Diese Arbeit soll ausgehend von der externen Sprachgeschichte des alten Inka-Reichs und der darauffolgenden Kolonialepoche den Einfluss des Quechua auf den Wortschatz der spanischen (Regional-)Sprache untersuchen und einen Einblick in die Konsequenzen dieses Sprachkontakts auf Seiten des Spanischen ermöglichen. Ergänzend wird stellenweise kontrastiv auf weitere umliegende Varietäten sowie das Kastilische eingegangen, um die regionale Situation und die lexikalische Vielfalt des Spanischen innersprachlich deutlicher zu veranschaulichen.
Zur kulturhistorischen Einordnung wird ein Überblick über den Ursprung und die Entstehung des Sprachkontakts im Rahmen der externen Sprachgeschichte gegeben. Ziel ist es, ein historisches und kulturelles Vorstellungsvermögen für das zu bearbeitende Thema zu entwickeln. Im Folgenden soll dann auf morphologische und lexikalische Eigenschaften des Quechua eingegangen werden, ehe im vierten Kapitel das Hauptaugenmerk auf den lexikalischen Besonderheiten des peruanischen Spanisch liegt. Der kontrastive Kontext zum europäischen Spanisch sowie anderen benachbarten Regionalstandards soll diese verdeutlichen. Schlussendlich soll ein Überblick über die Auswirkungen des Quechua für die Region entstehen, der auch Rückschlüsse auf die Bedeutung der Lexik für Regiolekte des Spanischen insgesamt zulässt.
Spanisch ist aktuell mit rund 543 Millionen die Sprache mit den viertmeisten L1- und L2-Sprechern weltweit. Durch ihre Plurizentrik weist sie die diversesten Merkmalsausprägungen auf, welche vor allem auf die verschiedenen in Folge der Kolonialisierung entstandenen Sprachkontakte zurückzuführen sind. So kann neben phonetischen, morphosyntaktischen und vielen anderen linguistischen Unterschieden beispielsweise die Situation aufkommen, dass zwei SprecherInnen mit Spanisch als Muttersprache einen jeweils anderen Signifikanten für ein und dasselbe Signifikat verwenden. Neben dieser Synonymie gibt es noch einige weitere Phänomene, die den spanischen Wortschatz in seiner Gesamtheit erweitern und in erster Linie durch intensiven Sprachkontakt entstanden sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Externe Sprachgeschichte – Die Entstehung des Sprachkontakts
- 3. Lexik des Quechua - Morphologische und semantische Eigenschaften
- 4. Quechuismen im Spanischen
- Lokale und regionale Quechuismen
- Überregionale und pankontinentale Quechuismen
- Nationale Quechuismen
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss des Quechua auf die Lexik des Spanischen in Peru. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, inwiefern der Sprachkontakt mit dem Quechua den regionalen Wortschatz beeinflusst hat. Zu diesem Zweck werden die kulturhistorischen Hintergründe des Sprachkontakts im Rahmen der externen Sprachgeschichte beleuchtet. Darüber hinaus werden morphologische und lexikalische Eigenschaften des Quechua näher betrachtet, bevor im vierten Kapitel die lexikalischen Besonderheiten des peruanischen Spanisch im Fokus stehen.
- Die Entstehung des Sprachkontakts zwischen Spanisch und Quechua
- Morphologische und semantische Eigenschaften des Quechua
- Quechuismen im Spanischen: Lokale, regionale, überregionale und nationale Einflüsse
- Die Bedeutung der Lexik für Regiolekte des Spanischen
- Der Einfluss des Quechua auf die Entwicklung des peruanischen Spanisch
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Seminararbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss des Quechua auf die Lexik des Spanischen in Peru. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Entstehung des Sprachkontakts zwischen Spanisch und Quechua im Kontext der spanischen Kolonialisierung und der Inka-Kultur. Kapitel 3 widmet sich den morphologischen und semantischen Eigenschaften des Quechua und legt den Grundstein für die Analyse des lexikalischen Einflusses im weiteren Verlauf. Kapitel 4 untersucht Quechuismen im Spanischen, wobei die Unterscheidung zwischen lokalen und regionalen, überregionalen und pankontinentalen sowie nationalen Quechuismen im Vordergrund steht. Abschließend wird in Kapitel 5 ein Fazit gezogen, das die Bedeutung des Quechua für die Region und die Relevanz der Lexik für Regiolekte des Spanischen im Allgemeinen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Quechua, Spanisch, Peru, Sprachkontakt, Lexik, Morphologie, Semantik, Quechuismen, Regionalsprache, Regiolekte, Sprachgeschichte, Kolonialisierung, Inka-Kultur.
- Arbeit zitieren
- Michael Stecher (Autor:in), 2021, Lexik des Quechua und Quechuismen im Spanischen in Peru. Einfluss und Entstehung des Sprachkontakts, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1141178