Das griechische Theater
Allgemeines zum Theater
- griech. théatron etwa Schaustätte
- wird äußeres und inneres Geschehen dargestellt
- in Form von Schauspiel, Tanz, Ballett, Pantomime, Oper, Operette, Musical
- wird von Menschen vorgetragen und nach festen Regeln gespielt
- Besuch eigentlich unentgeltlich bis zum Bau des Dionysostheaters
- Ziel: - Unterhaltung
- Darstellung der Widersprüche in der Gesellschaft (Sklaverei, Frauen)
- Erziehung zu Sitte und Moral durch Furcht und Angst – Katharsis = Reinigung
- Ausschnitte des gesellschaftlichen Konflikts
- Belehrung durch Unterhaltung (aber Belehrung ist nebenbei)
- Absichten: T. stellt religiöse wie polit. Pflicht dar
- Treffpkt., Einigung verschied. Stadtstaaten
- Unterhaltung und religiöse Bedeutung
- Erregung Mitleid und Furcht
- Menschen verbessern
- Religiöse Bedeutung mehr hervorgehoben, da in Zusammenhang mit Tempeln und Altaren gebaut
Ursprung des griechischen Theaters
- ca. 500 vor Chr.
- Zu ehren des Gottes Dionysos (Gott der Fruchtbarkeit, Extase, des Rausches, des Weines und der Verwandlung – Gott des Theaters) wurde gesungen, getanzt, auch Bakchos
- Außerdem wurden Feste zu ehren des Gottes veranstaltet
- Entstanden Wechselgesänge, welche vom Chor gemeinsam vorgetragen waren
- Erst Thespis stellte 1 Gegenspieler (Protagonisten) gegenüber und Aischylos (Vater der Tragödie, stellte Chor 2 Schauspieler gegenüber – Beginn des dramat. Dialoges) und Sophokles (3. Schauspieler, 15 Chormitglieder – klassische Tragödie)
- Chronologischer Aufbau: - Handlung in 7 Szenen (Epeisodion)
- durch Chorpartie voneinander getrennt
1. Prolog (Exposition – Personen, Ort, Zeit)
a) Parados (Einzugslied des Chores)(Exposition)
2. Epeisodion (erregendes Moment– Konflikt Antigone- Kreon)
b) Stasmion (Chor – Standlied)(erregendes Moment)
3. Epeisodion (aufsteigende Handlung)
c) Stasmion (aufsteigende Handlung)
4. Epeisodion (aufsteigende Handlung)
d) Stasmion (aufsteigende Handlung)
5. Epeisodion (aufsteigende Handlung)
e) Stasmion (aufsteigende Handlung)
6. Epeisodion (Peripetie – scheinbare Wendung zum Guten)
f) Stasmion (Peripetie)
7. Exodus (Auszugslied) (Katastrophe)
- Kultisches zurückgedrängt und weltl. Theater entwickelte sich
- Darsteller ausschließlich Männer
- Polis war Träger der Spiele
- Publikum aus allen Schichten
- Erst im 4. Jh. vollständig aus Stein
Vertreter:
Aischylos:
- um 525 v. Chr. in Elenis (bei Athen)
- stammt aus altem, edlem Geschlecht
- kämpfte im persischen Krieg
- poetisches Schaffen galt besonders den Tragödien
- 1. Sieg im tragischen Wettbewerb 484 v. Chr.
- starb 456 v. Chr. in Gela (Sizilien) – dort durch Denkmal geehrt
- Werke: „Die Perser“
„ Die Sieben gegen Theben“
„Der gefesselte Prometeus“
Sophokles: 496 v. Chr. in Gau Kolonos
- genoß gute und sorgfältige Erziehg.
- Schüler Aischylos‘
- Schaute viele Stoffe, Gedanken, Bilder von ihm ab und verwendete sie auf seine Weise
- 1. Sieg 468 v.Chr. – bezwang Aischylos – Einführung eines neuen Kultes
- Meister in Musik – Eigenkompositionen in seinem Drama
- Starb im Herbst 406 v. Chr. in Athen
- Werke: „Ödipus tyrannos“
„Antigone“
„ Arias“
Euripides:
- 480 v. Chr. in Athen geboren
- genoß sorgfältige Erziehung in Gymnastik und Musik – auf Festen Tänzer oder Fackelträger
- besuchte Vorlesungen bedeutender Sophisten seiner Zeit
- 1. Sieg 441 v. Chr. – stellte die Rolle der Götter in frage – sieht Mensch in Phase der Veränderung
- Tod im Frühling 406 v. Chr. in Pella
- Werke: „Kyklopos“
„Herakles“
„Bakchos“
Bau/Kulissen:
- 5.Jhd noch kein festes Theater (meist nur auf Marktplatz)
- entwickelte sich dann ein Rundtheater (Amphitheater)
- Gespielt auf Tanzplatz (Orchestra), stand Altar Dionysos drauf
- (etwas mehr als)Halbkreis um Orchestra eigentliches Theatron, befinden sich Zuschauer
- Skene = Umkleideraum der Schauspieler (Säulenhalle)
- Zuschauertribüne am Abhang des Akropolishügels
- Festes Theatergebäude 472 v. Chr. Eingeführt, aber erst 330 v. Chr. vollendet und dann aus Stein, bzw. Marmor (schwingt mit Vibration der Stimme mit, besseres Verstehen)--- Dionysostheater
- Für Volksversammlungen und Gerichtstagungen verwendet
- Faßte ca. 30 000 Menschen
- Sitzreihen: Oben Frauen
- Männer nach Stadtbezirken geordnet
- Vorn Beamte, Schiedsrichter, da bequeme Stühle
Häufig gestellte Fragen zum griechischen Theater
Was ist das griechische Theater im Allgemeinen?
