Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den Korridoren aus der Installationsreihe von Bruce Nauman und der aktiven Rolle des Betrachters dabei.
Zwei nah aneinander stehende Wände bilden einen schmalen Korridor. Am Ende dieses befinden sich Bildschirme, man verspürt das Gefühl, dass man zu diesen Bildschirmen gelangen möchte. Die Neugierde drängt einen dazu, den Korridor zu betreten, um zu erkennen, was sich auf den Monitoren befindet. Man betritt die schmale Kluft der Wände und nähert sich dem Ende. Was man erlebt, ist einer der Korridore aus der Installationsreihe von Bruce Nauman.
Diese entwickelte er in den 1970 Jahren. Sein Gedanke war es einen schmalen Gang durch Wände zu erschaffen, wobei der Betrachter als aktive Rolle in das Werk mit eingebunden werden sollte. Diese Korridore sind lang und schmal, entweder parallel oder spitzt zulaufend. Kann man bei einigen an das Ende des Korridors gelangen, so wird das Ende anderer nicht mehr zugänglich für den eigenen Körper, da die Kluft der Wände zu schmal ist. Die einzelnen Wände sind höher als der menschliche Körper und erstrecken sich nach oben, so dass der Betrachter nicht hinüber gucken kann. Diverse Installationen bestehen aus mehreren Korridoren, andere wiederum nur aus einem.
Zudem umfassen manche Kameras und Monitore, welche den Besucher beim Durchschreiten der Installation beobachten und andere sind leer. Die Kunst, welche hier stattfindet wird erst durch den Blick und die Bewegung des Beobachters erschaffen. Er ist der aktive Teil des Kunstraumes. Mit seinen Korridoren konstruiert Bruce Nauman eine beängstigende Atmosphäre, in welcher der Betrachter sich nicht nur unwohl fühlt, sondern auch das Gefühl bekommt aus diesen Arbeiten fliehen zu möchten. Sei es, weil die Kameras ihn aus einer ungewohnten Perspektive zeigen oder weil die schmalen Gänge des Werkes klaustrophobische Panik beim Besucher hervorrufen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Closed Circuit
- Nick Wilder Installation
- Green Light Corridor
- Acoustic Wall
- Corridor with Mirror and White Light
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Korridorinstallationen von Bruce Nauman aus den 1970er Jahren. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Interaktion zwischen Betrachter und Kunstwerk, insbesondere durch die Verwendung von Closed Circuit Technik und die Konstruktion beängstigender Atmosphären.
- Das Konzept des Closed Circuit in der Kunst
- Die Rolle des Betrachters als aktiver Teilnehmer im Kunstwerk
- Die Gestaltung von Raum und Atmosphäre in den Korridorinstallationen
- Die Verwendung von Licht und Dunkelheit als Mittel der Raumgestaltung
- Die Konfrontation des Betrachters mit dem Gefühl des Eingeschlossenseins
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit stellt Bruce Naumans Korridorinstallationen vor und beschreibt ihre charakteristischen Merkmale: enge, oft unbegehbare Gänge, die den Betrachter in eine beängstigende Atmosphäre versetzen. Naumans Konzept, den Betrachter aktiv in den Kunstprozess einzubeziehen, wird hervorgehoben.
Closed Circuit
Der Begriff Closed Circuit wird erläutert und in Verbindung mit Überwachungssystemen gesetzt. Die Verwendung dieser Technik in Naumans Installationen wird beschrieben, wobei der Betrachter zum Beobachteten wird. Die Nick Wilder Installation wird als Beispiel für diese Technik vorgestellt.
Nick Wilder Installation
Die Nick Wilder Installation wird detailliert beschrieben. Sie besteht aus sechs Korridoren, die sich in ihrer Breite, Beleuchtung und Funktion unterscheiden. Die Kamera-Monitor-Konstellation, die den Betrachter in der Installation beobachtet, wird analysiert.
Schlüsselwörter
Bruce Nauman, Korridorinstallationen, Closed Circuit, Erfahrungsarchitektur, Betrachterinteraktion, Raumkunst, Atmosphäre, Licht und Dunkelheit, Eingeschlossensein, Überwachung, Kamera-Monitor-Konstellation.
- Quote paper
- Jelena Vujicic (Author), 2018, Korridore aus der Installationsreihe von Bruce Nauman. Die aktive Rolle des Betrachters, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1041924