Aus der Kombination der Internationalität mit der Anonymität ergeben sich zahlreiche Probleme; der nationale Gesetzgeber ist überfordert, will er im Alleingang das Böse aus der Welt, insbesondere aus dem Internet schaffen.
Die Problematik wird deutlich, wenn ein deutsches Amtsgericht den Geschäftsführer eines Internetproviders wegen Zugänglichmachens von Kinderpornographie, die von Servern in den USA abrufbar ist, verurteilt. Es zeigt sich: das Internet schürt Ängste. Die Schnelligkeit und globale Verfügbarkeit aller je eingespeisten Informationen bricht mit allen Vorstellungen über national oder international kontrollierbares Verhalten.
Der Autor behandelt den CompuServe-Fall. Nach kurzer Einleitung mit Bezug auf die deutsche Rechtslage behandelt die Arbeit Europarecht und Völkerrecht. Das Urteil des Amtsgerichts München wird vor diesem Hintergrund kritisiert.
Tobias Bräutigam promoviert in Helsinki zum rechtsvergleichenden Verwaltungsrecht und unterrichtet mehrere Kurse an der juristischen Fakultät Helsinki.
Inhaltsverzeichnis
- Lehrbücher, Monographien und Beiträge in Sammelwerken
- Aufsätze und Beiträge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert den CompuServe-Fall aus europarechtlicher und völkerrechtlicher Perspektive. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie staatliche Regelungen und internationale Abkommen im Kontext der digitalen Kommunikation, insbesondere des Internets, angewendet werden können.
- Anwendbarkeit von Strafrecht auf Internet-Benutzer
- Grenzen staatlicher Kontrolle im Internet
- Verantwortlichkeit von Internet-Providern
- Das Ubiquitätsprinzip im Internetzeitalter
- Strafrechtliche Verantwortung für Datenverkehr in internationalen Netzwerken
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel befasst sich mit verschiedenen Lehrbüchern, Monographien und Beiträgen in Sammelwerken, die sich mit dem Thema des grenzüberschreitenden Informationsflusses und den Herausforderungen der digitalen Kommunikation auseinandersetzen.
- Das zweite Kapitel analysiert Aufsätze und Beiträge zu verschiedenen Aspekten des Rechts im Internet, darunter Strafbarkeit im Netz, Haftungsrechtliche Probleme neuer Medien und die Kontrollierbarkeit des Internets.
Schlüsselwörter
Der Text konzentriert sich auf die Themen des Völkerrechts, des Europarechts, des Strafrechts, der digitalen Kommunikation, der staatlichen Kontrolle im Internet, der Verantwortlichkeit von Internet-Providern und des Ubiquitätsprinzipes. Weitere wichtige Begriffe sind grenzüberschreitender Informationsfluss, Pornographiestrafrecht, Kontrollmöglichkeiten im Internet und das internationale Strafrecht.
- Quote paper
- Tobias Bräutigam (Author), 2000, Der CompuServe-Fall: Europarechtliche und völkerrechtliche Überlegungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/10567