Inhalt
I. Einleitung
II. Das Leben des heiligen Columban
III. Die ,,Ionae Vitae Columbani
1. Die Vita - ein allgemeiner Überblick
2. Die ,,Ionae Vitae Columbani" - Verfasser und Werk
IV. Die columbanischen Ideale
1. Die Jugend Columbans
2 a. Die ,,Peregrinatio Christi" als monastisches Ideal
b. Columban als ,,Peregrinus Christi"
3 a. Der mittelalterliche Typus des ,,Vir Dei"
b. Der Gottesmann Columban
V. Schlußwort
VI. Literaturverzeichnis
VII. Abkürzungsverzeichnis
I. Einleitung
Als Columban um 590 von Irland aus den Kontinent erreicht, findet er nicht nur ein geteiltes, sondern auch ein "kirchlich wie sittlich verlottertes fränkische[s] Imperium"1 ) vor. Höchste kirchliche Würdenträger wie etwa Gregor von Tours sollen bestochen werden2 ) ; Theuderich II. wird von Brunichild aufgefordert, seinen Bruder an sie -die Großmutter!- auszuliefern3 ) etc. ( Möglicherweise trug gerade diese Zeit mit zur Entstehung des Begriffes des "finsteren Mittelalters" bei.) In diese Situation gerät ein zutiefst vom Gedanken des christlichen Lebens geleiteter Ire, der im Lauf seines Wirkens in Europa das vorherrschende monastische Prinzip innovativ gestalten wird. Es erscheint einleuchtend, daß Columban innerhalb dieses Prozesses auf zum Teil starke Ablehnung der geistlichen und weltlichen Spitze Europas stößt. Einer der Gründe, daß Columban trotz aller Widrigkeiten, die ihm Klerus und Königshöfe bereiten, mit seinen Unternehmungen solchen Erfolg hat - daß mit ihm "eine neue Epoche der abendländischen Klostergeschichte"4 ) beginnt, ist seine auf das strengste konzipierte und auch durchgeführte Lebensform. Er entwickelt ein Ideal des monastischen Lebens, welches anfangs sogar in höchsten Kreisen der fränkischen Monarchie Anklang findet. Diese Arbeit nun soll untersuchen, wie das Idealbild eines irischen Mönches am Beispiel Columbans ausgesehen haben muß. Der Mönch Jonas von Susa gibt in der von ihm verfaßten "Ionae Vitae Columbani" (im Folgenden "Vita Columbani") Auskünfte über die Vorstellungen Columbans in Bezug auf Mönchtum und Leben nach den Vorgaben der heiligen Schrift. Es soll gezeigt werden, wie Zeitgenossen - insbesondere Jonas (ich zähle ihn mit zu diesen; er verfaßte die "Vita Columbani" nur wenige Jahre nach dem Tod des Heiligen ) in seiner Lebensbeschreibung - das Handeln und Wirken Columbans im Hinblick auf seine monastischen Ideale erlebten, und was dabei für sie von besonderer Bedeutung war.
II. Das Leben des heiligen Columban
Obwohl auf die Biographie Columbans im Hinblick auf die Aufgabenstellung noch im Detail dargestellt werden wird, ist es sicherlich dennoch von Vorteil, die wichtigsten Stationen seines Lebens in Kürze zu skizzieren:
Geboren wird Columban5 ) um 543 als Sohn einer vornehmen Familie in der irischen Provinz Leinster. Durch seinen Umgang mit Hirten - und Bauernkindern entwickelt er ein ausgeprägtes Gefühl für die Natur. Schon früh findet er gefallen am Beten und der Lektüre der heiligen Schrift. Der Vita zufolge wird er durch den Rat einer Klausnerin, einer in Zurückgezogenheit lebender Nonne, angeregt, der Welt zu entsagen und seine Seßhaftigkeit aufzugeben.6 )
Die Vorbereitung auf das Mönchsleben erfährt Columba7 ) in der Abtei Cluain Inis auf der Insel Cleen unter dem Abt Sinneill (Sinilis). Seine Weihe zum Priester erhält er im Kloster Bangor.8 ) Von dort gelangt er auch um 5909 ) mit 12 Gefährten im Sinne der Peregrinatio (Vgl. Kapitel...) in die Bretagne, wo er nicht lange darauf König Guntram10 ) zur Unterstützung seiner Pläne einer Missionierung des Kontinents gewinnen kann.
Columban gründet das Kloster Annegrey, und bald darauf, als die Zahl der Mönche die dortigen Kapazitäten übersteigt, kommt es zur wohl bekanntesten columbanischen Klostergründung in Luxeuil und schließlich der in Fontaines. Columban behält die Leitung der drei in Nachbarschaft liegenden Klöster.11 )
Er gerät in Streit mit den ansässigen Bischöfen, als er sie auffordert, ihren "falschen" Ostertermin aufzugeben.12 ) Als Columban auch noch mit Theuderich in Streit gerät, da er einige illegitime Kinder von ihm nicht segnen will, nutzen die fränkischen Bischöfe diese Situation, indem sie erneut ihre Einwände gegen den irischen Ostertermin vorbringen, und Columban wird nach Besancon verbannt. Er kehrt jedoch eigenmächtig nach Luxeuil zurück. Daraufhin wird die Ausweisung Columbans und seiner Gefährten aus Franken beschlossen. Um 610 befindet sich Columban auf dem Weg nach Irland, doch das Handelsschiff, welches die Mönche zurückbringen soll, landet auf einer Sandbank und kam erst nach drei Tagen wieder frei, als der Kapitän die Vertriebenen ausschiffen ließ, um Gewicht zu verringern.13 ) Columban geht an den Hof des ärgsten Feindes Theuderichs und Brunichilds, zu Clothar II. nach Metz, welcher ihn zur Missionierung und Christianisierung im allemanisch - bayrischen Raum gewinnen kann. Als er wieder von Brunichild verfolgt wird, entschließt er sich ein zweites mal in seinem Leben, nach Rom zu pilgern. Auf dem Gebiet des Langobardenkönigs Agilulf nimmt er aktiv am Kampf gegen die Arianer teil. Agilulf überläßt ihm daraufhin eine Petrus geweihte Kirche in Bobbio, wo er 612 sein letztes Kloster gründet.
