Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Indios - Mensch oder Tier?
3 Indios - Menschenfresser?
4 Literaturverzeichnis
5 Selbstständigkeitserklärung
1 Einleitung
In meiner kleinen Facharbeit behandle ich das Thema „Mensch oder Tier, zum Indiobild der Europäer im 16. Jahrhundert. Da wir das Thema bereits im Geschichstunterricht behandelt haben, hatte ich so bereits Vorkenntnisse. Doch diese wollte ich noch vertiefen, also wählte ich dieses Thema. In meiner Facharbeit möchte ich nun darstellen, ob der Indio Mensch oder Tier ist. Heutzutage ist es natürlich klar, dass der Indio ein Mensch ist, doch zur Zeit der Eroberung Amerikas durch Hernando Cortes und Christoph Kolumbus war diese Einstellung nicht selbstverständlich. In der heutigen Zeit ist es unverständlich wie diese Eroberung überhaupt stattgefunden haben kann. Ich habe meine Facharbeit in zwei Teile unterteilt und zwar in Indios - Mensch oder Tier und in Indios - Menschenfresser?.
2 Indios- Mensch oder Tier?
„Um politisch handlungsfähig zu bleiben, obwohl von einem verändertem Weltbild auszugehen war, das die Erfahrungen mit einem ständig größer werdenden Kolonialreich verbreitete, war für Spanien vorrangig zu klären, mit welcher Anthropologie die Neue Welt interpretiert und verwaltet werden sollte.“1 „Die aristotelische Behauptung, dass es Wesen zwischen Mensch und Tier gebe, die sozusagen geborene Sklaven seien. Sie könnten praktisch wie eine Sache behandelt werden.“2 Die von vielen Menschen vertretende Meinung ist, dass es nun mal „Menschen mindere Güte gebe, die vergleichbar den Frauen eine Art Vormundschaft weißer Männer unterstellt werden sollte.“3 Ein großer Teil der Katholiken in Spanien, waren der Überzeugung, dass Barbaren satanische oder ketzerische Feinde seien, die unter ständiger Gewaltanwendung entweder zu unterwerfen seien oder gegebenenfalls auszurotten seien. Eine immer größer werdenden Überzeugung innerhalb der Missionsorden war, dass sich die roten Menschen, die Indianer, nur in unwichtigen Einzelheiten, aber auf keine Fall in der Art ihres Menschensein, von den weißen Menschen unterscheiden. Für Aristoteles stand fest, dass die Indios kein Recht auf persönliche Freiheit oder Gleichheit mit den weißen hatten (Naturrecht). Typisch für die Herangehensweise einer anderen Gruppe von Humanisten an die Indianerfrage ist auch die sogenannte Wertskala des Sepulveda (1489-1537). „In ihr wird den Indios die Menschenrechte zwar nicht abgesprochen, sie werden jedoch in einem Zusammenhang von werten und Menschengruppen gepresst, was eine reale Diskriminierung rechtfertigen kann.“4 „Weiter werden bei Selpulveda die Indianer so eingeordnet, dass sich ein minderer Rechstatus (beschränkte Freiheit, Ungleichheit und lediglich beschränkter Genuss von Eigentum) begründen lässt.“5 „ Doch hierbei sind die Indianer auf keinen Fall nur bloße Heiden, die (gewaltsam) bekehrt werden müssen.“6 „Vielmehr sind unter der Aufsicht des Antichrist, also der Macht, die das Böse schlechthin verkörpert.“7 Dem zufolge, hatten die Konquistadoren den Satan nötig um rechtfertigen zu können, dass sie Ureinwohner Mexikos der Freiheit, des Besitzes und all zu oft ihres Lebens beraubten. „Eine Unterwerfung in bestimmten völkerrechtlichen Formen entband die Spanier von der Notwendigkeit, individuellen Besitz, persönliche Freiheit, unter anderem das Leben der Indios zu respektieren.“8 Doch geschah es häufig, dass sich die Indianer unterwarfen. Daraus folgte, dass sie am Anfang wie bloße Untertanen behandelt und nicht wie Sklaven oder Zwangsarbeiter worden. Ihre einzige Pflicht war es , Steuern zu zahlen. Einzelne Humanisten am Spanischen Hof hatten immer wieder betont, dass sich aus dem Naturecht gerade die Freiheit, Gleichheit und nicht die Sklaverei und Diskriminierung ergäbe. " Auch ihre[ nämlich der Indios) Köpfe sind nicht so wie die der anderen Menschen, sondern ihre Schädel sind derartig dickknochig, dass die [spanischen] christen beim Kampf acht geben müssen, ihnen nicht auf die köpfe zu schlagen, ansonste die schwerter brechen. Und so wie sie dicke Schädel haben, so haben sie nur ein tierisches Verständnis. [...] So sind diese also, wie die der [Antike] Philosoph [Aistoteles] lehrt zu Sklaven bestimmt."9
3 Indios - Menschenfresser
Hans Staden brach 1547 nach den Iberischen Insel auf. Auf seiner reise geriet er Gefangenschaft der Tupinamba. Während seiner Gefangenschaft muss er sie auf Kriegszügen begleiten. Mehrere male muss er die Tötungen und den Verzehr der Gefangenen Mitansehen und immer wieder um sein eigenes Leben bangen. Später wurde er vom einem Kapitän eines französischen Kapers gerettet. Hans Staden schrieb seine Erfahrungen in einem Buch nieder. In seinem Buch schrieb er über die Lebensweisen der Tupinamba. "Die Tupinamba erschlagen und verzehren ihre Gefangenen im Rahmen eines Rituals mit Kulttänzen und alkoholischen Getränken, dies ist begründet mit den getöteten Stammesmitgliedern von Feinden ."10 Ein weiterer bereisender Amerikas war Ulrich Schmidt. Er brach 1534 auf um die Neue Welt kennen zu lernen. Auch er hat seine Erfahrungen in eine Buch nieder geschrieben. Er hat unter den Carios im heutigen Paraguay und den Tupi Brasiliens, Kanibalismus beobachtet. Schmidt hat die Mästung von Gefangenen und den Verzehr von Menschenfleisch beobachtet. Auch die Beobachtungen von Amerigo Vespucci kursierten im Jahre 1510, in denen sich die Menschenfresser von neugierigen Europäern beim Leichenschmaus über die Schultern schauen lassen.
Getötete Gefangenen werden wie bei einem Metzger auf der Schlachtbank zerhackt. Es sind auch zahlreiche Holzschnitte mit kanibalischen Szenen bekannt. Hans Staden beobachtete aus nächster m nähe wie ein Nachbardorf zum Kanibalenmahl einlädt, und auf dem Heimweg benagt man noch die Knochenreste der Mahlzeit. Ein Häuptling erzählt Hans Staden ,dass auf Kriegszügen gemachte Gefangene gegrillt oder geräuchert werden und man das Fleisch zu gegebener Zeit noch einmal aufkochen werde. Saden wollte einem schwerkranken Gefangenen der Tupinamba helfen, doch dies schlug fehl. Die Tupinamba wollten wissen ob der Gefangene genesen sei, als Staden dies verneinte, wurde dem Gefangenen ritualisch mit einer Keule auf den Hinterkopf geschlagen, so dass das Gehirn raussprang. Stadens Warnungen den Gefangenen wegen seiner Krankheit nicht zu essen worden nicht beachtet. Die Leiche wurde zerlegt, gebraten und gegessen. Sie aßen alles außer den Kopf, den ihm fehlte ein Auge und sein Gesicht war von der Krankheit gezeichnet.
4 Literaturverzeichnis
Beck, Thomas; Menninger,Annerose; Schleich Thomas: Kolumbus Erben: europäische Expansion und überseeische Ethnien im ersten Kolonialzeitalter, 1415 - 1815
Geschichte lernen, Hrsg. in Velber, Friedrich, Heft 6, Nov. 1988
5 Selbstständigkeitserklärung
Hiermit erkläre ich, die vorliegende Arbeit selbstständig und unter ausschließlicher Verwendung der angegebenen Literatur verfasst zu haben. Den Quellen Wortlaut oder im wesentlichen Inhalt entnommene Passagen wurden kenntlich gemacht.
Wassenberg, den 14.03.01 _______________________________
Susanne Fahl
[...]
