Knowledge-Management, der effiziente Umgang mit vorhandenem Wissen, soll dazu beitragen, vorhandene und in den meisten Fällen ungenutzte Ressourcen möglichst gewinn- und nutzenbringend einzusetzen. Zeit ist Geld und verlorene Zeit verursacht unnötigen Kosten. Muss ein Mitarbeiter weniger Zeit einsetzen, um das im Unternehmen vorhandende Wissen nutzen zu können, so spart er Zeit und das Unternehmen bares Geld. Hierbei ist es jedoch notwendig, dass das vorhandene Wissen für alle jederzeit zur Verfügung steht. Fast 50% des vorhandenen Wissens verbirgt sich jedoch in den Köpfen der Mitarbeiter - und ist damit nicht jederzeit verfügbar. Knowledge-Management soll dazu beitragen, dieses Wissen optimal zur Verfügung zu stellen. Dieses Ziel ist dann erreicht, wenn die richtige Information im richtigen Moment an der richtigen Stelle zur Verfügung steht.
Eine Möglichkeit, die Ziele des Knowledge-Managements zu verwirklichen, d.h. unter anderem eine effektivere Kommunikation zwischen den Mitarbeitern zu schaffen, findet sich in der Groupware. Eine Groupware kann prinzipiell abteilungs- bzw. unternehmensweit eingesetzt werden. Von entscheidender Bedeutung ist hierbei jedoch immer die Akzeptanz der Mitarbeiter sowie die Qualität der Daten.
I. Knowledge-Management
1. Was ist Knowledge-Management?
Unter Knowledge-Management, (deutsch: Wissensverwaltung), versteht man den effizienten Umgang mit der Ressource Wissen. Dabei geht es um das Wissen, das dem Unternehmen nutzt und das seine Geschäftsprozesse konkret unterstützt.
Thomas Davenport, Professor und Direktor des „System Management Program” an der Universität Austin in Texas definierte Knowledge-Management folgendermaßen: „Wissensmanagement ist eine formale, strukturierte Initiative zur Verbesserung der Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Wissen in einer Organisation. Es ist ein formaler Prozess zur Wandlung des Wissens einer Unternehmung in Unternehmenswert.”1 Karl Erik Sveiby, geschäftsführender Gesellschafter einer Consultingfirma, Miteigentümer von Ekonomi+Teknik Forlag und einer der Hauptverfechter der Idee der Wissensverwaltung, spricht bei dem Begriff Knowledge-Management von der „Kunst aus immateriellem Vermögen Wert zu schöpfen.”2
2. Warum Knowledge-Management?
Die Ressource Wissen gewinnt innerhalb einer Unternehmung immer mehr an Bedeutung, da das Wissen der Mitarbeiter mit über die Wettbewerbsfähigkeit entscheidet. Fachwissen, Lernbereitschaft und funktionierende Informationsflüsse sind eine Voraussetzung dafür, dass Mitarbeiter vorhandene und neue Informationen in Produkte und Dienstleistungen umsetzen können. Einer Studie zufolge verwendet ein Mitarbeiter 35% seiner Arbeitszeit dafür, das im Unternehmen vorhandene Wissen zu finden. Wäre es nun möglich, diesen Anteil zu senken und dem Mitarbeiter dadurch die Möglichkeit zu geben, effektiver zu arbeiten, so wäre das nicht nur ein Gewinn für den Mitarbeiter, sondern auch für das Unternehmen. Bei IBM z.B. sollen zeitweise 49 Abteilungen in 27 Geschäftsbereichen die selben Wettbewerber analysiert haben, ohne dass eine Abteilung von der anderen wusste.3 Knowledge-Management soll aber nicht nur sicherstellen, dass der Informationsfluss im Unternehmen bzw. in der Abteilung verbessert wird, sondern vor allem dafür sorgen, dass das firmeneigene, wohl wertvollste Kapital nutzbar gemacht wird:
“Unternehmen sollen den Schatz in den Köpfen ihrer Mitarbeiter vermehrt nutzen.”4
Doch um das vorhandene Wissen optimal nutzen zu können ist es notwendig, diese Informationen zu sammeln und auszuwerten. Dieses Wissen ist zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden und wird dadurch als strategische Ressource zur Wettbewerbsfähigkeit angesehen:
“Das Kapital liegt im Wissen der Mitarbeiter “5
In einem Unternehmen gibt es die unterschiedlichsten Informationsquellen, in denen sich das vorhandene Wissen folgendermaßen aufteilt:6
- 42% in den Köpfen der Mitarbeiter
- 26% in Papierdokumenten
- 20% in elektronischen Dokumenten
- 12% in elektronischen Wissensdatenbanken
Wissen wird durch Informationen, Erfahrungen, Ideen, Werte oder neuartige Vernetzung der vorhandenen Informationen aktualisiert und erweitert.
