Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Der Businessplan einer Kindertagespflege“ und der dazugehörigen Forschungsfrage: „Welche Anforderungen begegnen den Tageseltern im Nonprofit-Sektor?“. Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb ein Businessplan im Allgemeinen und bezüglich der Kindertagespflege von einer so großen Bedeutung ist. Ein Businessplan ermöglicht einem Unternehmen das Nutzen eines Steuerungsinstrumentes, wodurch das Unternehmer-Risiko umfangreich herabgemindert werden kann. Zudem hat das Unternehmen vor der Durchführung der Praxis hiermit die Möglichkeit, die zuvor berücksichtigten theoretischen Konzeptideen ein weiteres Mal durchdenken zu können.
Die Ziele dieser Hausarbeit implizieren einen informativen Überblick über den Sozialbereich der Kindertagespflege, ein erstes Verständnis von Nonprofit-Organisationen, sowie den dazugehörigen und praxisnahen Aufbau eines Businessplans.
Um die oben genannten Ziele zu erreichen, ist die vorliegende Hausarbeit wie folgt aufgebaut: Das erste Segment umfasst die grundlegenden Aspekte rund um den Begriff Kindertagespflege und des Nonprofit-Sektors, um einen aufschlussreichen Einstieg in die Thematik zu erhalten. Im zweiten Segment geht es darum, den Aufbau eines Businessplans bezüglich der Kindertagespflege zu ermitteln.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Kindertagespflege
2.1 Definition
2.2 Qualitätsmerkmale
3. Nonprofit-Sektor
3.1 Begriffliche Grundlagen
3.2 Finanzierungsformen
4. Businessplan
4.1 Definition
4.2 Praxisbezogener Aufbau
4.2.1 Executive Summary
4.2.2 Unternehmenskonzept und Zielgruppe
4.2.3 Markt und Wettbewerb
4.2.4 Marketing und Vetrieb
4.2.5 Betriebsorganisation
4.2.6 SWOT-Analyse
4.2.7 Finanzielle Planung
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Der Businessplan einer Kindertagespflege“ und der dazugehörigen Forschungsfrage: „Welche Anforderungen begegnen den Tageseltern im Nonprofit-Sektor?“
Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb ein Businessplan im Allgemeinen und bezüglich der Kindertagespflege von einer so großen Bedeutung ist. Ein Businessplan ermöglicht einem Unternehmen das Nutzen eines Steuerungsinstrumentes, wodurch das Unternehmer-Risiko umfangreich herabgemindert werden kann. Zudem hat das Unternehmen vor der Durchführung der Praxis hiermit die Möglichkeit, die zuvor berücksichtigten theoretischen Konzeptideen ein weiteres Mal durchdenken zu können.
Die Ziele dieser Hausarbeit implizieren einen informativen Überblick über den Sozialbereich der Kindertagespflege, ein erstes Verständnis von NonprofitOrganisationen, sowie den dazugehörigen und praxisnahen Aufbau eines Businessplans.
Um die oben genannten Ziele zu erreichen, ist die vorliegende Hausarbeit wie folgt aufgebaut. Das erste Segment umfasst die grundlegenden Aspekte rund um den Begriff Kindertagespflege und des Nonprofit-Sektors, um einen aufschlussreichen Einstieg in die Thematik zu erhalten. Im zweiten Segment geht es darum, den Aufbau eines Businessplans bezüglich der Kindertagespflege zu ermitteln.
2. Kindertagespflege
2.1 Definition
Die Kindertagespflege impliziert eine familienorientierte und -ergänzende Betreuungsform, welche bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres reicht. Primär richtet sie sich jedoch an Kinder im Alter von 0-3 Jahren, welche noch keine Kindertagesstätte besuchen. In Anlehnung an § 28 des 8. Sozialgesetzbuches werden in der Regel bis zu fünf Kinder inmitten des Tages sowohl in den eigenen Räumen beziehungsweise im Haushalt der entsprechenden Tagespflegeeltern, als auch in dem Wohnraum der Eltern betreut. Eine weitere Möglichkeit ist die Betreuung in angemieteten Räumen (Wiesner, 2006)1. Die Kindertagespflege beinhaltet keinen formellen Bildungsauftrag, wodurch sie als ein freiwilliges Angebot angesehen werden kann (Colberg-Schrader, 2003)2 3.
Dessen ungeachtet stellt die Kindertagespflege eine Dienstleistung dar, welche von Familien in Anspruch genommen wird. So wird - vor allem auch heutzutage noch immer - Müttern ermöglicht, eine Balance zwischen den familiären sowie den beruflichen Anforderungen herzustellen. Bereits seit den 1970er Jahren bietet die Kindertagespflege eine Alternative zu der bisher anerkannten Form der Kinderbetreuung in anderen Einrichtungen. In diesen und den folgenden Jahren zeichnete sie sich jedoch durch eine Art der Nachbarschaftshilfe aus und weniger als eine anerkannte Dienstleistung. Erst seit jüngster Vergangenheit erhält die Kindertagespflege immer mehr Zuspruch und vor allem eine gesellschaftliche Anerkennung (Wiemert, H./Heeg, 2012)3.
Gemäß dem SGB VIII heben sich Tageseltern in der Kindertagespflege vor allem durch ihre sachlichen, persönlichen und kooperativen Eigenschaften hervor. Ebenso weisen sie fachliche Kenntnisse bezüglich der Anforderungen in der Kindertagespflege und die dazugehörigen kindgerechten Räumlichkeiten auf (SGB VIII)4. Führen die Tageseltern ihre Tätigkeit in ihrem eigenen Haushalt oder anderen Räumen durch, gelten sie in der Regel als Selbstständige, welche keine Weisungsbefolgung berücksichtigen müssen.
