Das Gedächtnis - Nina Lohr, 5.a
Das Gedächtnis
Es gibt 3 verschiedene Speicher im menschlichen Gehirn:
- Ultrakurzeitgedächtnis
- Kurzzeitgedächtnis Ø Langzeitgedächtnis
Sie unterschieden sich in 3 Punkten:
- Zeitspanne, wo Information gespeichert wird
- Prozesse, die bei Speicherung ablaufen
- Zeitpunkt, zu dem Information aufgenommen wird
Das Ultrakurzeitgedächtnis Nimmt Informationen dann auf, wenn sie passieren. Sie werden dort ca. 20 Sekunden gespeichert. Ohne UKG könnte man nie gesprochene oder gelesene Sätze zu einem einheitlichen Gefüge zusammenstellen!
Sobald diese Zeitspanne vorbei ist, wird die Information wieder gelöscht. So kommt es, dass man extrem lange Sätze oft 2,3x lesen muss.
Die Filterfunktion des UKG
Das UKG entscheidet, was in die sekundäre Speicherstufe kommt. So schützt es uns, dass wir nicht von einer Menge „unnötiger“ Information überflutet werden. (cf.: Ampel, man merkt sich in der Situation, dass man stehen bleiben muss, weiß aber nachher nicht mehr wann wo grün oder rot war).
Es wird nicht gespeichert wenn,
- Man sich nicht auf neue Information konzentrieren kann Ø Es nicht mit vorhandenem Wissen assoziieren kann Ø Innerhalb der 20 Sekunden nicht wiederholen kann Wenn allerdings eine von diesen Dingen erfüllt werden können, gelangen sie ins Kurzeitgedächtnis.
Übungen für das UKG
-Kim - Spiele:jegliche Art von diesen
-Koffer packen:„Ich packe meinen Koffer und nehme mit.“
-Bild herzeigen:Ein Bild, wo verschiedene Sachen abgebildet sind, können sich die Kinder anschauen. Nachher wird es abgedeckt und es werden Rätselfragen dazugestellt.
Das Kurzzeitgedächtnis
Informationen des UKG werden vom KG übernommen, falls sie auf bereits vorhandene Interessen, Motivationen oder Assoziationen treffen. Diese Information wird bioelektrisch kodiert und bleibt während ca. 20 Minuten derart bestehen. Das KG gibt Informationen, die intensiv sind, oder mehrmals wiederholt werden, an das Langzeitgedächtnis weiter. Das KG hilft uns beispielsweise einem Gespräch zu folgen. Unser Erleben besteht dank dem
Das Gedächtnis - Nina Lohr, 5.a
KG nicht aus einer Folge isolierter Einzelmomente, sondern ist ein kontinuierlich fließender Erlebnisstrom.
Übungen für das KG
-Hindernis-Parcours:Ein Parcours wird im Bewegungsraum aufgestellt und die Kinder müssen sich die Reihenfolge und Ablauf merken.
-Memory:Geräuschememory, Tastmemory, Bildermemory,...
-Deckenmaderl:die Kinder müssen sich merken, welche Kinder im Kreis sitzen und welches nachher fehlt
Das Langzeitgedächtnis
Der wichtigste und umfangreichste Speicher Funktionen des LG
Ist für unser Verhalten maßgeblich.
- Speicherung von Freunden, Bekannten, etc. zur Wiedererkennung Ø Speicherung von Adressen und räumlichen Gegebenheiten
- Speicherung von Ereignissen, um Stellung auf etwas schon Vorangegangenes zu nehmen
- Speicherung der Bedeutung aller Wörter, Sprachen zu verstehen Ø Speicherung von Zahlen (Telefonnummern, PIN’s,..) Ø Speicherung von akustischen Eindrücken (Melodien,...) Ø Speicherung von Gerüchen
- Speicherung von Geschmackswahrnehmung Ø Speicherung von Tasteindrücken Ø Speicherung von Schmerzempfindungen Ø Speicherung von optischen Eindrücken
- Speicherung von ganzen Handlungsabläufen (wie bediene ich einen Computer,...) Ø Speicherung von Denkstrategien für das lösen von Problemen Ø Speicherung von vorhanden Wissen und neu Gelernten zu kombinieren Vieles versinkt leider im Laufe der Zeit in den unbewussten Teil des LG und ist nicht mehr für eine bewusste Erinnerung verfügbar. Aber es ist nicht gelöscht!
Keine Erinnerung, aber trotzdem noch vorhanden
Wie bekommt heraus, dass die Information noch vorhanden ist?
