Erster Weltkrieg (1914- 1918)
1. Anlass
Der Anlass des Ersten Weltkrieges war das Attentat auf den öst./ung. Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Frau am 18.6.1914 in Sarajevo durch den bosnischen Student und Nationalisten Gavrilo Princip .
2. Ziele
Ziele Deutschlands: Eroberung britischer und französischer Kolonien, der Ukraine, Polens und der russischen Ostseeprovinzen, Annexion Belgiens und Nordfrankreichs, ebenso wie die Einflusserweiterung in Asien und Afrika.
Ziele Österreich/Ungarns : Vorherrschaft auf dem Balkan, Annexion westrussischer und polnischer Gebiete.
Ziele Großbritanniens: Ausschaltung der deutschen Weltherrschaftskonkurrenten, Eroberung deutscher Kolonien und die Aufteilung der Türkei (Annexion Ägyptens und Zyperns). Ziele Frankreichs: Rückgewinnung Elsaß- Lothringens, Besetzung des Saargebietes und die Erweiterung des Kolonialbesitzes in Afrika.
Ziele Russlands: Aufteilung der Türkei, Annexion Galiziens und des Gebietes der unteren Memel und die Einflusserweiterung auf dem Balkan.
Ziele Italiens: Besetzung des Brenners und der österreichischen Adriaküste.
3. Der Kriegsverlauf
Am 23.7.1914 stellte Österreich/Ungarn ein Ultimatum an Serbien. Nach verschiedenen vergeblichen Aktionen zur Bewahrung des Friedens durch den englischen Außenminister Sir Edward Grey, befahl Russland am 31.7.1914 als ,,direkte beteiligte Macht" die Mobilmachung. Am 1.8. Kriegserklärung Deutschlands an Russland, am 3.8. Deutschlands an Frankreich. Englands Kriegseintritt erfolgte erst, nachdem die Deutschen am 4.8.1914 im neutralen Belgien eingefallen waren.
Gruppierung der Mächte im Ersten Weltkrieg: Österreich/Ungarn und Deutschland (Mittelmächte) gegen Serbien, Belgien, Russland, Frankreich und England (Entente, Alliierte).
Der Kriegseintritt Japans auf alliierter Seite erfolgte am 23.8.. Die Türkei trat als traditioneller Feind Russlands im November 1914, Bulgarien im Oktober 1915 auf die Seite der Mittelmächte.
Italien, ursprüngliches Mitglied des Dreibunds, focht seit mai 1915, Rumänien seit August 1916 auf alliierter Seite, Griechenland wurde im Juni 1917 von den Alliierten in den Krieg hineingezogen. Als assoziierte Macht schlossen sich die Vereinigten Staaten von Amerika am 6.4.1917 (nach der Erklärung des uneingeschränkten U- Bootkrieges der Deutschen) den Alliierten an.- Ab 1916/17 setzten die innenpolitischen Auseinandersetzungen über die Kriegsziele ein. In Österreich meldeten die nichtdeutschen Nationalitäten ihre Autonomiebegehrung an.
Das Vermittlungsangebot des US- Präsidenten Wilson (ebenso wenig erfolgreich wie der Aufruf von Papst Benedikt XV.) veranlasste die Entente am 12.1.1917 zu einer Kriegszielerklärung: Frieden aufgrund des Nationalitätenprinzips, Rückgabe von Elsaß- Lothringens an Frankreich, Niederwerfung des preußischen Militarismus usw.
