bis zur späteren Mythographie lassen sich die Stationen der Ikonisierung verfolgen, die dem Superhelden von der Zeugungslegende bis zum Martertod und (möglicher) Vergöttlichung außergewöhnliche Dimensionen zuerkennt.
Die bereits in der Antike multimediale Mythopoiesis schreibt die Populärkultur unserer Zeit fort, die in einem weit verzweigten Medienverbund unterschiedlichste Herculesfiguren produziert. Diese Vergegenwärtigungen treten bewusst oder unbewusst in einen vielschichtigen Dialog mit den früheren Sagenversionen und belegen exemplarisch die Aktualität der antiken Mythologie.
Inhaltsverzeichnis
- Herakles/Hercules multiplex: Stationen seiner Ikonisierung von Homer bis zu den aktuellen mythopoetischen Filmen
- Kursorischer chronologischer Überblick über Herkules-Verfilmungen seit den 1950er Jahren anhand von 15 Filmen
- Transformationen des Herkules im postmodernen Kinoblockbuster
- Fazit: Herakles/Hercules zwischen Distanz und Identifikation: Populärkulturelle Vereindeutigung versus Spannungsreichtum der tragischen Hercules-Tradition der klassischen Antike
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Figur des Herakles/Hercules im Kontext der Populärkultur und analysiert, wie sich seine Ikonisierung von der Antike bis in die Gegenwart gewandelt hat. Dabei werden insbesondere die Transformationen des Heldenbildes in modernen mythopoetischen Filmen beleuchtet.
- Die Ambivalenz des Herakles/Hercules als Kraftmensch, Retter und Vernichter
- Die Bedeutung der antiken Mythen für die gegenwärtige Kultur
- Die Transformationen der Herkules-Figur in modernen Filmen
- Die Rolle der Populärkultur bei der Vermittlung und Neuinterpretation von antiken Mythen
- Die Aktualität des Herakles/Hercules als Kulturheld und Familienmensch
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Herakles/Hercules multiplex: Stationen seiner Ikonisierung von Homer bis zu den aktuellen mythopoetischen Filmen: Dieses Kapitel erörtert die verschiedenen Stationen der Ikonisierung des Herakles/Hercules von der homerischen Epik bis zur heutigen Zeit. Dabei wird die Ambivalenz des Heldenbildes als Kraftmensch, Retter und Vernichter hervorgehoben.
- Kapitel 2: Kursorischer chronologischer Überblick über Herkules-Verfilmungen seit den 1950er Jahren anhand von 15 Filmen: Dieses Kapitel bietet einen chronologischen Überblick über die wichtigsten Herkules-Verfilmungen seit den 1950er Jahren. Es werden 15 Filme ausgewählt, die die Entwicklung der Herkules-Figur im Film widerspiegeln.
- Kapitel 3: Transformationen des Herkules im postmodernen Kinoblockbuster: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Transformationen des Herkules im postmodernen Kinoblockbuster. Es wird analysiert, wie die Herkules-Figur in modernen Filmen interpretiert und neu gestaltet wird.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Herakles, Hercules, Antike, Mythologie, Populärkultur, Kino, Film, Medien, Transformationen, Ambivalenz, Heldenbild, Familie, Kulturhero, mythopoetische Filme.
- Arbeit zitieren
- Michael Stierstorfer (Autor:in), 2016, Hercules im globalisierten Medienverbund der Postmoderne. Die verrückten Verwandlungen eines antiken Heros, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1273800