- Hypnose: durch diese Entspannung tritt eine Hyperamnesie ein und man kann sich an mehr Dinge erinnern.
Wurde durch Sigmund Freud bekannt.
- Werbepsychologie: ein Mann konnte in diesem Zustand eine Anzeige, die er vor mehr als 20 Jahren gelesen hat und tief beeindruckte wortwörtlich wiedergeben!) Ø Neurochirurgie: bei Stimulierung der Großhirnrinde konnten sich Patienten häufig an längst vergessene Dinge erinnern.
„Das liegt mir auf der Zunge!“
Manchmal kommt es vor, dass man plötzlich nach einem Wort sucht, es weiß, aber man „bekommt es nicht heraus“. Je mehr man darüber nachdenkt, desto hartnäckiger bleibt es verschwunden. Erst einige Zeit später - im entspannten Zustand - fällt es dann plötzlich ein. Eine gute „Vorbeugung“ für dieses Phänomenen sind Kreuzworträtsel.
Das Gedächtnis - Nina Lohr, 5.a
Die stoffliche Beschaffenheit des LG
Nach 20 Minuten zerfallen die RNA-Abdrücke, die zur Bildung des KG entstanden sind, wieder und sofern sie nicht ans LG weitergegeben wurden, sind sie gelöscht. Ablauf der Speicherung:
- Bildung von Proteinen
- RNS-Abdruck löst sich von DANN und wandert zu Ribosomen
- Aminosäuren werden von Transportmolekülen herangeschafft
- Am Ribosom angelangt haften sie sich an Stelle wo Anticodon zusammenpasst
- Reihenfolge wird von der RNA bestimmt
- Zwei nebeneinanderliegende Aminosäuren werden miteinander verknüpft
- Aminosäurenkette wird immer länger
- Fertige Kette löst sich ab und wandert ins Langzeitgedächtnis
- Informationsträger für LG
Wird die Herstellung durch z.B. Schock gehemmt, dann wird Proteinherstellung gehemmt und das „Wissen“ zerfällt. Deswegen können sich Menschen nicht mehr an Tathergang von Unfall erinnern.
Konditioniertes Lernen: Versuch mit Fischen und Stromgitter Warum alte Menschen manchmal jüngste Ereignisse nicht behalten Das Problem liegt klar auf der Hand. Bei älteren Mensch lässt die Herstellung von Proteinen nach. Ohne die gibt es aber keine LZ-Speicherung“
Nur durch regelmäßige „Gedächtnisübungen“ kann man dem entgegenwirken.
3 verschiedene Arten des Vergessens
- Info gelang nur ins UKG Ø Info gelang nur ins UG
- Information gelang zwar ins LG, ist aber ins Unterbewusste verschwunden Übungen für LG
-Stammbaum:mit den Kindern die verschiedenen Verwandtschaftsgrade benennen und wiederholen
-Fingerspiele & Lieder: jede Art von Liedern & Fingerspielen kann als Übung für das Langzeitgedächtnis verwendet werden.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die drei verschiedenen Speicher im menschlichen Gehirn laut dem Text "Das Gedächtnis - Nina Lohr, 5.a"?
Laut dem Text gibt es drei verschiedene Speicher im menschlichen Gehirn: das Ultrakurzeitgedächtnis (UKG), das Kurzzeitgedächtnis (KG) und das Langzeitgedächtnis (LG).
Worin unterscheiden sich Ultrakurzeit-, Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis?
Sie unterscheiden sich in drei Punkten: der Zeitspanne, in der Information gespeichert wird, den Prozessen, die bei der Speicherung ablaufen, und dem Zeitpunkt, zu dem Information aufgenommen wird.
Wie lange werden Informationen im Ultrakurzeitgedächtnis gespeichert?
Informationen werden im Ultrakurzeitgedächtnis ca. 20 Sekunden gespeichert.
Welche Funktion hat das Ultrakurzeitgedächtnis?
Das Ultrakurzeitgedächtnis nimmt Informationen auf, wenn sie passieren, und speichert sie kurzzeitig. Es ermöglicht, gesprochene oder gelesene Sätze zu einem einheitlichen Gefüge zusammenzustellen. Es dient auch als Filter, der entscheidet, welche Informationen an das Kurzzeitgedächtnis weitergeleitet werden.
Was passiert mit Informationen, die nicht ins Kurzzeitgedächtnis gelangen?
Informationen, die nicht innerhalb von 20 Sekunden wiederholt oder mit vorhandenem Wissen assoziiert werden können, werden aus dem Ultrakurzeitgedächtnis gelöscht.
