Niklas Luhmann (1987) beleuchtet in seinem Text ,,Rechtssoziologie" die Funktion sozialer Strukturen für die Stabilität von Systemen. Hierzu bedient er sich Begrifflichkeiten, die zugleich Ausgangspunkt seiner Überlegungen sind, nämlich die Komplexität der Welt, die Kontingenz von Strukturen und die doppelte Kontingenz sozialen Handelns (vgl. Luhmann 1987, S. 31).
In dieser Lesenotiz soll zunächst in die genannten Begrifflichkeiten eingeführt werden, bevor anhand eines lebensnahen Beispiels (hier: Elfmetersituation) überprüft wird, inwieweit sich Luhmanns Theorie der doppelten Kontingenz auf die Praxis übertragen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Die Komplexität der Welt
- Kontingenz
- Die doppelte Kontingenz
- Die doppelte Kontingenz in der Praxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text „Rechtssoziologie“ von Niklas Luhmann (1987) erörtert die Funktion sozialer Strukturen für die Stabilität von Systemen. Dabei fokussiert der Autor auf die Konzepte der Komplexität der Welt, der Kontingenz von Strukturen und der doppelten Kontingenz sozialen Handelns.
- Komplexität der Welt und Reduktion
- Systeme als Mittel zur Komplexitätsreduktion
- Kontingenz und Nicht-Notwendigkeit
- Doppelte Kontingenz und Unsicherheit
- Empirische Überprüfung der doppelten Kontingenz
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Komplexität der Welt: Luhmann beschreibt die Welt als ein komplexes System mit einer Vielzahl von Möglichkeiten des Erlebens und Handelns. Aufgrund dieser Komplexität ist es notwendig, die Welt zu reduzieren und zu selektieren, um sie wahrnehmbar zu machen.
- Kontingenz: Der Begriff der Kontingenz beschreibt den Zustand, dass die Möglichkeiten des Erlebens und Handelns anders als erwartet ausfallen können. Dies führt zu einer gewissen Unsicherheit und einem Überraschungsmoment in der Interaktion mit anderen.
- Die doppelte Kontingenz: Die doppelte Kontingenz entsteht, wenn mindestens zwei Teilnehmer in einer sozialen Situation miteinander interagieren und in ihren Handlungsmöglichkeiten nicht festgelegt sind. Die Erfolgsaussichten des einen hängen von den Handlungen des anderen ab und umgekehrt. Dieser Zustand führt zu einer „doppelten Unsicherheit“, da sowohl das eigene Verhalten als auch das des Gegenübers als unsicher erscheint.
- Die doppelte Kontingenz in der Praxis: Der Text analysiert die Elfmetersituation im Fußball als Beispiel für die doppelte Kontingenz. Sowohl der Elfmeterschütze als auch der Torwart müssen sich simultan entscheiden, ohne den Ausgang der Handlung des anderen vorhersagen zu können. Diese Situation verdeutlicht die Unsicherheit und die Unmöglichkeit, eine rationale Entscheidung zu treffen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieses Texts sind: Komplexität, Kontingenz, doppelte Kontingenz, soziale Strukturen, Systeme, soziale Ordnung, Interaktion, Handlungsfreiheit, Unsicherheit, Elfmetersituation, empirische Analyse.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Zu Niklas Luhmanns "Rechtssoziologie", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1172323