Die Arbeit versucht bewusst einen anderen Standpunkt in Bezug auf die Bewertung der deutschen Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg einzunehmen, ohne allgemeine Erkenntnisse in Frage zu stellen. Vielmehr soll die Betrachtung der Zahlen eine Erweiterung erfahren, um herauszustellen, dass sich der Luftkrieg von 1914 bis 1918 und seine Folgen keineswegs durch das Vergleichen der Opferzahlen der Luftangriffe hinreichend beschreiben lässt. Demnach lautet die These der Arbeit: Dem stillen Luftkampf fielen mehr Menschen zum Opfer als den eigentlichen Luftangriffen.
„Russland habe die vollständige Lufthoheit über die Ukraine erlangt“, war am 25. Februar 2022, nur einen Tag nach Beginn des russischen Überfalls auf die gesamte Ukraine, auf der Webseite der Deutschen Welle zu lesen. Darin lässt sich eines der wenigen Merkmale der Kriegführung des 20. Jahrhunderts erkennen, das auch im 21. Jahrhundert unzweifelhaft Gültigkeit hat: Lufthoheit bedeutet Kontrolle. Egal in welchem Verhältnis sich Land und Wasser über das Kriegsgebiet verteilen, der Luftraum ist zu einhundert Prozent über dem gesamten Gebiet. Die Kontrolle desselben ist daher das logische militärische Ziel. Diese Erkenntnis erwuchs im Laufe des Ersten Weltkrieges, der die Durchbruchphase der Kriegführung in und aus der Luft markiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Genese der Luftstreitkräfte von 1914 bis 1918
- Kennzeichen der Kriegswirtschaft
- Über die Konsequenzen der Totalisierung des Krieges
- Für die Luftstreitkräfte
- Für die Zivilbevölkerung
- Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einfluss des Luftkrieges im Ersten Weltkrieg auf die deutsche Wirtschaft, die Rüstung und die Zivilgesellschaft. Im Zentrum der Analyse steht die Rolle der deutschen Luftstreitkräfte in diesem Kontext. Die Arbeit strebt danach, die Auswirkungen des „stillen Luftkampfes“ zu beleuchten, der weit über die sichtbaren Schäden durch Luftangriffe hinausreichte.
- Genese der deutschen Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg
- Kennzeichen der deutschen Kriegswirtschaft
- Auswirkungen der Totalisierung des Krieges auf die Luftstreitkräfte
- Auswirkungen der Totalisierung des Krieges auf die Zivilbevölkerung
- Der „stille Luftkampf“ als Faktor der Kriegsführung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und beleuchtet die Bedeutung der Lufthoheit im Krieg, sowohl im 20. als auch im 21. Jahrhundert. Der Erste Weltkrieg wird als entscheidende Etappe der Luftkriegsentwicklung dargestellt. Die Arbeit setzt sich kritisch mit bisherigen Forschungsarbeiten zum Thema auseinander und formuliert die These, dass die Auswirkungen des Luftkrieges über die Opferzahlen der Luftangriffe hinausgehen.
Kapitel 2 zeichnet die Genese der deutschen Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg nach. Es beleuchtet die Anfänge der militärischen Luftfahrt und die Entwicklung der Flugzeugproduktion. Die frühen Kriegsmonate werden als Phase der Ineffizienz in Bezug auf Organisation, Logistik und Produktion im Militärluftfahrtbereich dargestellt.
Kapitel 3 befasst sich mit den Kennzeichen der deutschen Kriegswirtschaft im Ersten Weltkrieg. Es geht auf die Priorisierung der militärischen Aufrüstung und die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung ein.
Kapitel 4 untersucht die Folgen der Totalisierung des Krieges für die Luftstreitkräfte und die Zivilbevölkerung. Es wird aufgezeigt, wie sich der Luftkrieg auf die Gesellschaft auswirkte und wie die Frontlinien durch den Einsatz von Luftschiffen und Flugzeugen neu definiert wurden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema des Luftkrieges im Ersten Weltkrieg und beleuchtet dabei die Bereiche Wirtschaft, Rüstung, Zivilgesellschaft und die deutsche Luftstreitkraft. Die Untersuchung widmet sich insbesondere den „stillen Luftkampf“-Aspekten, die weitreichende Folgen für die Bevölkerung und die Kriegsführung hatten.
- Quote paper
- Denny Stangneth (Author), 2022, Der stille Luftkampf. Über das Geflecht von Wirtschaft, Rüstung und Zivilgesellschaft im Ersten Weltkrieg am Beispiel der deutschen Luftstreitkräfte, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1247438