Es wird die Frage nach einer kritischen Erinnerungskultur beleuchtet, vor allem, da Sims ein präsentatives Beispiel in Hinblick auf „Errungenschaften“ in der Medizin und dem Zusammenhang mit Humanexperimenten an Frauen ist - insbesondere an versklavten Frauen. Der Fokus wird dabei von den historisch gut erforschten Entbindungsanstalten und ihren Akteuren auf eine weniger erforschte Perspektive gelenkt: Errungenschaften in der Medizin der frühen Neuzeit durch Humanexperimente müssen aus heutiger Perspektive besonders unter postkolonialen, rassismuskritischen und feministischen Gesichtspunkten kritisch beleuchtet werden. Die historische Betrachtung der Gynäkologie ist heute daher in erster Linie mit einer feministischen Sicht und nicht allein mit der Medizingeschichte gekoppelt. Unter diesen Prämissen sollte auch verständlich sein, dass Sims in dieser Arbeit nicht unter ethischen Vorwürfen steht, sondern trotz der geltenden Normativen seiner Zeit, ein kritischer historischer Blick auf die bis heute als „Errungenschaften“ geltenden Praktiken und Heroisierungen, wie die der Statue in New York, geworfen werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- James Marion Sims und seine gynäkologischen "Errungenschaften"
- Entbindungsanstalten der frühen Neuzeit
- Entbindungsanstalten
- Akteure
- Humanexperimente und Untersuchungen an Frauen in der frühen Neuzeit
- Der versklavte Mensch als Forschungsobjekt
- Sims medizinischen Experimente an versklavten Frauen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Person James Marion Sims und seiner Rolle in der Entwicklung der Gynäkologie im 19. Jahrhundert. Sie beleuchtet die Geschichte von Sims' "Errungenschaften" im Kontext der Entbindungsanstalten der frühen Neuzeit und der damit verbundenen Humanexperimente an Frauen, insbesondere an versklavten Frauen. Das Ziel ist es, die Frage nach einer kritischen Erinnerungskultur an Sims zu untersuchen und die ethischen Herausforderungen zu beleuchten, die seine medizinischen Praktiken aus heutiger Sicht aufwerfen.
- Die Entwicklung der Gynäkologie im 19. Jahrhundert
- Die Rolle von Entbindungsanstalten in der frühen Neuzeit
- Die Ethik von Humanexperimenten an Frauen
- Der Kontext der Sklaverei und der Rassismus in der amerikanischen Medizin
- Die Bedeutung einer kritischen Erinnerungskultur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit eröffnet mit einer Beschreibung der Statue von James Marion Sims in New York und stellt die Frage nach einer kritischen Erinnerungskultur in Bezug auf seine medizinischen Leistungen.
- James Marion Sims und seine gynäkologischen "Errungenschaften": Dieses Kapitel bietet einen Überblick über Sims' Leben und Wirken und beleuchtet seine bedeutenden Beiträge zur Gynäkologie, insbesondere seine Arbeit zur "vesico-vaginal-fistula".
- Entbindungsanstalten der frühen Neuzeit: Der Fokus liegt hier auf den Entbindungsanstalten der frühen Neuzeit und ihren Akteuren. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung dieser Institutionen für die Entwicklung der Gynäkologie.
- Humanexperimente und Untersuchungen an Frauen in der frühen Neuzeit: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Thema der Humanexperimente und untersucht die ethischen und moralischen Aspekte der Forschung an Frauen in der frühen Neuzeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Gynäkologie, Medizin, Humanexperimente, Sklaverei, Rassismus, Erinnerungskultur, James Marion Sims, Entbindungsanstalten, "vesico-vaginal-fistula" und feministische Perspektive.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Humanexperimente an Frauen in der frühen Neuzeit: James Marion Sims als "Vater moderner Gynäkologie", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1132708