Die Arbeit geht der Frage nach, warum Machiavelli eine Reform des Militärs als Antwort auf gesamtstaatliche Probleme sieht und somit die Kriegskunst eine derart zentrale Rolle in seiner Vorstellung von Politik einnimmt. Die Fragestellung soll in der Arbeit beantwortet werden, indem zuerst Machiavellis Sicht auf das Militär analysiert und im Zuge dessen auch die Problematik des Söldnertums erörtert wird.
Als Lösung der Probleme wird anschließend die vom Philosophen erläuterte Militärreform thematisiert, woraufhin der Begriff der virtù eingeführt und in den militärischen Kontext gebracht wird. Welche Wirkung diese auf die politische virtù hat, veranschaulicht das darauffolgende Kapitel. Von der politischen virtù ausgehend werden die Auswirkungen der Militärreform auf den Gesamtstaat betrachtet, wobei auch das Verhältnis zwischen dem Volk und den führenden Schichten beleuchtet wird.
Danach wird der uomo virtuoso als Verantwortlicher für die Militärreform vorgestellt und dessen Handlungspflicht in deren Kontext erläutert. Das folgende Kapitel ist der Verknüpfung von Fürstenherrschaft und Republik gewidmet, woran anschließend erläutert wird, in welcher Weise die Militärreform genutzt werden kann, um die Regentschaft eines Fürsten zu festigen.
Hierzu bezieht sich diese Arbeit neben den Hauptwerken Machiavellis "Il Principe" und "Discorsi" primär auf die von Herfried Münkler verfasste Sekundärliteratur. Hauptsächlich die Monographie "Machiavelli. Die Begründung des politischen Denkens der Neuzeit aus der Krise der Republik Florenz" ist hierbei zu nennen. Trotz der mannigfaltig vorhandenen Sekundärliteratur, die sich mit den Werken Machiavellis befasst, entsteht dennoch der Eindruck, dass seine militärische Philosophie und mit ihr die Militärreform nur fragmentarisch erforscht wurde. Während beispielsweise dem machiavellistischen Begriff der virtù ganze Monographien gewidmet sind, wird die Militärreform gemeinhin nur in Unterkapiteln eruiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Militärreform als Lösung aller Probleme?
- Heeresarten und das Söldnertum
- Auflösung der Söldnerarmee durch eine Militärreform
- Die Wiederherstellung der virtù und ihre Notwendigkeit im Militär
- Wiederherstellung der politischen virtù durch die Militärreform
- Gesellschaftliche Neuordnung
- Der uomo virtuoso als Verantwortlicher für die Militärreform
- Die Militärreform in der Fürstenherrschaft als Grundlage einer Republik
- Stabilisierung der Fürstenherrschaft
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Niccolò Machiavellis Militärreform und untersucht ihre Auswirkungen auf den Staat. Sie beleuchtet die Gründe für die Reform, die Bedeutung der virtù im militärischen und politischen Kontext sowie die Auswirkungen der Reform auf die Gesellschaft und die politische Ordnung.
- Die Kritik an der Söldnerarmee und die Notwendigkeit einer Militärreform
- Die Bedeutung der virtù für die Militärreform und den Staat
- Die Auswirkungen der Militärreform auf die politische Ordnung
- Der Zusammenhang zwischen Militär und Politik
- Die Rolle des uomo virtuoso in der Militärreform
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Niccolò Machiavelli und seine politische Philosophie vor. Sie führt in die Problematik des Söldnertums ein und zeigt die Relevanz der Militärreform im historischen Kontext. Kapitel 2 analysiert Machiavellis Kritik am Söldnerwesen und erläutert die verschiedenen Arten von Heeren. Es wird die Notwendigkeit einer Militärreform unterstrichen, die eine Wiederherstellung der virtù im Militär und in der Politik bewirken soll.
Schlüsselwörter
Niccolò Machiavelli, Militärreform, Söldnerwesen, virtù, Politik, Staat, Fürstenherrschaft, Republik, uomo virtuoso.
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- Constantin Böhm (Author), 2021, Niccoló Machiavellis Militärreform. Analyse der angestrebten Militärreform und ihrer Auswirkungen auf den Staat, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1216270