Nachdem Clothar II. seine Rivalin Brunichild zu Tode foltern ließ, schickt er einen Gesandten zu Columban, mit der Bitte, wieder in sein Reich zurückzukehren. Doch Columban will sich lieber um sein neugegründetes Kloster kümmern. Er setzt sich in Bobbio zur Ruhe und stirbt am 23. November 615.14 )
Eine wesentliche Leistung in Columbans Leben ist neben den verschiedenen Klostergründungen die Erstellung zweier Bußbücher und der "Regula monachorum". Letztere ist die älteste überlieferte irische Klosterregel. Sie bezieht sich auf die "Konformität mit dem gehorsamen und erniedrigten Jesus"15 ) , der Mönch soll durch unbedingten Gehorsam und Erniedrigung das "Glück des Martyriums" erlangen. Die wesentlichen Punkte dabei sind Gebet, Arbeit und Askese, durch welche den Mönchen geholfen werden sollte, ihre drei Gelübde - Gehorsam, Armut und Keuchheit - einhalten zu können. Einige der Mönche zwangen sich nun, den ganzen Psalter zu rezitieren, üblicherweise rezitierte man jeden Tag ein Drittel davon, also fünfzig Psalmen. Des weiteren wurde der Körper in die Gebetsübungen einbezogen, so daß das Lesen der Psalter oft von Kniebeugen, Prostrationen und der Gekreuzigtenhaltung (crucis vigilia) begleitet wurde.16 )
Bei der Arbeit bezog Columban neben den üblichen klösterlichen Studien die manuellen Tätigkeiten mit ein, was für Mönche dieser Zeit etwas ganz und gar Neues darstellte. Der Schwerpunkt lag sicherlich dennoch bei den geistigen Dingen, den aus irischen und vor allem columbanischen Klöstern wurde ganz Europa mit gelehrten versorgt.17 )
Von den Bußbüchern ist eines speziell für Mönche gedacht, das andere beschäftigt sich dreigliedrig mit Mönchen, Weltklerus und Laien. Sie waren "Bewertungslisten" in der klösterlichen Buß - und Beichtpraxis. Die Strafen, die in ihnen aufgeschrieben stehen, bestanden größtenteils aus körperlicher Züchtigung, denn der Körper sollte nicht nur zum Gebet gebraucht werden, sondern auch der "Ort der Strafe" sein (Foucault)18 ).
III. Die ,,Ionae Vitae Columbani"
1. Die Vita - ein allgemeiner Überblick
Die Ursprünge der literarischen Form der Vita sind bereits in der Antike zu finden. Sie waren zunächst Philosophen und Schriftstellern vorbehalten - die sogenannten "Sophistenviten".19 )
Im 1./2. Jahrhundert entstanden Viten auch für Persönlichkeiten aus Adel und Politik, wie beispielsweise die Schrift "De Vita Caesarium" von Sueton. Auf diesen Formen aufbauend, bildeten sich im Mittelalter die Herrscherviten - eine der Bekanntesten ist sicherlich die "Vita Caroli Magni" von Einhard - und die Viten für Heilige und Märtyrer heraus, zu denen auch die im Folgenden zu behandelnde "Vita Columbani" gehört. Die Heiligenviten des Mittelalters sind im zeitgenössischen Stil verfaßt und an tatsächliche historische Geschehnisse angelehnt, wobei jedoch die Historie in den Hintergrund gerät, wenn es um die Hervorhebung eins Typus geht, den der jeweilige Protagonist gehabt haben soll.20 ) So ist in diesen Berichten meist mit haltlosen Ausschmückungen, systematischen Fälschungen, aber auch mit historischer Unkenntnis und Unzuverlässigkeit zu rechnen.21 )
Deshalb ist es auch wenig verwunderlich, daß viele Viten ohne genaue Datierungen auskommen. Es war nicht ihre Aufgabe, historische Ereignisse zu dokumentieren, sie sollten in erster Linie den jeweiligen Archetypus herausarbeiten22 ) und eine glorifizierende Wirkung auf den Leser entfalten.
Man darf jedoch auf Grund dieser Betrachtungen die Bedeutung der Viten für die Wissenschaft nicht unterschätzen. Meist waren die Verfasser solcher Werke mit den aktuellen Ereignissen sehr gut vertraut23 ) und konnten so den historischen Bezug , meist auch als handlungstragenden Aspekt, in ihre Werke aufnehmen. Sie verfaßten so - eher unbewußt - Dokumentationen von höchstem Wert für Historiker, so daß beispielsweise Krusch im Vorwort seiner MGH-Ausgabe den Autoren der "Ionae Vitae Columbani", den Mönch Jonas von Susa, als den "bedeutendsten gallischen Historiographen des siebten Jahrhunderts nach Fredegar"24 ) bezeichnet.
2. Die "Ionae Vitae Columbani " - Verfasser und Werk
Die "Vita Columbani" wurde in zwei Büchern überliefert, von denen jedoch für die folgenden Betrachtungen das "Liber Primus", das erste Buch, ausschlaggebend sein wird. Es besteht aus 29 Kapiteln, von denen die Kapitel 1 - 17 das Leben des Heiligen bis zur Gründung von Annegrey und Luxeuil beschreiben, die weiteren über die Zeit zwischen seiner Ausweisung aus dem Frankenreich bis zu seinem Tode berichten.25 ) Dieses Buch ist nicht nur wegen seiner Thematik - Leben des Columban -, sondern auch auf Grund seiner Entstehungszeit besonders beachtenswert, denn wie bereits erwähnt, entstand es nur wenige Jahre nach dem Tod des Heiligen26 ).
Über den Verfasser ist wenig bekannt - das Meiste über sein Leben erfährt man aus Bemerkungen, die er in der "Vita Columbani" über sich selbst macht.
