Die Ausgangssituation dieser Arbeit ist der Mangel an Fach- und Führungskräften in Deutschland, der Unternehmen mehr denn je zu einem Richtungswechsel ihrer Personalstrategie zwingt. Nur durch eine innovative Personalpolitik kann diesem Mangel mittel- bis langfristig entgegengewirkt werden. Als latente Personalressource ist die Zielgruppe qualifizierter Frauen anzusehen. Es geht hierbei nicht nur darum, Potentiale abzuschöpfen, sondern junge Frauen auch frühzeitig für Technik zu begeistern, für das Unternehmen zu gewinnen und an dieses zu binden.
Ein Lösungsansatz ist die Schaffung von Chancengleichheit in allen Bereichen des Unternehmens. Die Frauen werden durch spezielle Programme ihren Fähigkeiten entsprechend gefordert und gefördert. Dies geschieht einerseits durch zielgruppenspezifische Maßnahmen und andererseits durch die Schaffung attraktiver beruflicher Perspektiven. Grundvoraussetzung ist die Berücksichtigung der speziellen Situation berufstätiger Frauen und deren Rollenkonflikt, der sich aus der schwierigen Vereinbarkeit von Beruf und Familie ergibt.
Ergänzend ist die Implementierung des „Work-Life Service“ von Bedeutung, um durch gezielte Maßnahmen dem Rollenkonflikt der Frauen entgegen zu wirken. Daraus resultiert die Notwendigkeit, die betrieblichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie ohne Einbußen der beruflichen Entwicklungsperspektiven möglich ist, um die Gruppe an qualifiziertem Personal zu vergrößern.
Insbesondere die Schaffung einer Work-Life-Balance führt zu einer höheren Motivation und Arbeitszufriedenheit sowie einer reduzierten Stressbelastung für die Arbeitnehmer.
Als finanzwirtschaftliche Wirkungen sind hieraus insbesondere eine Reduzierung der Fehlzeiten und Fluktuationsquoten, Kosteneinsparungen durch Arbeitszeitflexibilisierung, erhöhte Produktivität und Effizienz zu nennen. Des Weiteren ergeben sich Wettbewerbsvorteile durch den Erhalt von Know-how.
Daneben profitiert das Unternehmen von personalwirtschaftlichen Wirkungen wie einem verbesserten Arbeitgeberimage und einer gesteigerten Mitarbeiterbindung bzw. Personalgewinnung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Ursachen
- Ist-Situation
- Zielsetzung
- Frauenförderung, Strategien zur Chancengleichheit und Work-Life-Balance
- Frauenförderung
- Aktuelle Strategien zur Chancengleichheit
- Gender Mainstreaming
- Diversity Management
- Total E-Quality
- Einschätzung der Strategien zur Chancengleichheit
- Work-Life-Balance
- Frau als Zielgruppe der Personalpolitik
- Rollenkonflikt berufstätiger Frauen
- Relevanz von Chancengleichheit und Frauen in Führungspositionen
- Erwartungen von Frauen
- Spezifische Gegebenheiten mittelständischer Unternehmen
- Aktuelle Situation der Unternehmen
- Erfolgsfaktor Mitarbeiter
- Bekannte familienfreundliche Maßnahmen
- Arbeitszeitmodelle
- Telearbeit
- Betreuungs- und Beratungsangebote
- Grundlegende Instrumente zur Förderung der Chancengleichheit
- Frauen-Netzwerk
- "Work-Life Service" und Gleichstellungsbeauftragte/r
- Personalentwicklungsgespräche
- Theorien zur Bestimmung der Motivation und Personalarbeit
- Erwartungs-Wert-Theorie nach Vroom
- Equity-Theorie nach Adams
- Motivations-Hygiene-Theorie nach Herzberg
- Empfehlungen zur Förderung spezifischer Zielgruppen
- Zielgruppe Schülerinnen
- Situation und Charakteristika der Zielgruppe
- Maßnahmen
- Zielgruppe Studentinnen
- Situation und Charakteristika der Zielgruppe
- Maßnahmen
