Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Einblick in das Themenfeld des autogenen Trainings (AT) zu ermöglichen. Dies erfolgt anhand der Beschreibung von Methode und Wirkungsweise. Des Weiteren wird der Ablauf des AT und die darin enthaltenen Bestandteile aufgeführt. Außerdem wird die Anwendung im therapeutischen Arbeiten thematisiert und auf die Ausbildungsmöglichkeiten eingegangen. In einem subjektiven Bericht der Autorin wird von eigenen Erfahrungen in diesem Bereich berichtet. Angestrebt wird die Kenntnisnahme des AT als wirksames Entspannungsverfahren zur Förderung der körperlichen und psychischen Gesundheit.
In einer schnelllebigen Gesellschaft wie es die Heutige ist, fühlen sich viele Menschen von äußeren und inneren Umständen gestresst. Der stetige Zeit- und Leistungsdruck löst ein Spannungsgefühl aus, welches sich auf Dauer negativ auf die körperliche sowie die psychische Gesundheit auswirken kann. Deshalb wird es immer wichtiger, Bewältigungsstrategien und Ausgleichsmöglichkeiten zu schaffen. Dies gelingt unter anderem durch Entspannungsmethoden wie dem Autogenen Training (AT). Die beruhigende Wirkung dieses autosuggestiven Verfahrens fördert das menschliche Wohlbefinden.
Die Relevanz des Themas wird deutlich bei einem Blick auf die Quantität an Betroffenen, welche durch Stress belastet sind. Aus einer repräsentativen Umfrage der Techniker Krankenkasse (2016) geht hervor, dass sich jede*r zweite Deutsche gestresst fühlt und jede*r Fünfte unter Dauerstress steht. Die empirische Wirksamkeit des AT wird seit Jahrzehnten erforscht und konnte in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt werden. Der aktuelle Erkenntnisstand zeigt, dass das AT gesundheitsfördernd auf verschiedene Körperfunktionen, Verhaltensweisen, Emotionen und Kognitionen wirkt. Es liegt nahe, diesen positiven Einfluss in Zusammenhang mit der menschlichen Gesundheit zu stellen und als effektive Stressbewältigungsmethode anzuerkennen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theoretischer Hintergrund
2.1 Autosuggestion
2.2 Anspannung und Entspannung
3. Das Autogene Training
3.1 Vorstellung der Methode
3.2 Wirkungsweise
3.3 Ablauf
4. Therapeutische Anwendung
5. Ausbildungsmöglichkeiten
6. Subjektiver Selbsterfahrungsbericht
7. Schlussfolgerung
Quellenverzeichnis
V1: Literaturquellen
V2: Internetquellen
V3: Sonstige Quellen
Anhang
A1: Wirksamkeitsnachweis Autogenes Training
1. Einleitung
In einer schnelllebigen Gesellschaft wie es die Heutige ist, fühlen sich viele Menschen von äußeren und inneren Umständen gestresst. Der stetige Zeit- und Leistungsdruck löst ein Spannungsgefühl aus, welches sich auf Dauer negativ auf die körperliche sowie die psychische Gesundheit auswirken kann (Gerring, 2016, S. 472 f.).
Deshalb wird es immer wichtiger, Bewältigungsstrategien und Ausgleichsmöglichkeiten zu schaffen. Dies gelingt unter anderem durch Entspannungsmethoden wie dem Autogenen Training (AT). Die beruhigende Wirkung dieses autosuggestiven Verfahrens fördert das menschliche Wohlbefinden (American Psychological Association, 2020).
Die Relevanz des Themas wird deutlich bei einem Blick auf die Quantität an Betroffenen, welche durch Stress belastet sind. Aus einer repräsentativen Umfrage der Techniker Krankenkasse (2016) geht hervor, dass sich jede*r zweite Deutsche gestresst fühle und jede*r Fünfte unter Dauerstress stünde (Homberger & Wohlers, 2016).