Es handelt sich hier um den Mönch Jonas von Susa. Er muß sich um 618 zum ersten mal in Bobbio aufgehalten haben, also drei Jahre nach Columbans Tod. So war er in der Lage, Beschreibungen und Informationen über den Heiligen von Zeitzeugen, von Mönchen, die Columban kannten, zu erhalten.27 )
Als sich Jonas um 639 mit dem Bischof Amadus auf einer Missionsreise nach Afrika befindet, verfaßt er die beiden Bücher der Vita, die dem Bischof Waldelenus von Luxeuil und dem Abt Bobolenus gewidmet sind.28 ) Über den Stil des Jonas gibt es keine genauen Untersuchungen, lediglich die Anmerkungen aus der bereits erwähnten MGH - Ausgabe von Krusch. Man kann annehmen, daß Jonas ein recht gut informierter und gebildeter Mensch gewesen ist (- ob er jemals Abt war, ist ungewiß ).Möglicherweise wurde er in einer Rhetorenschule ausgebildet. Er kannte viele Viten und andere Schriften seiner Zeit, die ihm teilweise als Vorbild dienten, z. B. die "Vita Sancti Antonii" oder die Lebensbeschreibungen des Paulus von Hieronymus, wie er selbst im Vorwort und im ersten Kapitel der "Vita Columbani" berichtet.29 ) Des weiteren finden sich Formen in den Formulierungen, die an Ovid oder Vergil erinnern.30 ) Zu Beginn seiner Ausführungen ist sein Stil durch recht große Ausschmückungen und Floskeln gekennzeichnet, die im Laufe der Handlung aber einer einfacheren Erzählweise weichen. Wie für Heiligenviten üblich sind auch in Jonas' Werk wundersame und zeichentragende Situationen verarbeitet, um Gott durch den Heiligen zu preisen, und um sich seine Glaubwürdigkeit zu sichern, gibt er häufig Zeugen für diese Geschehnisse an. Von großem Wert für den Mediävisten sind jedoch auch die Berichte über Zusammenkünfte des Heiligen mit den weltlichen und klerikalen Mächten seiner Zeit, seine Schilderungen über Kämpfe und Intrigen im Merowingerreich, die vielen Namen und alltäglichen Dinge, die er nennt und beschreibt.31 ) Nicht umsonst nennt Angenendt dieses Werk "eine für
Historie wie Spiritualität gleichermaßen wichtige Quelle".32 )
Jonas von Susa stirbt um 665 / 666 und hinterläßt neben der "Vita Columbani" noch eine Vita des heiligen Vedastus, dem Bischof von Arras, und eine Lebensbeschreibung des heiligen Reome, Klostergründer in Moutiers - St. Jean.33 )
IV. Die columbanischen Ideale
1. Die Jugend Columbans
Über die Besonderheiten Columbans berichtet Jonas gleich zu Beginn seiner der Vita, und zwar beginnt er mit der Schwangerschaft der Mutter des Heiligen. Damals sei "tief im Schlafe aus ihrem Leib plötzlich eine leuchtende und strahlende Sonne hervor[ gegangen ]"34 ), die der Welt ein helles Licht darbot und ihr so anzeigte, daß ihr Sohn "ein Mann mit außergewöhnlichen Fähigkeiten"35 ) sei. Für Jonas ist dies der Ausgangspunkt für seine Ausführungen. Noch bevor Columban überhaupt geboren wird, geschehen sonderbare Dinge, die, wie die Bibel erklärt, auf den reinen, gottbefohlenen Menschen deuten.36 )
Diese Reinheit, geeint mit Gelehrsamkeit und tiefem Glauben, wird nun für Columbans Jugend bestimmend. Schon in früher Jugend, noch ohne das Klosterleben zu kennen, ohne Weihen, stellt er fest, "daß ihn von allen Seiten [...] Gefahren umg[ e ]ben und der verschlagene Feind das blitzende Schwert gegen ihn erhoben hat[ ... ] "37 ), daß von den Frauen eine die Tugend und Gelehrsamkeit bedrohende Gefahr ausgehe, die er jedoch mit dem "Schild des Evangeliums" und dem "Zweischneidigen Schwert"38 ) erbittert bekämpft. Wenn Jonas den Kampf des Knaben Columban gegen die Versuchung so detailliert erwähnt, muß sie für ihn eine große Bedeutung besitzen. Einer der größten Versuchungen des gottesfürchtigen Menschen, der durch die Frauen, widersteht Columban. Daß so etwas trotz der strengen Geschlechtertrennungs- und Zölibatregeln im Kloster nicht ganz selbstverständlich war, was selbst die in einem Kloster verfaßten Strophen der "Carmina Burana"39 ) zeigen, war möglicherweise ein Grund der Erwähnung. Die Tugend und Standfestigkeit Columbans wird illustriert und idealisiert, um eine Vorbildwirkung zu erreichen.
In Jonas' Werk erscheinen von nun an zwei Leitbilder, die mit verschiedensten Gegebenheiten und Umständen stets aufs Neue herausgearbeitet werden. Es handelt sich hierbei um die "Peregrinatio" und den Typus des "Vir Dei", die , wie aus der Vita hervorgeht, von Columban in genialer Weise vereint wurden und somit im iro-fränkischen Mönchtum keine unwesentliche Rolle gespielt haben. Sie werden in der Vita als die grundsätzlichen Charakteristika Columbans dargestellt und prägen somit das Idealbild eines irofränkischen Mönches im frühen Mittelalter.
2 a. Die ,,Peregrinatio" als monastisches Ideal
Die "Peregrinatio", die asketische Heimatlosigkeit, eines dieser Hauptleitbilder der "Vita Columbani", ist tatsächlich auch der Grund für Columbans Wirken in Europa, ohne die Idee der Peregrinatio wäre er kaum auf den Kontinent gelangt, sie war grundlegend für seine Entwicklung und somit auch für die der klerikalen Kultur des Frankenreiches. Die Idee der Peregrinatio begründet sich ursprünglich aus dem Bibelwort "Aus deinem Lande, deiner Sippe ziehe fort, aus deinem Vaterhause, ins Land, das Ich dir zeigen werde!"40 ) Gehandhabt als göttlicher Befehl bedeutet es jeden frommen Menschen, die Suche nach dem "ewigen Jerusalem"41 ), dem "Reich der übersinnlichen Wahrheit"41 ), aufzunehmen.
