In der vorliegenden Hausarbeit wird die Verbindung zwischen Kaiser Maximilian I und Heinrich V von Mecklenburg näher beleuchtet. Hauptbestandteil dieser Arbeit ist die Untersuchung des Gedechtnus-Programmes von Maximilian I und deren Auswirkung auf Heinrich V, da dieser ebenfalls an einer Art „Gedechtnus-Programm“ arbeitete. Allerdings nicht in dem Umfang, wie es Maximilian I tat.
Im ersten Kapitel erfolgt zunächst die Vorstellung von Kaiser Maximilian I sowie Heinrich V. Dabei werden insbesondere die Kindheit, Leistungen und Besonderheiten beider Protagonisten thematisiert. Daran anschließend wird die Beziehung zwischen Maximilian I und Heinrich V untersucht. Danach wird das Gedechtnus-Programm von Maximilian I näher vorgestellt. Hierbei werden einzelne Aspekte dieses Werkes näher untersucht. Darauf folgt die Beleuchtung der Werke von Heinrich V. Die Hausarbeit endet mit einem persönlichen Fazit.
INHALTSVERZEICHNIS
I. EINLEITUNG
II. VORSTELLUNG DER EINZELNEN PROTAGONISTEN
2.1 MAXIMILIAN I.
2.2 HEINRICH V
III. DIE BEZIEHUNG ZWISCHEN HEINRICH V.UND MAXIMILIAN I.
IV. DIE „GEDECHTNUS“ PROGRAMME VON MAXIMLIAN I
4.1 FREYDAL
4.2 TEUERDANK
4.3 WEIßKUNIG
4.4 TRIUMPHZUG UND EHRENPFORTE
V. DAS „GEDECHTNUS“ PROGRAMM VON HEINRICH V
5.1 MECKLENBURGISCHE REIMCHRONIK
5.2 DAS WAPPENBUCH DES GEORG RIXNER VON 1524
VI. FAZIT
VII. LITERARTURVERZEICHNIS
I. EINLEITUNG
In der vorliegenden Hausarbeit wird die Verbindung zwischen Kaiser Maximilian I. und Heinrich V. von Mecklenburg näher beleuchtet. Hauptbestandteil dieser Arbeit ist die Untersuchung des Gedechtnus- Programmes von Maximilian I. und deren Auswirkung auf Heinrich V., da dieser ebenfalls an einer Art „Gedechtnus -Programm“ arbeitete. Allerdings nicht in dem Umfang, wie es Maximilian I. tat.
Im ersten Kapitel erfolgt zunächst die Vorstellung von Kaiser Maximilian I. sowie Heinrich V. Dabei werden insbesondere die Kindheit, Leistungen und Besonderheiten beider Protagonisten thematisiert. Daran anschließend wird die Beziehung zwischen Maximilian I. und Heinrich V. untersucht. Danach wird das Gedechtnus- Programm von Maximilian I. näher vorgestellt. Hierbei werden einzelne Aspekte dieses Werkes näher untersucht. Darauf folgt die Beleuchtung der Werke von Heinrich V. Die Hausarbeit endet mit einem persönlichen Fazit.
II. VORSTELLUNG DER EINZELNEN PROTAGONISTEN
2.1 MAXIMILIAN I.
Im Jahre 1459 wurde Maximilian I. am 22. März in der Wiener Neustadt geboren. Sein Vater war Friedrich III. und seine Mutter die Kaiserin Eleonore.1 Über die Jugendzeit von Maximilian I. ist kaum etwas überliefert. Seine Autobiografie ist lückenhaft und seine Werke wie zum Beispiel der „ Weißkunig “, stellen zahlreiche Fakten in ein stark glorifizierendes Licht.2 Was jedoch feststeht ist, dass Maximilian I. ein sehr sprachbegabter Mensch war. Durch den Tod seiner Mutter im Jahre 1467 stürzte Maximilian in eine tiefe Krise. Durch seine Sprachbegabung konnte er diese jedoch überwinden. Er erlernte zahlreiche Sprachen. Die Vorstellung eine Welt zu gewinnen, war sicherlich auch in Maximilian vorhanden. Darin ähnelte er stark seinem Va- ter.3
Auch in den körperlichen Übungen, egal welche es auch waren, konnte Maximilian sich auszuzeichnen. Er war ein hervorragender Turnierkämpfer und Jäger. Zudem wusste er bereits sehr früh, wie man Strapazen und Anstrengungen aushalten und überwinden kann.4 Dies machte sich auch an seinem Aussehen bemerkbar. Er hatte langes lockiges Haar, welches sein Gesicht einrahmte. Der Glanz seiner strahlenden Augen wird ebenfalls hervorgehoben. Schon allein sein Gesicht trug zur großen Beliebtheit des Königs bei. Maximilian I. war nicht extrem groß, jedoch wohlproportioniert und außerordentlich kraftstrotzend. Bei Kriegen und auch bei der Jagd kamen ihm seine körperlichen Fähigkeiten zugute. Sein Mut machte ihn bei den Soldaten sehr beliebt. Maximilian hatte unter den Soldaten den Ruf, keiner Gefahr davonzulaufen und seine Kameraden in einer Schlacht niemals im Stich zu lassen.
