Wie viel wissen wir wirklich über den Kampf um Gleichberechtigung, der Generationen von Frauen bewegt hat? Diese eindringliche Analyse zum Internationalen Frauentag enthüllt eine Geschichte des Widerstands, der Erfolge und der bitteren Rückschläge, die den Weg zur Gleichstellung der Geschlechter geprägt haben. Von den revolutionären Forderungen nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit im Frankreich des 18. Jahrhunderts, als Olympe de Gouge die "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin" verfasste, bis zu den Suffragetten des 19. Jahrhunderts, die unermüdlich für das Frauenwahlrecht kämpften, zeichnet dieses Buch ein vielschichtiges Bild der Frauenbewegung. Es beleuchtet die Ideologien des Nationalsozialismus, die die Rolle der Frau auf Mutter und Hausfrau reduzierten, und die Nachkriegszeit, in der Trümmerfrauen wieder an den Herd gedrängt wurden. Doch auch nach der Verankerung der Gleichberechtigung im Grundgesetz von 1949 bleibt die Realität ernüchternd: Frauen sind in Führungspositionen unterrepräsentiert, verdienen weniger als Männer und besitzen nur einen Bruchteil des weltweiten Vermögens. Diese fesselnde Untersuchung zeigt, dass der Kampf für Gleichberechtigung noch lange nicht vorbei ist und dass es unerlässlich ist, die Errungenschaften der Vergangenheit zu würdigen und gleichzeitig die Herausforderungen der Gegenwart anzugehen. Ein Weckruf für eine Gesellschaft, die sich immer noch mit Geschlechterstereotypen und Ungleichheit auseinandersetzen muss, und eine Hommage an die Frauen, die den Weg für eine gerechtere Zukunft geebnet haben – und weiterhin ebnen. Dieses Buch ist nicht nur eine historische Aufarbeitung, sondern auch eine Aufforderung zur aktiven Gestaltung einer gleichberechtigten Zukunft, in der Frauen und Männer die gleichen Chancen und Rechte genießen. Es ist eine notwendige Lektüre für alle, die sich für soziale Gerechtigkeit und die Stärkung von Frauen interessieren. Es ist eine Erinnerung daran, dass die Errungenschaften der Vergangenheit nicht selbstverständlich sind und dass ständiges Engagement erforderlich ist, um die Gleichstellung der Geschlechter in allen Bereichen der Gesellschaft zu erreichen. Ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Debatte über Feminismus, Gleichstellung und die Rolle der Frau in der modernen Welt, der zum Nachdenken anregt und zu Handeln auffordert. Ein unverzichtbares Werk für alle, die verstehen wollen, wie weit wir gekommen sind und wie viel noch zu tun ist.
Rede zum internationalen Frauentag
8. März 2001, 90. Jubiläum des internationalen Frauentages
Dieses Datum war uns bis vor drei Tagen noch kein Begriff. Wie wir einer Umfrage entnommen haben geht es 2/3 der deutschen Bevölkerung ebenso.(in Westdeutschland jeder 10., in Ostdeutschland 76%). Mit der Aufgabe eine Rede zum internationalen Frauentag zu verfassen wollen wir verdeutlichen wie erschreckend es ist, dass dieser Tag bei sovielen Deutschen in Vergessenheit geraten ist, auch unter uns Frauen.
Der 8. März, internationaler Frauentag ist dem Kampf für Frauenrechte, Frieden und Gleichberechtigung der Frau gewidmet.In Deutschland ist der 8.März kein offizieller Feiertag, dahingegen ehemaligen sozialistischen Staaaten und Frankreich schon.
Erste Ansätze einer Frauenbewegung entstanden in den USA und Westeuropa, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Französischen Revolution und deren Forderung nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Olympe de Gouge veröffentlichte 1791 in Frankreich die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ und wies darauf hin, dass die am 26. August 1789 proklamierten Menschenrechte eigentlich „Männerrechte“ (Declaration des mots de l´homme) seien. Sie ergänzte die Menschenrechte mit dem Ziel, daß sowohl Frau als auch Mann sich auf sie berufen konnten.