Die empirische Wirksamkeit des AT wird seit Jahrzehnten erforscht und konnte in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt werden. Der aktuelle Erkenntnisstand zeigt, dass das AT gesundheitsfördernd auf verschiedene Körperfunktionen, Verhaltensweisen, Emotionen und Kognitionen wirkt (Grote, 2013). Es liegt nahe, diesen positiven Einfluss in Zusammenhang mit der menschlichen Gesundheit zu stellen und als effektive Stressbewältigungsmethode anzuerkennen.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Einblick in das Themenfeld des AT zu ermöglichen. Dies erfolgt anhand der Beschreibung von Methode und Wirkungsweise. Des Weiteren wird der Ablauf des AT und die darin enthaltenen Bestandteile aufgeführt. Außerdem wird die Anwendung im therapeutischen Arbeiten thematisiert und auf die Ausbildungsmöglichkeiten eingegangen. In einem subjektiven Bericht der Autorin wird von eigenen Erfahrungen in diesem Bereich berichtet. Angestrebt wird die Kenntnisnahme des AT als wirksames Entspannungsverfahren zur Förderung der körperlichen und psychischen Gesundheit.
2. Theoretischer Hintergrund
Im folgenden Kapitel werden theoretische Grundlagen zu den Themen Autosuggestion sowie Anspannung und Entspannung erläutert, da diese zentral für das AT sind. Dazu erfolgt eine Definition der Begrifflichkeiten sowie eine allgemeine Beschreibung.
2.1 Autosuggestion
Bei der Autosuggestion handelt es sich um eine Methode zur Selbstbeeinflussung. Sie beschreibt einen Prozess, bei welchem die eigenen körperlichen, psychischen und behavioralen Vorgänge anhand von Selbst-Affirmationen umprogrammiert werden. Die Beeinflussung der Körperfunktionen erfolgt über das vegetative Nervensystem (Rauch, 2006, S. 9.).
Unter regelmäßiger Wiederholung der Affirmationen werden diese im Unbewussten gefestigt, wodurch eine Automatisierung der suggestiven Effekte erzielt werden kann (ebd., S. 69).
Das AT ist ein autosuggestives Entspannungsverfahren. In Form von sich wiederholenden Formelsätzen werden unbewusste Befehle an das vegetative Nervensystem abgegeben, woraufhin Körper und Geist in einen tranceähnlichen Zustand versetzt werden (Grasberger, 2015, S. 11 f.).
2.2 Anspannung und Entspannung
Der Mensch braucht einen Ausgleich zwischen Anspannung und Entspannung, um im gesunden Gleichgewicht zu bleiben (Krapf & Krapf, 2013, S. 22). Oftmals sind Stresssituationen der Auslöser für Spannungszustände, welche als Reaktion auf extrene oder interne Bedingungen eintreten. Werden die vorhandenen Ressourcen als unzureichend zur Bewältigung der gestellten Anforderungen eingestuft, entsteht ein Gefühl von Stress und Anspannung (Gerring, 2016, S. 472 f.). Ausschlaggebend ist die Befürchtung, eine stark aversive, zeitlich nahe oder bereits eingetretene Situation, deren Vermeidung als subjektiv relevant empfunden wird, nicht kontrollieren zu können (Aichinger, 2003).
Ausgleichend wirkt Entspannung. Dabei handelt es sich um ein angeborenes Reaktionsmuster, welches auf körperlicher, behavioraler und/oder kognitiv-emotionaler Ebene abläuft (Hoffmann, 2017). Charakteristisch für den Entspannungszustand sind Empfindungen der inneren Ruhe und des allgemeinen Wohlempfindens. Um sich in einen Entspannungszustand versetzen zu können, muss die Loslösung von stressverstärkenden Gedanken erfolgen (Gerring, 2016, S. 495). Dies ist anhand vielzähliger Methoden möglich, z. B. Lesen oder Spazieren gehen. Auch das AT gilt als wirksames Entspannungsverfahren (Hoffmann, 2017).
Erfolgt kein Ausgleich zwischen Anspannung und Entspannung, entstehen auf Dauer Überspannungen. Deren Auswirkungen sind auf körperlicher sowie psychischer Ebene bemerkbar und können zu negativen Langzeitfolgen führen (Krapf & Krapf, 2013, S. 22).
3. Das Autogene Training
Das AT ist eine Methode zur selbstgesteuerten Entspannung, welches in den 1920er Jahren von dem deutschen Psychiater und Psychotherapeuten Johannes Heinrich Schultz eingeführt wurde. Dabei wird ein innerer Zustand der körperlichen und daraus resultierenden psychischen Entspannung mithilfe von Autosuggestion hervorgerufen (Grasberger, 2015, S. 9 f.).
Es handelt sich um „ein vom Selbst (autos) sich entwickelndes (gen = werden) und das Selbst gestaltendes systematisches Üben (Training)“ (Schultz, 2003, S. 1). Praktizierende erzeugen also über Selbstbeeinflussung einen Entspannungszustand (ebd.).
Im folgenden Kapitel wird zunächst das AT als Methode vorgestellt, indem auf allgemeine Informationen eingegangen wird. Anschließend wird die Wirkungsweise beschrieben. Um einen tieferen Einblick in das AT und dessen Kernbestandteile zu ermöglichen, wird der reguläre Ablauf einer Trainingssitzung dargestellt.
3.1 Vorstellung der Methode
Im AT wird die Aufmerksamkeit gezielt weg von Alltagsgedanken hin auf körperliche Empfindungen gelenkt. Beispielweise kann sich auf den rechten Arm konzentriert und das Gefühl von angenehmer Schwere vergegenwärtigt werden oder wohltuende Wärme in der Magengegend. Die Aufmerksamkeitslenkung erfolgt anhand von Visualisierungen, Atemkontrolle und bestimmten Formelsätzen, welche während des AT abgerufen werden. Durch das Wiederholen der Formeln stellt sich nach einiger Übungszeit der Entspannungszustand automatisch ein (American Psychological Association, 2020).
Das AT wird in die Unterstufe und die Oberstufe gegliedert. In der Unterstufe geht es darum, körperliche Prozesse wahrzunehmen und teilweise zu beeinflussen. Es werden die Ruhetönung und sechs grundlegende Übungen erlernt, auf welche in Kapitel 3.3 genauer eingegangen wird (Grasberger, 2015, S. 12). Um die Unterstufe zu erlernen, sollten ca. sieben bis acht Wochen eingeplant werden (ebd., S. 15).
Die Oberstufe besteht aus elf Übungen, welche bereits einen meditativen Charakter haben und zur tiefergehenden Einsicht in das innere Erleben dienen. Es werden mentale Visualisierungen entwickelt, welche nachfolgend in das Bewusstsein übertragen und gegebenenfalls interpretiert werden können. In der Oberstufe kann ein vertieftes Selbstverständnis erfolgen, wodurch unbewusste Belastungen erforscht und an deren Bewältigung gearbeitet werden kann (Krapf & Krapf, 2013, S. 22 f.). Alternativ wird der Begriff „Autogene Meditation“ genutzt (Brenner, 2010, S. 9).
Durch das AT kann Stress abgebaut und eine dauerhaft bessere Regulation der Körpersysteme gefördert werden. Außerdem kann es in jeder belastenden Situation distanzierend eingesetzt werden, sodass das Stressempfinden umgehend reduziert wird und eine bessere Problembewältigung möglich ist (Krapf & Krapf, 2013, S. 25). Des Weiteren ermöglicht das AT eine vertiefte Innenschau, wodurch verborgene Gefühle und unbewusste Konflikte aufgedeckt werden können (ebd., S. 22). Je häufiger die Übungen angewandt werden, desto effektiver wird das AT (Grasberger, 2015, S. 6).
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