In Deutschland fasste der Gedanke eines Verständigungsfriedens unter der Führung Erzbergers im Reichstag Fuß (Juliresolution 1917). Im Frieden von Brest- Litowsk (3.3.1918) mit dem bolschewistischen Russland nach Zusammenbruch der russischen Front und im Frieden von Bukarest (7.5.1918) mit Rumänien drang jedoch die Annexionspolitik des Altdeutschen Verbands wieder durch (wirtschaftliche Bevormundung und politische Durchdringung von Ost- und Südosteuropa). Die Kriegsziele der USA erhielten ihre Formulierung in Wilsons ,,Vierzehn Punkten" (8.1.1918). Als nach der letzten großen Marneschlacht (Juli 1918) die deutschen Heere aus Frankreich weichen mussten, Bulgarien im September den Kampf aufgegeben hatte, brach der deutsche widerstand zusammen, und Deutschland wandte sich mit einer Waffenstillstandsuche aufgrund der 14 Punkte an US- Präsident Wilson (5.10.). Entwaffnung und Umwandlung der Staatsform wurden für Deutschland, die Anerkennung der Unabhängigkeit der Tschechen und Südslawen für Österreich zur Bedingung gemacht, der sich letzteres am 27.10. fügte. Deutschland unterzeichnete den Waffenstillstand in Compiegne am 11.11.1918, während im Lande schon die Revolution ausgebrochen war. Der Versailler Vertrag wurde am 28.6.1919 von Deutschland unterzeichnet. Ihm schlossen sich an, die Friedensverträge von Saint- Germain mit Österreich, von Neuilly mit Bulgarien, von Trianon mit Ungarn und von Sevres mit der Türkei.
Militärischer Verlauf:
1.Operationen im Westen.
2.8. 1914 Besetzung Luxemburgs.
3.8. Einmarsch deutscher Truppen in Belgien.
16.8 Aufmarsch von 7 deutschen Armeen von Aachen bis Straßburg. Doch: französischer Gegenstoß, der zur Schlacht an der Marne führte (5. bis 9.9.). Sie zerbrach den deutschen Umfassungsplan.
Beidseitige Durchbruchversuche. Französische Winterschlacht in der Champagne (21.2 bis 30.3).
Im April deutscher Angriff auf Ypern (Giftgas).
Februar: Beginn des deutschen Angriffs auf Verdun (Falkenhayn gegen Petain, später Nivelle). Diese ungeheuren Materialschlachten wurden schließlich im Herbst erfolglos abgebrochen.
Juni bis November: Sommerschlacht.
1917:
März: Rückverlegung der deutschen Front in die ,,Siegfriedstellung" (Hindenburglinie). Juni bis Dezember: Flandernschlachten.
20.11. bis 5.12. erste englische Tankschlacht bei Cambrai.
1918:
Seit Ende 1917 Eingreifen amerikanischer Kräfte.
21.3. bis 6.4.: deutsche Frühjahrsoffensive (,,Große Schlacht um Frankreich").
- Beschießung von Paris mit Ferngeschützen.
26.5. bis 5.6.: deutscher Angriff aus Soissons und Reims an die Marne.
18.7.: Gegenoffensive Fochs, warf die Deutschen über die Marne zurück. Seit dem 8.8. Beginn des allgemeinen deutschen Rückzugs. Seit dem 11.11.1918 Waffenstillstand.
2. Operationen gegen Russland.
1914:
Russischer Aufmarsch mit 5 Armeen gegen Österreich. Mit 2 Armeen brachen sie in Ostpreußen durch Hindenburg bei Tannenberg ein.
23. bis 31.8.: erster Gegenanschlag.
5. bis 15.9.: Schlacht an den Masurischen Seen. Dies führte dazu, dass sich Russland nach Kowno zurückzog.
Russisch- österreichische Kämpfe in Galizien.
Entwicklung des Stellungskrieges von der Ostsee bis zu den Karpaten.
1915:
Deutscher Sieg in der Winterschlacht in Masuren
4. bis 22.2.: deutsch- österreichische Rückeroberung der Karpatenpässe im Februar und Frühjahrsfeldzug in Galizien.
Durchbruch bei Gorlice- Tarnow => russischer Rückzug => Ende der Bedrohung Ungarns. Deutscher Vorstoß in Kurland => Einnahme von Libau und Dünaburg. Wilna 18.9.: deutsch besetzte Front.
