Diese Arbeit soll – aufbauend auf Textauszüge des französischen Philosophen Georges Bataille – einige Überlegungen und Anregungen in Bezug auf Bertolt Brechts Erstlingswerk „Baal“ unternehmen. Dabei geht es aber nicht allein um die Frage nach jener selbstkritischen Perspektive des Autors, sondern viel eher um die Analyse und Charaktersierung der Dichterfigur im Stück, um Baal, der stets an der Grenze zum Übermaß aller Umstände und damit in dauerhaftem Verbrauch lebt. Nach einer kurzen Vorstellung der in diesem Kontext relevanten Kerngedanken Batailles seien einige wichtige Stellen des Theaterstückes analysiert, sowie Baals Gedicht Der Tod im Wald aus der Szene „Ahorn im Wind“ näher untersucht. Gerade hier wird die Allgegenwärtigkeit des Todes vollkommen auf die Spitze getrieben. Dabei wird es unabdingbar sein, einen religiösen Aspekt genauer zu betrachten, da dieses Gedicht nicht nur den (verheiligten) Prozess des Sterbens besonders gut aufzeigt, sondern als eine wesentliche Stelle des gesamten Werkes angenommen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Worte: Schreiben heißt, anderswo hinzugehen
- Georges Bataille: Dieses Verlangen zu taumeln
- Von der philosophischen Annahme ontologischer Negation
- Die Dimension einer kulturellen Übertragbarkeit
- Atheologische Elemente im Stück: Manchmal stellt sich Baal tot...
- Theatraler Exzess als Gedanke der Gottesverschwendung
- Das Heilige als Grenzerfahrung der Brechtschen Konzeption
- Literarische Analyse. Der Tod im Wald
- Abschließende Gedanken: Ein Versuch der Ordnung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Bertolt Brechts „Baal“ im Lichte der Philosophie Georges Batailles. Im Fokus steht die Analyse der Dichterfigur Baal und deren existenzielle Grenzerfahrungen, insbesondere im Kontext von Tod und Übermaß. Die Arbeit beleuchtet die religiösen Aspekte im Stück und untersucht, wie Bataille's Konzept der „Gottesverschwendung“ in Brechts Werk zum Ausdruck kommt.
- Batailles Philosophie der ontologischen Negation und ihre Relevanz für die Interpretation von Brechts „Baal“
- Die Darstellung von Tod und Sterben in Brechts Stück und dessen religiöse Konnotationen
- Die Charakterisierung der Figur Baal als Repräsentant eines existenziellen Übermaßes
- Die Analyse von Baals Gedicht „Der Tod im Wald“ als Schlüsseltext
- Die Übertragbarkeit von Batailles Gedanken auf die literarische Analyse eines modernen Dramas
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung diskutiert die Herausforderung, grenzwertige Erfahrungen wie den Tod literarisch umzusetzen und führt in die Thematik von Bataille und Brecht ein. Das Kapitel über Bataille stellt seine philosophischen Konzepte der ontologischen Negation und des Heiligen vor, wobei die Überschreitung von Grenzen und die Erfahrung des Mystischen im Mittelpunkt stehen. Der Abschnitt zu den atheologischen Elementen in „Baal“ analysiert den „theatralen Exzess“ als Ausdruck der „Gottesverschwendung“ und untersucht die religiöse Dimension in Brechts Werk. Die Analyse konzentriert sich auf ausgewählte Textstellen und Baals Gedicht „Der Tod im Wald“.
Schlüsselwörter
Georges Bataille, Bertolt Brecht, Baal, ontologische Negation, Gottesverschwendung, Tod, Mystik, Existenzialismus, Heiliges, Grenzerfahrung, literarische Analyse, Theater, Lyrik.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2009, Unter düstern Sternen in dem Jammertal, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/125128