In der vorliegenden Arbeit soll aufgezeigt werden, dass die Alliierten – und damit auch die US-Regierung – von der systematischen Vernichtung der Juden vor 1942 wussten. Anhand von bestehenden Fakten, Telegrammen und Berichten, die unter anderem auf der amerikanischen Militärforschungsquelle beruhen, soll eine Antwort gegeben werden, ob und warum die USA zwischen Sommer 1941 – und damit noch vor der Wannseekonferenz – und Kriegsende mehr für die Rettung der Juden hätten tun können.
Welche Personen allerdings in ihrer Rolle Möglichkeiten gehabt hätten, mehr zu tun und auch Leben hätten retten können, soll nun in einigen Schritten beantwortet werden.
Es liegt auf der Hand, dass die Verantwortung für die Ermordung der gesamten jüdischen Bevölkerung in erster Linie bei den Mördern, den Nazis, liegt, aber indirekt ist auch die menschliche Gesellschaft als Ganzes verantwortlich. Vor allem die alliierten Nationen und ihre Regierungen, die nicht alles in ihrer Macht stehende unternommen haben, um das Verbrechen zu stoppen. Es scheint, dass Roosevelt und die US-Regierung samt der Spitze der Alliierten den Holocaust als zufällig bzw. kontingent betrachtet haben, denn obwohl Möglichkeiten vorhanden waren, die Vernichtung der Juden zu erschweren und in manchen Fällen auch zu verhindern, hielten sie es nicht für notwendig, einzugreifen. So lag es in der Macht Roosevelts, die Einwanderungsquote zu erhöhen, um Leben zu retten. Aber eine Mischung aus
Antisemitismus, wirtschaftlichen und politischen Interessen verhinderte, dass während des Krieges und des Wütens der NS-Regierung Juden in großer Zahl in andere Länder aufgenommen wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärung von Schuld und Verantwortung
- Der Schuldbegriff
- Der Verantwortungsbegriff
- Wann und was wussten Roosevelt und das Außenministerium über den Holocaust?
- Das Riegner-Telegramm
- Riegners Telegramm auf dem Weg zu den Westalliierten
- Riegners Telegramm auf dem Weg zu Rabbi Stephen Wise
- Riegners Telegramm über Silverman zu Rabbi Stephen Wise
- Die Reaktion von Rabbi Stephen Wise auf das Riegner-Telegramm
- Riegner-Telegramm bei Franklin D. Roosevelt
- Warum reagierten die Mächtigen der Vereinigten Staaten von Amerika so zögerlich?
- Ausflüchte der Alliierten
- Was haben Propaganda und Flugblätter gebracht?
- Das Riegner-Telegramm
- Was wusste Winston Churchill über den Holocaust und wie reagierte er darauf?
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern die Alliierten, insbesondere die USA, während des Zweiten Weltkriegs über den Holocaust informiert waren und welche Möglichkeiten sie zur Rettung der Juden gehabt haben. Sie untersucht die Verantwortung der Alliierten im Kontext der NS-Verbrechen und analysiert, ob und warum die USA mehr für die Rettung der Juden hätten tun können.
- Das Wissen der Alliierten über den Holocaust
- Die Rolle des Riegner-Telegramms und anderer Dokumente
- Die Motivationen und Handlungsweisen der US-Regierung
- Die ethische Dimension von Schuld und Verantwortung im Kontext des Holocaust
- Die Möglichkeiten und Grenzen des politischen Handelns in Kriegszeiten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Relevanz des Themas vor. Sie beleuchtet die Rolle der Alliierten im Kontext des Holocaust und die Notwendigkeit, die Schuld und Verantwortung der USA im Detail zu untersuchen.
- Begriffserklärung von Schuld und Verantwortung: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Schuld und Verantwortung und stellt die philosophischen und ethischen Herausforderungen dar, die sich aus der Analyse des Themas ergeben.
- Wann und was wussten Roosevelt und das Außenministerium über den Holocaust?: Dieses Kapitel untersucht die Informationslage der US-Regierung über den Holocaust. Es analysiert das Riegner-Telegramm und weitere Dokumente, die das Wissen der Alliierten über die systematische Vernichtung der Juden belegen.
- Was wusste Winston Churchill über den Holocaust und wie reagierte er darauf?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle Winston Churchills und der britischen Regierung im Kontext des Holocaust. Es beleuchtet die Informationen, die Churchill zur Verfügung standen, und untersucht seine Reaktionen auf die Geschehnisse.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die folgenden Schlüsselwörter: Holocaust, Alliierte, Verantwortung, Schuld, Antisemitismus, Riegner-Telegramm, US-Regierung, Roosevelt, Churchill, Kriegszustand, politische Handlungsmöglichkeiten.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Der Holocaust und die Verantwortung der Alliierten, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1022179