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Forschungsarbeit, 2018
30 Seiten, Note: 1,3
1. Einleitung
2. Differenzierte Darstellung der Fragestellung
3. Theoretische Aspekte
4. Erhebungs- und Auswertungsmethoden
5. Ergebnisdarstellung
5.1 Teilnehmende Beobachtung – Darstellung der Räumlichkeiten – Erster Eindruck
5.2 Inhaltsanalyse- Konzept Darstellung
5.2.1 Inhaltsanalyse – Konzept Auswertung
5.3 Inhaltsanalyse - Erfahrungsbericht Darstellung
5.3.1 Inhaltsanalyse – Erfahrungsbericht Auswertung
5.4 Leitfadeninterview Tarik C
5.4.1 Leitfadeninterview– Darstellung
5.4.2 Leitfadeninterview - Auswertung
6. Reflexion
7. Literaturverzeichnis
8. Anhang
Diese Forschungsdokumentation besteht aus fünf Teilen. Der erste Teil beschäftigt sich mit der differenzierten Darstellung der Forschungsfrage. Ich werde erörtert wie ich zu meiner Fragestellung gekommen bin und welche Schwerpunkte mir wichtig waren. Im zweite Teil werde ich den Theoretischen Rahmen meiner Frage unter Berücksichtigung von Fachliteratur darstellen. Im dritte Teil beschreibe ich die Erhebungs- und Auswertungsmethoden, mit denen ich die Forschungsfrage bearbeitet habe und begründe warum ich diese Methoden für geeignet halte. Im vierte Teil stelle ich die Ergebnisse unter Berücksichtigung des Forschungsprozesses dar. Im letzte und fünfte Teil dieser Arbeit werde ich mich mit der Reflexion des bisherigen Forschungsprozesses unter Berücksichtigung aller neuen Erkenntnisse auseinandersetzten.
In der frühen Kindheit werden nahezu alle Erfahrungen durch die Eltern vermittelt, gesteuert und gestaltet. Alle Kinder entwickeln im Verlauf des ersten Lebensjahres eine oder mehrere enge Bindungen zu nahestehenden Bezugspersonen. In der Regel wird die erste Bindung zu den Eltern aufgebaut, dies betrifft auch Kinder die vernachlässigt und/oder misshandelt werden.1 Seit meiner Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin beschäftigt mich das Thema Bindung. Dass es sich bei Bindung um ein Physisches Grundbedürfnis handelt unterstreicht die Wichtigkeit der Thematik. In den Bildungsleitlinien steht:
„Um sich auf den Dialog mit der Welt einlassen zu können, müssen Kinder sich wohl und sicher fühlen. Sicherheit basiert für Kinder auf verlässlichen Erwachsenen. (…) Die ersten und wichtigsten Bindungspersonen sind in der Regel die Mutter und der Vater:“2
In diesem Kontext stellte sich mir die Frage: Wie können Kinder ohne Eltern die verfügbar sind sich die Welt erschließen?
Das auch die Groß-mutter/-vater oder Adoptiv- Pflegeeltern die primäre Bindungsperson darstellen können, ist mit bewusst. Jedoch ist die Voraussetzung für ein positives Bindungsverhalten eine konstante und zuverlässige Bindungsperson.3
Wie kann ein Heimkind ein sicheres Bindungsverhalten entwickeln?
In Institutionen wie Kinderheimen gibt es eine hohe Fluktuation von wechselnden Erziehern/Innen. Wenn ein Kind doch eine konstante, sichere Bindungsperson benötigt, wie wird dann in der Heimerziehung mit Bindung umgegangen?
In diesem Kontext und unter Berücksichtigung der derzeitigen Flüchtlingsströme und der damit verbundenen, rasant wachsenden Asylbewerberheime, ist mir ein Spannungsfeld bewusstgeworden, auf dieses sich meine Forschungsfrage beziehen soll.
Die Bindung als Voraussetzung für Bildung!