Die von ihr geforderte Gleichstellung der Frau lag allerdings nicht im Interesse und Bemühen der Revolutionäre. Repräsentativ für die Haltung der Männer zu dieser Zeit steht Amar, dessen Sichtweise sich in folgendem Zitat verdeutlicht: „Die häuslichen Aufgaben, zu denen Frauen von Natur aus bestimmt sind, gehören selbst zur allgemeinen Ordnung der Gesellschaft. (...) Jedes Geschlecht ruft nach der ihm eigenen Art von Beschäftigung, bewegt sich in diesem Kreis, den es nie überwinden kann“.
Ein Jahr später legte Mary Wollstonecraft mit „A vindication of the rights of woman“ in Großbritannien ein Buch vor, das in der Folgezeit zu einem der wichtigsten Grundlagentexte der Frauenbewegung wurde. Darin trat sie wortgewaltig für die politische und soziale Gleichstellung der Frau ein.
Im Verlauf des 19.Jhr. bildeten sich in Frankreich, England den USA und Deutschland eine organisierte Frauenbewegung. Eines ihrer wichtigsten Ziele war die Durchsetzung des Frauenwahlrechts. Nach dem englischen Wort für Wahl (suffrage) wurden die Frauenrechtlerinnen auch als Suffragetten bezeichnete.
In den 30. Jahren des 19. Jhr. formierten sich in Frankreich radikale feministische Formen der Frauenbewegung. Die beteiligten Frauen organisierten sich, gaben Zeitschriften heraus, prangerten jede Form von Unterdrückung von Frauen an und nahmen zu Themen wie Prostitution, Ehe und Bildung für Frauen Stellung. In der Mitte des 19.Jhr. wurden zwar weiterhin die alten Ziele verfolgt, doch die grundsätzliche Kritik an traditionellen Formen der Familien und der Geschlechterbeziehung flachte ab. Auch die Bemühumgen der Frauenbewegung in den 70. Jahren, frauendiskriminierende Bestimmungen des Code Civil zu bekämpfen, blieb ohne Erfolg. Auch die linken Parteien Frankreichs lehnten das allgemeine Wahlrecht für Frauen mit der Begründung ab, dass diese politisch unmündig seien.
Mit der Weimarer Republik und dem allgemeinen Frauenwahlrecht (erst 1919) war es den Frauen möglich aktiv und passiv an Wahlen teilzunehmen und in der Politik mitzuwirken. Auch in der Arbeitswelt waren Frauen vermehrt vertreten, z.B als Sekretärinnen, Journalistinnen. Viele Frauen empfanden Beruf und Haushalt mangels männlicher Unterstützung als starke Belastung. Mit der Weltwirtschaftskrise und zunehmender Arbeitslosigkeit wurden Frauen wieder aus ihren Berufsfeldern gedrängt und Arbeitsplätze für Männer geschaffen.
Die Frau als aufopferungsvolle und fürsorgliche Mutter entsprach der nationalsozialistischen Ideologie.
„Kein schöneres Bild selbstlosen Denkens gibt es als das der Frau in der Küche“ (Himmler) .
Dies bedeutete die Unterdrückung der Emanzipation der Frau, die nur der Aufwertung des Mannes im 3. Reich („Männerwelt“) einherging.
Am Beispiel des zweiten WK wird deutlich, dass Frauen oftmals die Doppelbelastung aushalten mußten, z.B Trümmerfrauen, Fabrikarbeiterinnen, aber sobald heimkehrende Soldaten und Kriegsgefangene wieder Arbeitsplätze brauchten oder beanspruchten, wurde Frau zurück an den Herd verdrängt.
„Aus Trümmerfrauen werden Hausfrauen“!
Seit 1949 sollen Männer und Frauen gleichgestellt sein. Es zeigt sich jedoch im Rückblick, dass die Realität anders aussah. Ein großer Fortschritt in der sexuellen Selbstbestimmung der Frau war 1961 mit der Einführung der Antibabypille. Anfangs wurde sie nur an verheiratete Frauen verkauft, da die Männer Angst vor einem moralischen Verfall hatten. (vergl. Untreue u.ä )
Erst 1994 wurde der 3. Artikel des Grundgesetzen dahingehend ergänzt, dass der Staat sich für die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen einsetzte.
UND TROTZDEM sind wir von einer Gleichstellung von Frau und Mann in allen Bereichen noch weit entfernt.
