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Akademische Arbeit, 2021
10 Seiten, Note: 1,0
1. Einleitung
2. Definitionen
3. Die Gründe für Bildungsbenachteiligung in Deutschland
3.1 Die institutionelle Diskriminierung
3.2 Die primären und sekundären Effekten der sozialen Herkunft
4. Fazit
Bibliographie
Bildungsforscher und Bildungsforscherinnen haben in den letzten Jahren immer wieder thematisiert, dass besonders in Deutschland die Bildungschancen mit der sozialen Herkunft und dem ethnischen Hintergrund zusammenhängen. Die letzten Ergebnisse der Programme for International Student Assessment (PISA) Studie vom Jahr 2018 bestätigten dies, denn im europäischen Ländervergleich schnitt Deutschland im Punkt „Chancengleichheit – Sozialer Hintergrund“ schlechter als der OECD-Schnitt (Ländervergleich - PISA 2018, o. D.). Im Punkt „Chancengleichheit – Migrationshintergrund“ schaffte es die Bundesrepublik zwar um den OECD-Durchschnitt, Studien, die sich mit der Thematik beschäftigen, gelangen jedoch zu der Erkenntnis, dass Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund es besonders schwer im deutschen Schulsystem haben. Grund hierfür ist der Zusammenhang zwischen dem sozialen Hintergrund und dem Migrationshintergrund sowie die institutionelle Diskriminierung an deutschen Schulen.
In dieser Hausarbeit wird der Frage nachgegangen, inwieweit Schülerinnen und Schüler mit einem Migrationshintergrund in Deutschland in Sachen Bildung benachteiligt werden und welche Ursachen dieser Benachteiligung zugrunde liegen. Zuerst werden jedoch eine Definition für die zwei Kernbegriffe Migrationshintergrund und Bildungsbenachteiligung dieser Arbeit gegeben.
Laut dem Statistischen Bundesamt zählen zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund
alle Personen, die die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzen oder die mindestens ein Elternteil haben, auf das dies zutrifft. Im Einzelnen haben folgende Gruppen nach dieser Definition einen Migrationshintergrund: Ausländerinnen/Ausländer, Eingebürgerte, (Spät-)Aussiedlerinnen/Aussiedler, Personen, die durch die Adoption deutscher Eltern die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben, sowie die Kinder dieser vier Gruppen. (Migration und Integration - Personen mit Migrationshintergrund, o.D.)
Wenn in dieser Arbeit also von Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund die Rede ist, dann werden die oben beschriebenen Gruppen gemeint. Der zweite Kernbegriff ist „Bildungsbenachteiligung“. Dieser beschreibt „Unterschiede im Bildungsverhalten und in den erzielten Bildungsabschlüssen bzw. Bildungsgängen, die in unterschiedlichen sozialen Bedingungen und familiären Kontexten aufwachsen“ (Hadavandmirzaee 2014, S. 21). Von Bildungsbenachteiligung spricht man also, wenn trotz formaler Chancengleichheit, bestimmte Gruppen weniger Möglichkeiten haben ein Bildungsziel zu erreichen, als andere.
Die Gründe für die Bildungsbenachteiligung von Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund sind vielfältig. In dieser Arbeit befassen wir uns mit der institutionellen Diskriminierung und mit den primären und sekundären Effekten der sozialen Herkunft nach Boudon.
„Schulerfolg oder -misserfolg hängt nicht nur von den eigenen Leistungen der Schüler/innen, sondern auch von Entscheidungspraktiken der Schulen ab, die in ihren institutionellen und organisatorischen Strukturen eingelassen sind“ (Gomolla/ Radtke 2002, S. 334). Allochthone Kinder werden im Vergleich zu Kindern ohne Migrationshintergrund häufiger auf Förderschulen für Lernbehinderte verwiesen und dort beschult (vgl. Fereidooni 2011, S. 25). Grund hierfür sind nicht kognitive Defizite seitens der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, sondern die unbewussten negativen ethnisch-kulturellen Zuschreibungen seitens der Lehrer und Lehrerinnen. Ein weiterer Grund sind die „lokalen institutionellen Gegebenheiten“ (vgl. Fereidooni 2011, S. 25). Um Schulschließungen zu vermeiden und um die bestehenden schulischen Kapazitäten erhalten zu können, werden überwiegend Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund an Förderschulen verwiesen.
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