Nach Abraham, der auszog in das Land, welches er erben würde, ohne zu wissen, wo es sich befindet, wird als erster "Peregrinus", der diese Gedanken nicht nur geistig, sondern tatsächlich "wandernd" ausführt, der Apostel Paulus genannt. Er wollte alle Provinzen Roms durchziehen, um das Evangelium zu verkünden.42 )
In der weiteren Zeit bildeten sich aus umherziehenden, kleineren predigenden Reisenden unter dem Einfluß eines neuen -nämlich dem asketischen- Ideals, rundum ziehende Mönchsgruppen, von denen auch die Zweige der Bettel - und Wandermönche abgingen. Ihr größter Lohn war es, für irrsinnige Landstreicher gehalten zu werden, um so ihre Demut auf eine harte Probe stellen zu können. Der wahre Mönch sollte auf Erden ein Fremdling - ein ________ - sein.43 )
In der weiteren Entwicklung bekamen Wandermönche einen etwas zweifelhaften Ruf. Benedikt von Nursia soll beispielsweise behauptet haben, sie wären "offenbar mehr um ihrer Eßlust willen als um ihrer Seele willen auf der tagtäglichen Wanderschaft"44 ) , und auch Augustinus klagte schon über Mönche, "die ohne Auftrag und Beständigkeit umherzogen"1 ) und dubiosen Handel trieben. Abgesehen davon entwickelte sich zu Beginn des fünften Jahrhunderts eine Peregrinatiokultur auf den Britischen Inseln. In den ersten sicheren Informationen über die keltische Kirche ist die Peregrinatio ein fester Bestandteil ( ,so daß Campenhausen es für unnötig hält, diesen Umstand mit Quellen zu belegen)45 ). Es ging hier um das Auffinden ferner Länder und Inseln, auf denen man Ruhe zur Askese findet, und es entstand eine recht rege Wanderbewegung, besonders unter den irischen Mönchen, die sie weit bis zum Golfstrom oder den Shettland - Inseln führte. Ferner ist ein wichtiger Gedanke, daß das irische Recht die Verbannung von der Insel als höchste Strafe ansah, da ausgestoßen aus der Gemeinschaft ein Überleben kaum möglich war. Die Mönche sahen dies nun als Herausforderung, es Christus, der, wie sie lasen, "um unsertwillen ein Fremdling wurde"46 ), gleichzutun und diese Widrigkeiten als asketische Herausforderung aufzunehmen.
Das Neue der irischen Peregrinatio nun ist die Reise mit zwölf Gefährten, meist der Abt und die ersten Mönche eines Klosters, das in der Fremde gegründet werden soll. Des weiteren sprechen die irischen Mönche kaum von unbezwingbarem Reisetrieb oder Lust am Wandern, sie sehen es eher als ein sehr schweres Opfer an, die Heimat zu verlassen. Columban beschließt in seiner "Regula" (siehe S. 5) die "Stabilitas" der Mönche.47 ) Es entstand so ein beständiger Ort als Ruhepunkt für anstrengende Missions - und Christianisierungsunternehmungen in der Fremde, der ausreichend Möglichkeit für Askese und Gebet bot.
2 b. Columban als ,,Peregrinus Christi"
Columbans erster Schritt der Peregrinatio ist das Verlassen des elterlichen Hauses. Für ihn wie für seine Familie stellt diese Entscheidung ein schweres Opfer dar. Doch das Bibelwort "Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert"48 ) bringt ihn in seiner Frömmigkeit nicht nur dazu, das Land zu verlassen, sondern auch, seine Mutter aufzufordern, sich über diese Entscheidung zu freuen. Jonas zeigt hier an einer für profaner denkende Menschen schwer vorstellbaren Handlung die konsequente Durchführung seiner den Glauben betreffenden Ideen gleich zu Beginn seines Wirkens.
Nun zieht sich die Idee der Peregrinatio durch das gesamtes weitere Leben Columbans. Er reist zu dem Abt Sinilis nach Cleen, nach seiner Zeit als Novize begibt er sich nach Bangor, um die Weihen zu empfangen49 ) - Unternehmungen, die der Ausprägung seiner geistigen Festigkeit und somit seines "Sendungsbewußtseins"50 ) dienen.
Nach vielen Jahren im Kloster Bangor beschließt nun Columban, die Reise nach Europa anzutreten. Nach anfänglicher Ablehnung stimmt der Abt Commogellus letztendlich doch dem Reisewunsch zu und gibt ihm obendrein zwölf Gefährten mit auf den Weg.51 ) Die Anspielung auf die Apostel ist unverkennbar, wie jedoch oben erwähnt ist diese Zahl nicht unbedingt eine Idee Jonas', sondern kann durchaus der Realität entsprochen haben. Als ihr Schiff bald darauf die bretonische Küste erreicht, beschließt die Gruppe, die hiesigen Menschen kennenzulernen, ihr Wesen zu studieren - wie ohnehin daß Studium jeder Art an allen Orten laut Jonas zu Columbans Tugenden zählt - , und wenn sich die Gelegenheit bietet, jedoch nur dann, das Evangelium zu verbreiten. "Sollte aber törichte Eitelkeit die Herzen dieser Menschen verhärtet haben, wollten sie zu den benachbarten Völkern weiterwandern."52 ) war die Einschränkung dieser Missionsfahrt.
Es ist interessant, daß Jonas diese Einzelheit so detailliert erwähnt, denn er erscheint als gebildet genug, über die Techniken der Christianisierung bescheid zu wissen, die doch recht selten nach diesen Überlegungen ausgerichtet waren.