Dennoch müssen sie in Kommunikation mit dem Jugendamt stehen, wodurch sie die Erlaubnis zur Umsetzung ihrer Tätigkeit erhalten (§48 SGB VIII). Diese bereits erwähnten Elemente bilden ein verflochtenes Betreuungssystem, welches aus dem Kind, der Tagespflegeperson, dem Jugendamt und den Eltern besteht.
2.2 Qualitätsmerkmale
Die Kindertagespflege obliegt grundlegenden Merkmalen, welche sich von den Bedingungen einer Kindertageseinrichtung abheben und somit individuelle Angebotsprofile innehaben. Die folgenden Qualitätsmerkmale werden in den unterschiedlichen Bundesländern repräsentativ in ihrem Ausmaß vollzogen, daher gebe ich nun einen allgemeinen Überblick über die entsprechenden Parameter:
Zunächst gilt die Altersstruktur als eines der Qualitätssegmente. Diese umfasst die Alterszusammensetzung der zu betreuenden Kinder in einer Kindertagespflege. Circa die Hälfte aller Tagespflegeeltern, dies entsprecht etwa 46%, betreuen ausnahmslos altershomogene Gruppen mit Kindern unter drei Jahren. Ein Drittel (ca. 36%) bieten die Tagespflege sowohl für Kinder unter drei Jahren, als auch für ältere Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren an. Darüber hinaus ermöglichen etwa 15% der Tagespflegeeltern eine Betreuung für altersgemischte Gruppen mit Kindern im Alter von unter drei Jahren und bis zu sechs Jahre (Viernickel, S. et. al., 2015)5.
Des Weiteren folgt die Qualifikation von Kindertagespflegepersonen als Qualitätsmerkmal in der Tagespflege. In diesem Bereich lässt sich ein stetiger Trend, im Sinne eines Anstieges des Qualitätsniveaus erkennen. Um als Tagesmutter oder Tagesvater tätig sein zu können, muss man in der Regel eine Grundqualifizierung erwerben. Diese umfasst in der Regel ein 160 Stunden Curriculum des DJI (Deutsches Jugendinstitut). Tageseltern mit formalen pädagogischen Qualifizierungen sind zwar noch immer seltener vertreten, jedoch haben auch sie einen nennenswerten Aufstieg manifestieren können.
Welche unterschiedlichen Qualifizierungsstufen es im Einzelnen gibt, werde ich in der folgenden Statistik hervorbringen:
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6 (Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder 2006)
In der vorliegenden Statistik des Forschungsdatenzentrums der statistischen Ämter des Bundes und der Länder wird illustriert, ob und wie viele Kindertagespflegepersonen in den Jahren von 2006 bis 2011 eine Qualifikation und das damit verbundene Niveau in Deutschland beziehungsweise Ost- und Westdeutschland (ohne Berlin) aufweisen.
Vergleicht man Ostdeutschland mit Westdeutschland stellt man fest, dass in Ostdeutschland ein großer Teil der Kindertagespflegepersonen eine pädagogische Ausbildung mit Qualifizierungskurs über 160 Stunden und mehr gearbeitet haben, während in Westdeutschland ein sehr geringer Anteil dieses Qualifizierungsniveau vorweisen konnte. In Deutschland befindet sich dieses Niveau fast gleichbleibend zu Ostdeutschland. Im Gegensatz zu dem höchsten erreichbaren Niveau der Kindertagespflege, steht der Qualifizierungskurs mit weniger als 160 Stunden im Sinne der Grundqualifizierung. Diese Werte nehmen in Westdeutschland stetig den meisten Anteil in Anspruch, im Gegensatz zu Deutschland. In Ostdeutschland stellt diese Qualifizierung wiederum einen kleinen Teil dar.
Nennenswert ist die in der Statistik erwähnte Komponente, in der Tageseltern ohne formale Qualifikation genannt werden. Dieser in Deutschland und im Westen Deutschlands meiner Meinung nach viel zu hohe Anteil sinkt zugegebenermaßen in den Jahren von 2005 bis 2011 um ca. 22% beziehungsweise in Westdeutschland um 28%, stellt dennoch meines Erachtens einen immer noch zu hohen Wert dar, um der Arbeit einer Kindertagespflegeperson gerecht zu werden.
Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass der Verlauf des Qualifizierungsniveaus im Großen und Ganzen eine positive Tendenz mit sich zieht, besonders in den Bereichen der pädagogischen Ausbildung, sowie der Qualifizierungskurse mit 160 Stunden und mehr. Andererseits lässt sich zudem der stetig weniger werdende Anteil der pädagogischen Berufsabschlüsse als alarmierend darstellen, welcher umgehend evolviert werden muss.
[...]
1 Reinhard Wiesner: SGB VIII, Kinder- und Jugendhilfe. Verlag C.H. Beck (München) 2006. 3., völlig überarbeitete Auflage. 1851 Seiten
2 Colberg-Schrader, H. (2003): Informelle und institutionelle Bildungsorte: Zum Verhältnis von Familie und Kindertageseinrichtung
3 Wiemert, H./Heeg, S. (2012): Professionalisierung der Kindertagespflege als Dienstleistung, München (erscheint vor. 1. Quartal 2012)
4 SGB VIII Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe
5 Viernickel, S., Fuchs-Rechlin, K., Strehmel, P., Preissing, C., Bensel, J. & Haug-Schnabel, G. (2015). Qualität für alle. Wissenschaftlich begründete Standards für die Kindertagesbetreuung (S. 403-484). Freiburg: Herder
6 Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege 2006 und 2011; Berechnungen der Dortmunder Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik