Wie in vielen anderen Ländern auch sind Frauen und Männer in Israel nicht gleichberechtigt. Für die gleiche Arbeit bekommen Männer ein höheres Gehalt (gender pay gap), haben bessere Aufstiegschancen, mehr Mitbestimmungs- und
Beteiligungsrechte und können mehr soziales Kapital akkumulieren. Diese ungleiche Machtverteilung hängt in Israel eng mit dem Militär zusammen.
Die israelischen Streitkräfte, sowie der für Frauen und Männer obligatorische Militärdienst, stellen aufgrund des kulturellen und historischen Hintergrund Israels eine hohe gesellschaftliche Relevanz dar. Wer nicht in den Streitkräften gedient hat, wird nicht als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft anerkannt. Da die Israeli Defence Forces (IDF) sowie das Militär generell als eine von männlich-chauvinistischer Ideologie aufgeladene Institution beschrieben werden kann, bestehen in vielerlei Hinsicht Herausforderungen für weibliche Soldaten. Durch die Vorstellung, das Kämpfen als etwas rein „Männliches“ anzusehen, wird den Frauen immer wieder signalisiert, Fremdkörper in der Armee zu sein. Diese Arbeit geht nun aus einer gendertheoretischen Perspektive der folgenden Frage nach: Inwieweit versuchen Frauen in der IDF über Praktiken des Doing und Undoing Gender ihrer strukturellen Benachteiligung gegenüber Männern entgegenzuwirken?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gender
- Doing Gender
- Undoing Gender
- Die israelische Armee
- Funktionen der weiblichen Soldaten
- Das medial vermittelte Bild der Frauen in der IDF
- "Kämpfen ist Männersache"
- Doing Gender der Frauen in der IDF
- Imitation des männlichen Habitus
- Ablehnung traditioneller Weiblichkeit
- Bagatellisierung sexueller Belästigung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Frauen in der israelischen Armee mit ihrer strukturellen Benachteiligung gegenüber Männern umgehen. Im Fokus steht dabei die Rolle von „Doing Gender“ und „Undoing Gender“ als Strategien, um die männlich-androzentrische Militärkultur zu bewältigen.
- Die Konstruktion von Geschlecht als sozialer Prozess
- Die Rolle der IDF als geschlechtsgeprägte Institution
- Die mediale Darstellung von Frauen in der IDF
- Die Bewältigungsstrategien von Frauen im Militäralltag
- Die Relevanz von „Doing Gender“ und „Undoing Gender“ in der IDF
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der geschlechtlichen Ungleichheit in der israelischen Armee ein und stellt die Forschungsfrage vor. Kapitel 2 beleuchtet den Begriff „Gender“ und erklärt die Konzepte „Doing Gender“ und „Undoing Gender“. Kapitel 3 geht auf die israelische Armee ein, betrachtet deren Geschichte und Entwicklung sowie die Rolle der Frau in den Streitkräften. Des Weiteren wird die mediale Darstellung von Frauen in der IDF analysiert. Kapitel 4 konzentriert sich auf die Strategien, die Frauen in der IDF anwenden, um mit der männlich-androzentrischen Militärkultur umzugehen. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit behandelt wichtige Schlüsselwörter und Themenfelder wie Gender, Doing Gender, Undoing Gender, israelische Armee, IDF, Frauen im Militär, geschlechtliche Ungleichheit, männlich-androzentrische Kultur, Stereotypisierung und Bewältigungsstrategien.
- Quote paper
- Christian Hübener (Author), 2022, Frauen in den israelischen Streitkräften, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1259079