Es wird Gesellschaftlich erwartet das sich Asylbewerber möglichst schnell integrieren. Teil dieser geforderten Integration ist es die deutsche Kultur kennen zu lernen, der deutschen Sprache mächtig zu werden, die deutsche Wirtschaft zu unterstützen, sich zu Bilden. Aufgrund meines Studienganges liegt mein Interessensschwerpunkt auf den Unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Diese kommen ohne Bindungsperson nach Deutschland und werden trotzdem angehalten die Schule zu besuchen, die Sprache zu lernen, sich die Kultur anzueignen, eine Ausbildung zu machen und Teil der bestehenden Gesellschaft zu werden. Diese Kinder kommen in kurzfristig umfunktionierten Heimeinrichtungen unter und werden teilweise von, für diese Situation, ungeschulten Personal (ErzieherInnen, Beamten, Sozial ArbeiterInnen, Kindheitspädagogen) betreut. Daher meine Forschungsfrage:
Wie wird in Asylbewerberheimen für Unbegleitete minderjährige Asylbewerber mit Bindung umgegangen?
Diese Frage unterteile ich in Folgende Unterfragen:
- Wie wird das Thema Bindung in der Konzeption behandelt?
- Wie geht das Fachpersonal mit dem Thema Bindung um?
- Gibt es Geschlechterunterschiede?
- In wie weit tragen die Räumlichkeiten zum Wohlbefinden der Kinder bei?
Bindungstheorie nach M.A
In Kita
In dieser Arbeit habe ich folgende Forschungsmethoden verwenden:
Forschungstagebuch
Im Forschungstagebuch habe ich festhalten, was sich während meiner Feldforschung ereignet hat und was mich im Forschungsprozess und im Feld bewegt hat. Das waren: Emotionen, die durch die Feldforschung ausgelöst wurden, Reaktionen, dich ich erlebt habe und/oder erlid, Selbstreflektionen, Beschreibungen und Notizen zum Forschungsvorgehen, Hypothesen, Ideen, Gedanken, Probleme und Fragestellungen, denen während der Forschungszeit nachgegangen wurde oder denen noch nachgegangen werden sollte.4 Diese Methode halft mir Struktur zu halten, in der Forschung und bei der Dokumentation, durch dieses Forschungstagebuch musste ich nicht überlegen unter welchen Umständen gewisse Schlussfolgerungen zu Stande kamen, ich konnte die Situationen durch meine Notizen nachleben und daher sauberer Dokumentieren.
Inhaltsanalyse- Konzept Auswertung
Die Inhaltsanalyse möchte ich nutzen um das Konzept des Kinder- und Jugendhaus Schusterkrug auf Bindungsrelevante Abschnitte zu durchsuchen. Diese Abschnitte möchte ich mit meinem Wissen und Verständnis von Bindung vergleichen. Ich erhoffe mir von diesem Verfahren einen Einblick in das Institutionelle Verständnis von Bindung zu erhalten.
Teilnehmende Beobachtung- Experten Interview
Die Methoden der Teilnehmenden Beobachtung und des Experten Interviews möchte ich verwenden um einen Einblick in die Räumlichkeiten des Wohnheimes zu bekommen. Um einschätzen zu können, in welchem sozialen Raum das pädagogische Handeln stattfindet und welche Entstehungsgeschichte hinter diesen Räumlichkeiten steht, möchte ich die Leitung darum bitten mich durch die Räumlichkeiten zu führen.5
Leitfaden-Interview
Da ich ein Bestimmtes Themenfeld, das der Bindung, erfragen möchte habe ich mich für ein Leitfaden-Interview entschieden. Somit begrenzen die Fragen den Horizont möglicher Antworten und strukturieren die Befragung. Voraussetzung für ein Leitfaden-Interview ist ein gewisses Vorverständnis des Untersuchungsgegenstandes auf Seiten der Forschenden. Dieses Vorverständnis habe ich mir angeeignet um überhaupt ein Leitfaden-Interview erstellen zu können. Das Entwickelte Leitfaden-Interview ist im Anhang zu finden.6
Transkription des Interviews
Nach Beendigung des Interviews werde ich dieses Transkribieren um die für meine Forschungsfrage wichtigen Passagen herausarbeiten zu können. Das Transkript soll mündliche Rede und das flüchtige Gesprächsverhalten für die wissenschaftliche Analyse dauerhaft in Schriftsprache verfügbar machen. Diese Passagen werde ich mit meinen Erkenntnissen vergleichen und in meiner Forschungsarbeit auswerten.