September: anschließend besetzten die Deutschen die Linie Riga- Dünaburg- Pinsk- LuckTarnopol- Czernowitz.
1916:
4.6. bis Ende August: erfolgreiche russische Offensive (Brussilow) => österreichischer Rückzug an die Karpaten.
Ende Juli: Hindenburg war der Oberbefehlshaber über die deutschen und österreichischen Truppen von der Ostsee bis Lemberg.
1. bis 30.9.: zweite Brussilow- Offensive in Wolhynien und den Karpaten ohne wesentliche Erfolge.
1917:
Ab 15.3.: infolge der russischen Revolution mehrere Monate Ruhe.
26.6. bis 14.7.: unter der Führung von Kerenskij war die letzte russische Offensive. Sie brachen in die österreichische Front ein.
19.7. bis 21.8.: Zurückwerfen der Russen hinter den Sereth.
1.9. bis 5.9.: die Deutschen erobern Riga.
7.12.: Waffenstillstand mit der russischen Regierung (Lenin).
1918:
9.2.: Friedensschluss mit der Ukraine.
10.2.: Kündigung des Waffenstillstandes mit den Russen durch die Mittelmächte. => Vormarsch nach Livland und Estland, Minsk und Kiew.
3.3.: Friede von Brest- Litowsk zwischen den Russen und den Mittelmächten. => deusche Truppen auf der Linie Narwa- Pskow- Gomel- Rostow.
1.3. bis 15.11.: deutsche Besetzung der Ukraine und der Krim.
7.6.1918 bis 5.2.1919.: deutsche Expedition in den Kaukasus.
2.Kampf auf dem Balkan.
1914:
13 bis 19.8: Einmarsch österreichischer Truppen in Serbien.
Dezember: kurze Besetzung von Belgrad. Beginn der Stellungskämpfe an der Donau und der Save.
1915:
-Beitritt Bulgariens zu den Mittelmächten.
-Operationen, um die Landverbindung der Mittelmächte mit der Türkei zu erreichen. Oktober: Landung einer französisch- englischen Orientarmee (Sarrail) in Saloniki. Dezember: nach dem Fall von Nisch kam es zur Auflösung der serbischen Armee.
1916:
-Ausbau der Orientarmee Sarrails.
27.8: Kriegserklärung Rumäniens an Österreich/Ungarn.
28.8.: Kriegserklärung Deutschlands an Rumänien.
September- Oktober: deutscher Feldzug unter der Führung Falkenhayns durch Sienenbürgen gegen Rumänien.
6.12.: Einnahme von Bukarest.
1917:
Januar: Dobrudscha und Walachei sind im Besitz der Mittelmächte. Im Sommer: russische Entlastungsoffensive am Sereth.
1918:
7.5.: Friede von Bukarest.
-Sommer- Offensive der alliierten Orientarmee in Mazedonien gegen Bulgarien.
29.9: Waffenstillstand Bulgariens mit der Entente.=> Trennung der Zentralmächte von der Türkei.
4.Der Seekrieg
Der Seekrieg begann mit der britischen Fernblockade, die die überseeischen deutschen Zufuhren abschnitt. Durch sie entstanden verschiedene Seegefechte.
1916:
31.5. bis 1.6.: unentschiedene Seeschlacht vor dem Skagerrak. (Deutsche unter der Führung von Scheer und Engländer unter Beatty und Jellycoe).
1917:
1.2.: Eröffnung des uneingeschränkten U- Bootkrieges.
-Vorstöße deutscher Seestreitkräfte in den Kanal zu den Shetlandinseln.
2.11.: Seegefecht am Kattegat.
17.11.: englische Vorstöße in die deutsche Bucht.
1918:
15.1.: deutscher Vorstoß in die Themse.
22. bis 23.4.: englischer Flottenangriff gegen die U- Bootstützpunkte Ostende und Zeebrügge.
11.8.: englischer Angriff auf die deutsche Bucht.