1 Vgl. Friedrich in Velber mit Zusammenarbeit mit Klett (1988) S.38
2 Vgl. Friedrich in Velber mit Zusammenarbeit mit Klett (1988) S.38
3 Vgl. Friedrich in Velber mit Zusammenarbeit mit Klett (1988) S.39
4 Vgl. Friedrich in Velber mit Zusammenarbeit mit Klett (1988) S.39
5 Vgl. Friedrich in Velber mit Zusammenarbeit mit Klett (1988) S.40
6 Vgl. Friedrich in Velber mit Zusammenarbeit mit Klett (1988) S.40
7 Vgl. Friedrich in Velber mit Zusammenarbeit mit Klett (1988) S. 40
8 Vgl. Friedrich in Velber mit Zusammenarbeit mit Klett (1988) S. 40
9 Vgl. Friedrich in Velber miit Zusammenarbeit mit Klett (1988) S.42
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in der Facharbeit "Mensch oder Tier, zum Indiobild der Europäer im 16. Jahrhundert"?
Die Facharbeit untersucht die Frage, wie Europäer im 16. Jahrhundert, insbesondere während der Eroberung Amerikas, die Indios wahrnahmen: als Menschen oder als Tiere. Es werden die verschiedenen Argumente und Perspektiven betrachtet, die zur damaligen Zeit existierten, einschließlich religiöser, philosophischer und humanistischer Ansichten.
Welche Hauptthemen werden in der Facharbeit behandelt?
Die Facharbeit gliedert sich in zwei Hauptteile: "Indios - Mensch oder Tier?" und "Indios - Menschenfresser?". Im ersten Teil geht es um die anthropologische Einordnung der Indios und die Rechtfertigung ihrer Behandlung durch die spanischen Eroberer. Der zweite Teil behandelt die Darstellung der Indios als Kannibalen und wie dies ihr Bild in Europa prägte.
Wer waren die Hauptfiguren, deren Meinungen in der Facharbeit diskutiert werden?
Die Facharbeit bezieht sich auf die Ansichten von Aristoteles, Sepulveda und anderen Humanisten. Auch die Berichte von Reisenden wie Hans Staden und Ulrich Schmidt, die über ihre Erfahrungen mit indigenen Völkern schrieben, werden thematisiert.
Welche Rolle spielte die Religion bei der Wahrnehmung der Indios?
Die Religion spielte eine bedeutende Rolle. Einige Katholiken sahen die Indios als satanische oder ketzerische Feinde, die unterworfen oder ausgerottet werden müssten. Andere Missionsorden argumentierten, dass sich die Indios nur unwesentlich von den weißen Menschen unterschieden.
Inwiefern rechtfertigten die Konquistadoren ihr Verhalten gegenüber den Indios?
Die Konquistadoren rechtfertigten ihr Verhalten oft mit der Behauptung, die Indios seien minderwertig oder vom Satan besessen. Sie nutzten auch das Naturrecht, um Sklaverei und Diskriminierung zu rechtfertigen. Zudem wurde die angebliche Menschenfresserei der Indios als Vorwand für ihre Unterdrückung genutzt.
Was berichten Hans Staden und Ulrich Schmidt über Kannibalismus in Amerika?
Hans Staden berichtet von seinen Erfahrungen mit dem Volk der Tupinamba, bei denen er Zeuge von rituellen Tötungen und dem Verzehr von Gefangenen wurde. Ulrich Schmidt beobachtete Kannibalismus bei den Carios in Paraguay und den Tupi Brasiliens. Beide Berichte trugen zur Darstellung der Indios als "Menschenfresser" bei.
Welche Quellen wurden für die Facharbeit verwendet?
Die Facharbeit basiert auf verschiedenen Quellen, darunter das Buch "Kolumbus Erben: europäische Expansion und überseeische Ethnien im ersten Kolonialzeitalter, 1415 - 1815" von Thomas Beck, Annerose Menninger und Thomas Schleich, sowie die Zeitschrift "Geschichte lernen".
- Arbeit zitieren
- Sina Walther (Autor:in), 2001, Indiobild der Europäer im 16. Jahrundert, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/100760