Ziel dieser Arbeit ist es darzulegen, ob die Depression zu kardiologischen Erkrankungen führen kann und welche Ursachen diesem Prozess zugrunde liegen. Es werden zunächst das Fachgebiet der Psychokardiologie sowie anschließend die Depression und die assoziierten kardiologischen Erkrankungen erklärt und nachfolgend die Interaktionen und deren Mechanismen beschrieben.
Schon im Jahr 1937 vermutete Benjamin Malzberg, ein Psychiater, der in New York (USA) arbeitete, einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von kardiovaskulären Erkrankungen und der Depression. Er berichtete über eine erhöhte Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen bei älteren Patienten, die zusätzlich an einer Depression erkrankt waren. Diesem Bericht wurde über viele Jahre wenig Interesse gewidmet und erst innerhalb der vergangenen 30 Jahre sind in Studien psychologische und soziale Faktoren (z.B. niedriger soziökonomischer Status, fehlende soziale Unterstützung, Stress, Depressivität, Angst und Feindseligkeit) als beeinflussend für den Verlauf von kardiologischen Erkrankungen untersucht worden. Dies hat zur Entstehung der Psychokardiologie geführt, dessen erster Lehrstuhl in Deutschland 2004 an der Universität Göttingen unter Prof. Dr. Hermann-Lingen eingerichtet wurde.
Neuere Untersuchungen bei Patienten mit einer Herz-Kreislauferkrankung konnten nachweisen, dass bei jenen Patienten eine Depression mit einer Häufigkeit von bis zu 40% vorhanden ist. Dies ist um das 3-fache häufiger als bei Gesunden ohne eine kardiologische Erkrankung. Anhand dieser Daten gilt es als gesichert, dass eine Depression durch das Vorhandensein organischer Herzerkrankungen verursacht werden kann. Von besonderem Interesse erscheint in diesem Zusammenhang, ob ein Patient mit einer Depression auch ein erhöhtes Risiko für eine kardiologische Erkrankung aufweist. Dies würde bedeuten, dass die Depression dann kein resultierender, sondern ein auslösender Faktor von kardiologischen Erkrankungen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Die Psychokardiologie
- Die Depression
- Selbstempfinden und Verhaltensweisen
- Persönlichkeitsfaktoren
- Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse
- Nervensystem – Parasympathikus und Sympathikus
- Blutgerinnung und Gefäßfunktion
- Immunsystem
- Kardiologische Erkrankungen
- Die Depression als Auslöser kardiologischer Erkrankungen
- Behandlungsmöglichkeiten
- Zusammenfassung und Beurteilung der These
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Depressionen und kardiologischen Erkrankungen. Ziel ist es, aufzuzeigen, ob die Depression ein Auslöser für kardiologische Erkrankungen sein kann und welche Mechanismen diesem Prozess zugrunde liegen.
- Die Entstehung und Bedeutung der Psychokardiologie
- Definition und Ursachen der Depression
- Die Interaktion zwischen Depression und kardiologischen Erkrankungen
- Mögliche Mechanismen, die eine Verbindung zwischen Depression und kardiologischen Erkrankungen herstellen
- Behandlungsmöglichkeiten für Depressionen und kardiologische Erkrankungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Facharbeit beginnt mit einem Vorwort, das den Aufbau und die Methodik der Arbeit beschreibt. Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung der Psychokardiologie. Im dritten Kapitel wird die Psychokardiologie als ein Fachgebiet vorgestellt, das die Wechselwirkungen zwischen Psyche und Herz untersucht.
Kapitel 4 befasst sich mit der Depression als einer weit verbreiteten psychischen Erkrankung. Es werden die Ursachen, Symptome und Risikofaktoren der Depression erläutert. Dabei werden auch die biologischen Mechanismen, die der Depression zugrunde liegen, detailliert beschrieben.
Das fünfte Kapitel behandelt kardiologische Erkrankungen. Hier werden verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen und deren Ursachen näher betrachtet.
In Kapitel 6 wird die Frage untersucht, ob die Depression ein Auslöser für kardiologische Erkrankungen sein kann. Es werden verschiedene Mechanismen und Faktoren beschrieben, die die Verbindung zwischen diesen beiden Krankheitsbildern herstellen könnten.
Kapitel 7 behandelt die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen und kardiologischen Erkrankungen. Es werden sowohl medikamentöse als auch psychotherapeutische Ansätze vorgestellt.
Die Facharbeit endet mit einer Zusammenfassung und Beurteilung der Ergebnisse in Bezug auf die Forschungsfrage.
Schlüsselwörter
Psychokardiologie, Depression, Kardiologische Erkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Neurotransmitter, Serotonin, Noradrenalin, Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse, Nervensystem, Parasympathikus, Sympathikus, Blutgerinnung, Gefäßfunktion, Immunsystem, Behandlungsmöglichkeiten.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Psychokardiologie. Können Depressionen zu kardiologischen Erkrankungen führen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1170877