Gallien wird von Jonas als Gegend beschrieben, in der die "Kraft der Religion"53 ) fast erloschen ist und die "Liebe zur Abtötung "1 ) fehlt. Diese "mortificatio" ist ein für das Leben der iroschottischen Mönche im Kloster ausschlaggebender Punkt. Sie bedeutet die eigene Abtötung durch unbedingten Gehorsam und die Gleichstellung mit der Erniedrigung des gekreuzigten Jesus, um dadurch das "Glück des Martyriums"54 ) zu erlangen, ganz im Sinne des Wortes "wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden"55 ). Daß Columban dieser Punkt sehr wichtig war, sieht man in dessen Wertigkeit in seiner "Regula Monachi" (siehe S. 5). Um nun diesen Umstand in Gallien zu beenden, beschließt Columban die Verkündigung des Evangeliums an jedem Ort seiner Reise, und wie Jonas meint, ist der "barmherzige Herr" tatsächlich unter der Gruppe, ist die Demut der Reisenden untereinander grenzenlos, und so geschieht es, daß überall, wo sich die "Friedensfamilie Columbans"56 ) aufhält, "die Herzen aller zur Pflege der wahren Religion"57 ) angehalten werden. So wird die Erniedrigung vor dem Anderen ein Ideal der Christianisierung - ob jedoch die Praxis tatsächlich so aussah, bleibt zweifelhaft. Als niedergeschriebene Idee ist sie jedoch vorhanden und wird hochgeschätzt. Columbans erste Station in Gallien wird laut Jonas der Hof des Königs von Burgund.58 )
Guntram bittet ihn, sich in seinem Land niederzulassen und überläßt ihm einen Ruine in Annegrey, die er zu einem Kloster ausbaute. Und auch nach der Gründung eines weiteren Klosters in Luxeuil findet man bei Columban die Grundzüge eines Peregrinus, der sich in Höhlen und tiefe Wälder zurückzieht, um durch Gebet und Askese seinen Glauben zu festigen.59 )
Columbans weitere Reisetätigkeit wird ihm mehr oder weniger diktiert. Er wird von Brunichild des Landes verwiesen, da er zwei Söhne Theuderichs nicht segnen will, da sie aus Beziehungen des Königs mit Konkubinen geboren wurden. Brunichild gerät derart in Wut, daß sie Columban in das Gefängnis von Besancon verbannt, bis entschieden wäre, wie mit ihm weiter umzugehen sei.60 ) Columban kann - mit göttlicher Hilfe - dem Gefängnis entkommen und kehrt nach Luxeuil zurück. Dort angekommen wird er ein zweites mal gezwungen, das Kloster zu verlassen, es wird von ihm und seinen ursprünglichen Gefährten verlangt, sich aus Gallien nach Irland auszuschiffen, und nur sehr widerwillig fügt sich Columban diesem Drängen. Es wird ihm befohlen, nach Nantes zu reisen, wo sich der Bischof Soffronius um seine Rückkehr kümmern soll.
Das Handelsschiff, auf dem die Mönche nun Gallien verlassen sollen, strandet wegen unerklärlichen Windverhältnissen, und der Eigner läßt alle zum Festland zurückkehren, woraufhin er seine Fahrt ohne weitere Probleme fortsetzen kann.61 ) Columban begibt sich daraufhin an den Hof Clothars II., der ihn auch herzlich aufnimmt und bittet, in seinem Land zu bleiben. Columban wehrt ab, da er meint, mit seinem Umherziehen noch nicht am Ende zu sein und verläßt Clothars Hof, um weiter nach nach Italien ziehen zu können.
Auf dem Weg dorthin besucht er den Hof Theudebert, der ihm abrät, weiterzuziehen, da sich die Situation im Krieg zwischen Theuderich und ihm zugespitzt hatte. Anstelle dessen bietet er Columban und seinen Mönchen königlichen Schutz und überläßt ihnen die zerstörte Stadt Bregenz.62 )
Als Columban nach einer langen Reise, die ihn unter anderem auch durch Mainz führt, in Bregenz ankommt, ist er nicht sonderlich begeistert von dem Ort, der seine neue Zuflucht darstellen soll, versprich aber dennoch zu bleiben. Sein Ziel ist es, die benachbarten Sueben zu christianisieren.. An dieser Stelle beschreibt die Vita zum ersten mal ganz konkret die Situation der Missionierung durch Columban. Dieser bemerkt nämlich, das die Sueben eine Zeremonie zu Ehren Wotans vorbereiten. Eine große Kufe mit Bier soll als Opfer dargebracht werden, was Columban dadurch verhindert, daß er das gefüllte Gefäß anbläst, welches daraufhin vollständig zerbricht und das Bier herausfließt. Auf die Frage, woher er die Kraft für so viel Atem nehme, antwortet er mit Worten aus dem Evangelium und tadelt alle Anwesenden ob ihrer Götzenkulte. Daraufhin werden viele der Sueben von ihm zu Christus bekehrt und getauft63 ), die noch zweifelnden jedoch ,,...führte er wie ein guter Hirte zur Befolgung der Lehre des Evangeliums wieder in den Schoß der Kirche zurück."64 ) Doch das Reisen soll für Columban noch kein Ende haben. Als er im Traum die Niederlage Theudeberts gegen Theuderich sieht, verläßt er Bregenz und zieht zum Langobardenkönig Agilulf, welcher ihn in allen Ehren aufnimmt. Auch hier in Italien wird ihm gestattet, sich niederzulassen, wo er es möchte. Ein Dorf in der Po-Ebene trägt seinen Namen, aber ob er sich jemals dort aufgehalten hat, ist ungewiß.65 ) Als sich Columban in Mailand befindet, nimmt er am Kampf gegen den Arianismus teil, obwohl Agilulf, der ihn unterstützt, zu den Arianern gehört. In dieser Zeit soll er ein die ,,trügerische Irrlehre der arianischen Häretiker"66 ) verurteilendes Buch abgefaßt haben, welches aber nicht überliefert wurde.67 ) Agilulf überläßt Columban und seinen Mönchen ein Kirche bei Emilia Romagna68 ), die sie als Grundlage für ihre letzte Klosterneugründung, dem Kloster Bobbio, nehmen.
Das Angebot Clothars II., sich wieder in Gallien niederzulassen, schlägt Columban ab. Er spürt sein nahes Ende und zieht den Aufenthalt in Bobbio vor. Erst hier enden seine Wanderungen.
Columban stirbt im November 615 in Bobbio, dem ersten Ort, an dem er die ,,Stabilitas", die er als Gebot in seiner ,,Regula Monachorum" festlegte, selbst erfüllen konnte.69 )
Als Columban nach seiner Ankunft in Gallien an den Königshof Guntrams gelangte, wurde er gebeten, im Land zu bleiben und er bekam die Gegend um Annegrey zugewiesen, wo er später sein erstes Kloster gründete. Hier taucht in der Vita ein weiteres grundlegendes Leitbild neben der Peregrinatio, nämlich das des "Vir Dei", des Gottesmannes, auf.
