Im Rahmen des sprachwissenschaftlichen Proseminars „Einführung in das Luxemburgische“ soll ein Überblick über ausgewählte morphologische und phonologische Besonderheiten des südburgenländischen und luxemburgischen Sprachgebiets gegeben werden. Obwohl sich Luxemburgisch (Lëtzebuergesch) seit 1984 zu einer anerkannten Sprache etabliert hat, ist ihr deutscher, oder spezifischer, ihr moselfränkischer Ursprung unverkennbar. Da das Luxemburgische als junge germanische Sprache phonologisch noch wenig erforscht ist, werden in der folgenden Seminararbeit auch unter anderem die für den gesamten moselfränkischen Sprachraum typische, dialektale Phänomene behandelt. Im Gegensatz dazu steht der (süd)burgenländische Dialektraum, der laut Hornung/Roitinger zu den eigentümlichsten Mundarten Österreichs gehört, wenngleich es heute weitgehend von der Wiener Umgangssprache unterwandert ist.
Zunächst wird der Begriff Dialekt beleuchtet, um anschließend sowohl den bairischen Dialekt, dem alle Bundesländer Österreichs, außer Vorarlberg und ein dialektales Übergangsgebiet in Tirol zugeordnet sind, als auch den moselfränkischen Dialekt, geographisch zu verorten und allgemein gültige Besonderheiten beider Dialekte erläutert. Folglich wird speziell auf die Charakteristika des südburgenländischen Dialektraums, dem auch mein eigener Dialekt zugehörig ist, und auf die des luxemburgischen Raums vertiefend eingegangen. Wenn vom (süd)burgenländischen Dialekt gesprochen wird, darf auch der Begriff des Hianzischen nicht fehlen, auf den im Kapitel 3 kurz eingegangen wird.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DER TERMINUS DIALEKT
- LUXEMBURG – EINE DIALEKTGEOGRAPHISCHE EINORDNUNG
- Dialektgeographische Verortung
- Morphologische und phonologische Charakteristika im Lëtzebuergeschen /Moselfränkischen
- n-Tilgung (Eifler Regel)
- Schwa-Elision
- Einkasussystem im Singular und Plural
- Pluralbildung
- Wechselflexion im Verbsystem
- Präteritalvokal ou
- Das Verb geben
- DAS SÜDBURGENLAND – EINE DIALEKTGEOGRAPHISCHE EINORDNUNG
- Dialektgeographische Verortung
- Hianzisch im Burgenland
- Morphologische und phonologische Charakteristika im Südmittelbairischen
- Nasalierung
- Vergangenheitsform und Zukünftiges
- 1-Vokalisierung
- Die Diphthonge ui, ua und Qu
- k als behauchter Starklaut
- Pronomina
- Doppelte Verneinung
- Konsonantenschwächung
- Euphonie
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit einem Überblick über ausgewählte morphologische und phonologische Besonderheiten des südburgenländischen und luxemburgischen Sprachgebiets. Sie analysiert die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser Dialekte und beleuchtet die Entwicklung des Luxemburgischen als eigenständige Sprache.
- Der Begriff "Dialekt" und seine Definition
- Die dialektgeographische Einordnung des Luxemburgischen und des Südburgenländischen
- Morphologische und phonologische Charakteristika des Luxemburgischen (Moselfränkisch) und des Südburgenländischen (Südmittelbairisch)
- Die Entwicklung des Luxemburgischen als eigenständige Sprache
- Der Einfluss von Standardsprachen auf die Dialekte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition des Begriffs "Dialekt" und beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf dieses Thema. Anschließend werden die beiden Dialekträume Luxemburg und Südburgenland dialektgeographisch eingeordnet.
In Kapitel 3 wird das Luxemburgische genauer betrachtet. Es werden die morphologischen und phonologischen Charakteristika des Moselfränkischen dargestellt, z. B. die n-Tilgung, Schwa-Elision und die Besonderheiten im Verbsystem.
Kapitel 4 befasst sich mit dem Südburgenländischen und den morphologischen und phonologischen Merkmalen des Südmittelbairischen. Unter anderem werden die Nasalierung, die Vergangenheitsform, die 1-Vokalisierung und die Diphthonge ui, ua und Qu behandelt.
Schlüsselwörter
Luxemburgisch, Moselfränkisch, Südburgenländisch, Südmittelbairisch, Dialekt, Morphologie, Phonologie, Sprachwandel, Standardsprache, Sprachvariation.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Phonologische und Morphologische Besonderheiten im lëtzebuergeschen und (süd)burgenländischen Sprachraum, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1014196