Lûterlîchiu minne – sie sei in der Form, in der sie die Liebenden im Herzmære Konrads von Würzburg erleben; als erstrebenswertes Ideal, als höchstes Gefühl und zugleich als legitimer Grund, den Tod auf sich zu nehmen, nicht mehr zu erlangen. Was diese Liebe kennzeichnet und sie unvergleichbar macht, inwiefern Leid sie begleitet und vor allem, worin sie sich widerspiegelt, sollen in dieser Arbeit untersucht werden.
Dem Herzmære Konrads werde in der Forschung von allen Geschichten zum gegessenen Herzen vielleicht die größte Sonderrolle zugeschrieben.
In vielerlei Hinsichten wurden deshalb bereits Untersuchungen durchgeführt: Zum komplexen Aufbau und das darin veranschaulichte künstlerische Können Konrads, zur Bedeutung Jerusalems im Märe und zur nicht allzu eindeutigen Identifizierung der Vorlage(n) und den verschiedenen Traditionssträngen des Stoffes.
In dieser Arbeit wird zunächst das Liebesverständnis des Paares dargestellt, um es daraufhin von dem des Ehemannes zu differenzieren. Somit soll herausgearbeitet werden, inwiefern diese Verschiedenheit zu dem Leid der Liebenden beiträgt, welches daran anknüpfend in Kapitel 3.1. thematisiert, in Kapitel 3.2. durch den Tod zugespitzt wird und in diesem seinen Höhepunkt erreicht.
Anschließend wird die Liebessymbolik untersucht. Die erste Analyse gilt dem Kernstück des Herzmære; dem Herzen. In Kapitel 4.1.1. wird der Prozess der Symbolisierung überprüft, woraufhin die metaphorische Bedeutung in den Blick genommen wird und zuletzt folgt die Herstellung des Bezugs zur Eucharistie und eine kritische Betrachtung dessen. Im Anschluss wird die Symbolik des Rings, z. T. auch mitsamt dem Herzen, dargelegt. Zuletzt folgt eine Schlussbetrachtung einschließlich der Analyseergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Liebeskonzepte
- Liebeskonzept der Liebenden
- Liebeskonzept des Ehemannes
- Leid
- Durch Ehebruch und Gesellschaft
- Durch den Tod
- Liebessymbolik
- Das edele herze
- Als Dingsymbol
- Als Metapher
- Eucharistische Deutung
- Der Ring
- Das edele herze
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die im Herzmære Konrads von Würzburg dargestellte Liebe zwischen einem Ritter und einer Dame im Kontext der mittelalterlichen Liebeskonzeption und ihrer Verbindung zum Leid. Besonderes Augenmerk liegt auf der Ausdrucksweise dieser Liebe und ihrer symbolischen Manifestationen.
- Die Darstellung des Liebeskonzepts im Herzmære
- Die Rolle des Leids in der Liebesbeziehung
- Die Symbolik von Herz und Ring
- Der Einfluss der gesellschaftlichen Normen und der Ehe auf die Liebe
- Die Verbindung zwischen Liebe und Tod
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 analysiert die Liebeskonzepte der Liebenden und des Ehemannes im Herzmære. Es wird herausgearbeitet, wie die tiefe Verbundenheit des Liebespaares gleichzeitig auch eine Quelle des Leids ist, da ihre Liebe gesellschaftlich und moralisch nicht anerkannt wird. Kapitel 3 beleuchtet das Leid der Liebenden, das durch den Ehebruch und die gesellschaftliche Verurteilung entsteht, sowie das Leid, welches durch den Tod eines der Liebenden hervorgerufen wird. Im Kapitel 4 werden die Symbole des Herzens und des Rings in Bezug auf die Liebe des Paares untersucht, wobei die multiplen Interpretationen dieser Symbole im Mittelalter beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Herzmære, Konrad von Würzburg, mittelalterliche Liebeskonzeption, Liebe, Leid, Tod, Ehebruch, Gesellschaft, Symbol, Herz, Ring, Eucharistie, Minneterminologie, Tristan.
- Arbeit zitieren
- Irem Kavuncu (Autor:in), 2020, Die Unzertrennlichkeit von Liebe und Leid und ihre Manifestierung in Liebessymbolen im "Herzmære" Konrads von Würzburg, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1034914