- Zielgruppe Absolventinnen und weibliche Nachwuchskräfte
- Situation und Charakteristika der Zielgruppe
- Maßnahmen
- Zielgruppe Frauen in Führungspositionen
- Situation und Charakteristika der Zielgruppe
- Maßnahmen
- Zielgruppe Schülerinnen
- Das Modul "Work-Life Service"
- Betreuungs- und Beratungsangebote
- Betreuungs- und Beratungsleistungen
- Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung
- Elternzeit und Wiedereinstieg
- Reentry-Service
- Flexible Arbeitszeiten
- Teilzeit
- Alternierende Telearbeit
- „Timespacer“
- Aufgaben für die Personalabteilung
- Betreuungs- und Beratungsangebote
- Analyse betriebswirtschaftlicher Effekte
- Finanzwirtschaftliche Effekte von Chancengleichheit und „Work-Life Service“
- Personalwirtschaftliche Effekte von Chancengleichheit und „Work-Life Service“
- Studien über Nutzen und Effekte der Chancengleichheit und des „Work-Life Service“
- Bewertung der Modulwirkungen anhand bekannter Motivationstheorien
- Schritte zur Implementierung für die betriebliche Praxis
- Institutionalisierung der Chancengleichheit und Work-Life-Balance
- Unternehmensleitung
- Führungskräfte
- Arbeitnehmervertretung
- Ist-Analyse
- Festlegung der Handlungsfelder und der Ziele
- Kommunikation und Information im Unternehmen
- Bedarfs Ermittlung mittels Mitarbeiterbefragung
- Umsetzung der Maßnahmen
- Erfolgskontrolle
- Institutionalisierung der Chancengleichheit und Work-Life-Balance
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Förderung von Frauen in Unternehmen, insbesondere Strategien zur Chancengleichheit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Work-Life-Balance). Der Fokus liegt auf der Analyse spezifischer Gegebenheiten in mittelständischen Unternehmen und der Entwicklung von Empfehlungen zur Verbesserung der Situation.
- Chancengleichheit für Frauen im Beruf
- Work-Life-Balance und familienfreundliche Maßnahmen
- Rollenkonflikte berufstätiger Frauen
- Motivationstheorien im Kontext der Personalpolitik
- Implementierung von Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein. Die Problemstellung beleuchtet Ursachen und die aktuelle Situation der Chancengleichheit für Frauen, mit dem Ziel, geeignete Strategien zu entwickeln. Das Kapitel über Frauenförderung, Strategien zur Chancengleichheit und Work-Life-Balance analysiert verschiedene Ansätze wie Gender Mainstreaming, Diversity Management und Total E-Quality. Es folgt eine Betrachtung der spezifischen Gegebenheiten in mittelständischen Unternehmen und deren Erfolgsfaktoren. Grundlegende Instrumente zur Förderung der Chancengleichheit, wie Frauen-Netzwerke und Work-Life-Services, werden vorgestellt. Wichtige Motivationstheorien werden erläutert, um die Effektivität der Maßnahmen zu beurteilen. Abschließend werden Empfehlungen zur Förderung spezifischer Zielgruppen (Schülerinnen, Studentinnen, Absolventinnen und Frauen in Führungspositionen) gegeben, inklusive der detaillierten Beschreibung des "Work-Life Service"-Moduls.
Schlüsselwörter
Chancengleichheit, Frauenförderung, Work-Life-Balance, Gender Mainstreaming, Diversity Management, mittelständische Unternehmen, Motivationstheorien, Personalpolitik, familienfreundliche Maßnahmen, "Work-Life Service".
- Arbeit zitieren
- Janine Weber (Autor:in), 2004, Entwicklung und Einführung eines zielgruppenspezifischen Konzeptes zur Gewinnung und Bindung von qualifizierten Fachkräften in mittelständischen Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/123260