Welche Übungen werden für das Ultrakurzeitgedächtnis vorgeschlagen?
Der Text schlägt Kim-Spiele, "Koffer packen" und das Zeigen eines Bildes mit anschließenden Rätselfragen vor.
Wie gelangen Informationen vom Ultrakurzeit- ins Kurzzeitgedächtnis?
Informationen gelangen ins Kurzzeitgedächtnis, wenn sie auf bereits vorhandene Interessen, Motivationen oder Assoziationen treffen.
Wie lange bleiben Informationen im Kurzzeitgedächtnis bestehen?
Informationen im Kurzzeitgedächtnis bleiben bioelektrisch kodiert ca. 20 Minuten bestehen.
Welche Funktion hat das Kurzzeitgedächtnis?
Das Kurzzeitgedächtnis hilft beispielsweise, einem Gespräch zu folgen und sorgt dafür, dass unser Erleben ein kontinuierlich fließender Erlebnisstrom ist.
Welche Übungen werden für das Kurzzeitgedächtnis vorgeschlagen?
Der Text schlägt Hindernis-Parcours, Memory (Geräusche-, Tast-, Bildermemory) und das "Deckenmaderl" Spiel vor.
Was ist das Langzeitgedächtnis?
Das Langzeitgedächtnis ist der wichtigste und umfangreichste Speicher, der für unser Verhalten maßgeblich ist.
Welche Funktionen hat das Langzeitgedächtnis?
Das Langzeitgedächtnis speichert Freunde, Bekannte, Adressen, Ereignisse, die Bedeutung von Wörtern, Zahlen, akustische und optische Eindrücke, Geschmackswahrnehmungen, Tasteindrücke, Schmerzempfindungen, Handlungsabläufe und Denkstrategien.
Was passiert mit Informationen, die ins Unterbewusste des Langzeitgedächtnisses gelangen?
Viele Informationen versinken im Laufe der Zeit im unbewussten Teil des Langzeitgedächtnisses und sind nicht mehr für eine bewusste Erinnerung verfügbar, sind aber nicht gelöscht.
Wie kann man herausfinden, ob Informationen noch im Langzeitgedächtnis vorhanden sind, obwohl man sich nicht bewusst daran erinnert?
Durch Hypnose, Werbepsychologie oder Neurochirurgie (Stimulierung der Großhirnrinde) können vergessene Dinge wieder in Erinnerung gerufen werden.
Was besagt das Phänomen "Das liegt mir auf der Zunge!"?
Es beschreibt die Situation, in der man nach einem Wort sucht, es weiß, es aber nicht abrufen kann. Kreuzworträtsel können hier vorbeugend wirken.
Wie erfolgt die Speicherung im Langzeitgedächtnis auf stofflicher Ebene?
Die Speicherung erfolgt durch die Bildung von Proteinen. Ein RNS-Abdruck löst sich von der DANN und wandert zu Ribosomen, wo Aminosäuren herangeschafft und zu einer Kette verknüpft werden. Diese Kette wandert ins Langzeitgedächtnis und dient als Informationsträger.
Was passiert, wenn die Herstellung von Proteinen gehemmt wird?
Wenn die Herstellung von Proteinen gehemmt wird, beispielsweise durch einen Schock, zerfällt das "Wissen" und die Speicherung im Langzeitgedächtnis ist nicht möglich. Das kann erklären, warum sich Menschen nicht mehr an den Tathergang eines Unfalls erinnern können.
Warum können sich alte Menschen manchmal an jüngste Ereignisse nicht erinnern?
Bei älteren Menschen lässt die Herstellung von Proteinen nach, was die Langzeitspeicherung beeinträchtigt. Dem kann durch regelmäßige Gedächtnisübungen entgegengewirkt werden.
Welche Arten des Vergessens werden im Text genannt?
Es wird unterschieden, ob Informationen nur ins Ultrakurzeitgedächtnis oder ins Kurzzeitgedächtnis gelangten, oder ob sie zwar ins Langzeitgedächtnis gelangten, aber ins Unterbewusste verschwunden sind.
Welche Übungen werden für das Langzeitgedächtnis vorgeschlagen?
Der Text schlägt das Erstellen und Wiederholen eines Stammbaums, Fingerspiele und Lieder sowie das Zuordnen von Bildern zu Oberbegriffen vor.
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- Lohr, Nina (Author), 2001, Das Gedächtnis und seine Speicherplätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/101325