Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Besonderheiten, die für ein grundlegendes Verständnis des deutschen Strommarkts von entscheidender Bedeutung sind. Dazu gehören zum einen die Besonderheiten des Angebots und der Nachfrage von elektrischem Strom (Kapitel 1), die Zusammenhänge bei der Bildung des Strompreises (Kapitel 2) sowie zum anderen die Behandlung von speziellen Herausforderungen für EVU wie die Bewältigung der Netzproblematik (Kapitel 3) und der Spitzenlastproblematik (Kapitel 4).
Die Arbeit erscheint in wirtschaftlich durchaus turbulenten Zeiten für EVU. Jeden Tag können der Tagespresse Stimmen entnommen werden, die die „missbräuchlichen Preiserhöhungen stoppen wollen“. Die Forderungen reichen von einer höheren Transparenz und Überwachung des Marktgeschehens bis hin zur Zerschlagung von Unternehmen. Die Diskussionen werden getrieben durch eine insgesamt zu beobachtende steigende Tendenz der Marktpreise für Strom. Da dies auf den ersten Blick einer Deregulierung des Strommarkts – und damit sinkender Strompreise – widerspricht, mehren sich die Stimmen, die die marktbeherrschende Stellung der EVU dafür verantwortlich machen.
Oftmals leiden diese Interpretationen und Schlussfolgerungen an einer mangelnden ökonomischen Fundierung sowie an einer unzureichenden Berücksichtigung der Dynamik des Strommarkts. Teilweise erwecken sie zudem den Eindruck, von Vorurteilen und schlichtem Unverständnis des Strommarkts geprägt zu sein.
Wir haben uns vor diesem Hintergrund dazu entschlossen, dem Thema Preisbildung (Kapitel 2) besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Inhaltsverzeichnis
- Angebot und Nachfrage von Strom
- Entwicklung auf dem weltweiten Strommarkt
- Stromangebot und Stromerzeugungsstruktur
- Stromerzeugung in Deutschland für das Jahr 2006
- Stromnachfrage
- Stromverbrauch in Deutschland
- Speicherung von Elektrizität
- Konsumentenrente auf dem Elektrizitätsmarkt
- Stromhandel
- Bildung der Strompreise
- Bildung des Großhandelspreises an der EEX
- Die Produkte der EEX: Spotkontrakte auf Strom
- Preisermittlung für Stunden- und Blockgebote
- Preisermittlung bei Auktionen für limitierte und unlimitierte Aufträge
- Bildung des Strompreises für Haushaltskunden
- Großhandelspreise
- Netzentgelte
- Steuern
- Gesamtstrompreis für Haushaltskunden
- Ist der Großhandelspreis ein Wettbewerbspreis?
- Modell des vollkommenen Wettbewerbmarkts
- Preisnehmerverhalten
- Freier Marktein- und -austritt
- Spieltheoretischer Ansatz
- Modell des vollkommenen Wettbewerbmarkts
- Ausübung von Marktmacht?
- Berechnung der Marktpreis-Grenzkosten-Differenz
- Exakte Bestimmung der (kurzfristigen) Grenzkosten
- Sonderproblem der Spitzenlast
- Ergebnisse des Kapitels
- Bildung des Großhandelspreises an der EEX
- Netzproblematik
- Das Übertragungsnetz in Deutschland
- Monopolstellung und optimale Netznutzungsentgelte
- Anreizregulierung
- Unbundling
- Spitzenlastproblematik
- Spitzenlastausgleich im Stromverbund
- Überangebot durch EEG
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den Besonderheiten des deutschen Strommarkts, die für ein grundlegendes Verständnis des Marktes essenziell sind. Die Arbeit analysiert die Besonderheiten des Angebots und der Nachfrage von elektrischem Strom, die Zusammenhänge bei der Bildung des Strompreises sowie die Herausforderungen für Energieversorgungsunternehmen (EVU) in Bezug auf die Netzproblematik und die Spitzenlastproblematik.
- Besonderheiten des Angebots und der Nachfrage von elektrischem Strom
- Bildung des Strompreises
- Netzproblematik
- Spitzenlastproblematik
- Marktmacht und Wettbewerb im Strommarkt
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung des weltweiten Strommarkts und die Besonderheiten des Stromangebots und der Stromerzeugungsstruktur. Es analysiert die Stromerzeugung in Deutschland für das Jahr 2006 und untersucht die Stromnachfrage und den Stromverbrauch in Deutschland. Darüber hinaus werden die Speicherung von Elektrizität und der Stromhandel behandelt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Bildung der Strompreise. Es analysiert die Bildung des Großhandelspreises an der Energiebörse (EEX) und die Preisermittlung für verschiedene Produkte und Gebote. Anschließend wird die Bildung des Strompreises für Haushaltskunden untersucht, wobei die verschiedenen Komponenten des Strompreises wie Großhandelspreise, Netzentgelte und Steuern berücksichtigt werden. Das Kapitel beleuchtet die Frage, ob der Großhandelspreis ein Wettbewerbspreis ist, und untersucht verschiedene Modelle des Wettbewerbs. Abschließend wird die Ausübung von Marktmacht im Strommarkt analysiert, wobei die Berechnung der Marktpreis-Grenzkosten-Differenz und die Sonderproblematik der Spitzenlast behandelt werden.
Das dritte Kapitel widmet sich der Netzproblematik. Es beschreibt das Übertragungsnetz in Deutschland und die Monopolstellung der Netzbetreiber. Die Anreizregulierung und das Unbundling werden als Maßnahmen zur Regulierung der Netzbetreiber vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Strommarkt, die Besonderheiten des Angebots und der Nachfrage von elektrischem Strom, die Bildung des Strompreises, die Netzproblematik, die Spitzenlastproblematik, die Marktmacht von Energieversorgungsunternehmen (EVU), die Regulierung des Strommarktes, die Energiebörse (EEX) und die verschiedenen Komponenten des Strompreises.
- Arbeit zitieren
- Michael Hengesbach (Autor:in), Andreas Hassa (Autor:in), 2008, Strommarkt: elektrischer Strom. Besonderheiten von Nachfrage und Angebot, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/113895