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Ausarbeitung, 2022
16 Seiten, Note: 1,7
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definitionen
2.1 Start-Up
2.2 Finanzierung
2.3 Basel-Reform
3 Herausforderungen der anfänglichen Außenfinanzierung von Start-Up's
4 Chancen durch neue Außenfinanzierungsarten
4.1 Crowdfunding
4.1.1 Das spendenbasierte Crowdfunding
4.1.2 Das gegenleistungsbasierte Crowdfunding
4.1.3 Das kreditbasierte Crowdfunding
4.1.4 Das Crowdinvesting
4.2 Gründungszuschuss
4.3 Finanzierung durch Business Angels
4.4 Venture Capital
4.5 High-Tech Gründerfond
4.6 Bootstrapping
5 Praxisbeispiel
6 Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Junge Unternehmen in der Wachstums- oder Gründungsphase brauchen in der Regel viel Kapital um überleben und wachsen zu können und wettbewerbsfähig zu werden.
Wenn ein Gründer sich dabei nicht in der finanziellen Lage befindet sich selbst finanzieren zu können, dann muss er, wie viele Unternehmen in Deutschland, auf Fremdkapital zurückgreifen.
Bei der Beschaffung von Fremdkapital ist es jedoch wichtig die Vor- und Nachteile der einzelnen Wege für sein Unternehmen abzuwägen und somit die richtige Finanzierungsmethode herauszufmden.
Diese Ausarbeitung beschäftigt sich insbesondere mit den Problemen und Herausforderungen der Fremdfinanzierung, welchen jungen Unternehmen, die sich in der Gründungsphase befinden, in der heutigen Zeit bevorstehen.
Ebenfalls wird aber auch auf die sich daraus hervorhebenden Chancen, die durch alternative Finanzierungsmethoden entstehen, eingegangen und erläutert, wann welche Methode für ein Unternehmen passend ist.
Um einen Bezug zur Realität, Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit einer solchen Methodik herzustellen, wird ebenfalls ein Praxisbeispiel präsentiert.
Für eine besser Verständlichkeit dieser Hausarbeit folgen nun genaue Definitionen und Ausarbeitungen der Hauptbegrifflichkeiten/ -Themen.
Als ein sogenanntes „Start-Up“ bezeichnet man ein junges oder unbekanntes Unternehmen, welches meist eine sehr außergewöhnliche oder innovative Geschäftsidee oder Problemlösung verfolgt (vgl. Hahn, C. (2014): S.4).
Die direkte Übersetzung für „Start-Up“ ins deutsche Bedeutet: „neu gegründetes Wirtschaftsunternehmen“.
In seiner Wachstumsphase durchläuft ein Start-Up Unternehmen sechs Phasen. In der Regel beginnt es mit der „Pre - Seed Phase“. Diese gilt oft als Orientierungsphase. Festgelegt werden dabei, was die Idee des Unternehmens sein soll, ob es Umsetzbar ist und ob es einen Markt für diese Idee gibt (vgl. Streuve, J. (2020)).
Darauf folgt die „Seed-Phase“. Die „Seed-Phase“ wird auch die Planungsphase genannt, weil hierbei das verfolgte Geschäftsmodell konkretisiert wird. Dabei werden oft Methoden wie das Verfassen eines Businessplanes genutzt (vgl. Streuve, J. (2020)).
Nun kommt es zur „Gründungsphase“, wobei alle organisatorischen Aufgaben, wie z.B. die Eintragung in das Handelsregister, Verteilung von Verantwortung und Haftung etc., erledigt werden (vgl. Streuve, J. (2020)).
Auf die Gründung folgt die „1st Stage Phase“, welche auch als Aufbauphase definiert wird. Hier geht es darum das Unternehmen mit seinem Produkt am Markt zu etablieren. Dabei wird das Geschäftsmodell immer wieder hinterfragt und angepasst (vgl. Streuve, J. (2020)).
Die nachfolgende „2nd Stage Phase“ wird auch als Wachstumsphase bezeichnet. Hierbei werden immer neue Kunden gewonnen und die Einnahmen wachsen. Ebenfalls werden in dieser Phase auch oft Investitionen getätigt, wofür Kapital benötigt wird (vgl. Streuve, J. (2020)).
