Diese Seminararbeit im Rahmen der Seminarveranstaltung ,,Wettbewerbstheorien" des Lehrstuhls für Zivil- und Wirtschaftsrecht der Universität Kaiserslautern befasst sich mit dem Thema ,,transatlantische Divergenzen im Fall General Electric (GE)/ Honeywell". In der Seminararbeit werden die Gründe dargestellt, warum die Wettbewerbsbehörden in Europa und in den USA zu divergierenden Ergebnissen im Fusionskontrollverfahren des GE/Honeywell-Zusammenschlusses gekommen sind. In Zeiten der Globalisierung mit Absatzmärkten weltweiter Größenordnung, ist eine immer engere Zusammenarbeit von Behörden aus verschiedenen Teilen der Erde erforderlich. Auch bekommt die Rechtsharmonisierung zwischen den einzelnen Staaten eine immer größere Bedeutung. Das vorliegende Thema ist aktuell und relevant, weil GE/Honeywell der erste Fall seit Bestehen der EU-Fusionskontrolle ist, in welchem die Europäische Union den Zusammenschluss zwischen zwei US-amerikanischen Unternehmen verboten hat, obwohl er vorher von den US-amerikanischen Wettbewerbsbehörden freigegeben worden war.
Auf eine Untersuchung der Ergebnisse anderer transatlantischer Wettbewerbsbehörden neben denen der USA, wie z.B. die der Behörden Kanadas oder der Behörden von Staaten des südamerikanischen Kontinents, wird bewusst verzichtet, weil sie weniger relevant sind und weil es den Umfang der Seminararbeit sprengen würde. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thema der Seminararbeit
- Inhaltlicher Aufbau
- Sachverhalt
- Geplante Fusion zwischen GE und Honeywell
- Zeitlicher Ablauf der geplanten Fusion
- Firmenportrait General Electric
- Firmenportrait Honeywell
- Internationale Zuständigkeit
- Allgemeines
- Auswirkungsprinzip
- Auswirkungsprinzip in den USA
- Auswirkungsprinzip in Europa
- Beurteilung durch das Department of Justice
- Gesetzeslage
- Allgemeines
- Sherman Antitrust Act, 15 U.S.C §§ 1-7
- Clayton Act, 15 U.S.C. §§ 12-27, 29 U.S.C. §§ 52-53
- Der Fall GE/Honeywell aus Sicht der US-amerikanischen Behörden
- Kritik am europäischen Fusionskontrollverfahren durch GE
- Beurteilung durch die Europäische Kommission
- Gesetzeslage
- Wettbewerbsregeln (Artikel 81 - 86 EGV)
- Der Artikel 82 EGV
- Die Verordnung Nr. 4064/89 (Fusionskontrollverordnung)
- Die relevanten Märkte
- Die relevanten Märkte für Flugzeugtriebwerke und verwandte Märkte
- Der Markt Triebwerke für große kommerzielle Verkehrsflugzeuge
- Der Markt Triebwerke für große Regionalverkehrsflugzeuge
- Der Markt Triebwerke für Firmenflugzeuge
- Der Markt Avionikbauteile und Flugzeugelektronik
- Der Markt Triebwerkstarter
- Der Markt kleine Marine Gasturbinen
- Untersagung der Fusion und deren Begründung
- Ursachen für die Bedenken der Europäischen Kommission
- Gemischte Produktbündelung (Mixed Bundling)
- Marktausschluss durch Marktanteilsverschiebung
- Mögliche Zusagen von GE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die unterschiedlichen Entscheidungen der US-amerikanischen und europäischen Wettbewerbsbehörden bezüglich der geplanten Fusion von General Electric (GE) und Honeywell. Ziel ist es, die Gründe für diese transatlantischen Divergenzen aufzuzeigen und die jeweiligen Rechtsrahmen sowie die angewandten Bewertungskriterien zu vergleichen.
- Unterschiede im Fusionskontrollverfahren zwischen den USA und der EU
- Analyse der Gesetzeslage in den USA und der EU bezüglich Unternehmenszusammenschlüsse
- Bewertung der Fusion durch das Department of Justice (DOJ)
- Bewertung der Fusion durch die Europäische Kommission
- Die Rolle des Auswirkungsprinzips im internationalen Wettbewerbsrecht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der transatlantischen Divergenzen im Fall GE/Honeywell ein und beschreibt den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beschreibt den Sachverhalt der geplanten Fusion, inklusive des zeitlichen Ablaufs und Firmenportraits von GE und Honeywell. Kapitel 3 befasst sich mit der internationalen Zuständigkeit der Wettbewerbsbehörden und dem Auswirkungsprinzip. Kapitel 4 beleuchtet die Beurteilung der Fusion durch das Department of Justice, inklusive der relevanten US-amerikanischen Gesetzeslage. Kapitel 5 analysiert die Beurteilung der Fusion durch die Europäische Kommission und die zugrundeliegende EU-Gesetzgebung.
Schlüsselwörter
General Electric (GE), Honeywell, Fusionskontrolle, transatlantische Divergenzen, Wettbewerbsrecht, Department of Justice (DOJ), Europäische Kommission, Auswirkungsprinzip, Sherman Antitrust Act, Clayton Act, Fusionskontrollverordnung, Flugzeugtriebwerke, Marktanteile, Wettbewerbsbeschränkungen.
- Quote paper
- Christian Hornbach (Author), 2002, Transatlantische Divergenzen im Fall General Electric/Honeywell, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/107595