Die Alpen als geographische Barriere stellten im Mittelalter große Anforderungen an Reisende aller Art. Die südalpine Lage Roms als Zentrum der Christenheit machten es dennoch immer wieder notwendig, die Alpen gen Süden zu überqueren. Der Weg war beschwerlich, doch war es trotz aller Gefahren einfacher über das Hochgebirge zu ziehen, als den langen und ebenso gefährlichen Seewege nach Italien einzuschlagen. So wurden die seit römischer Zeit bekannten Alpenpässe genutzt und auch neue Wege über die Alpen geöffnet.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Geschichte der Alpenpässe im Mittelalter und ihre Bedeutung für das Reisen zu erarbeiten. Dabei werde ich im ersten Teil der Arbeit auf die geographische Lage ausgewählter Pässe eingehen und dabei die historische Entwicklung ihrer Nutzung betrachten. Die Eigenheiten der einzelnen Pässe prägten, wie wir sehen werden, auch ihren Gebrauch während des Mittelalters. Wenngleich es zahlreiche Wege über die Alpen gab, kristallisierte sich im Laufe der Zeit eine geringe Zahl an Pässen heraus, über welche das Gros der Reisen erfolgte.
Der zweite Teil der Arbeit wird sich mit kulturgeschichtlichen Aspekten der Alpenüberquerungen beschäftigen. Als Erstes werde ich dabei die unterschiedlichen Motivationen für Alpenübergänge herausstellen. Dazu habe ich drei große Gruppen von Reisenden eingeteilt. Aufgrund der Tatsache, dass der mittelalterliche Reisende nicht auf die modernen Transportmittel – oft auf überhaupt keine – zurückgreifen konnte, unterschieden sich Warentransporte von Kaufleuten von den Heerzügen der Kaiser, welche wiederum bequemer und sicherer reisen konnten als Pilger.
Um diese Unterschiede zu illustrieren, werde ich detaillierter auf die einzelnen Gruppen Reisender eingehen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Umstände einer Reise über das Gebirge. Bereits im Flachland war das mittelalterliche Reisen ungleich entbehrungsreicher als heutzutage und bei Alpenüberquerungen gerieten Reisende an ihre Grenzen. Welchen Gefahren sie ausgesetzt waren und was zur Erleichterung der strapaziösen Übergänge getan wurde, wird im letzten Abschnitt behandelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Alpenpässe
- Der Brenner
- Der Große St. Bernhard
- Der Mont Cénis
- Der St. Gotthard
- Reisen über die Alpen
- Reisende
- Kaiser / Könige
- Geistliche / Pilger
- Kaufleute
- Reiseumstände
- Gastung im Alpenraum
- Hospize
- Gasthäuser / Tavernen
- Reisende
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Geschichte der Alpenpässe im Mittelalter und ihre Bedeutung für das Reisen. Der Fokus liegt auf der geographischen Lage ausgewählter Pässe, ihrer historischen Entwicklung und Nutzung, sowie auf kulturgeschichtlichen Aspekten der Alpenüberquerungen.
- Geographische Lage und historische Entwicklung ausgewählter Alpenpässe
- Unterschiedliche Gruppen von Reisenden (Kaiser/Könige, Geistliche/Pilger, Kaufleute) und ihre Motivationen
- Reiseumstände im Mittelalter: Gefahren und Herausforderungen
- Formen der Gastung im Alpenraum (Hospize und Gasthäuser)
- Die Bedeutung der Alpenpässe für Handel und Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Alpen als geographische Barriere und die Notwendigkeit ihrer Überquerung im Mittelalter dar. Kapitel 2 beschreibt die geographische Einordnung und historische Nutzung ausgewählter Alpenpässe (Brenner, Großer St. Bernhard, Mont Cénis, St. Gotthard). Kapitel 3 befasst sich mit den Reisenden (Kaiser, Geistliche, Kaufleute), den Reiseumständen (Gefahren, Wetterbedingungen) und den Möglichkeiten der Gastung (Hospize, Gasthäuser).
Schlüsselwörter
Alpenpässe, Mittelalter, Reisen, Kaiser, Könige, Geistliche, Pilger, Kaufleute, Handel, Politik, Hospize, Gaststätten, Reiseumstände, geographische Barriere, transalpin.
- Arbeit zitieren
- Oliver Teige (Autor:in), 2009, Reisen über die Alpenpässe im Mittelalter, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/125378