3 a. Der mittelalterliche Typus des "Vir Dei"
Das Bild des Gottesmannes, der sich um die Liebe des Herren bemüht, ist eine Grundidee des irischen Mönchtums. Der wahre Mann Gottes betet bei jeder Gelegenheit, insbesondere vor Wundern, und vertraut auf die Hilfe Gottes, da durch Askese und dem Entsagen von allen Gütern seine Worte erfüllt wurden und man so auf seine Unterstützung hoffen kann, auch wenn die Situation bisweilen hoffnungslos erscheint. Der Gottesmann ist in der Lage, mit göttlicher Kraft übermenschliche Dinge zu vollbringen. Er erhält sie durch unablässiges Beten, Lobpreisen und einen unerschütterlichen Glauben. Die Wunder, die er mit eben dieser Kraft vollbringen kann, machen ihn zu einem unter der Bevölkerung sehr geachteten Menschen: Er kann auf Landwirtschaft, Krankheiten, Familienprobleme, auf fast alle Dinge des Lebens Einfluß nehmen. So erklärt sich, daß man viele liturgische Handlungen eher von einem Mönch mit Priesterweihe durchführen ließ, da dieser durch seine asketisch erworbenen Fähigkeiten ein besserer Mittler sei70 ), seine "amtliche Tätigkeit durch seine persönliche Heiligkeit gestützt ist".71 )
3 b. Der Gottesmann Columban
Genau diese Rolle des unerschütterlichen Gläubigen spielt Columban nun, als er sich mit seinen Gefährten in Annegrey befindet und außer Wurzeln und Rinde nichts eßbares vorzufinden ist, wodurch ein Mönch von Krankheit befallen wird, der aber von ihm geheilt wird. Durch intensivstes Beten werden ein Mann aus der Umgebung und der Abt eines benachbarten Klosters dazu Gebracht, ihnen Nahrung zu bringen, und als Columban die kranke Frau des Mannes heilt, wird er voll dem Bild des mit göttlichen Gaben ausgestatteten Vir Dei gerecht, was zu beschreiben ein vordringliches Bedürfnis Jonas' ist.72 )
Der gesamte weitere Verlauf der Vita wird von solchen Ereignissen, den Wundern des Gottesmannes und seiner Glaubensstärke begleitet. So bringt es Columban beispielsweise fertig, einen Bären aus seiner Höhle zu vertreiben, ohne von ihm angefallen zu werden73 ); er wird mit Gottes Hilfe vor angreifenden Wölfen geschützt74 ); häufig erzählt die Vita von Hungersnöten, die durch Columbans Gebet beseitigt wurden75 ). Er heilt abgetrennte Gliedmaßen76 ) und Besessene, verhilft kinderlosen Frauen zu neuer Fruchtbarkeit77 ), durch seinen Glauben befreit er die Häftlinge aus den Verliesen in Besancon78 ) und bei der Getreideernte nimmt er Einfluß auf das Wetter.79 )
Ähnlich wie in dieser Arbeit erinnert der Text der Vita an eine einzige Aufzählung der Taten Columbans. Und nach jedem dieser Beispiele wird der tiefe Glaube des fast immerfort betenden Columban manifestiert. Es ist ihm ein Leichtes, durch Gebet Situationen der Not und Gefahr umzukehren und damit Gott zu preisen.
Es ist ganz offensichtlich, das diese Darstellung Columbans einen erzieherischen Ansatz verfolgt, sind doch das Gebet und der unerschütterliche Glauben signifikante Eigenschaften eines jeden Mönches und sollen durch das Vorbild des Heiligen eine neue Qualität erfahren.
V. Schlußwort
Columban ist ein Mensch, für den es keinerlei Hindernisse gibt. Jede noch so komplizierte Situation ist er in der Lage, zu meistern. Die Menschen sind glücklich, wenn sie ihn in ihrer Nähe haben können; seinen Feinden flößt er größten Respekt ein. Und all das hat er seiner Liebe zu Gott seinem unumstößlichen Glauben und der Konsequenz seines Lebensstils zu verdanken.
Das ist das Bild, was Jonas von Susa dem Leser der ,,Vita Columbani" zu vermitteln versuchte. Das stetige Bemühen, das Sendungsbewußtsein aufrechtzuerhalten, bis ins hohe Alter die großen Strapazen von Wanderungen aufsichzunehmen, und gleichzeitig eine unglaubliche Menge an Wundern zu bewirken, im Kontakt mit dem Herren zu stehen und damit nicht nur seinen Gefährten, auch den ,,normalen" Nichtgeistlichen das Leben zu erleichtern und sie so zu Gott zu führen - all diese Eigenschaften in einer Person vereint, veranlaßten Jonas, diese Vita zu schreiben. Obwohl auch über die vollkommen unbefangene Art und Weise des Umgangs mit höchsten weltlichen Personen gesprochen wird ( so z.B. über das Verweigern von Speisen am Hof des Theuderich)80 ), obwohl es für Jonas wohl keinen einzigen Moment in Columbans Leben gab, der nicht zur Darstellung eines Ideals geeignet gewesen wäre, liegt der Schwerpunkt der Idealisierung auf der Peregrinatio und der Gottesmann- Typisierung.
Und ganz gleich, wie hoch der Gehalt von tatsächlich Geschehenem auch sein mag, Jonas wird seiner Aufgabe, eine Lebensbeschreibung eines außerordentlich interessanten Menschen zu verfassen, Columban in seinen Gedanken zu erfassen und zu überliefern, voll gerecht.
VI. Literaturverzeichnis
a) Quellen
Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr-von-Stein-Gedächtnisausgabe. Bd. IV a.
Quellen zur Geschichte des siebten und achten Jahrhunderts.
(Fontes Historiam saeculorum septimi et octavi illustrantes). S. 395 ff. Neu übertragen von Haupt, Herbert:
Jonas von Susa: Vitae Ionae Columbani Liber Primus. Darmstadt, 1882. [Vita Columbani]
Die Bibel .
Einheitsausgabe.