Durch seine Erziehung war Maximilian im Umgang mit anderen Menschen durchaus zuvorkommend und wohlerzogen. Er konnte sogar seine persönlichen Feinde mit seiner einzigartigen Persönlichkeit umstimmen. Er galt als ein begnadeter Redner und konnte schriftlich, wie auch mündlich, stets Freunde für seine Politik gewinnen. Dadurch wurde Maximilian I. zu einem der beliebtesten Könige auf dem deutschen Thron.
Natürlich hatte Maximilian I. auch andere Eigenschaften. Zum Beispiel sagte man ihm aufbrausende und reizbare Züge nach. Im Zorn konnte es vorkommen, dass Maximilian I. seine Gleichgestellten sinnlos und unverständlich bedrohte. Dies minderte sein Ansehen bei den Fürsten erheblich. Dem gegenüber stehen sein glänzender Verstand und seine hervorragende Auffassungsgabe. Dies galt vor allem für die Kunst, die Technik und die Wissenschaft, aber auch die Politik. Jedoch hatte die Außenpolitik für Maximilian I. mehr Bedeutung, als die In- nenpolitik.[5] Angelegenheiten, wie die innerdeutschen Zustände oder die Neugestaltung des Reiches, hatten für ihn nur Bedeutung, wenn sie seiner Außenpolitik behilflich waren.
Ein Grund, warum Maximilian I. keine politisch beachtenswerten Persönlichkeiten als Ratgeber hatte, war sein launenhaftes Wesen. Keiner seiner Berater und Diener, egal ob fürstlich oder bürgerlich, übertrifft das Mittelmaß. Wegen seiner Persönlichkeit hätte Maximilian I. selbstständige Köpfe weder ertragen, noch akzeptiert. Seine größte Schwäche war sein Umgang mit dem Geld.5 Er konnte weder vorab berechnen, welche Menge er für einen bestimmtes Anliegen benötigen würde, noch vermochte Maximilian I. Geld an sich zu halten, was er auf irgendeine Art und Weise in seine Hände bekam. „Der größte Teil seiner Fehlschläge und Misserfolge ist letzten Endes in finanziellen Nöten begründet.“6 Man darf natürlich nicht außer Acht lassen, dass Maximilian I. vor großen Herausforderungen stand, die mit seinen verfügbaren Ressourcen kaum zu meistern waren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es Maximilian gleich war, wie die Gelder für seine Staatsführung beschaffen wurden. Für ihn zählte lediglich die finanzielle Verfügbarkeit.7
Trotz seiner zahlreichen Beschäftigungen hatte Maximilian I. noch die Zeit und die Energie sich seinen schöpferischen und kreativen Fähigkeiten hinzugeben. Somit galt Maximilian I. als ein Befürworter der Renaissance. Hier vermischt sich die alte Adelstradition, in der Maximilian erzogen wurde, mit dem gebildeten Ideal der Renaissance. Es ist dennoch falsch anzunehmen, dass Maximilian I. mit Leib und Seele der Renaissance verschrieben war. Eher verbinden sich in ihm spätmittelalterliche und renaissancehafte Attribute. Es bleibt jedoch die Frage offen, ob all dies aus Strebsamkeit und Ruhmsucht für sich und seine Vorfahren entsprang.
Ein Beispiel für Maximilians mittelalterlichen Charakterzug ist die Freude am Ritterwesen. Die unterschiedlichen Arten der Turniere sowie die ritterlichen Zweikämpfe waren ihm bereits in der Jugend schon wichtig. Die sonderbare Welt Burgunds mit dem „Herbst des Mittelalters“ hat diese Zuneigung des jungen Herrschers nochmals verstärkt. Seit der Vermählung mit Maria von Burgund war Maximilian der Anführer des Ordens „Goldenen Vliese“. Dieser Orden wurde 1430 gegründet, um die ritterlichen Gebräuche und Sitten am Leben zu erhalten.8 Als Zusammenfassung zur Persönlichkeit Maximilians I. lässt sich als Zusammenfassung folgendes Zitat erwähnen: „Hinreichend genialisch veranlagt, um sich über alles rasch ein Urteil bilden zu können; hinreichend selbstbewusst, um sich stets das richtige Urteil zuzutrauen: Aber nicht einseitig genug, um eigene Grenzen zu erkennen; nicht verantwortungsbewusst genug, um die ganze Tragweite der Entscheidung die er traf im Voraus zu ermessen.9
