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4-Tage-Woche

(auch Viertagewoche oder Vier-Tage-Woche)

5 Fakten über die 4-Tage-Woche
  • Eine der Hauptmotivationen für die Einführung einer 4-Tage-Woche ist die Verbesserung der Work-Life-Balance der Beschäftigten.
  • Die 4-Tage-Woche wird bereits in vielen Ländern und Brachen erfolgversprechend getestet.
  • In den meisten Modellen wird den Mitarbeitenden das gleiche Gehalt gezahlt, obwohl sie weniger Stunden arbeiten, basierend auf der Annahme, dass die Produktivität pro Stunde steigt.
  • Ob eine 4-Tage-Woche eingeführt werden kann, variiert stark zwischen verschiedenen Branchen. Während sie in Büro- und Wissensberufen leichter umzusetzen ist, kann es in der Produktion oder im Gesundheitswesen schwierig sein.
  • Teilweise gibt es gesetzliche Regelungen, die es Arbeitnehmenden erlauben, eine 4-Tage-Woche zu beantragen, wie zum Beispiel in Belgien oder Island.

Was ist der Sinn hinter der 4-Tage-Woche?

Mit dem Arbeitszeitenmodell der 4-Tage-Woche soll ein zusätzlicher freier Tag in der Woche geschaffen werden, entweder durch Reduktion der Stundenanzahl oder durch eine Umverteilung dieser. Das Konzept zielt darauf ab, eine bessere Work-Life-Balance für die Mitarbeitenden zu schaffen, Stress zu reduzieren und die Produktivität zu steigern. Zusätzlich können so auch Umweltbelastungen reduziert werden, die zum Beispiel durch Pendelverkehr oder die Instandhaltung von Büros entstehen. Die Sorge vieler Arbeitgeber ist es jedoch, dass weniger Arbeit erledigt wird oder die Qualität dieser unter dem Modell leidet. Insgesamt hängt der Erfolg der 4-Tage-Woche stark von der Branche, der Arbeitskultur und den spezifischen Bedürfnissen und Erwartungen der Mitarbeitenden und der Arbeitgeber ab.

Verschiedene Ansätze zur Umsetzung

  • Gleiche Arbeitszeit, weniger Tage: Hier wird die gleiche Stundenanzahl gearbeitet wie bei einer 5-Tage-Woche, diese werden aber stattdessen auf vier Tage verteilt. Dadurch sind die Arbeitstage zwar länger, aber es gibt einen zusätzlichen freien Tag.
  • Reduzierte Arbeitszeit, gleiches Gehalt: Bei diesem Modell wird die Gesamtarbeitszeit pro Woche reduziert, z.B. von 40 auf 35 Stunden, das Gehalt bleibt aber gleich. Die Idee ist, dass die gleiche Menge an Arbeit auch in kürzerer Zeit erledigt werden kann.
  • Reduzierte Arbeitszeit, reduziertes Gehalt: Es gibt auch Modelle bei denen die Stunden reduziert werden, jedoch auch das Gehalt entsprechend angepasst wird.

Wo wird die 4-Tage-Woche bereits getestet oder eingesetzt?

Island führte von 2015 bis 2019 die weltweit größte Pilotstudie mit rund 2.500 Teilnehmenden durch. Sie arbeiteten statt 40 nur noch 35 bis 36 Stunden, erhielten aber das gleiche Gehalt. Das Projekt war so erfolgreich, dass es in Island seit 2021 das Recht auf die 36-Stunden-Woche bei vollem Lohn gibt. Dadurch haben 90% der Arbeitnehmenden ihre Arbeitszeit seitdem reduziert oder andere Anpassungen an ihrer Arbeitswoche vorgenommen haben.

Im Jahr 2022 nahmen in Großbritannien 61 Unternehmen an einem Pilotprojekt teil, um die 4-Tage-Woche zu testen. Die Studie ergab das Mitarbeitende motivierter sind, ausgeruhter ankommen und weniger Fehltage haben. Seitdem haben 54 der Unternehmen das Arbeitszeitenmodell dauerhaft übernommen.

In Belgien ist die 4-Tage-Woche seit November 2022 gesetzlich verankert. Beschäftigte können sich aussuchen, ob sie lieber 4 oder 5 Tage die Woche arbeiten würden. Die Stundenanzahl bleibt jedoch gleich. Das Ziel besteht darin, den belgischen Arbeitsmarkt flexibler zu gestalten und die Balance zwischen Beruf und Privatleben zu verbessern.

Auch in anderen Ländern wie Deutschland, Spanien, Portugal und Australien laufen Modellprojekte und Pilotprogramme. Das Modell wird also auf der ganzen Welt immer populärer.

Vor- und Nachteile der 4-Tage-Woche

Vorteile:

  • Bessere Work-Life-Balance: Beschäftigte sind weniger gestresst und können Privatleben und Arbeit besser miteinander vereinen.
  • Höhere Produktivität: Die Produktivität steigt, da die Mitarbeitenden ausgeruhter zur Arbeit erscheinen. Außerdem können Besprechungen und Pausen reduziert werden, um den Fokus und die Konzentration zu fördern.
  • Umweltvorteile: Es muss weniger gependelt werden und der Energieverbrauch von Büros kann reduziert werden.
  • Attraktivität als Arbeitgeber: Seit der Corona-Pandemie werden flexible Arbeitszeitenmodelle besonders geschätzt. Auch nimmt eine gute Work-Life-Balance einen immer höheren Stellenwert bei jungen Menschen ein.

Nachteile:

  • Potenzielle Produktivitätsverluste: Durch weniger Arbeitsstunden kann es sein, dass die Menge an Arbeit nicht mehr geschafft wird und dadurch die Produktivität sinkt.
  • Unregelmäßige Arbeitsbelastung: Die Verdichtung der Arbeitszeit kann die Belastung pro Tag erhöhen und dadurch Stress fördern.
  • Herausforderungen in der Kundenbetreuung: In Branchen, in denen eine kontinuierliche Kundenbetreuung nötig ist, kann es durch eine 4-Tage-Woche zu Engpässen oder einer geringeren Servicequalität kommen.
  • Schwierige Umsetzung in bestimmten Branchen: In Berufen, die auf ständige Präsenz angewiesen sind, wie z.B. in der Gesundheitsversorgung, im Einzelhandel oder in der Produktion, kann die Umsetzung einer 4-Tage-Woche organisatorisch komplex und teuer sein.

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Quellen: