Carl Rottmann gehört wohl zu den einflussreichsten Malern des 19. Jahrhunderts und war der von Ludwig I. von Bayern bevorzugte Landschaftsmaler. Seine Werke verteilten sich schon zu seinen Lebzeiten über ganz Deutschland und wurden für die folgende Landschaftsmalerei vorbildlich. Das Landschaftsbild gewinnt bei ihm an Bedeutung und wird mehr und mehr zum Historienbild.
Sein Hauptwerk ist der Griechenlandzyklus, den er erst kurz vor seinem Tode vollendete.
Dieser Zyklus trägt sowohl naturalistische als auch romantische Elemente in sich. Er zeichnet sich einerseits durch eine große Objektivität der Schilderung aus und erfasst die Landschaft in ihrer charakteristischen Form. Andererseits liegt in der Darstellung eine Betonung auf dem Ideellen. Goethe äußerte sich zu Rottmanns Zyklus folgendermaßen: „Die Bilder haben höchste Wahrheit, aber keine Spur von Wirklichkeit...Und das ist eben die wahre Idealität, die sich realer Mittel so zu bedienen weiß, dass das erscheinende Wahre eine Täuschung hervorbringt als sei sie wirklich.“
Rottmanns Zeitgenossen trugen noch den Traum von Hellas im Sinne Winkelmanns in ihrer Vorstellung. Bisherige Griechenlanddarstellungen zeigten oft eine arkadische Idylle. Auf seiner Reise durch das sagenumwobene Griechenland musste Rottmann jedoch feststellen, dass dieser Traum nur entfernt der Wirklichkeit entsprach. So schuf er „eine noch heute gültige Synthese des Traumes von Hellas und der Wirklichkeit der Halbinsel Griechenland“ .
Im Folgenden soll Rottmanns Hauptwerk, dessen wichtigste Merkmale und Entstehungsumstände betrachtet, sowie auf einige der insgesamt 23 Gemälde näher eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographische Angaben
- Der Griechenlandzyklus
- Aufstellungsort
- Maltechnik
- Vom Landschaftsgemälde zum Historienbild
- Vergleich des Griechenlandzyklus mit dem Italienzyklus
- Beschreibung einiger Gemälde des Griechenlandzyklus
- Allgemeine Merkmale der Gemälde
- Sikyon- Korinth
- Sikyon - Parnaẞ
- Ägina Aphaiatempel
- Naxos
- Pronoia
- Aulis
- Quellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Griechenlandzyklus von Carl Rottmann, einem einflussreichen Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. Sie analysiert die Entstehung des Zyklus, seine wichtigsten Merkmale und geht auf einzelne Gemälde näher ein. Die Arbeit beleuchtet die Verbindung von naturalistischen und romantischen Elementen im Werk Rottmanns und untersucht, wie er den Traum von Hellas mit der Realität der griechischen Landschaft vereint.
- Der Einfluss von Ludwig I. von Bayern auf Rottmanns Werk
- Die Verbindung von Naturalismus und Romantik im Griechenlandzyklus
- Die Darstellung der griechischen Landschaft als historisches und mythologisches Terrain
- Die Bedeutung des Griechenlandzyklus für die Entwicklung der Landschaftsmalerei
- Die Rezeption des Griechenlandzyklus durch Zeitgenossen und spätere Generationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Griechenlandzyklus ein und beleuchtet die Bedeutung von Carl Rottmann für die Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Kapitel 2 widmet sich der Biographie Rottmanns und skizziert seine künstlerische Entwicklung. Kapitel 3 analysiert den Griechenlandzyklus, seine Entstehung, seine Aufstellung und seine künstlerischen Besonderheiten. Kapitel 4 präsentiert eine detaillierte Beschreibung einzelner Gemälde des Zyklus, wobei die allgemeinen Merkmale der Gemälde sowie die spezifischen Darstellungen einzelner griechischer Orte im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Carl Rottmann, Griechenlandzyklus, Landschaftsmalerei, Naturalismus, Romantik, Hellas, Geschichte, Mythologie, Ludwig I. von Bayern, Neue Pinakothek, München.
- Quote paper
- M.A. Lilian Ziehler (Author), 2005, Der Griechenlandzyklus von Carl Rottmann, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/116288