Auf diese Phase folgt dann Final die „Later Stage Phase“, wobei das Unternehmen nachhaltige Verbesserungen vornimmt, um langfristig wirtschaftlich arbeiten zu können. Ebenfalls erfolgen in dieser Phase oft Kooperationen mit Partnern und das Produktportfolio wird erweitert (vgl. Streuve, J. (2020)).
Da Start-Ups sehr schnell wachsende Unternehmen sind, brauchen sie auch oft eine Menge Kapital. Dieses dient für notwendige Investitionen, welche zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen, oder eventuell auch als Puffer um anfängliche unternehmerische Fehlentscheidungen überleben zu können (vgl. Taylor, M. (2000): S.539 ff.).
Laut einer Studie aus dem Jahr 2007 besteht auch ein positiver Effekt im Zusammenhang zwischen dem Startkapital eines Unternehmens und seiner Überlebenschance in den ersten drei Jahren (vgl. Brüderl, J. (2007): S.170 ff.).
Somit lassen sich Start Ups als junge, schnell wachsende Unternehmen darstellen, welche oftmals viel Kapital benötigen.
Die Finanzierung eines Start-Ups, unterstützt das Unternehmen bei der Mittelbeschaffung und klärt die Frage woher das Geld für die nötigen Investitionen kommt (vgl. Ermuscheln, U. (2016): S.101).
Mit einer Finanzierung verfolgen die meisten Unternehmen finanzwirtschaftliche Ziele, wie z.B. eine Änderung des Verschuldungsgrades, Gründungsinvestments oder auch das Streben nach finanzieller Unabhängigkeit (vgl. Becker, H.P. (2016): S.4).
Bei einer Finanzierung unterscheidet man zwischen drei grundlegenden Finanzierungsformen. Der Innenfinanzierung, der Außenfinanzierung und der Mezzaninen Finanzierung (vgl. Sobrino, A. S. (2017): S. 4 ff.).
Die Innenfinanzierung beschäftigt sich dabei mit den Maßnahmen zur Kapitalbeschaffung innerhalb einer Unternehmung, wie z.B. bei der Innenfinanzierung aus dem Umsatzprozess, wobei Gewinne der Unternehmung einbehalten werden (Breuer, W. (2018)).
Unter einer Außenfinanzierung versteht man die Beschaffung von Finanzmitteln, welche ihre Quelle außerhalb der den Finanzmitteln benötigten wirtschaftenden Einheit haben. Dazu zählen Finanzierungformen wie ein Bankdarlehen oder Crowdfunding (vgl. Vollborth, T. (2003): S.2).
Als „Mischform“ der beiden Finanzierungsformen gilt die Mezzanine Finanzierung. Mezzanines Kapital hat einen Eigenkapitalcharakter, da die dritten gläubiger von ihrem „Rang“ zurücktreten. Als Mezzanine Finanzierungsmethode gilt z.B. das Nachrangdarlehen oder eine stille Beteiligung (vgl. WiM - Wirtschaft in Mittelfranken (2005)).
Die Basel-Reformen stellen eine Art Regelwerk dar, welche die Kreditvergabe der Banken betrifft. Diese Reformen werden vom so genannten Basler Ausschuss herausgegeben und sind für die Bankenaufsicht bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich gemacht.
Sie fordern von den Banken die Stärkung des Eigenkapitals und zusätzliche Eigenkapitalvorsorge in Form von Kapitalpuffern, damit die Finanzwelt stabiler bleibt. Die aktuelle Reform Basel III basiert auf den Erfahrungen der vorherigen Reformen und aus den Erfahrungen aus der weltweiten Finanzwelt.
Die aktuelle Reform Basel 3 schreibt somit eine harte Kernkapitalquote von sieben Prozent, welche sich aus der Mindesteigenkapitalanforderung von 4,5% und dem Kapitalerhaltungspuffer von 2,5% zusammensetzt, vor. Hinzu kommt zusätzliches Kernkapital in Höhe von 1,5% und Ergänzungskapital in Höhe von 2%. Somit addieren sich die Eigenkapitalanforderungen auf 10,5% (vgl. Bundesministerium der Finanzen (k. J.)).
