Ich möchte im folgenden einen Einblick in die Lebenssituation der Kinder Suchtkranker innerhalb ihres Elternhauses geben und einen kurzen Blick auf Risiko- und Schutzfaktoren für ihre Entwicklung werfen. Im nächsten Teil möchte ich in diesem Zusammenhang den Begriff der Co-Abhängigkeit erläutern, sowie das Rollenmodell von S. Wegscheider vorstellen.
Im letzten Teil möchte ich einige Anregungen für die praktische Arbeit aufgreifen, Regeln zum Umgang mit dem Verdacht auf eine Alkoholabhängigkeit wiedergeben und einige Instrumente zur Identifizierung von Kindern aus Suchtfamilien kurz vorstellen.
Laut des Drogen- und Suchtberichtes 2008 des Bundesministeriums für Gesundheit sind 1,3 Millionen Menschen in Deutschland alkoholabhängig, 1,4 – 1,5 Millionen medikamentenabhängig. Bei dem Konsum illegaler Drogen gibt es eine hohe Dunkelziffer, Schätzungen gehen von 167.000 – 198.000 Menschen aus, die illegale Drogen in problematischer Weise konsumieren.
Zählt man zu jedem Alkoholabhängigen drei Angehörige, ergibt sich ein durchschnittlicher Wert von 3,9 Millionen betroffenen Angehörigen, Ehepartnern sowie Kindern.
Sieht man diese Zahlen, ist es nur schwer verständlich, warum es bisher nur wenig etablierte Hilfen vor allem für die Kinder Suchtkranker gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Familiensituation und deren Auswirkung
- Familienregeln
- Risiko- und Schutzfaktoren
- Co-Abhängigkeit
- Typische Rollenmuster von Kindern
- Der Held
- Der Sündenbock
- Das verlorene Kind
- Der Clown (Das Maskottchen)
- Professionelle Hilfen
- Regeln zum Umgang mit dem Verdacht auf Abhängigkeit
- Instrumente zur Identifizierung von Kindern/Jugendlichen aus alkoholbelasteten Familien
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen von Suchtproblematik bei Eltern auf deren Kinder. Der Fokus liegt auf Alkoholabhängigkeit, wobei die Übertragbarkeit auf andere Suchtformen angesprochen wird. Ziel ist es, einen Einblick in die Lebenssituation betroffener Kinder zu geben, Risiko- und Schutzfaktoren zu beleuchten und professionelle Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen.
- Auswirkungen der Sucht auf den Familienalltag
- Rollenmuster von Kindern in suchtbelasteten Familien
- Unausgesprochene Familienregeln und deren Auswirkungen
- Co-Abhängigkeit und deren Bedeutung
- Professionelle Hilfen und Interventionsmöglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die Thematik und die Relevanz der Problematik von Sucht in Familien. Kapitel 2 beleuchtet den Alltag in suchtbelasteten Familien, die damit verbundene Instabilität und die widersprüchlichen Verhaltensweisen der suchtkranken Elternteile. Kapitel 3 beschreibt unausgesprochene Familienregeln, die die Problematik verschleiern und aufrechterhalten. Kapitel 4 stellt typische Rollenmuster von Kindern in solchen Familien vor (Held, Sündenbock, verlorenes Kind, Clown).
Schlüsselwörter
Sucht, Familie, Alkoholabhängigkeit, Kinder, Co-Abhängigkeit, Rollenmuster, Familienregeln, Risiko- und Schutzfaktoren, professionelle Hilfe, Identifizierung.
- Quote paper
- Sofie Ellingsen (Author), 2008, Sucht in der Familie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/119575