Im vergangenen Jahr 2020 ist vielen Menschen, in Deutschland und weltweit, die Protestbewegung Black Lives Matter (Abk. BLM) erst bekannt geworden und konnte so große Unterstützung gewinnen. Ausgelöst wurden weltweite Proteste und Demonstrationen, wie auch gewaltvolle Ausschreitungen in den USA, durch die Tötung des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis, Minnesota. Die Besonderheit dieses Gewaltaktes besteht darin, dass Videoaufnahmen der Situation weltweit Aufsehen erregt haben und in Folge dessen die gesellschaftlichen Debatten über Rassismus und Polizeigewalt stark in den Fokus geraten sind.
Die deutsche Soziologin Teresa Koloma Beck beschreibt in ihrem Aufsatz „The Eye of the Beholder: Violence as a Social Process“, erschienen 2011 im International Journal of Conflict and Violence, die zentrale Rolle der Beobachtung von Gewaltphänomenen.
Da die Beobachtung, vor allem durch mediale Verbreitungswege, im Fall George Floyd ein entscheidendes Element für die Rezeption der Gewalt darstellt, soll im Folgenden Koloma Becks Ansatz auf den Tötungsdelikt angewendet werden und die verschiedenen Beobachtungspositionen wie auch die daraus resultierenden Reaktionen aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Im Auge des Betrachters – wie gesellschaftliche Auswirkungen von Gewaltphänomenen durch deren Beobachtung erzeugt werden
- Eine Anwendung der Gewalttheorie Teresa Koloma Becks auf die Tötung von George Floyd im Mai 2020 in den USA
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Tötung von George Floyd im Mai 2020 unter Anwendung der Gewalttheorie von Teresa Koloma Beck. Der Fokus liegt auf der Analyse der Rolle der Beobachtung und deren Auswirkungen auf die gesellschaftliche Rezeption des Ereignisses. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Perspektiven der beteiligten und unbeteiligten Akteure sowie die daraus resultierenden Reaktionen.
- Die Rolle der Beobachtung von Gewalt nach Koloma Beck
- Analyse der verschiedenen Beobachtungspositionen im Fall George Floyd (Performer, Target, Observer)
- Die Dynamik der Gewaltinteraktion und deren Veränderung im Zeitverlauf
- Der Einfluss der medialen Verbreitung der Videoaufnahmen
- Die gesellschaftlichen Reaktionen und deren Interpretation im Kontext von Rassismus und Polizeigewalt
Zusammenfassung der Kapitel
Im Auge des Betrachters – wie gesellschaftliche Auswirkungen von Gewaltphänomenen durch deren Beobachtung erzeugt werden: Dieser Abschnitt führt in die Thematik ein und stellt die zentrale These vor: Die gesellschaftlichen Auswirkungen von Gewalthandlungen werden maßgeblich durch die Beobachtung und Bewertung dieser Handlungen durch die Öffentlichkeit bestimmt. Die Arbeit von Teresa Koloma Beck, die die Bedeutung der Beobachtungsposition ("Observer") im Kontext von Gewaltprozessen hervorhebt, wird als theoretischer Rahmen vorgestellt. Die Tötung von George Floyd wird als Fallbeispiel eingeführt, das die zentrale Rolle der medialen Beobachtung und deren Einfluss auf die gesellschaftliche Debatte über Rassismus und Polizeigewalt verdeutlicht. Der Fokus liegt auf der Anwendung von Koloma Becks Theorie auf diesen konkreten Fall.
Eine Anwendung der Gewalttheorie Teresa Koloma Becks auf die Tötung von George Floyd im Mai 2020 in den USA: Dieses Kapitel analysiert den konkreten Fall der Tötung von George Floyd detailliert. Es beschreibt den Ablauf des Polizeieinsatzes, die verschiedenen Rollen der beteiligten Akteure (Performer, Target, Observer) und den Wandel dieser Rollen im Zeitverlauf. Die Verbreitung der Videoaufnahmen und deren Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung werden untersucht. Die Analyse konzentriert sich auf die unterschiedlichen Interpretationen des Ereignisses und die damit verbundenen Reaktionen. Die Arbeit zeigt auf, wie die mediale Verbreitung des Videos die Beobachtungsposition für Millionen von Menschen weltweit zugänglich machte und zu einer globalen Debatte über Rassismus und Polizeigewalt führte. Die unterschiedliche Bewertung der Gewaltsituation durch verschiedene Akteure und Institutionen, wie z.B. die Polizei und politische Amtsträger, wird beleuchtet, um die Vielschichtigkeit der Interpretationen und deren politische Implikationen aufzuzeigen. Die Bedeutung des Falls George Floyd als Symbol für strukturellen Rassismus und Polizeigewalt wird im Kontext der Black Lives Matter Bewegung diskutiert.