Festlegen lässt sich also, dass die Banken in ihrer Risikopolitik durch die Reformen eingeschränkt werden.
Wie in der oben abgegrenzten Definition von Start-Up's schon festgestellt wurde, sind solche junge und sehr schnell wachsende Unternehmen. Für ein schnelles Wachstum benötigen Start-Up's meistens Kapital um wichtige Investitionen zu tätigen und Wettbewerbsfähig zu bleiben.
Den meisten Start-Up's fehlt jedoch dieses Startkapital. Gemäß einer Umfrage des deutschen Digitalverbunds „Bitkom“ fehlten im Jahr 2017 etwa 70% der deutschen IT-Start-UpUnternehmen „frisches“ Kapital. Somit lag der durchschnittliche Kapitalbedarf bei 2,2 Millionen Euro (vgl. Bitkom e.V. (2017)).
Bei der in Deutschland herrschende Kultur der langfristigen Fremdfinanzierung nimmt die Kreditfinanzierung als Kapitalbeschaffungsmaßnahme einen hohen Stellenwert ein (vgl. Modrzweski, M. (2015): S.1).
Da das Hauptziel der meisten Unternehmungen eine Gewinnmaximierung ist, haben kostenminimierte Finanzierungsalternativen einen hohen Stellenwert. Jedoch sollte ein Unternehmen dazu Fähig sein, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Als Resultat dessen ergibt sich die Sicherung der Zahlungsbereitschaft, als strikte Zahlungsbereitschaft. Das bedeutet, dass die Einzahlungen größer oder gleich Auszahlungen sein müssen (vgl. Dr. Dr. h.c. mult. Wöhe, G. (2013): S.531 ff.).
Da junge Start-Up's jedoch meistens relativ risikoreiche Unternehmungen sind, leiden sie unter der Einschränkung der Risikopolitik in den Banken durch die Reformen des Basler Ausschusses. Das hat zur Folge, dass diese Unternehmen nur teure oder auch gar keine Kredite von einer Bank erhalten (vgl. IHK-Mittlerer Niederrein (k.J.)).
Aufgrund dessen müssen diese Unternehmen sich auf alternative Methoden der Außenfinanzierung berufen.
Wie bereits festgestellt ist der übliche Bankkredit für viele junge Start-Ups keine Alternative für die anfängliche Außenfinanzierung.
Deshalb greifen die Unternehmen oft auf alternative Methoden der Außenfinanzierung zurück.
Das Crowdfunding hat seinen Ursprung in den USA, hat sich jedoch über die Jahre auch in Deutschland etabliert. Bei der Methode des Crowdfunding geht es darum, dass eine Vielzahl an Menschen sich gemeinsam an einer Finanzierung beteiligen. Dabei beteiligt sich die „Crowd“ mit mehreren kleinen Geldbeträgen an, welche insgesamt die geforderte Zielsumme aufbringen. Im Deutschen ist diese Methode auch als „Schwarmfinanzierung“ bekannt (vgl. Assenmacher, K. (2017): S.5)).
Beim Crowdfunding unterscheidet man zwischen vier verschieden Formen des Crowdfundings: Dem spendenbasierten Crowdfunding, dem gegenleistungsbasierten Crowdfunding, dem kreditbasierten Crowdfunding und dem Crowdinvesting.
Bei dieser Vorgehensweise wird das benötigte Kapital in Form von Spenden eingesammelt, ohne dass die Geldgeber dafür eine Gegenleistung erhalten. Das erhaltene Kapital wird jedoch einem bestimmten Zweck oder Projekt zugeführt, welches die Geldgeber unterstützen wollen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Spenden, werden die Geldgeber bei dieser Form ständig über den Verlauf des Projektes informiert.
Häufig wird diese Form des Crowdfundings bei der Unterstützung von gemeinnützigen Projekten oder der Entwicklung von Open Source Software eingesetzt (vgl. Assenmacher, K. (2017): S.7).
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