Die Heilige Schrift des neuen und alten Bundes. [Bibel]81 )
Vitae Columbani abbatis discipulorum eius libri II auctore Iona. Ediert von Krusch, B.: MGH SS rer. Merov. 4, S.1 - 61, München, 1902 . [Krusch, MGH]
b) Darstellungen
Angenendt, Arnold:
Das Frühmittelalter. Die abendländische Christenheit von 400 bis 900. Berlin / Köln 1990. [Angenendt, Frühmittelalter]
Barton, Peter F.:
Studien und Texte zur Kirchengeschichte und Geschichte. Reihe 3, Band 2:
Geschichte des Christentums in Österreich und Südmitteleuropa. Wien, 1992. [Barton, Geschichte des Christentums]
Besser, Wilhelm Friedrich:
Der heilige Columban - Ein Lebensbild aus der alten Kirche. Leipzig, 1857. [Besser, Columban]
Campenhausen, Hans v.:
Die asketische Heimatlosigkeit im altkirchlichen und frühmittelalterlichen Mönchtum.
Tübingen, 1930. [Campenhausen, Heimatlosigkeit]
Pernoud, Regine:
Die Heiligen im Mittelalter. Frauen und Männer, die ein Jahrtausend prägten.
Bergisch - Gladbach, 1988. [Pernoud, Die Heiligen im Mittelalter]
c) Zeitschriftenaufsätze
Hertel, G.:
Anmerkungen zur Geschichte Columba's.
In: Zeitschrift für Kirchengeschichte, III. Band, 1. Heft, S. 145 - 150. Gotha, 1879.
d) Sonstiges
Brockhaus - Enzeklopädie.
Mannheim, 1994. [Brockhaus]
Orff, Carl:
Carmina Burana. Edition Peters. Leipzig, 1975. [Carmina Burana]
VII. Abkürzungsverzeichnis
Eph. Briefe des Paulus an die Epheser Gen. Buch Genesis
Heb. Brief des Paulus an die Hebräer Lk. Evangelium des Lukas
MGH Monumenta Germaniae Historica Mt. Evangelium des Matthäus Ps. Psalm
SS.rer. Merov. Scriptores rerum Merovingicarum
[...]
1 ) Barton, Geschichte des Christentums. S. 294.
2 ) Barton, Geschichte des Christentums. S. 294.
3 ) Barton, Geschichte des Christentums. S. 295
4 ) Angenendt, Frühmittelalter. S. 213.
5 ) Der Name Columban hat seine Wurzeln in der lateinischen Bezeichnung für die Kirchentaube (Colum, cille. Vgl. Angenendt, Frühmittelalter. S. 205.) Er wurde von einigen Mönchen getragen die wie Flügel der Columban zur Peregrinatio antraten und die Taube als Symbol für ihre Reise ansahen. ("O, hätte ich die Taube, [...], so wollte ich wegfliegen und in der Wüste bleiben!". Vgl. Die Bibel. Ps.68-14).
6 ] Pernoud, Die Heiligen im Mittelalter. S.76.
7 ) Der Heilige nannte sich selbst gleichermaßen 'Columba' wie 'Columban'. (Vgl. Vita Columbani. S.407,. Anm. 6.) Auch die Schreibweise "Kolumban" taucht in der Sekundärliteratur auf
8 ) Pernoud, Die Heiligen im Mittelalter. S.77 ff.
9 ) Die geläufige Datierung der Ankunft Columbans in Gallien ist oft
Streitpunkt der Mediävisten. Dr. G. Hertel verteidigt sehr fundiert das Jahr 590, weist jedoch auch auf die Meinungen von Ebrard oder den Bollandisten hin, die Columbans Ankunft weit vor - bzw. nachdatieren. (Vgl.: Zeitschrift für Kirchengeschichte, Bd. III, 1. Heft, S.147 Hertel, G.: Anmerkungen zur Geschichte Columba's. Gotha, 1879).
10 ) Es muß sich um Guntram handeln, obwohl Jonas von König Sigibert spricht. (Vgl. Pernoud, Die Heiligen im Mittelalter. S. 351. / Vita Columbani. S. 421.)
11 ) Angenendt, Frühmittelalter. S. 213.
12 ) Barton, Geschichte des Christentums. S.294.
13 ) Pernoud, Die Heiligen im Mittelalter. S. 82.
14 ) Pernoud, Die Heiligen im Mittelalter. S. 83 ff.
15 ) Angenendt, Frühmittelalter. S. 214.
16 ) Angenendt, Frühmittelalter. S. 205.
17 ) Pernoud, Die Heiligen im Mittelalter. S. 79
18 ) Angenendt, Frühmittelalter. S. 215.
19 ) Brockhaus Bd.23. S.383, o.V.
20 ) Angenendt, Frühmittelalter. S. 152.
21 ) Brockhaus Bd. 23. S. 383, o.V.
22 ) Angenendt, Frühmittelalter. S.152.
23 ) Vita Columbani. S. 396.
24 ) Krusch, MGH. S. 5.
25 ) Vita Columbani. S. 396.
26 ) Vita Columbani. S. 395.
27 ) Vita Columbani. S. 395.
28 ) Vita Columbani. S.395..
29 ) Vita Columbani. S. 405.
30 ) Vita Columbani. S. 398.
31 ) Vita Columbani. S. 394 .
32 ) Angenendt, Frühmittelalter. S. 213.
33 ) Vita Columbani. S. 397.
34 ) Vita Columbani. S. 409.
35 ) Vita Columbani. S. 409.
36 ) Die Bibel. Mt 13 - 43.
37 ) Vita Columbani. S. 411.
38 ) Vita Columbani. S. 411. - Vgl.: Die Bibel. Hebr. 4 - 12 und Eph. 6 - 17.
39 ) Carmina Burana.
40 ) Die Bibel. Gen. 12 -1.
41 ) Besser, Columban. S. 3.
42 ) Campenhausen, Heimatlosigkeit. S. 4.
43 ) Campenhausen, Heimatlosigkeit. S. 7.
44 ) Campenhausen, Heimatlosigkeit. S. 13.
45 ) Campenhausen, Heimatlosigkeit. S. 17.
46 ) Die Bibel. II. Kor. 5 - 6 .
47 ) Angenendt, Frühmittelalter. S.215.
48 ) Die Bibel. Mt.10 - 37
49 ) siehe Kapitel 2, S. 4.
50 ) Pernoud, Die Heiligen im Mittelalter. S. 80 f.
51 ) Vita Columbani. S. 415 f.
52 ) Vita Columbani. S. 417.
53 ) Vita Columbani. S. 417.
54 ) Angenendt, Frühmittelalter. S. 214.
55 ) Die Bibel. Lk. 14 - 11.
56 ) Besser, Columban. S. 18.
57 ) Vita Columbani. S. 419.
58 ) siehe Kapitel 2, S. 4, Anm. 6).
59 ) Vgl. Vita Columbani. S.427 / S. 440 / S. 445 etc.
60 ) Vita Columbani. S. 455.
61 ) Vita Columbani. S. 475.
62 ) Vita Columbani. S. 481.
63 ) Vita Columbani: S. 483.
64 ) Vita Columbani. S. 485.
65 ) Pernoud, Die Heiligen im Mittelalter. S.84 f.
66 ) Vita Columbani. S.493
67 ) Vita Columbani. S.493
68 ) Vita Columbani. S. 493
69 ) Vita Columbani. S. 497
70 ) Angenendt, Frühmittelalter. S. 207 f.
71 ) Angenendt, Frühmittelalter. S. 207 f.
72 ) Vita Columbani. S. 423 ff.
73 ) Vita Columbani. S. 427.
74 ) Vita Columbani. S. 427.
75 ) Vita Columbani. S. 428 / S. 445 / S. 481.
76 ) Vita Columbani. S. 439.
77 ) Vita Columbani. S. 437.
78 ) Vita Columbani. S. 457.
79 ) Vita Columbani. S. 437.
80 ) Vita Columbani. S. 453.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt des Dokuments über das Leben des heiligen Columban?
Dieses Dokument ist eine umfassende Sprachvorschau, die den Titel, das Inhaltsverzeichnis, die Ziele, die Hauptthemen, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter enthält. Der Text befasst sich hauptsächlich mit dem Leben des heiligen Columban, seinen Idealen, der "Ionae Vitae Columbani" und den columbanischen Idealen.
Was sind die Hauptthemen im Leben des heiligen Columban, die behandelt werden?
Zu den Hauptthemen gehören das Leben von Columban, die "Ionae Vitae Columbani" (mit Fokus auf Verfasser und Werk), die columbanischen Ideale (insbesondere "Peregrinatio Christi" und das Konzept des "Vir Dei"), Columbans Jugend und sein Einfluss auf das frühmittelalterliche Mönchtum.
Was ist die "Ionae Vitae Columbani"?
Die "Ionae Vitae Columbani" ist eine Lebensbeschreibung des heiligen Columban, verfasst vom Mönch Jonas von Susa. Das Dokument analysiert die Vita, ihren Verfasser und ihren Wert als historische und spirituelle Quelle.
Wer war Jonas von Susa und was ist seine Bedeutung?
Jonas von Susa war ein Mönch, der die "Ionae Vitae Columbani" schrieb. Er wird als bedeutender gallischer Historiograph des siebten Jahrhunderts betrachtet, dessen Werk wertvolle Einblicke in das Leben Columbans und die damalige Zeit bietet.
Was ist "Peregrinatio Christi" und welche Rolle spielt sie im Leben Columbans?
"Peregrinatio Christi" bezieht sich auf die asketische Heimatlosigkeit und ist ein zentrales Ideal im Leben Columbans. Sie motivierte ihn, Irland zu verlassen und auf dem Kontinent zu wirken, was wesentlich zu seiner Entwicklung und dem monastischen Prinzip beitrug.
Was bedeutet der Typus des "Vir Dei" im Kontext Columbans?
Der "Vir Dei" (Gottesmann) ist ein Ideal des irischen Mönchtums, das Columban verkörpert. Dieser Typus zeichnet sich durch unerschütterlichen Glauben, Gebet, Askese und die Fähigkeit aus, Wunder zu vollbringen, wodurch er in der Gemeinschaft hohes Ansehen genießt.
Welche Ereignisse prägten Columbans Jugend?
Columbans Jugend war geprägt von seiner Reinheit, Gelehrsamkeit und tiefem Glauben. Er widerstand Versuchungen und zeigte frühzeitig eine Entschlossenheit, den Weg des christlichen Lebens zu beschreiten.
Welche Klöster wurden von Columban gegründet?
Columban gründete mehrere Klöster, darunter Annegrey, Luxeuil und Fontaines in Gallien sowie Bobbio in Italien.
Was ist die "Regula Monachorum" und welche Bedeutung hat sie?
Die "Regula Monachorum" (Mönchsregel) ist die älteste überlieferte irische Klosterregel, die Columban verfasst hat. Sie betont Konformität mit dem gehorsamen und erniedrigten Jesus und fordert unbedingten Gehorsam, Armut und Keuschheit. Wesentliche Punkte sind Gebet, Arbeit und Askese.
Welche Rolle spielten Columbans Bußbücher?
Columbans Bußbücher waren "Bewertungslisten" in der klösterlichen Buß- und Beichtpraxis. Sie enthielten Strafen, die größtenteils aus körperlicher Züchtigung bestanden, da der Körper nicht nur zum Gebet, sondern auch als "Ort der Strafe" dienen sollte.
Was waren die Konflikte des Columban im Frankenreich?
Columban geriet in Konflikt mit fränkischen Bischöfen aufgrund unterschiedlicher Ostertermine und mit König Theuderich II., weil er dessen illegitime Kinder nicht segnen wollte. Dies führte zu seiner Verbannung und schließlich zur Ausweisung aus dem Frankenreich.
Welche Quellen werden für die Untersuchung des Lebens von Columban herangezogen?
Zu den wichtigsten Quellen gehören die "Vita Columbani" von Jonas von Susa, die Bibel und verschiedene Darstellungen und Zeitschriftenaufsätze zur Kirchengeschichte und des frühen Mittelalters.
Wie beschreibt Jonas von Susa Columbans Tod?
Columban starb im November 615 in Bobbio. Er lehnte das Angebot, nach Gallien zurückzukehren, ab und zog es vor, in seinem letzten Kloster zu bleiben, wo er seine Wanderungen beendete.
- Quote paper
- Thomas Klemm (Author), 1999, Das Mönchsideal der Ionae Vitae Liber 1, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/99911