Zunächst werde ich das Spiel definieren und mithilfe von „Hausers Merkmalen“ kennzeichnen. Er nennt fünf Merkmale an denen man erkennen könne, ob ein Spiel ein Spiel sei oder eben nicht. Anschließend werde ich einen Überblick über die Entwicklungsabschnitte der frühen Kindheit geben, um die Spielformen besser nachvollziehen und einordnen zu können. Anschließend werde ich die verschiedenen Spielformen nennen und erläutern, welche im Verlauf der Kindheit eintreten und wie sich diese äußern können. Das fünfte Kapitel steht unter dem Titel „kognitive Entwicklung“. Zuerst widme ich mich Piagets Position zu dem Thema, da er in seiner Entwicklungspsychologie eine umfangreiche Spieltheorie aufgestellt hat. Anschließend werde ich darauf eingehen, wie man Kinder zum Spielen anregen kann, damit die kognitive Entwicklung bestmöglich gefördert wird. Zudem werde ich auf die Wirkungen des Spiels nochmal genauer eingehen, welche ich schon in den vorherigen Kapiteln angesprochen habe. Abschließend werde ich meine Arbeit kurz zusammenfassen und auf meine Ausgangsthese zurückkommen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung .
2. Spiel .….…...
2.1. Definitionen ….….…...…...
2.2. Merkmale des Spiels von Hauser ...…
3. Entwicklungsabschnitte frühe Kindheit ...…
4. Spielformen
4.1. Eltern- Kind- Spiel …..…..
4.2. Funktions- und Bewegungsspiel …..
4.3. Fantasiespiel und Rollenspiel ..
4.4 Objekt und Konstruktionsspiel …..
4.5. Regelspiele …
5. Kognitive Entwicklung ..….
5.1. Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung …...
5.2. Anregungen zur kognitiven Entwicklung im Rahmen des Spiels…...
5.3. Wirkungen des Spiels in der frühen Kindheit….
6. Fazit …
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Ob zusammen oder alleine, auf der ganzen Welt und in jeder Kultur wird und wurde gespielt. Zu unterschiedlichen Zeiten wurde dem Spiel ein unterschiedlicher Wert oder ein Auftrag zugeschrieben. Im 18. Jahrhundert wurde das Spiel als Zeitverschwendung und Auslebung von schädlicher Leidenschaft angesehen. Später wurde ihm durch Rousseau eine wichtige Bedeutung in den ersten Lebensjahren des Kindes zugewiesen (Konrad& Schultheis, 2008). Jean Paul sah das Spiel als „eigenständiges Bildungsmedium“ (Konrad& Schultheis, 2008, S. 52) an. Als „eigentlichen Ort der Menschwerdung“ (S.52) sah Schiller die Aufgabe des Spiels. Auch heute gibt es unterschiedliche Vorstellungen über die Wichtigkeit oder den Einfluss des Spiels für Kinder. Sätze wie: „ Heute haben wir nur gespielt.“ (Franz, 2016) haben für mich den Anschein, dass spielen oft nicht als wichtig oder als vollwertige Beschäftigung angesehen wird. Kann es sein, dass spielen oft falsch in seiner Wichtigkeit eingeordnet wird?
Robert Hinde sagte schon: „Spiel verbraucht so viel Zeit und Energie, dass es eine zentrale adaptive Wichtigkeit für die Entwicklung haben muss“ (Hauser, 2016, S. 45).
Genau dieser Thematik möchte ich in dieser Arbeit auf den Grund gehen, nämlich ob und inwieweit das Spiel in der Kindheit eine Auswirkung auf die Entwicklung hat, speziell auf die kognitive Entwicklung. Zunächst werde ich das Spiel definieren und mithilfe von „Hausers Merkmalen“ kennzeichnen. Er nennt fünf Merkmale an denen man erkennen könne, ob ein Spiel ein Spiel sei oder eben nicht (Hauser, 2016). Anschließend werde ich einen Überblick über die Entwicklungsabschnitte der frühen Kindheit geben, um die Spielformen besser nachvollziehen und einordnen zu können. Anschließend werde ich die verschiedenen Spielformen nennen und erläutern, welche im Verlauf der Kindheit eintreten und wie sich diese äußern können. Das fünfte Kapitel steht unter dem Titel „kognitive Entwicklung“. Zuerst widme ich mich Piagets Position zu dem Thema, da er in seiner Entwicklungspsychologie eine umfangreiche Spieltheorie aufgestellt hat. Anschließend werde ich darauf eingehen, wie man Kinder zum Spielen anregen kann, damit die kognitive Entwicklung bestmöglich gefördert wird. Zudem werde ich auf die Wirkungen des Spiels nochmal genauer eingehen, welche ich schon in den vorherigen Kapiteln angesprochen habe. Abschließend werde ich meine Arbeit kurz zusammenfassen und auf meine Ausgangsthese zurückkommen.
2. Spiel
Das Spiel lasse sich nicht streng definieren, da es viele Spieltypen gebe und verschiedene Verhaltensformen, die ineinander übergehen. Jedoch könne man Definitionen auf einzelne Spieltypen beschränken bzw. sie durch Merkmale explizieren (Konrad& Schultheis, 2008).
