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Süskind, Patrick - Das Parfüm

Title: Süskind, Patrick - Das Parfüm

Presentation / Essay (Pre-University) , 2001 , 4 Pages

Autor:in: Philipp Hess (Author)

Didactics for the subject German - Literature, Works

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Summary Excerpt Details

Excerpt


Patrick Süßkind - Das Parfüm

Der Roman “Das Parfüm“, welcher im Jahre 1985 von Patrick Süßkind herausgebracht wurde, handelt vom Leben einer zwiespältigen Person namens Jean Baptist Grenouille, der einerseits das Genie der Düfte ist und mit Gerüchen umgehen kann wie kein zweiter Mensch auf dieser Welt; doch auf der anderen Seite ist er ein skrupelloser Mörder, der vor nichts zurückschreckt um seinen Lebenstraum, ein perfektes Parfüm, zu kreieren, in die Tat umzusetzen, welcher durch Aussagen wie : „Er würde einen Duft kreieren können, der nicht nur menschlich, sondern übermenschlich war (...)“1 beschrieben wird. Doch das kuriose an diesem Buch ist, dass der Autor die Hauptperson klar als “geniales Scheusal“2 beschreibt, jedoch empfindet der Leser selbst nach den Morden an 26 jungen Frauen nie eine Abneigung, geschweige denn Anthipathie gegenüber Grenouille; er empfindet sogar durchgehend Sympathie mit ihm und entwickelt im Verlauf der Geschichte ein positives Verhältnis zum Hauptdarsteller dieses Romans. Doch wie gelingt es Patrick Süßkind als Verfasser des Buches die Emotionen des Lesers so zu beeinflussen, dass dieser eine positiv geprägte Verbindung zu Grenouille, dem grausamen, mädchenmordenden und rücksichtslosen Scheusal aufbaut ? In der folgenden literarischen Erörterung möchte ich Gründe für diese, doch etwas komisch anmutende Verbindung zwischen den Lesern und einem eigentlich gefühllosen Monster aufzeigen und diese durch Beispiele untermauern.

Ein Punkt, der Grenouille für mich sympathisch erscheinen lässt, ist, dass er die Leute, die sich um ihn befinden, nicht nach ihrer Kleidung oder wie sie sich geschminkt und einparfümiert haben, bewertet oder einschätzt. Durch seine gottgegebene Fähigkeit einen jeden Geruch zu erkennen und katalogisieren zu können, konnte sich Grenouille schon in frühster Kindheit, sogar schon bevor er sprechen konnte, ein Bild von seiner Umwelt machen, indem er sie nach Gerüchen ordnete; ganz im Gegensatz zu anderen, normalen Kindern, die ihre ersten Eindrücke von ihrem Umfeld mit ihren Augen und nicht wie dieses geniale Scheusal mit ihrer Nase gewinnen. So analysierte Grenouille bis zu seinem Lebensende das Wesen einer jeden Person, mit der er Bekanntschaft machte, indem er deren Geruch aufnahm und diesen gleich zu einem bestimmten Charakter zuordnen konnte. Dies machte es ihm unmöglich einen voreiligen Schluss zu ziehen, indem er seine Augen hätte benutzen müssen, die sowieso nicht die Besten waren. Aber obwohl er einen so exquisiten Geruchssinn besaß, musste er doch manchmal seine Augen zu Hilfe nehmen um sich von der Schönheit seiner Opfer zu vergewissern3. Ebenfalls bedingt durch diese Art und Weise Personen zu bewerten, verabscheute es Grenouille zeitlebens, sich hinter einer äußeren Fassade zu verstecken, doch war er nach dem Zusammentreffen mit dem Marquis de la Taillard Espinasse davon beeindruckt was man aus einer bis dahin so abschreckenden Person wie ihm mit ein bisschen Schminke und feiner Kleidung machen konnte. Daraus gebar er den Wunsch und somit sein Lebensziel, ein perfektes Parfüm zu kreieren mit dem er eine jegliche menschliche Ausstrahlung simulieren konnte, was ihm letztendlich auch gelang.