Das griechische Theater (griech. théatron, etwa Schaustätte) ist eine Form der Darstellung von äußerem und innerem Geschehen. Es umfasst Schauspiel, Tanz, Ballett, Pantomime, Oper, Operette und Musical. Es wird von Menschen vorgetragen und nach festen Regeln gespielt.
War der Besuch des Theaters immer kostenpflichtig?
Nein, der Besuch war eigentlich unentgeltlich bis zum Bau des Dionysostheaters.
Welche Ziele verfolgte das griechische Theater?
Das Ziel war Unterhaltung, Darstellung der Widersprüche in der Gesellschaft (Sklaverei, Frauen), Erziehung zu Sitte und Moral durch Furcht und Angst (Katharsis = Reinigung), Ausschnitte des gesellschaftlichen Konflikts und Belehrung durch Unterhaltung (aber Belehrung ist nebenbei).
Welche Absichten verfolgte das Theater?
Das Theater stellte eine religiöse wie politische Pflicht dar, war ein Treffpunkt und diente der Einigung verschiedener Stadtstaaten. Es hatte sowohl Unterhaltungs- als auch religiöse Bedeutung und sollte Mitleid und Furcht erregen, um die Menschen zu verbessern.
Wo liegt der Ursprung des griechischen Theaters?
Der Ursprung liegt ca. 500 vor Chr. in den Gesängen und Tänzen zu Ehren des Gottes Dionysos (Gott der Fruchtbarkeit, Extase, des Rausches, des Weines und der Verwandlung – Gott des Theaters).
Wie entwickelte sich das griechische Theater?
Es entstanden Wechselgesänge, die vom Chor gemeinsam vorgetragen wurden. Thespis stellte einen Gegenspieler (Protagonisten) gegenüber, Aischylos (Vater der Tragödie) stellte dem Chor 2 Schauspieler gegenüber (Beginn des dramatischen Dialoges) und Sophokles führte den 3. Schauspieler ein (15 Chormitglieder – klassische Tragödie).
Wie war der chronologische Aufbau einer Handlung im griechischen Theater?
Die Handlung war in 7 Szenen (Epeisodion) aufgeteilt, die durch Chorpartien voneinander getrennt waren. Sie bestand aus Prolog (Exposition), Parados (Einzugslied des Chores), Epeisodion (erregendes Moment), Stasmion (Chor – Standlied), weiteren Epeisodien und Stasmionen, einer Peripetie (scheinbare Wendung zum Guten) und dem Exodus (Auszugslied) (Katastrophe).
Wer waren die wichtigsten Vertreter des griechischen Theaters?
Aischylos, Sophokles und Euripides.
Wer war Aischylos?
Aischylos lebte um 525 v. Chr. in Elenis (bei Athen), stammte aus altem, edlem Geschlecht und kämpfte im persischen Krieg. Er gilt als Vater der Tragödie und starb 456 v. Chr. in Gela (Sizilien). Bekannte Werke sind „Die Perser“, „Die Sieben gegen Theben“ und „Der gefesselte Prometeus“.
Wer war Sophokles?
Sophokles wurde 496 v. Chr. in Gau Kolonos geboren, genoss eine gute Erziehung und war Schüler des Aischylos. Er siegte 468 v.Chr. gegen Aischylos und starb im Herbst 406 v. Chr. in Athen. Bekannte Werke sind „Ödipus tyrannos“, „Antigone“ und „Aias“.
Wer war Euripides?
Euripides wurde 480 v. Chr. in Athen geboren, genoss eine sorgfältige Erziehung und besuchte Vorlesungen bedeutender Sophisten. Er stellte die Rolle der Götter in Frage und starb im Frühling 406 v. Chr. in Pella. Bekannte Werke sind „Kyklopos“, „Herakles“ und „Bakchos“.
Wie war der Bau/die Kulissen eines griechischen Theaters beschaffen?
Im 5. Jh. gab es noch kein festes Theater, meist nur auf dem Marktplatz. Später entwickelte sich ein Rundtheater (Amphitheater). Gespielt wurde auf einem Tanzplatz (Orchestra) mit einem Altar für Dionysos. Halbkreisförmig um die Orchestra befand sich das eigentliche Theatron für die Zuschauer. Die Skene war der Umkleideraum der Schauspieler (Säulenhalle). Die Zuschauertribüne befand sich am Abhang des Akropolishügels. Das feste Theatergebäude wurde 472 v. Chr. eingeführt, aber erst 330 v. Chr. vollendet und dann aus Stein bzw. Marmor gebaut. Es fasste ca. 30.000 Menschen. Die Sitzreihen waren nach Geschlecht und Stadtbezirken geordnet, mit bequemen Stühlen für Beamte und Schiedsrichter im vorderen Bereich.
- Arbeit zitieren
- Nadine Engert (Autor:in), 1999, Das griechische Theater, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/103711