“Wissen ist die einzige Ressource, welche sich durch Gebrauch vermehrt”7 “Wissen ist Rohstoff der Zukunft!”8
3. Die Ziele des Knowledge-Managements
Knowledge-Management will erreichen, dass das individuelle Wissen des einzelnen Mitarbeiters dem Unternehmen dauerhaft verfügbar gemacht wird und den anderen Mitarbeitern zugänglich ist. Dieses Ziel ist dann erreicht, wenn die richtige Information im richtigen Moment an der richtigen Stelle verfügbar ist. Der Anteil des genutzten Wissens soll dabei ständig erhöht und eine optimale Anwendung der Wissensbasis gewährleistet werden.
Die folgende Abbildung zeigt, dass Wissen bzw. Informationen aus 3 verschiedenen Quellen gewonnen werden können, aus strukturierten und unstrukturierten Daten, sowie via Kommunikation.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Der Weg von Informationen zum Wissen9
Bei den vorhandenen Informationen unterscheidet man strukturierte und unstrukturierte Daten. Während es sich bei strukturierten Daten um Informationen handelt, die sich in einer Datenbank oder einem Data-Warehouse befinden, versteht man unter unterstrukturierten Daten Werte, die aus elektronischen Dokumenten bestehen, wie z.B. Texte, Präsentationen, Mails oder Formularen bestehen. Der Kommunikationsbereich umfasst Informationen, die bei der zwischenmenschlichen Kommunikation übermittelt und ausgetauscht werden.
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1 Thomas Davenport: Wenn Ihr Unternehmen wüßte, was es alles weiß. Das Praxisbuch zum Wissensmanagement ,1999
2 Karl Erik Sveiby: Wissenskapital - das unentdeckte Vermögen, 1998
3 Dieter Herbst: Erfolgsfaktor Wissensmanagement, 2000
4 http://www.gkg-online.ch/text.html: geneva knowledge group
5 http://www.www-kurs.de/knowledg.htm: Knowledge-Management (KM)
6 Dieter Herbst: Erfolgsfaktor Wissensmanagement, 2000
7 http://www.fmc.ch/MC98-6daten.htm : Daten - stratgischer Faktor
8 Staatssekretär a. D. Friedhelm Ost , GrandOpening des Multimedia-Unternehmens Amadee AG, 19.09.99
Häufig gestellte Fragen
Was ist Knowledge-Management laut diesem Text?
Knowledge-Management (Wissensverwaltung) ist der effiziente Umgang mit der Ressource Wissen, speziell dem Wissen, das einem Unternehmen nützt und seine Geschäftsprozesse unterstützt. Thomas Davenport definiert es als eine formale Initiative zur Verbesserung der Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Wissen. Karl Erik Sveiby sieht es als die Kunst, aus immateriellem Vermögen Wert zu schöpfen.
Warum ist Knowledge-Management wichtig?
Wissen ist eine immer wichtiger werdende Ressource, da das Wissen der Mitarbeiter die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens beeinflusst. Knowledge-Management soll den Informationsfluss verbessern und das firmeneigene Kapital nutzbar machen. Studien zeigen, dass Mitarbeiter einen erheblichen Teil ihrer Arbeitszeit mit dem Suchen von Wissen verbringen; Knowledge-Management soll diese Zeit reduzieren.
Welche Ziele verfolgt Knowledge-Management?
Knowledge-Management will das individuelle Wissen der Mitarbeiter dem Unternehmen dauerhaft verfügbar und zugänglich machen. Das Ziel ist es, die richtige Information im richtigen Moment an der richtigen Stelle verfügbar zu machen, den Anteil des genutzten Wissens zu erhöhen und eine optimale Anwendung der Wissensbasis zu gewährleisten.
Wie ist das Wissen in einem Unternehmen verteilt?
Laut dem Text sind etwa 42% des Wissens in den Köpfen der Mitarbeiter, 26% in Papierdokumenten, 20% in elektronischen Dokumenten und 12% in elektronischen Wissensdatenbanken gespeichert.
Was sind strukturierte und unstrukturierte Daten im Kontext von Knowledge-Management?
Strukturierte Daten sind Informationen, die sich in einer Datenbank oder einem Data-Warehouse befinden. Unstrukturierte Daten sind Werte, die aus elektronischen Dokumenten wie Texten, Präsentationen, E-Mails oder Formularen bestehen.
Wie vermehrt sich Wissen?
Wissen wird durch Informationen, Erfahrungen, Ideen, Werte oder neuartige Vernetzung der vorhandenen Informationen aktualisiert und erweitert. Der Text zitiert, dass Wissen die einzige Ressource ist, welche sich durch Gebrauch vermehrt.
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- Christina Pracht (Author), 2001, Knowledge Management und Groupware, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/105580