Ein weiterer Grund, der sich meiner Meinung nach dafür aufführen lässt, dass der Leser ein positives Verhältnis zu Grenouille aufbaut, ist, dass dieser seit seinem ersten Schrei mit ihm mitfühlt und quasi seinen Aufstieg bis hin zum Parfumeursgesellen emotional miterlebt. Zwar wurde Grenouille seit je her nur ausgenutzt und niemals auch nur von irgendeiner Person geliebt, aber mit seiner Fähigkeit der rapiden Genesung, seiner Anspruchslosigkeit und seiner extremen Zähigkeit schaffte er es den Wert seines eigentlich, für diese Zeit, wertlosen Lebens erheblich bis hin zum Erlang des Gesellenscheins zu steigern. Als er dann endlich den Gesellenschein von Baldini in Empfang nahm, war dies seine Fahrkarte in ein selbstständiges Leben, und er erkannte den eigentlichen Wert seines Lebens und was er, “der große Grenouille“4, schaffen könnte. Dieser, für ihn erhebliche Aufstieg wirkt auf den Leser erfreulich und bessert das Verhältnis zu diesem Scheusal noch einmal auf.

Für mich der wohl triftigste Grund dafür, dass man als Leser keine Abneigung gegenüber Jean Baptiste entwickelt ist eine Tatsache, die man im Grunde nur unbewusst beim Lesen wahrnimmt. Bei all seinen Morden an 26 jungen Frauen und Mädchen geht der Autor nie auf Details der eigentlichen Mordhandlung ein; nie werden beim Leser Ekel oder andere Begleiterscheinungen erweckt. Nehmen wir als Beispiel den ersten Mord an dem Mädchen in der Nacht, als das Feuerwerk an der Seine stattfand. Patrick Süßkind beschreibt den Geruchsfaden, den Grenouille aufnimmt, sehr präzise und lässt sich mehrere Seiten lang über die Gefühle von ihm dabei aus. Er beschreibt den Weg seiner Hauptperson zu seinem ersten Opfer, wobei er wiederum nur seine Nase benützt und sich nicht von Umgebung oder anderen Faktoren beeinflussen lässt. Doch als es zum Anschlag auf das Mädchen kommt, wird Tötung nur als Mittel zum Zweck benutzt; nämlich dazu ihren wunderbaren Geruch aufzunehmen, zu katalogisieren und diesen einzigartigen Odeur vollends zu genießen. Nie wird auch nur in irgendeiner Form ausgedrückt, dass es von vornherein Grenouilles Intention ist, das Mädchen zu töten; es ist lediglich sein unbändiger Wille, deren Geruch zu besitzen, wobei der Mord nun mal die einzige Möglichkeit ist einen klaren Duft zu erhalten. So verhält es sich mit allen anderen Morden, die dieses Monster begeht, auch. Grenouille wird niemals als Mensch von bösartiger Natur charakterisiert ; dagegen wird er sogar eher als Genussmensch beschrieben der sich einer solch exquisiten Verlockung einfach nicht entziehen kann. Dies kann man auch seinen größenwahnsinnigen Traumvorstellungen in der Höhle in einem Berg in der Auvergne entziehen, als ihn der Autor als“ König Grenouille“ darstellt, der sich in dem Weinkeller seines Traumschloss an allen möglichen Gerüchen berauscht5.So fühlt sich der Lecteur nicht im geringsten schockiert von seinen im Grunde grausamen Taten, denn Süßkind gelingt es, jede einzelne Tat so in den Textfluss einzugliedern, dass keine einzige besonders auffällt.

Schlussendlich möchte ich einerseits meine eigene Meinung anhängen und andererseits einen Bezug zwischen Grenouille und dem Menschen in der heutigen Zeit herstellen.

Nachdem ich den Roman komplett gelesen hatte, fand ich kaum Kritikpunkte an ihm oder zumindest keine Aspekte, welche die Qualität des Romans in irgendeiner Weise schmälern würden. Denn insgesamt denke ich, dass dieser Roman aus dem Jahr 1985 zu Recht ein “Bestseller“ geworden ist. Für mich gab es im Grunde nur einen einzigen Punkt der mich schmunzeln lies; nämlich dass sich die Spannung des Romans am Anfang ein wenig träge aufbaut und dies durch langwierige Dialoge, wie der zwischen Baldini und Chénier, bedingt wird. Doch dies ist kein Aspekt, der die Leistung von Patrick Süßkind in irgendeiner Weise mindern soll. Während ich den Roman las, empfand ich, bedingt durch das zwar übertriebene, aber teilweise auch berechtigte Genie- Gefühl von Grenouille, dass in jedem von uns ein Genie steckt. Jeder auf seine spezielle Weise, aber jeder kann seine Ziele erreichen, wenn er es nur stark genug von sich fordert.

