In dieser Hausarbeit möchte ich auf die Gewalt, die in den 1950er und 60er Jahren in fast allen Heimen der Bundesrepublik herrschte, eingehen und verstehen, wieso sich diese unreflektiert und unkontrolliert vollziehen konnte. Auf die Heimerziehung der DDR und die spezielle Mädchenerziehung, der sogenannten "gefallen Mädchen", gehe ich nicht gesondert ein.
Peter Wensierski beschreibt in seinem Buch sehr eindrücklich den Alltag, die Erziehungsmethoden, das Menschenbild sowie die geschichtliche Entwicklung und gesellschaftlichen Bedingungen, die zu den Menschenrechtsverletzungen in der Nachkriegszeit führten. Er erstellte seine Ausführungen anhand von Berichten ehemaliger Heimkinder und den verantwortlichen Mitarbeitern der Heime und Jugendämter dar. Diese Berichte sollen hier ergänzend zu wissenschaftlichen Texten genutzt werden. Zu Beginn soll die Fürsorgeentwicklung dargestellt werden, danach die gesellschaftlichen Bedingungen die das Kernstück der Hausarbeit bilden und ergänzend folgt ein kurzes Kapitel über die Erlebnisse der ehemaligen Heimkinder.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1. Die Geschichte der Heimerziehung von 1800 bis zum Nationalsozialismus
- 2.2. Das Erbe der NS-Erziehung und der Zeitgeist nach 1945
- 2.3. Der Alltag der Heimerziehung am Beispiel von verschiedenen Protagonisten `In Schläge im Namen des Herren`.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Gewalt in Heimen der Bundesrepublik Deutschland während der 1950er und 60er Jahre und versucht zu verstehen, wie diese unreflektiert und unkontrolliert stattfinden konnte. Der Fokus liegt auf den gesellschaftlichen Bedingungen, die zu Menschenrechtverletzungen in der Nachkriegszeit führten, und auf der historischen Entwicklung der Heimerziehung. Die Arbeit greift auf Berichte ehemaliger Heimkinder und verantwortlicher Mitarbeiter zurück, um das Thema zu beleuchten und zu analysieren.
- Die Entwicklung der Heimerziehung von 1800 bis zum Nationalsozialismus
- Die gesellschaftlichen Bedingungen in der Nachkriegszeit, die zur Gewalt in Heimen führten
- Das Menschenbild und die Erziehungsmethoden der damaligen Zeit
- Die Auswirkungen von Gewalt auf die Heimkinder und die Relevanz für die aktuelle Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik der Gewalt in Heimen in den 1950er und 60er Jahren in den Kontext der damaligen Erziehungsprinzipien und der fehlenden Rechte von Kindern. Sie erläutert die Zielsetzung der Arbeit und die Relevanz des Themas für die Gegenwart.
2.1. Die Geschichte der Heimerziehung von 1800 bis zum Nationalsozialismus
Dieses Kapitel beschreibt die historische Entwicklung der Heimerziehung von 1800 bis zum Nationalsozialismus und zeichnet Parallelen zur Nachkriegszeit auf. Es beleuchtet die verschiedenen Akteure, die Menschenbilder und die Erziehungsmethoden, die sich im Laufe der Zeit entwickelten. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Wandel von der `Rettungshausbewegung` zur staatlich regulierten Fürsorgeerziehung und der Bedeutung von Kirchen und Orden in diesem Prozess gewidmet.
2.2. Das Erbe der NS-Erziehung und der Zeitgeist nach 1945
Dieses Kapitel behandelt die Auswirkungen der NS-Erziehung auf die Nachkriegszeit und die spezifischen Bedingungen, die zu der Gewalt in Heimen führten. Es wird untersucht, wie das Menschenbild der damaligen Zeit, die gesellschaftlichen Erwartungen und die mangelnde öffentliche Aufmerksamkeit zu einem Klima beitrugen, in dem Gewalt als akzeptables Mittel der Erziehung angesehen wurde. Der Fokus liegt auf dem Einfluss von Traditionen, Mentalitäten und der gesellschaftlichen Akzeptanz von Härte in der Erziehung.
Schlüsselwörter
Heimerziehung, Gewalt, Menschenrechtverletzungen, Nachkriegszeit, Bundesrepublik Deutschland, 1950er Jahre, 1960er Jahre, Erziehungsmethoden, gesellschaftliche Bedingungen, Traditionen, Menschenbild, Fürsorgeerziehung.
- Quote paper
- Tamara Tarnow (Author), 2015, Gesellschaftliche Bedingungen der Gewalt der Heimerziehung in den 1950er und 60er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1144706