Welche charakteristischen Merkmale bringt die Generation Z in die berufstheoretische Ausbildung mit und wie kann eine Passung zwischen den Auszubildenden der Generation Z und den Lehrenden im Rahmen des Unterrichts hergestellt werden, um die Lernmotivation der Auszubildenden zu fördern. Ausgehend von bedeutenden Faktoren, welche die Generation Z beeinflussen, werden die charakteristischen Generationsmerkmale dargestellt. Anschließend werden, unterstützt durch die Erkenntnissen aus den Sektoren Marketing bzw. Human-Ressource-Management und flankiert von den Bereichen Psychologie und Soziologie, Ansätze für das berufspädagogische Handeln abgeleitet.
Inhaltsverzeichnis
Glossar
1. Einleitung
2. Generationscharakteristika – Herausforderungen und Chancen
3. Fazit
Literaturverzeichnis
Glossar
Belastbarkeit
„Belastbarkeit ist ein Testmerkmal, das die berufliche Stressresistenz diagnostiziert. Personen mit starker Merkmalsausprägung können auch unter Druck ihre volle Leistungsfähigkeit abrufen […].“ (Müller, o.J.)
Extraversion
„Der in die äußere Umgebung gerichtete Energiebetrag und das Bedürfnis nach äußerer Stimulation.“ (Lord, 2011)
Gewissenhaftigkeit
„Stärke der Zielsetzung und Antrieb zur Zielerreichung.“ (Lord, 2011)
Leistungsmotiv-stärke
„[…] Bereitschaft von Personen, sich bevorzugt mit Aufgaben zu beschäftigen, die für eigene Fähigkeiten eine Herausforderung darstellen, trotzdem jedoch erfolgreich bewältigt werden können. […].“ (Müller, o.J.)
Neurotizismus
„Intensität und Häufigkeit negativer Emotionen, die sich aus negativen Überzeugungen über das Leben im Allgemeinen, über sich selbst und andere Menschen ergeben, und die Auswirkung davon auf die emotionale Anpassbarkeit.“ (Lord, 2011)
Offenheit
„Empfänglichkeit für eine große Bandbreite äußerer und innerer Quellen von Erfahrung und neuen Input.“ (Lord, 2011)
Unabhängigkeits-streben
„[…] wie stark individuelle Bedürfnisse nach Autonomie, Selbstverwirklichung und persönlichem Wachstum ausgeprägt sind […].“ (Müller, o.J.)
Verträglichkeit
„[…] die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person die Standpunkte oder Belange anderer Menschen berücksichtigt, akzeptiert und von ihnen beeinflusst wird.“ (Lord, 2011)
1. Einleitung
Bereits seit den 1990er Jahren nehmen Betriebs- und Volkswirtschaft, Marketing und Marktforschung verschiedene Generationen aus unterschiedlicher Perspektive und Intension heraus ins Visier. Basierend auf soziologischen und psychologischen Erkenntnissen, richten jene Bereiche ihre Strategien kontinuierlich und zielorientiert auf die jeweiligen Generationsangehörigen aus. Die aktuell für die Berufspädagogik bedeutsamste Generation, hinsichtlich der Zahl seiner Mitglieder ist die Generation Z, welche mehr oder minder neutral als Post-Millenials, Generation Greta, Smombies, Generation digital Natives oder Generation „Null-Bock“ bezeichnet wird. Die Arbeit möchte die folgende Frage beantworten: Welche charakteristischen Merkmale bringt die Generation Z in die berufstheoretische Ausbildung mit und wie kann eine Passung zwischen den Auszubildenden der Generation Z und den Lehrenden im Rahmen des Unterrichts hergestellt werden, um die Lernmotivation jener Auszubildenden zu fördern. Ausgehend von bedeutenden Faktoren, welche die Generation Z beeinflussen, werden die charakteristischen Generationsmerkmale dargestellt, um anschließend unterstützt, durch die Erkenntnissen aus den Sektoren Marketing bzw. Human-Ressource-Management und flankiert von den Bereichen Psychologie und Soziologie, Ansätze für das berufspädagogische Handeln abzuleiten.
2. Generationscharakteristika – Herausforderungen und Chancen
Als Generation wird: „[…] eine gesellschaftliche Kohorte verstanden, die Geburtsperiode und prägende kollektive Ereignisse (zum Beispiel den Zweiten Weltkrieg oder die Wirtschafts- und Finanzkrise) in Kindheit und Jugend teilt, wodurch sie sich von früheren oder späteren Geburtsjahrgängen unterscheidet.“ (Klaffke, 2021) Die Generation Z umfasst je nach Quelle die Geburtenjahrgänge zwischen 1997 und 2012 (Abb. 1) und reiht sich chronologisch an ihre Vorgeneration an (Dimock, 2019). Jede dieser Generationen, wird durch sozio-kulturelle, wirtschaftliche, politische, rechtliche und nicht zuletzt ökologisch-geografische sowie technologische Faktoren geprägt und beeinflusst (Fahey & Narayanan, 1986).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Die Generationen definiert (Dimock, 2019)
Die Generation Z wächst in einem Spannungsfeld aus Herausforderungen und Chancen heran. Umgeben von politischer und gesellschaftlicher Unsicherheit, der Zunahme von Terrorismus, einer großpolitischen sowie gesellschaftlichen Verunsicherung und der Konzentration auf die eigene Nation, sieht sie sich mit der wachsenden Bedeutung von Fake News, einer anhaltendenden Flüchtlingskrise konfrontiert. Sie muss nicht zuletzt mit einer weltweiten Pandemie, mit zahlreichen Einschränkungen des sozialen und gesellschaftlichen Lebens bis hin zur sozialen Isolation zurechtkommen. Die Generation Z wächst aber auch in einer Phase des konjunkturellen Aufschwungs, in überwiegend gesicherten Lebensverhältnissen, dem unternehmerischen Kampf um die besten Nachwuchs- bzw. Fachkräfte, der Friday-for-future Bewegung und einer rasanten technologischen Entwicklung auf (Klaffke, 2021).
Ein Auszug der grafischen Darstellung, des Persönlichkeitsprofils (Abb. 2) verweist bereits auf die im Folgenden näher aufgeführten Merkmal ihrer Generationsangehörigen und sei zur gedanklichen Einordnung vorweggenommen.
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