Der Autor schaffte es einen zeitlosen Roman zu schreiben, der wohl immer auf die derzeitige Situation der Gesellschaft übertragbar sein wird. Hiermit meine ich zum Beispiel manche positiven Eigenschaften Grenouilles, die heute immer noch gefordert werden; er bewertet die Leute nicht nach ihrem Äußeren, sondern verabscheut dies sogar. Er hasst es wenn sich Leute hinter billigem Parfum und Schminke verstecken, genau so wie es viele Leute heute immer noch tun - „Auf die innern Werte kommt es an!“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Philipp Hess / 11b

[...]


1 Patrick Süßkind, Das Parfüm, Diogenes Verlag 1985, S.195

2 i bid, S.1

3 Vgl. S. 53 ff

4 Vgl. S.159

Häufig gestellte Fragen zu Patrick Süßkind - Das Parfüm

Worum geht es in dem Roman "Das Parfüm" von Patrick Süßkind?

Der Roman handelt vom Leben von Jean-Baptiste Grenouille, einem Mann mit einem außergewöhnlichen Geruchssinn, der zum skrupellosen Mörder wird, um das perfekte Parfüm zu kreieren.

Wie wird Grenouille im Roman charakterisiert?

Grenouille wird als "geniales Scheusal" beschrieben, aber der Leser entwickelt dennoch Sympathie für ihn.

Warum empfindet der Leser Sympathie für Grenouille trotz seiner Taten?

Mehrere Gründe werden genannt: Grenouille bewertet Menschen nicht nach ihrem Äußeren, der Leser erlebt emotional seinen Aufstieg, und die Morddetails werden nicht explizit beschrieben.

Wie bewertet Grenouille seine Umwelt?

Grenouille analysiert das Wesen von Personen anhand ihres Geruchs, wodurch er keine voreiligen Schlüsse basierend auf dem Aussehen zieht.

Wie verändern die Erfahrungen mit dem Marquis de la Taillard Espinasse Grenouilles Sichtweise?

Grenouille ist beeindruckt davon, wie man das Erscheinungsbild einer Person durch Schminke und Kleidung verändern kann, was seinen Wunsch nach dem perfekten Parfüm verstärkt.

Wie wird Grenouilles Aufstieg zum Parfumeursgesellen dargestellt?

Trotz Ausbeutung und fehlender Liebe schafft es Grenouille, seinen Wert zu steigern und den Gesellenschein zu erlangen, was der Leser als erfreulich empfindet.

Wie geht der Autor mit den Morddetails um?

Der Autor vermeidet explizite Beschreibungen der Mordhandlungen, sodass der Leser keine Abneigung entwickelt. Die Tötung wird als Mittel zum Zweck dargestellt, um den Geruch zu gewinnen.

Welche Rolle spielen Grenouilles Traumvorstellungen in der Höhle?

Grenouille wird als "König Grenouille" dargestellt, der sich an Gerüchen berauscht, wodurch seine grausamen Taten weniger schockierend wirken.

Welche Kritikpunkte gibt es an dem Roman?

Die Spannung baut sich am Anfang langsam auf, bedingt durch langwierige Dialoge. Dies wird aber nicht als negativer Punkt für die Bewertung des Romans dargestellt.

Welchen Bezug hat der Roman zur heutigen Gesellschaft?

Grenouilles Ablehnung, Menschen nach ihrem Äußeren zu beurteilen, ist ein Wert, der auch heute noch relevant ist.

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Details

Title
Süskind, Patrick - Das Parfüm
Course
Hausarbeiten 2001
Author
Philipp Hess (Author)
Publication Year
2001
Pages
4
Catalog Number
V102000
ISBN (eBook)
9783640003990
Language
German
Tags
Süskind Patrick Parfüm Hausarbeiten
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Philipp Hess (Author), 2001, Süskind, Patrick - Das Parfüm, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/102000
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