Ostsee, 1915:
-Anlegung russischer Minenfelder.
Herbst, 1917:
- die Deutschen besetzen die Inseln Oesel, Moon und Dagö.
Februar, 1918:
-Landung deutscher Kräfte auf den Alandsinseln. => Eroberung des Hafens vonHelsinki. Ende Oktober: Einstellung des uneingeschränkten U- Bootkrieges.
5. Der Luftkrieg
1914/15: Es standen anfangs wenige Flugzeuge zur Verfügung. Sie wurden vorwiegend zur Aufklärung genutzt.
- beschleunigter Aufbau der Luftstreitkräften auf beiden Seiten (Deutschland und Entente). Seit Juli 1915: einsitzige Fokkereindecker. Schließlich kam es zum Bau von Großflugzeugen zum Bombentransport.
20. bis 21.3. 1915: zwei Luftschiffe bombadieren Paris.
1. bis 3.9.1916: Angriff von 12 Luftschiffen gegen London. => Wenig Erfolg.
1916: Vereinigung der Kampfeinsitzer zu Jagdstaffeln (Bewaffnung: 2 Maschinengewehre) zur Unterstützung der Infanterie.
Mai, 1917:
- erstmals Angriffe auf die englische Südostküste.
13.6.1917: Angriff auf London.
Juli, 1917: deutsches ,,Amerika- Programm" zur Steigerung der Flugzeugproduktion um das Doppelte, um die britisch- französische Überlegenheit zu beseitigen. Der Plan wurde annähernd erfüllt, trotzdem blieb die Unterlegenheit bestehend, weil die Die Entente ihre Luftstreitkräfte noch schneller vergrößerte.
6. Ergebnisse des Ersten Weltkrieges
- Entstehung des ersten sozialistischen Staates, der Sowjetunion.
- Niederlage für Deutschland, weil seine Eroberungspläne in Widerspruch zum realen Kräfteverhältnis der Staaten standen.
- Menschenverluste: über 10 Mio. Tote und 20 Mio. Verkrüppelte und Verwundete
- Zerstörung zahlreicher Dörfer, Städte und Industrieanlagen.
- Gesamtkosten des Krieges: 1338 Milliarden Mark.
- Alle kriegsführenden Staaten waren stark verschuldet (außer USA).
- USA wurde internationaler Gläubiger.
- Gründung neuer Staaten auf dem Gebiet Österreich/Ungarn. · 28.10.1918 Tschechoslowakei
- 31.10.1918 Jugoslawien · 12.11.1918 Österreich · 16.11.1918 Ungarn
- Polen entstand als selbstständiger Staat wieder
- 28.6.1919: Vertrag von Versailles mit Deutschland
- 10.9.1919: Vertrag von Saint- Germain- en- Laye mit Österreich
- 27.11.1919: Vertrag von Neuilly- sur- Seine mit Bulgarien
- 4.6.1920: Vertrag von Trianon mit Ungarn
- 10.8.1920: Vertrag von Sevres mit der Türkei
Bilanz: insgesamt 33 Staaten im Krieg gegen die Mittelmächte.
7. Der Erste Weltkrieg- Der erste technische Krieg
Phasen:
1. Mobilmachung der Wirtschaft
2. Mobilmachung der Wissenschaft und Technik
3. Mobilmachung der zivilen Bevölkerung
- riesiger Propagandaaufwand
- Schaffung einer Kriegsrohstoffabteilung
- Erfindung von Giftgas und Flammenwerfern
- Stärkung der Kriegsmoral durch engen Postkontakt mit Verwandten
- Verschaltung der Fronten durch Telefon, Telegraf und drahtlosem Funk
- Auskundschaftung der feindlichen Stellungen durch Ballons und Luftschiffe
- Luftkämpfe durch Flugzeuge
- Seekampf durch U- Boote
- Motorisierung des Heeres durch PKW und Motorräder
- Erfindung des Panzers
-Schaffung einer Heimatfront, die in der Rüstungsindustrie tätig war (HindenburgProgramm August 1916).
Häufig gestellte Fragen
Was war der Anlass des Ersten Weltkrieges?
Der Anlass des Ersten Weltkrieges war das Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Frau am 28. Juni 1914 in Sarajevo durch den bosnischen Studenten und Nationalisten Gavrilo Princip.
Welche Ziele verfolgte Deutschland im Ersten Weltkrieg?
Deutschlands Ziele waren die Eroberung britischer und französischer Kolonien, der Ukraine, Polens und der russischen Ostseeprovinzen, die Annexion Belgiens und Nordfrankreichs sowie die Einflusserweiterung in Asien und Afrika.
Welche Ziele verfolgte Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg?
Österreich-Ungarns Ziele waren die Vorherrschaft auf dem Balkan und die Annexion westrussischer und polnischer Gebiete.
Welche Ziele verfolgte Großbritannien im Ersten Weltkrieg?
Großbritanniens Ziele waren die Ausschaltung der deutschen Weltherrschaftskonkurrenten, die Eroberung deutscher Kolonien und die Aufteilung der Türkei (mit der Annexion Ägyptens und Zyperns).
Welche Ziele verfolgte Frankreich im Ersten Weltkrieg?
Frankreichs Ziele waren die Rückgewinnung von Elsass-Lothringen, die Besetzung des Saargebietes und die Erweiterung des Kolonialbesitzes in Afrika.
Welche Ziele verfolgte Russland im Ersten Weltkrieg?
Russlands Ziele waren die Aufteilung der Türkei, die Annexion Galiziens und des Gebietes der unteren Memel sowie die Einflusserweiterung auf dem Balkan.
Welche Ziele verfolgte Italien im Ersten Weltkrieg?
Italiens Ziele waren die Besetzung des Brenners und der österreichischen Adriaküste.
Wie verlief der Kriegsbeginn im Ersten Weltkrieg?
Österreich-Ungarn stellte am 23. Juli 1914 ein Ultimatum an Serbien. Nach vergeblichen Friedensbemühungen befahl Russland am 31. Juli 1914 die Mobilmachung. Am 1. August erklärte Deutschland Russland den Krieg, am 3. August Frankreich. England trat dem Krieg am 4. August 1914 nach dem deutschen Einmarsch in das neutrale Belgien bei.
Welche Mächte standen sich im Ersten Weltkrieg gegenüber?
Die Mittelmächte (Österreich-Ungarn und Deutschland) standen gegen die Entente bzw. Alliierten (Serbien, Belgien, Russland, Frankreich und England).
Wann traten Japan, die Türkei, Bulgarien und Italien in den Ersten Weltkrieg ein?
Japan trat am 23. August auf alliierter Seite ein. Die Türkei trat im November 1914, Bulgarien im Oktober 1915 auf die Seite der Mittelmächte. Italien, ursprünglich Mitglied des Dreibunds, focht seit Mai 1915 auf alliierter Seite.
Wann traten die Vereinigten Staaten von Amerika in den Ersten Weltkrieg ein?
Die Vereinigten Staaten von Amerika traten am 6. April 1917 als assoziierte Macht den Alliierten bei, nachdem Deutschland den uneingeschränkten U-Bootkrieg erklärt hatte.
Welche wesentlichen Schlachten und Ereignisse prägten den Westfeldzug des Ersten Weltkriegs?
Zu den wesentlichen Ereignissen zählen die Besetzung Luxemburgs und Belgiens, die Schlacht an der Marne, die Winterschlacht in der Champagne, der deutsche Angriff auf Ypern (mit Giftgas), die Schlacht um Verdun, die Sommerschlacht, die Rückverlegung der deutschen Front in die "Siegfriedstellung" (Hindenburglinie), die Flandernschlachten und die erste englische Tankschlacht bei Cambrai. 1918 kam es zur deutschen Frühjahrsoffensive und zur Gegenoffensive Fochs, die zum deutschen Rückzug führte.
