Diese Arbeit behandelt die theoretischen und konzeptionellen Inhalte einer Unternehmensberatung vor bzw. während der Gründungsphase. Hierbei liegt der Fokus auf der sog. Unternehmensgründung. Freiberufliche Tätigkeiten werden in diesem Kontext nicht analysiert.
Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich für den Schritt in die Selbstständigkeit. Die Ursache hierfür kann aufgrund vielfältiger Beweggründe erfolgen. Oftmals stellt die Selbstständigkeit ein Mittel zur Existenzsicherung oder zur beruflichen Erfüllung dar. Statistiken zufolge wurden im Jahr 2019 deutschlandweit, 265.692 Existenzen gegründet, wovon 235.585 Unternehmensgründung darstellten.
Eine solche Existenzgründung beinhaltet jedoch nicht nur die erhoffte Sicherheit, sondern birgt auch finanzielle und existenzielle Risiken. Um diese Risiken zu minimieren und zu prüfen, inwieweit das Vorhaben fundiert ist, können externe Beratungsunternehmen bei der Analyse, Planung und Strukturierung der Existenzgründung unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffsdefinitionen
2.1. Existenzgründung
2.2. Existenzgründungskonzept
3. Theoretische Grundlagen einer Existenzgründung im IT-Bereich
3.1. Qualifikationen und Voraussetzungen
3.2. Unterstützung bei der Existenzgründung
3.3. Analyseverfahren: Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken
3.4. Unternehmensidee
3.5. Unterscheidung von Gründungszenarien und Wahl der Rechtsform
4. Konzeptionelle Existenzgründungsberatung: FlexIT GmbH
4.1. Ausgangssituation und Rahmenbedingungen
4.2. Evaluierung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken
4.2.1. Analyse der Stärken
4.2.2. Analyse der Schwächen
4.2.3. Analyse der Chancen
4.2.4. Analyse der Risiken
4.3. Strategie Empfehlungen
4.3.1. Strategieoptionen anhand der Stärken und Chancen
4.3.2. Strategieoptionen anhand der Stärken und Risiken
4.3.3. Strategieoptionen anhand der Schwächen und Chancen
4.3.4. Strategieoptionen anhand der Schwächen und Risiken
5. Zusammenfassung und Fazit
6. Literaturverzeichnis
7. Internet Quellenverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 SWOT-Matrix
Tabelle 2 Exemplarische Anwendung einer SWOT-Matrix
Tabelle 3 Exemplarischer Überblick der Rechtsformen
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich für den Schritt in die Selbstständigkeit. Die Ursache hierfür kann aufgrund vielfältiger Beweggründe erfolgen. Oftmals stellt die Selbstständigkeit ein Mittel zur Existenzsicherung oder zur beruflichen Erfüllung dar.1 Statistiken zufolge wurden im Jahr 2019 deutschlandweit, 265.692 Existenzen gegründet, wovon 235.585 Unternehmensgründung darstellten.2
Eine solche Existenzgründung beinhaltet jedoch nicht nur die erhoffte Sicherheit, sondern birgt auch finanzielle und existenzielle Risiken. Um diese Risiken zu minimieren und zu prüfen, inwieweit das Vorhaben fundiert ist, können externe Beratungsunternehmen bei der Analyse, Planung und Strukturierung der Existenzgründung unterstützen.3
Dieser Beitrag behandelt die theoretischen und konzeptionellen Inhalte einer Unternehmensberatung vor bzw. während der Gründungsphase. Hierbei liegt der Fokus auf der sog. Unternehmensgründung. Freiberufliche Tätigkeiten werden in diesem Kontext nicht analysiert. In die Thematik einleitend, erfolgt eine Definierung einzelner Kernbegriffe, gefolgt von der Erörterung individueller Gründungsvoraussetzungen. Ebenso wird der Sinn und Zweck einer Unternehmensberatung beschrieben. Als Instrument zur erfolgreichen Strategieplanung dient hierbei die sog. SWOT-Analyse zur Betrachtung der unternehmensbezogenen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken.
Dem theoretischen Teil dieses Beitrages folgend, wird die praktische Umsetzung dieser Analysemethode beschrieben. Anhand eines fiktiven Gründungsvorhabens erfolgt zunächst die Erarbeitung der einzelnen Kriterien. Ableitend aus den Resultaten, sollen im Anschluss geeignete Strategien entwickelt werden.
Den Beitrag abschließend erfolgt eine kurze Zusammenfassung mit einem wertenden Fazit zur Beratung und Analyse.
2. Begriffsdefinitionen
2.1. Existenzgründung
Der Begriff Existenzgründung definiert den Prozess, bei der eine natürlichen Person berufliche und wirtschaftliche Selbstständigkeit erlangt. Die Existenzgründung kann sich hierbei in die Bereiche freiberufliche oder gewerbliche Selbstständigkeit unterteilen. Im Kontext einer gewerblichen Selbstständigkeit wird diese auch als Unternehmens¬gründung bezeichnet.
2.2. Existenzgründungskonzept
Das Existenzgründungskonzept welches auch Businessplan genannt wird, stellt die Realisierungsstrategie des unternehmerischen Vorhabens dar. In diesem werden spezifische Voraussetzungen, Pläne, und Maßnahmen innerhalb eines Zeitrahmens von 3 bis 5 Jahren beschrieben. Hierbei bildet der Businessplan die Grundlage für Verhandlungen mit potenziellen Gesellschaftern, Finanzinstituten und strategischen Partnern, sowie für die interne Verwendung bei Strategie- und Planungskonzepten.