2.1. Definitionen
Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des ,Andersseins´ als das , gewöhnliche´ Leben. (Konrad & Schultheis, S. 50)
Daraus wird deutlich, dass das Kinderspiel „spontan, offen und frei erfolgt“ (Konrad & Schultheis, S.44). Kindern bereite Spielen Freude und Vergnügen und sie leben ihren „ Hunger nach Erfahrungen aller Art“ (S. 44) darin aus (Konrad & Schultheis, 2008). „Die Handlung ist stärker auf den Spielprozess als auf ein Spielergebnis gerichtet (Mittel- vor- Zweck)“ (S. 51). Von Armin Krenz wird das Spiel als „ Hauptberuf eines jeden Kindes“ bezeichnet, da dies einen sehr großen Teil im Leben von Kindern, in allen Kulturen einnehme. Die Handlung habe ihr Ziel in sich selbst, jedoch erfolge es nach bestimmten Regeln (Konrad &Schultheis, 2008).
2.2. Merkmale des Spieles von Hauser
Hauser führt eine exklusive Definition von Spiel ein, welche fünf Merkmale von Spiel aufzählt, die erfüllt werden sollen, damit man das Spiel als Spiel bezeichnen könne (Hauser, 2016).
Die Merkmale heißen „ Unvollständige Funktionalität, So- tun- als- ob, Positive Aktivierung, Wiederholung und Variation und Entspanntes Feld “ (Hauser, S. 20). Unter „Unvollständige Funktionalität“ verstehe man, dass Spaß und Freude an der Tätigkeit das höchste Ziel des Spiels sei. Der Nutzen und die funktionalen Elemente durch das Spiel werden als zweitrangig gewertet. Das zweite Merkmal „So-tun-als-ob“ bedeute, das Gespielte spiegelt bzw. ähnele dem funktionalen Verhalten. Es müsse jedoch noch nicht unbedingt in der realen Welt vorhanden sein. Oft beinhalte das Spiel eine „unvollständige, übertriebene und ungeschickte Verhaltensweise“ (S. 21), welche reale Verhaltensmuster nachspiele. „Positive Aktivierung“ wird als drittes Merkmal aufgelistet. Positiv aktiviert werde ein Kind durch intrinsische Motivation. Intrinsisch Motivierte werden nicht durch Belohnung angeregt etwas zu tun, sondern durch die Tätigkeit an sich, da diese Freude bereitet. Kinder müssen Tätigkeiten oft lange wiederholen, um sie zu erlernen. Durch Freude an der Sache, komme dies Kindern zu Gute, da keine Langeweile an der Übung entstehe. Positiv aktiviert werde das Spiel durch den Zusammenhang zwischen Mittel vor Zweck, der Wahlfreiheit, sowie der Unvorhersagbarkeit des Verlaufs. (Hauser, 2016). Als viertes Merkmal stehen die „Wiederholung und die Variation“. Durch Wiederholung werde „das Erlernen von Fähigkeiten für das spätere Erwachsenenleben erleichtert“ (S. 32) und Handlungen verbessert. Variationen seien ebenfalls wichtig, da solches Verhalten unter „spielsüchtiges Verhalten“ (S. 32) zu zählen sei (Hauser, 2016). Als fünftes Merkmal wird das „entspannte Feld“ genannt. Dies bedeute, die Umgebung sei möglichst stressfrei und das Kind fühle sich wohl. Durch den Zugang zu ausreichend Ressourcen und einer gut ausgestatteten Umgebung werde ein entspanntes Feld erzeugt, welche Spielsituationen fördere und ermögliche (Hauser, 2016).
3. Entwicklungsabschnitte der frühen Kindheit
Kindheit werde heute als Lebensphase bezeichnet, welche aus entwicklungspsychologischer Sicht von der Geburt bis zur Pubertät reiche. Sie beziehe sich auf körperliche, geistige, sowie seelische Aspekte des Kindes (Fried, 2006).
In dieser Arbeit möchte ich mich zum größten Teil auf die frühe Kindheit beziehen und teilweise die mittlere Kindheit mit einbeziehen.
Frühe Kindheit bezeichne den Lebensabschnitt vom Geburtstag bis zum 6. Lebensjahr. Im ersten Lebensmonat finden die ersten Greifbewegungen (Greifreflex) statt. Babys können Dinge wahrnehmen und auf solche reagieren. Zudem seien sie in der Lage das menschliche Gesicht von anderen Gegenständen oder Lebewesen zu unterscheiden (Konrad & Schultheis, 2008). Im Säuglingsalter (erstes Lebensjahr) nehme der Bewegungsdrang weiter zu und Geräusche der Umgebung werden nachgeahmt (Fried, 2006). Sie besitzen bereits Wiedererkennungsleistungen, wie z. B. durch den Hör-Sinn. Im Kleinkindalter seien Kinder in der Lage, allein gehen und schon einfache Sätze bilden u können. Ab dem Ende des 2. Lebensjahres setze das „autobiographische Gedächtnis“ (Wicki, 2015, S. 29) ein.
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