Leider ist es mir nicht gelungen meine Daten in einem Heim für unbegleitete minderjährige Asylbewerber zu erheben. Diese Heime stehen unter der Leitung der Stadt Kiel und diese hat mir eine Allgemeine Absage erteilt ohne Begründung. Ich habe jedoch die Möglichkeit bekommen meine Forschung auf den Kindertreff im Schusterkrug anzuwenden. In diesem Kontext entfällt die Frage der Kompensierung der Elternteile, da diese Kinder mit ihren Eltern in der Gemeinschaftsunterkunft Schusterkrug Wohnen. Daher habe ich mich auf das Pädagogische Fachpersonal bzw. das Konzept des Kindertreffs gestützt. Außerdem habe ich einen Einblick in die Elternarbeit erhalten können.
Zu Beginn werde ich kurz meine Beobachteten Eindrücke, beim ersten begehen der Räumlichkeiten des Kindertreffs Schusterkrug darstellen. Danach werde ich das Konzept und den Erfahrungsbericht des Kindertreffs Schusterkrug darstellen und auswerten. Anschließend werde ich das geführte Leitfaden Interview darstellen und auswerten. Zum Schluss werde ich die Ergebnisse mit meinen Unterfragen und der genutzten Literatur in der Reflexion abgleichen.
In Pries/Friedrichsort ist 2015 die Gemeinschaftsunterkunft Schusterkrug auf dem ehemaligen Marienefliegergeschwader 5-Gelände (MFG 5) entstanden. Das Gelände ist 4,5 ha groß und bietet in 13 Gebäuden Platz für 1500 Menschen. Die Gebäude werden vom DRK Kiel in Kooperation mit der AWO betreut. In der Hochphase lebten im Schusterkrug 1100 Menschen und 158 Kinder im Alter von 1-6 Jahren. Derzeit sind es noch 640 Menschen und 87 Kinder im Alter von 1-6 Jahren. Die Familien die derzeit in der Gemeinschaftsunterkunft leben, leben schon seit 1-2 Jahren dort und befinden sich entweder gerade auf dem Weg der Familienzusammenführung oder sind auf der Suche nach einer Wohnung die genug Platz bietet für ihre Familie.
Das Gelände ist Riesengroß, zu Anfang hatte ich Orientierungsschwierigkeiten mir wurde jedoch relativ schnell von Bewohnern der Unterkunft Hilfe angeboten. Die Kommunikation mit den Menschen war holperig jedoch möglich ohne ins Englische wechseln zu müssen. Leider konnte mir niemand sagen wie sich die Leitung Birgit Stocken bzw. ihr Büro befindet. Jedoch wurde mir freundlicherweise ein Regenschirm gereicht und so stand ich im Regen, orientierungslos, auf diesem riesigen Gelände. Nachdem ich 30 Minuten in jedes Haus gegangen bin und nach Birgit Stocken gefragt habe stand ich glücklicherweise vor ihrem Büro, Haus 92a (Karte im Anhang). Nach kurzem Austausch über meine Orientierungslosigkeit, gingen wir in das Gegenüberliegende Gebäude, Haus 92c.
Die Gebäude sind alle gleich Strukturiert, man öffnet eine Große Tür und steht in einem Vorflur. Dieser Flur führt links und rechts zu Aufenthalts und/oder Büroräumen, gerade durch befindet sich eine Treppe über diese gelangt man zu den Wohnräumen der Bewohner. Es ist kein Schlüssel oder änliches erforderlich um in die Flure zu gelangen, jedoch fährt ein Sicherheitsdienstleister auf dem Gelände „Streife“ und in der Einfahrt zum Gelände steht ein Bemanntes Wachhaus. Ich wurde während meiner Suche nach der Leitung jedoch nicht einmal von diesem Personal angesprochen.