Beispiel:
- In Spitzenpositionen der deutschen Wirtschaft sind nur 6% Frauen vertreten In mittleren/kleineren Unternehmen 20%
Dagegeben 48% in den USA, in Kanada 42%.
-Einkommen der Frau erheblich niedriger als das von Männern
-nur 9% der Professoren sind Frauen
- Frauen besitzen nur 1% der Weltfinanzen und 1% Grund und Boden, obwohl sie die Hälfte der Bevölkerung darstellen.
Abschließend ist zu sagen, dass es erschreckend ist dass der Frauentag in Deutschland in Vergessenheit geraten ist. Da wir festgestellt haben, dass Frauen sich immer wieder von Arbeitsplätzen verdrängt wurden, unter dem Deckmantel von z.B dem Bundeserziehungsgesetz –Babypause- oder anderen Gründen, die Männer als naturgegeben und für den Nachwuchs sinvoll ansahen.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der internationale Frauentag und warum ist er wichtig?
Der internationale Frauentag am 8. März ist dem Kampf für Frauenrechte, Frieden und Gleichberechtigung der Frau gewidmet. Die Rede im vorliegenden Text beleuchtet die Bedeutung dieses Tages und die Tatsache, dass er in Deutschland weitgehend in Vergessenheit geraten ist.
Welche historischen Ereignisse trugen zur Entstehung der Frauenbewegung bei?
Die Rede erwähnt erste Ansätze der Frauenbewegung in den USA und Westeuropa, insbesondere im Zusammenhang mit der Französischen Revolution und deren Forderung nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Olympe de Gouge und Mary Wollstonecraft werden als wichtige Figuren genannt, die sich für die Rechte der Frau einsetzten.
Welche Rolle spielten Suffragetten in der Frauenbewegung?
Im Verlauf des 19. Jahrhunderts bildeten sich in verschiedenen Ländern organisierte Frauenbewegungen. Eines ihrer wichtigsten Ziele war die Durchsetzung des Frauenwahlrechts. Die Frauenrechtlerinnen wurden nach dem englischen Wort für Wahl (suffrage) auch als Suffragetten bezeichnet.
Wie war die Situation der Frauen in der Weimarer Republik?
Mit der Weimarer Republik und dem allgemeinen Frauenwahlrecht (erst 1919) war es den Frauen möglich, aktiv und passiv an Wahlen teilzunehmen und in der Politik mitzuwirken. Allerdings waren Beruf und Haushalt für viele Frauen eine starke Belastung, und mit der Weltwirtschaftskrise wurden Frauen wieder aus ihren Berufsfeldern gedrängt.
Welche Rolle wurde der Frau im Nationalsozialismus zugeschrieben?
Die Frau als aufopferungsvolle und fürsorgliche Mutter entsprach der nationalsozialistischen Ideologie. Dies bedeutete die Unterdrückung der Emanzipation der Frau und die Aufwertung des Mannes.
Wie hat sich die Situation der Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt?
Obwohl seit 1949 Männer und Frauen gleichgestellt sein sollten, sah die Realität anders aus. Frauen mussten oft Doppelbelastungen aushalten und wurden nach Kriegsende wieder an den Herd verdrängt. Ein großer Fortschritt war die Einführung der Antibabypille im Jahr 1961.
Wie ist die Gleichstellung von Mann und Frau in Deutschland heute?
Die Rede betont, dass wir trotz rechtlicher Fortschritte von einer tatsächlichen Gleichstellung von Frau und Mann in allen Bereichen noch weit entfernt sind. Dies wird durch Beispiele wie den geringen Anteil von Frauen in Spitzenpositionen der Wirtschaft, niedrigere Einkommen und den geringen Besitz von Frauen an Weltfinanzen und Grund und Boden verdeutlicht.
Welche Schlussfolgerung zieht die Rede zum internationalen Frauentag?
Die Rede kommt zu dem Schluss, dass es erschreckend ist, dass der Frauentag in Deutschland in Vergessenheit geraten ist und dass Frauen auch heute noch aufmerksam bleiben und sich für ihre Rechte einsetzen müssen.
- Quote paper
- Catherine Stothfang (Author), 2001, Rede zu internationalen Frauentag, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/100682