3. Theoretische Grundlagen einer Existenzgründung im IT-Bereich
3.1. Qualifikationen und Voraussetzungen
Vor Beginn eines jeden Vorhabens, sollten Existenzgründer zunächst evaluieren, ob diese die notwendigen Qualifikationen und Voraussetzungen erfüllen. Hierzu zählen persönliche als auch fachliche Anforderungen wie bspw. Fachwissen, betriebswirtschaftliche und rechtliche Kenntnisse, Berufs- und Lebenserfahrung, Führungseigenschaften, sowie Kenntnisse über den jeweiligen Markt. Neben diesen Voraussetzungen sollten sich Existenzgründer bewusst sein, welche Gründungsart für das jeweilige Vorhaben geeignet ist. Hierbei kann u.a. zwischen der gewerblichen und freiberuflichen Tätigkeit ausgewählt werden. Da ein solches Vorhaben sowohl sehr umfangreich ist als auch finanzielle und existenzielle Risiken birgt, ist es sinnvoll, eine professionelle Beratungsleistung in Anspruch zu nehmen.4
Die folgenden Abschnitte thematisieren die Beratung einer Existenzgründung i. S. einer Unternehmensgründung. Eine Analyse von freiberuflichen Tätigkeiten wird nicht vorgenommen.
3.2. Unterstützung bei der Existenzgründung
Bei der Existenz- bzw. Unternehmensgründung können externe Beratungsstellen unterstützend hinzugezogen werden. Solche Beratungsstellen prüfen u.a. die Wirksamkeit der Unternehmensidee5, die zweckorientierte Wahl der Unternehmensform6, den notwendigen Investitionsbedarf, sowie Markt- und Kundenorientierte Themen. Die Beratung kann je nach finanziellen Möglichkeiten, die insbesondere bei Start-Up Unternehmen relevant sind, in Form von Mentoring oder Coaching erfolgen. Hierbei können sowohl einzelne, modulare Dienste als auch das gesamte Leistungsspektrum bis zur tatsächlichen Gründung des Unternehmens in Anspruch genommen werden.7
Bei der Beratungsvariante des Coachings erfolgt eine grundlegenden Prozessberatung, bei der sowohl die Stärken als auch die Schwächen eines Unternehmens abgebildet werden. Das Mentoring hingegen ergänzt die Coaching Leistungen durch Begleitung der Gründer. Hierbei wirkt der Coach durch Bereitstellung von fachspezifischem Wissen unterstützend auf das Vorhaben.8
3.3. Analyseverfahren: Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken
Die Analyse der eigenen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken kann durch eine sog. SWOT-Analyse9 abgebildet und untersucht werden. Das Verfahren bildet diese vier Kriterien innerhalb einer Matrix ab und berücksichtigt sowohl die interne als auch externe Sichtweise auf das Unternehmen für eine Zielmarktanalyse.10 11
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1 SWOT-Matrix [14]
Die in Tabelle 1 dargestellten Faktoren können positiv und negativ gewertet werden. Als positiv zu bewertende Faktoren werden Stärken und Chancen bezeichnet, während Risiken und Schwächen negative Faktoren darstellen.12 13
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2 Exemplarische Anwendung einer SWOT-Matrix [16]
[...]
1 Vgl. Plümer, Thomas / Niemann, Martin: Existenzgründung Schritt für Schritt: Mit 2 ausführlichen Businessplänen, 2. Aufl., Wiesbaden, Deutschland: Springer Fachmedien, 2016, S.1.
2 Vgl. IfM Bonn / Statistisches Bundesamt: Anzahl der gewerblichen Existenzgründungen und der gewerblichen Liquidationen (Aufgaben) in Deutschland im Jahr 2019, in: Statista, 13.05.2020, [online] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/159628/umfrage/gruendungsgeschehen-in-deutschland/ [18.06.2020].
3 Vgl. Carstensen, Sven: Existenzgründung: Praktischer Leitfaden mit vielen Fallbeispielen: So sichern Sie nachhaltig die Wirtschaftlichkeit Ihres Unternehmens, 2. Aufl., Wiesbaden, Deutschland: Springer Fachmedien, 2017, S. 1.
4 Vgl. Plümer/Niemann, 2016, S.2 ff.
5 Siehe Kapitel 3.4
6 Siehe Kapitel 3.5
7 Vgl. Ternès von Hattburg, Anabel / Reiber, Juliane: Gründen mit Erfolg: Das eigene StartupUnternehmen, 1. Aufl., Wiesbaden, Deutschland: Springer Fachmedien, 2020, S. 267 ff.; Vgl. Nagl, Anna, S. 50 ff.
8 Vgl. ebd. S.50 ff.
9 SWOT: Strength/Stärke, Weakness/Schwäche, Opportunity/Chance, Threat/Risiken
10 Vgl. Hofmann, Jürgen et. al.: Masterkurs IT-Management: Grundlagen, Umsetzung und erfolgreiche Praxis für Studenten und Praktiker, 2. Aufl., Wiesbaden, Deutschland: Vieweg+Teubner Verlag, 2010, S. 53 ff.
11 In Anlehnung an: ebd., S. 53 ff.
12 Vgl. Schawel, Christian / Billing, Fabian: Top 100 Management Tools: Das wichtigste Buch eines Managers Von ABC-Analyse bis Zielvereinbarung, 5. Aufl., Wiesbaden, Deutschland: Gabler Verlag, 2014, S. 246-247.
13 In Anlehnung an: ebd., S. 53 ff.