Die Menopause soll im Rahmen der vorliegenden Arbeit exemplarisch betrachtet werden. Die finale Zielstellung ist es, fünf Hypothesen zu erarbeiten, welche sich mit den Auswirkungen der weiblichen Menopause auf die Leistungsfähigkeit im Beruf beschäftigen. Um dies zu ermöglichen, ist vorab jedoch eine nähere Betrachtung des Begriffs Hypothese notwendig. So wird im ersten Teil dieser Arbeit zunächst der Terminus Hypothese erörtert. Hier wird auf den Ursprung innerhalb der Wissenschaftstheorien eingegangen sowie anschließend die Wortbedeutung, die inhaltlichen Anforderungen und die verschiedenen Arten von Hypothesen erläutert. Im zweiten Kapitel der Arbeit wird dann die Thematik der Menopause näher betrachtet. Zur Erarbeitung der Zielsetzung sind vorab die Erläuterung der Begrifflichkeit und der Auswirkungen der Menopause notwendig. Anschließend erfolgt eine Verknüpfung der beiden Kapitel, indem fünf Hypothesen mit Bezug auf den Zusammenhang der Menopause und der Leistungsfähigkeit im Beruf von Frauen erarbeitet werden. Abschließend werden im Fazit die gewonnen Erkenntnisse zusammenfasst.
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Erläuterung des Begriffs „Hypothese“
2.1 Einordnung in die Wissenschaftstheorie
2.2 Definition des Begriffs „Hypothese“
2.3 Anforderungen an eine Hypothese
2.4 Arten von Hypothesen
3 Fallbeispiel: Auswirkungen der Menopause bei Frauen auf die Leistungsfähigkeit im Beruf
3.1 Erläuterung des Fallbeispiels
3.2 Auswirkungen der Menopause auf Frauen
3.3 Zusammenhang zwischen der Menopause bei Frauen und der Leistungsfähigkeit im Beruf
4 Fazit
Literaturverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Übersicht möglicher Wechseljahressymptome und prozentualer Anteil der Frauen mit mittlerer bis starke Ausprägung (eigene Darstellung), Quelle: Schultz-Zehden, 1998
1 Einleitung
Die Akteure unserer Gesellschaft waren sich vermutlich noch nie so einig wie heute: Der Leistungsdruck hat zugenommen. Heutzutage glauben wir, besonders vielen Ansprüchen gerecht werden zu müssen. Jeder und jede möchte und soll das Beste aus sich und seinem Leben machen und das bestenfalls auch in allen Bereichen des Lebens: Den schönsten Körper, den angesehensten Beruf, die spannendsten Hobbies, sogar die achtsamste Psyche. Die Erwartungshaltungen an den einzelnen Menschen sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Heute definieren wir nur zu oft den Wert eines Menschen vor allem über seine Leistung. Die Leistung ersetzt Werte und Persönlichkeit. Lässt die Leistung nach, sinkt auch der Wert, der Nutzen, dieses Menschen. Besonders im Berufsleben zeigt sich diese Entwicklung. Der Druck wächst auf allen Hierarchieebenen und somit auch auf immer mehr Menschen. Besonders Frauen bekommen diesen Trend zu spüren. Erst seit wenigen Jahren setzt man sich in der breiten Gesellschaft für die Gleichberechtigung der Frau, auch im Berufsleben, ein. Frauenquote und Equal Pay - Schlagwörter, die wohl kaum an jemandem vorbeigegangen sein dürften. Die zunehmende Diskussion dieser Themen und der Fortschritt im Zuge dessen, ermöglichte bereits vielen Frauen die berufliche Selbstverwirklichung. Während im Jahr 2003 nur etwa 61% der Frauen in Deutschland erwerbstätig waren, so waren es 2020 bereits knapp 77%1 - Tendenz steigend. Doch der Druck auf die Frau sich zu beweisen sowie in einer noch immer vorrangig durch Männer dominierten Welt zu überleben und den Ansprüchen gerecht zu werden, ist immens. Neben dem hohen Leistungsdruck erwartet die Frau ab einem bestimmten Alter dann auch noch zusätzlicher Druck von Seiten der Natur: Die Menopause. Ein