Welche wesentlichen Schlachten und Ereignisse prägten den Ostfeldzug des Ersten Weltkriegs?
Zu den wesentlichen Ereignissen zählen der russische Einmarsch in Ostpreußen und die Schlacht bei Tannenberg, die Schlacht an den Masurischen Seen, die russisch-österreichischen Kämpfe in Galizien, die Winterschlacht in Masuren, die Rückeroberung der Karpatenpässe, der Durchbruch bei Gorlice-Tarnow, die russische Offensive (Brussilow-Offensive), die russische Revolution und der Friede von Brest-Litowsk.
Welche wesentlichen Ereignisse prägten den Kampf auf dem Balkan im Ersten Weltkrieg?
Zu den wesentlichen Ereignissen zählen der Einmarsch österreichischer Truppen in Serbien, der Beitritt Bulgariens zu den Mittelmächten, die Landung einer französisch-englischen Orientarmee in Saloniki, der Kriegseintritt Rumäniens, der deutsche Feldzug gegen Rumänien, die Einnahme von Bukarest, der Friede von Bukarest und der Waffenstillstand Bulgariens mit der Entente.
Welche Rolle spielte der Seekrieg im Ersten Weltkrieg?
Der Seekrieg begann mit der britischen Fernblockade. Weitere Ereignisse waren die Seeschlacht vor dem Skagerrak, die Eröffnung des uneingeschränkten U-Bootkrieges, deutsche Seestreitkräfteaktionen im Kanal und den Shetlandinseln, Gefechte im Kattegat und englische Vorstöße in die deutsche Bucht. In der Ostsee wurden russische Minenfelder angelegt, und die Deutschen besetzten Inseln.
Welche Rolle spielte der Luftkrieg im Ersten Weltkrieg?
Anfangs wurden Flugzeuge hauptsächlich zur Aufklärung genutzt. Es erfolgte ein beschleunigter Aufbau der Luftstreitkräfte. Es kam zum Bau von Großflugzeugen zum Bombentransport. Luftschiffe bombardierten Paris und London, aber mit wenig Erfolg. Es wurden Jagdstaffeln zur Unterstützung der Infanterie gebildet. Deutschland initiierte ein "Amerika-Programm" zur Steigerung der Flugzeugproduktion.
Welche Ergebnisse hatte der Erste Weltkrieg?
Die Ergebnisse des Ersten Weltkrieges waren u.a. die Entstehung des ersten sozialistischen Staates (Sowjetunion), die Niederlage Deutschlands, hohe Menschenverluste und Zerstörungen, hohe Kriegskosten und Verschuldung der Staaten, die Gründung neuer Staaten auf dem Gebiet Österreich-Ungarns (Tschechoslowakei, Jugoslawien, Österreich, Ungarn) und das Wiederentstehen Polens. Die Friedensverträge von Versailles, Saint-Germain-en-Laye, Neuilly-sur-Seine, Trianon und Sevres wurden geschlossen.
Inwiefern war der Erste Weltkrieg ein "totaler Krieg"?
Der Erste Weltkrieg war ein "totaler Krieg", weil er die Mobilmachung der Wirtschaft, Wissenschaft und Technik sowie der zivilen Bevölkerung umfasste. Es gab Propaganda, die Schaffung einer Kriegsrohstoffabteilung, Erfindungen wie Giftgas und Flammenwerfer, Stärkung der Kriegsmoral, Verschaltung der Fronten, Auskundschaftung der Stellungen durch Ballons und Luftschiffe, Luftkämpfe, Seekampf durch U-Boote, Motorisierung des Heeres und die Erfindung des Panzers. Es wurde eine Heimatfront geschaffen, die in der Rüstungsindustrie tätig war.
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- Christian Lehr (Autor:in), 2000, Der Erste Weltkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/99889