Schlüsselwörter
Gewalttheorie, Teresa Koloma Beck, George Floyd, Beobachtung, Polizeigewalt, Rassismus, Black Lives Matter, soziale Medien, mediale Rezeption, Beobachtungspositionen (Performer, Target, Observer), soziale Konstruktion von Gewalt, struktureller Rassismus, gesellschaftliche Reaktionen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Anwendung der Gewalttheorie von Teresa Koloma Beck auf den Fall George Floyd
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert die Tötung von George Floyd im Mai 2020 anhand der Gewalttheorie von Teresa Koloma Beck. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle der Beobachtung und ihren Auswirkungen auf die gesellschaftliche Wahrnehmung und Reaktion auf dieses Ereignis.
Welche theoretische Grundlage wird verwendet?
Die Arbeit basiert auf der Gewalttheorie von Teresa Koloma Beck, die die Bedeutung der Beobachtungspositionen (Performer, Target, Observer) im Kontext von Gewaltprozessen betont. Die Theorie dient als Rahmen zur Analyse der verschiedenen Perspektiven und Reaktionen auf den Tod von George Floyd.
Welche Aspekte werden im Detail untersucht?
Die Analyse umfasst den Ablauf des Polizeieinsatzes, die verschiedenen Rollen der beteiligten Akteure, den Einfluss der medialen Verbreitung des Videoaufzeichnungsmaterials, die unterschiedlichen Interpretationen des Ereignisses und die daraus resultierenden gesellschaftlichen Reaktionen. Der Einfluss von Rassismus und Polizeigewalt wird ebenfalls untersucht.
Welche Rolle spielt die Beobachtung in dieser Analyse?
Die Beobachtung ist zentral. Die Arbeit untersucht, wie die Beobachtung des Ereignisses – insbesondere durch die breite Verbreitung des Videos in sozialen Medien – die gesellschaftliche Rezeption und die Debatte über Rassismus und Polizeigewalt beeinflusst hat. Die unterschiedlichen Beobachtungspositionen werden analysiert und ihre Bedeutung für die Interpretation des Geschehens herausgestellt.
Wie wird der Fall George Floyd im Kontext der Black Lives Matter Bewegung betrachtet?
Der Fall George Floyd wird als ein Symbol für strukturellen Rassismus und Polizeigewalt im Kontext der Black Lives Matter Bewegung betrachtet. Die Arbeit untersucht, wie dieses Ereignis die weltweite Diskussion über diese Themen angestoßen und geprägt hat.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus zwei Hauptkapiteln: "Im Auge des Betrachters – wie gesellschaftliche Auswirkungen von Gewaltphänomenen durch deren Beobachtung erzeugt werden" und "Eine Anwendung der Gewalttheorie Teresa Koloma Becks auf die Tötung von George Floyd im Mai 2020 in den USA". Zusätzlich beinhaltet sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Einleitung mit Zielsetzung und Themenschwerpunkten, eine Zusammenfassung der Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Gewalttheorie, Teresa Koloma Beck, George Floyd, Beobachtung, Polizeigewalt, Rassismus, Black Lives Matter, soziale Medien, mediale Rezeption, Beobachtungspositionen (Performer, Target, Observer), soziale Konstruktion von Gewalt, struktureller Rassismus, gesellschaftliche Reaktionen.
- Quote paper
- Hannah Jacobs (Author), 2021, Eine Anwendung der Gewalttheorie Teresa Koloma Becks auf die Tötung von George Floyd im Mai 2020 in den USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1025579