Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Scheidung im Islam.
Im Jahr 2017 kam es in Ägypten zu einer Auseinandersetzung zwischen dem ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattāḥ as-Sīsī und Al-Azhar, nachdem As-Sīsī aufgrund der hohen Anzahl der Verstoßungsfälle im Land die mündliche Verstoßung- hier auch Scheidung genannt- ein Gesetz erlassen wollte, um diese zu verbieten.
Kurze Zeit darauf brach eine heiße intellektuelle Debatte im Land über die mündliche Verstoßung, die auch nach Meinung einiger Gelehrten für die Zunahme der Scheidungsrate verantwortlich ist und deshalb durch eine amtliche Registrierung ersetzt werden muss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Koranexegeten
- 2. Zeugen-Nehmen bei den Schiiten
- 3. Zeugen-Nehmen bei den Sunniten
- 3.1. Klassische Rechtsgelehrte
- 3.1.1. Klassische Rechtsgelehrte für das Zeugen-Nehmen
- 3.1.2. Klassische Rechtsgelehrte gegen das Zeugen-Nehmen
- 3.2. Moderne Rechtsgelehrte
- 3.2.1. Moderne Rechtsgelehrte für das Zeugen-Nehmen
- 3.2.2. Moderne Rechtsgelehrte gegen das Zeugen-Nehmen
- 3.1. Klassische Rechtsgelehrte
- 4. Die Debatte um die mündliche Verstoßung in Ägypten 2017
- 4.1. Die Haltung Al-Azhars
- 4.2. Stimmen gegen die mündliche Verstoßung
- 5. Verstoßung im Lichte des maşlaḥa-Konzepts At-TṬūfis
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage der mündlichen Verstoßung im islamischen Familienrecht. Sie untersucht die Rolle des Zeugen-Nehmens bei der Verstoßung und analysiert die unterschiedlichen Positionen von Koranexegeten und Rechtsgelehrten zu diesem Thema. Der Fokus liegt dabei auf der Interpretation des relevanten Koranverses, der Positionen schiitischer und sunnitischer Rechtsgelehrter sowie der Debatte um die mündliche Verstoßung in Ägypten.
- Die Interpretation von Sure 65/2 hinsichtlich des Zeugen-Nehmens bei der Verstoßung
- Die unterschiedlichen Positionen von klassischen und modernen Rechtsgelehrten zum Thema Zeugen-Nehmen
- Die Debatte um die mündliche Verstoßung in Ägypten und die unterschiedlichen Standpunkte von Al-Azhar und anderen Gelehrten
- Die Relevanz des maṣlaḥa-Konzepts aṭ-Ṭūfīs für die Frage der Verstoßung
- Die Auswirkungen der mündlichen Verstoßung auf die Autorität von Männern und die Familienstruktur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die aktuelle Debatte um die mündliche Verstoßung in Ägypten dar und beleuchtet die Motivation für diese Arbeit.
Kapitel 1 analysiert die Positionen verschiedener Koranexegeten zum Thema Zeugen-Nehmen. Dabei werden insbesondere die Interpretationen von Sure 65/2 und die unterschiedlichen Ansätze der Exegeten beleuchtet.
Kapitel 2 gibt einen Überblick über die schiitischen Positionen zum Zeugen-Nehmen, die in der Regel die Mitwirkung von zwei Zeugen für eine gültige Verstoßung voraussetzen.
Kapitel 3 stellt die Positionen klassischer und moderner sunnitischer Rechtsgelehrter zum Thema Zeugen-Nehmen dar. Es werden sowohl Befürworter als auch Gegner des Zeugen-Nehmens vorgestellt.
Kapitel 4 beleuchtet die Debatte um die mündliche Verstoßung in Ägypten und analysiert die Argumente von Al-Azhar und anderen Gelehrten, die sich für oder gegen die mündliche Verstoßung aussprechen.
Kapitel 5 diskutiert die Rolle des maṣlaḥa-Konzepts aṭ-Ṭūfīs im Kontext der Verstoßung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind die mündliche Verstoßung, das Zeugen-Nehmen, die Interpretation von Sure 65/2, klassische und moderne Rechtsgelehrte, schiitische und sunnitische Rechtslehren, die Debatte um die mündliche Verstoßung in Ägypten, und das maṣlaḥa-Konzept aṭ-Ṭūfīs. Diese Themen werden in ihren jeweiligen Kontexten mit Bezug auf das islamische Familienrecht untersucht und diskutiert.
- Quote paper
- Mohamed Gad (Author), 2021, Die Verstoßung im islamischen Scheidungsrecht. Das Zeugen-Nehmen bei den Schiiten und den Sunniten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1147392