Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Unterschiede des Schweigens, sowie die unterschiedlichen Auswirkungen von Schweigen, oder passivem, untätigem Verhalten, in diversen Fällen im Privatrecht, genauer zu erläutern, und die Folgen, die sich aus dem Schweigen in ausgewählten privatrechtlichen Situationen ergeben, aufzuzeigen.
“Qui tacet, consentire videtur, ubi loqui debuit atque potuit.” (Papst Bonifatius VIII). Dieses Zitat aus dem Lateinischen, wird oft als traditionelle Auffassung zum Schweigen in den Rechtswissenschaften genannt. Wörtlich übersetzt heisst es “wer schweigt stimmt zu, wo er hätte sprechen müssen oder können” . Bringt er also das eine nicht zum Ausdruck, so schliesst man daraus, dass er das andere wollte. So einfach ist es nun leider nicht. In der Literatur finden sich einige Schriften von Juristen, die das rechtserhebliche Verhalten des Schweigens kritisch betrachtet, und aufgezeigt haben , dass das Stillschweigen leider nicht ganz so eindeutig wie eine klar zum Ausdruck gebrachte verbale Willenserklärung ist. Schweigen ist nicht immer gleich Schweigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffliche Grundlagen
- Willenserklärungen
- Erklärungsfiktion
- Schweigen
- Rechtliches Nullum
- Privatrecht
- Schweigen als Willenserklärung
- Schweigen als Zustimmung im Handelsrecht
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die unterschiedlichen Auswirkungen von Schweigen im Privatrecht zu erläutern und die Folgen, die sich aus dem Schweigen in ausgewählten privatrechtlichen Situationen ergeben, aufzuzeigen. Die Arbeit untersucht das Schweigen als rechtserhebliches Verhalten und beleuchtet dabei die unterschiedlichen Auffassungen in der Literatur.
- Begriffliche Grundlagen des Schweigens im Privatrecht
- Unterscheidung von Schweigen als Willenserklärung und als juristisches Nullum
- Auswirkungen von Schweigen in verschiedenen Bereichen des Privatrechts
- Spezielle Regelungen zum Schweigen im Handelsrecht
- Die Rolle der Privatautonomie im Zusammenhang mit dem Schweigen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Schweigen im Privatrecht ein und stellt die Relevanz des Schweigens als rechtserhebliches Verhalten dar. Sie beleuchtet die verschiedenen Auffassungen zum Schweigen in der Literatur und verdeutlicht die Notwendigkeit, die Unterschiede und Auswirkungen von Schweigen in verschiedenen Fällen im Privatrecht zu erläutern.
- Begriffliche Grundlagen: Dieses Kapitel definiert zentrale Begriffe wie Willenserklärung, Erklärungsfiktion und rechtliches Nullum. Es stellt dar, dass Schweigen im Privatrecht grundsätzlich keine Willenserklärung darstellt, aber dennoch rechtliche Folgen haben kann.
- Schweigen als Willenserklärung: Dieser Abschnitt beleuchtet die verschiedenen Situationen, in denen Schweigen als Willenserklärung gewertet werden kann.
- Schweigen als Zustimmung im Handelsrecht: Dieses Kapitel betrachtet die besonderen Regelungen im Handelsrecht, in denen Schweigen als Zustimmung gewertet werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die rechtliche Bedeutung des Schweigens im Privatrecht, insbesondere auf die Unterscheidung zwischen Schweigen als Willenserklärung und als juristisches Nullum. Weitere zentrale Begriffe sind Erklärungsfiktion, Privatautonomie und die verschiedenen Bereiche des Privatrechts, in denen das Schweigen eine Rolle spielt.
- Quote paper
- Ulrike Gabert (Author), 2021, Die Bedeutung des Schweigens im Privatrecht. Unterschiede und Auswirkungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1006704