Im Haus 92c befindet sich hinter der Eingangstür rechts der Kindertreff. Man öffnet eine Glastür, diese ist durch einen Schlüssel gesichert, ohne diesen hat man keinen Zugang kann jedoch reinschauen. Ich stehe wieder in einem kleinen Flur, dieser erinnert an eine Kindertagesstätten-Garderobe. Es sind Haken für die Jacken mit kleinen Ablage Flächen darüber, angebracht. Diese Garderobe ist jedoch nicht personalisiert durch ein Foto oder Tierzeichen. Von diesem Flur gehen drei Türen ab, links befindet sich Tariks C. Büro, er ist der Leitende Sozialpädagoge im Kindertreff, rechts ist eine kleine Küchenzeile mit Tisch von 10m². Die Küche wird wohl auch von den Kindern benutzt um Tee zu kochen oder kleine Zwischenmahlzeiten zuzubereiten (Äpfelschneiden ect.), ist jedoch nicht auf die Körpergröße der Kinder angepasst und auch keine Hocker oder ähnliche Hilfsmittel sind ersichtlich.
Die dritte Tür ist gerade vor und führt zu dem Aufenthaltsraum vom Kindertreff, an den Wänden hängen verschiedene Flaggen und Bilder, es ist eine kleine Kuschelecke und eine Regal mit Büchern zu sehen. Außerdem ein kleiner Tisch mit sechs Stühlen und ein Puppenhaus.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Von dem Gruppenraum (ca. 30m² groß) gehen zwei Türen ab, eine geht nach draußen und eine, rechts von mir, führt zu einem noch kleineren Raum (ca.10m²). In diesem steht eine Spielküche, gegenüber vom Materialschrank und vor dem Fenster steht ein Zelt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ich war Erstaunt über die kleinen Räumlichkeiten, wo ich doch 30 Minuten braucht um auf diesem riesigen Gelände die Leitung zu finden, hatte ich mir für den Kindertreff etwas größeres Ausgemalt. Das Inventar ist komplett gespendet, vom Fußbodenbelag über die Wandfarbe bis hin zum verfügbaren Spielzeug. Ein offizielles Außengelände gehört nicht zum Kindertreff. Jedoch ist eine kleine Grünfläche, direkt vor der Außentür.
Im Folgendem möchte ich verschiedene Zitate aus dem Konzept des Kinder- und Jugendhauses Schusterkrug darstellen. Anschließend werde ich die Benannten Zitate themenentsprechend kommentieren.
„Flüchtlingskinder werden in erster Linie als Anhang ihrer Eltern wahrgenommen und behandelt, nicht als eigenständige Persönlichkeiten und Träge eigener Rechte, mit ganz besonderen, kinderspezifischen Bedürfnissen.“ (S.1, Abs.5, Zeile 4-7, Zitat 1)
[...]
1 Vgl. (Bowlby, 2011) S.17-26
2 (Prof. Dr. Knauer & Hansen, 2012) S.7
3 Vgl. (Bretherton, 2011) S.27-49
4 Vgl. (Friebertshausen & Prengel (Hrsg.), 2003) S.693
5 Vgl. (Friebertshäuser, 2001) S.193
6 Vgl. (Friebertshäuser, 2001) S. 439
Studienarbeit, 24 Seiten
Hausarbeit, 19 Seiten
Hausarbeit, 13 Seiten
Hausarbeit, 28 Seiten
Hausarbeit, 18 Seiten
Akademische Arbeit, 35 Seiten
Hausarbeit, 12 Seiten
Diplomarbeit, 75 Seiten
Bachelorarbeit, 48 Seiten
Studienarbeit, 24 Seiten
Hausarbeit, 19 Seiten
Hausarbeit, 13 Seiten
Hausarbeit, 28 Seiten
Hausarbeit, 18 Seiten
Akademische Arbeit, 35 Seiten
Hausarbeit, 12 Seiten
Diplomarbeit, 75 Seiten
Bachelorarbeit, 48 Seiten
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