Phänomen, das vorrangig Frauen in einem Alter von 45 bis 65 Jahren betrifft - was mit 47% immerhin fast die Hälfte aller erwerbstätigen Frauen ausmacht.2 Die Menopause soll im Rahmen der vorliegenden Arbeit exemplarisch betrachtet werden. Die finale Zielstellung ist es, fünf Hypothesen zu erarbeiten, welche sich mit den Auswirkungen der weiblichen Menopause auf die Leistungsfähigkeit im Beruf beschäftigen. Um dies zu ermöglichen, ist vorab jedoch eine nähere Betrachtung des Begriffs Hypothese notwendig. So wird im ersten Teil dieser Arbeit zunächst der Terminus Hypothese erörtert. Hier wird auf den Ursprung innerhalb der Wissenschaftstheorien eingegangen sowie anschließend die Wortbedeutung, die inhaltlichen Anforderungen und die verschiedenen Arten von Hypothesen erläutert. Im zweiten Kapitel der Arbeit wird dann die Thematik der Menopause näher betrachtet. Zur Erarbeitung der Zielsetzung sind vorab die Erläuterung der Begrifflichkeit und der Auswirkungen der Menopause notwendig. Anschließend erfolgt eine Verknüpfung der beiden Kapitel, indem fünf Hypothesen mit Bezug auf den Zusammenhang der Menopause und der Leistungsfähigkeit im Beruf von Frauen erarbeitet werden. Abschließend werden im Fazit die gewonnen Erkenntnisse zusammenfasst.
2 Erläuterung des Begriffs „Hypothese“
2.1 Einordnung in die Wissenschaftstheorie
Innerhalb der Wissenschaftstheorien findet sich die Hypothese im Bereich des deduktivtheoriekritischen Ansatzes wieder, was auch als kritischer Rationalismus bezeichnet wird. Der deduktiv-theoriekritische Ansatz geht auf den österreichisch-britischen Philosophen Karl Raimund Popper und sein Werk Logik der Forschung (1934/1989) zurück3 und charakterisiert sich durch das kritische Hinterfragen einer Theorie.4 Die Erkenntnis kommt laut dieser wissenschaftstheoretischen Position dadurch zustande, „dass der menschliche Verstand (Ratio) zunächst Theorien als Vermutungen über die Realität aufstellt. Aus diesen Theorien werden deduktiv empirisch prüfbare Hypothesen abgeleitet und anhand von Daten kritisch in der Wissenschaftsgemeinschaft geprüft.“5 Der Ansatz versteht sich als ausdrückliches Gegenmodell zum Empirismus bzw. Positivismus. Das bedeutet, anders als beim Empirismus, der sich durch die Absicherung von Wissen durch Induktionsschluss kennzeichnet, basiert der kritische Rationalismus auf dem Deduktionsschluss. „Der Erkenntnisgewinn besteht also darin, durch Falsifikation die ungültigen Theorien auszusondern.“6
2.2 Definition des Begriffs „Hypothese“
Hypothese sind „wissenschaftlich begründete Vermutungen über einen Tatbestand oder über einen Zusammenhang von mindestens zwei Merkmalen“.7 Sie dienen der Weiterentwicklung des Wissens, wobei sie auch als Problemlösungen oder Erklärungsversuche verstanden werden können. Prinzipiell müssen Hypothesen so beschaffen sein, dass sie empirisch bearbeitet werden können.8 Die Autoren Bünting, Bitterlich und Pospiech definieren die Hypothese als einen wissenschaftlichen Satz, „der als zutreffend angenommen wird und aus dem theoretische Überlegungen abgeleitet werden können. Im Gegensatz zu einem Axiom muss die Hypothese zum Ende einer Argumentation entweder verifiziert oder falsifiziert werden. Eine Hypothese wird durch Argumente gestützt – bspw. durch erhobenes Datenmaterial –, bis sie schließlich als bewiesen gelten kann oder durch die Argumente widerlegt wird.“9
[...]
1 (Statista 2021)
2 (Statista 2020)
3 (Döring und Bortz 2016)
4 Vgl. (Eberhard 1999)
5 (Döring und Bortz 2016)
6 (Döring und Bortz 2016)
7 (Häder 2019)
8 Vgl. (Häder 2019)
9 (Bünting, Bitterlich und Pospiech 2000)