2.2 H EINRICH V.
Herzog Heinrich V. von Mecklenburg wurde am 3. Mai 1479 zur Welt gebracht. Er war das älteste Kind von Magnus II., der 1503 gestorben ist. Magnus galt als einer der beachtenswertesten mecklenburgischen Fürsten.10 Aufgrund des nicht vorhandenen Primogeniturrechts trat Heinrich V. samt seinen Brüdern Albrecht VII. und Erich das Vermächtnis ihres Vaters an. Darüber hinaus war auch sein Onkel Balthasar zum Regieren befugt. Jedoch starb Balthasar 1507 und Erich 1508.11 Die Beziehung zwischen Heinrich V. und Albrecht galt ab dessen
Volljährigkeit im Jahre 1513 als heikel. Während Albrecht sehr eifrig auf die Entzweiung des Landes drängte, bemühte sich Heinrich V. um die Einigkeit des Landes. Trotz der Nutzungsteilung der Einkünfte und Residenzen, welche im Neubrandenburger Hausvertrag 1520 geregelt wurden, gab es keine zwei autonomen Regierungen. Dies führte zu andauernden Unstimmigkeiten unter den beiden Brüdern. Die Folge dieser Auseinandersetzung war die Entstehung der Landesständischen Union im Jahre 1523. Diese Union bestand aus Ritterschaften, Prälaten und Städten, die sich von einer gänzlichen Landesteilung bedroht sahen.12
Heinrich V. war ein großer Förderer des Luthertums. Im Jahre 1526 trat er dem „ Torgauer Bund der protestantischen Fürsten “ bei.13 Er mied aber in dieser Angelegenheit eine offene Auseinandersetzung mit seinem katholischen Bruder und schloss sich deswegen auch nicht dem „Schmalkaldischen Bund“ an. Zudem blieb Heinrich V. innerhalb des Heiligen Römischen Reiches in Religionsstreitigkeiten meist neutral.14 Deswegen konnte Heinrich V. die Reformation erst im Jahre 1549, zwei Jahre nachdem Albrecht Tod war, offiziell in Mecklenburg verbreiten.
Heinrich, dem man aufgrund seiner bedachtsamen Regierungsführung den Spitznamen „der Friedfertige“ verliehen hatte, starb am 6. Februar 1552.
III. DIE BEZIEHUNG ZWISCHEN HEINRICH V. UND MAXIMILIAN I.
Als prägendster Abschnitt im Leben von Heinrich V. galt seine Ausbildung am Hofe von Kaiser Maximilian I.15 Auf dem Reichstag in Worms 1495 hat der Vater von Heinrich V. dem Kaiser das Wort gegeben, dass sein ältester Sohn dem Kaiser zur Seite stehen wird. Zusätzlich wird er auch noch 200 gerüstete Pferde mitbringen. Kaiser Maximilian I. verfolgte mit der persönlichen und kriegerischen Ausbildung der Fürstensöhne einen bestimmten Plan. Er wollte die Fürstensöhne an sich binden und somit großen Einfluss auf die weltlichen Fürsten ausüben.16 Am 6. Juni 1496 begann für Herzog Heinrich V. der Dienst beim Kaiser. Maximilian beorderte ihn aufgrund des Römerzuges zu ihm. Diesen Dienst ließ sich Heinrich allerdings gut vergüten. Für jedes Pferd sollte Maximilian monatlich zehn Rhein Gulden an Heinrich bezahlen. Heinrich selbst bekam zusätzlich für seine Person 200 Gulden. Aufgrund von Geldproblemen änderte Maximilian allerdings die Regelungen des Dienstes von Heinrich. Er sollte einen Teil seiner Reiterschaft fortschicken.
[...]
1 Vgl. Buchner, Rudolf: Maximilian I. Kaiser an der Zeitenwende. 2., verbesserte und erweiterte Auflage, Göttingen 1970. S.7.
2 Vgl. ebd. S.10.
3 Vgl. ebd. S.45.
4 Vgl. ebd. S.11.
5 Vgl. ebd. S.46- 49.
6 Ebd. S.50.
7 Vgl. ebd. S.50.
8 Vgl. ebd. S.51- 52.
9 Ebd. S. 49.
10 Vgl. Bischoff, Michael: Geschichtsbilder zwischen Fakt und Fabel: Nikolaus Marschalks Mecklenburgisch Reimchronik und ihre Miniaturen. Lemgo 2006 (Materialien zur Kunst- und Kulturgeschichte in Nord- und Westdeutschland, Bd. 30). S.15.
11 Vgl. Stuth, 2001, zitiert nach: Bischoff, Geschichtsbilder, 2006, S.15.
12 Vgl. Bischoff, Geschichtsbilder, 2006, S.15.
13 Bischoff, Geschichtsbilder, 2006, S.15.
14 Vgl. Sellmer, Lutz: Heinrich V. in: Pettke, Sabine (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Rostock 1995. S. 119.
15 Vgl. Bischoff, Geschichtsbilder, 2006, S.17.
16 Vgl. Schnell, Heinrich: Heinrich V., der Friedfertige, Herzog von Mecklenburg: 1503- 1552. Halle 1902.S.1.