Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Was ist Widerstand?
2. Mitglieder der Weißen Rose
2.1. Geschwister Scholl
3. Verbindungen der Weißen Rose
4. Pollitische Stellung und Schaffen der Weißen Rose
5. Verhaftungen und Verurteilung ihrer Mitglieder
6. Flugblätter
7. Anmerkung
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Im Sommer 1942 versammelte sich eine Gruppe von Studenten an der Münchener
Universität, die die sich dem Nationalsozialismus entziehen wollten. Im Mittelpunkt standen die Geschwister Hans und Sophie Scholl, die auch einige ihrer Professoren mit der gleichen Meinung hinter sich hatten. Dazu gehörte auch ihr Hochschullehrer Kurt Huber. Zu diesen Studenten gehörten Willi Graf, Alexander Schmorell und Christoph Probst. All diese Studenten und Professoren wollten Unabhängigkeit bewahren. Diese Studenten und Professoren erkannten, das der Nationalsozialismus nicht ihren Interessen entsprachen, und sie deshalb mit ihrem Widerstand versuchten gegen diese Politik vor zu gehen.
1.1. Was ist Widerstand?
Widerstand gegen die Staatsgewalt
Widerstand gegen die Staatsgewalt ist eine Widerstandsleistung oder Tätigkeit gegen einen rechtmäßigen und berufenen Amtsträger (zum Beispiel Polizisten oder Soldaten) während der Diensthandlung. Dies ist mit einer Freiheitsstrafe ahnbar. Es ist auch soviel wie Aufwiegelung gegen Gesetz oder Obrigkeit. (1)
Passiver Widerstand
passive = Resistenz; Passiver Widerstand ist ein geduldeter Widerstand gegen übermächtige Gegner. Durch systematische Verweigerungen der Mitarbeit = Boykott, oder auch durch Sabotage wurde dieser Widerstand geleistet. (2)
Widerstandsbewegung
Die Widerstandsbewegung war eine antifaschistische Untergrundbewegung als zugleich nationaler Freiheitskampf. Sie äußerte sich in den 2. Weltkrieg vom nationalsozialistischen Deutschland und den besetzten Ländern als passiver Widerstand der Völker, ferner als Sabotage, Überfälle, Partisanenkämpfe, bis zum offenen Aufstand. Man versuchte auch in Deutschland die Diktatur Hitlers zu stürzen. Dieser Versuch ging von verschiedenen Gruppen aller Kreise und Schichten aus und führte 1944 zum gescheiterten Staatsstreich des zwanzigsten Julis. (3)
2. Mitglieder der Weißen Rose
Alexander Schmorell
Alexander Schmorell wurde am 16.9.1917 in Orenburg geboren. Er stammte aus einer deutsch-russischen Familie, die seit 1921 in München lebte. Seine Mutter ist eine Russin und sein Vater ein sehr angesehener Arzt. Schmorell studierte nach seinem Arbeits- und Wehrdienst, 1939 an einer Hamburger Universität. Er beschäftigt sich nur dem Vater zuliebe mit der Medizin. Seine Neigung und Begabung gehörten der Bildhauerrei. Schmorell hat mit Nazis wenig im Sinn, obwohl er eine kurze Zeit lang in der Hitlerjugend tätig war. Vor dem Kriegsbeginn versammelte sich ein kleiner Kreis von Studenten,zu denen Alexander Schmorell und Traute Lafrenz angehörten. Sie gelobten dem Faschismus entgegenzutreten. Nach dem Kriegseinsatz im Frühjahr 1940 in Frankreich, führte er im Herbst 1940 sein Studium an der Münchener Studentenkompanie fort. Schmorell lernt an der Münchener Universität Hans Scholl und später Willi Graf kennen. Er verfaßte zusammen mit Hans Scholl die ersten vier Flugblätter der Weißen Rose, bevor sie gemeinsam mit Willi Graf nach Rußland abkommandiert wurden. Nach der Rückkehr suchten Alexander Schmorell und Hans Scholl Kontakte zu anderen Widerstandsgruppen. Er nahm an der Vervielfältigung des fünften Flugblattes teil. Schmorell versuchte nach der Gefangennahme von Hans und Sophie Scholl als sowjetischer Soldat in einem Innsbrucker Gefangenenlager unterzutauchen. Er kehrte aber nach München zurück und wurde am 24.2.1943 verhaftet. Am 19.4.1943 wurde Alexander Schmorell vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und im Strafgefängnis München-Stadelheim hingerichtet. (4)
Willi Graf
Willi Graf wurde am 2.1.1918 in Kuchenheim bei Euskirchen geboren. Er ist in Saarbrücken als Sohn des Geschäftsführers einer Weingroßhandelsgesellschaft groß geworden. Graf war bis 1936 Mitglied der katholischen Jugendorganisation ,,Neudeutschland", danach der Deutschmeisterjungschaft und des ,,Grauen Ordens" beigetreten. Er war seit November 1937 Medizinstudent in Bonn. Willi Graf wurde im Januar/Februar 1938 fünfzehn Tage wegen ,,verbotener Zusammenschlüsse" inhaftiert. Im Januar 1940 wurde er eingezogen und diente als Sanitäter in einer Artillerieeinheit. Graf wurde in Belgien, Frankreich, Jugoslawien und in der Sowjetunion eingesetzt. Ihn bewegen die Vertreibungen und Massenmorde an der Zivilbevölkerung, die durch die Faschisten begangen wurden. Im April 1942 wurde er in die 2. Münchener Studentenkompanie zur Fortsetzung des Medizinstudiums beurlaubt und lernte dort Hans Scholl und Alexander Schmorell kennen. Mit ihnen wurde er von Juli bis Ende Oktober an der Ostfront eingesetzt. In seinen Weihnachtsferien 1942/43 unternahm Graf mehrere Reisen in andere Städte, wo er aus seinen alten Freunden um Gleichgesinnte warb. Er war auch bei der Formulierung des fünften Flugblattes der Weißen Rose Mitte Januar 1943 beteiligt. Graf versuchte erneut bei einer Reise vom 20. Bis 24. Januar 1943 nach Köln , Bonn, Saarbrücken, Freiburg und Ulm Mitverschworene zu gewinnen. Im Februar 1943 war er an den Freiheitsparolen in der Münchener Innenstadt ebenso beteiligt,wie an den Gesprächen mit Falk Harnack und der Herstellung und Verbreitung des sechsten Flugblattes der Weißen Rose. Graf wurde noch am 18. Februar 1943 von der Gestapo verhaftet. Der Volksgerichtshof unter Roland Freisler, verurteilte Willi Graf, zusammen mit Kurt Huber und Alexander Schmorell, am 19. April 1943 zum Tode. (5)
Christoph Probst
Christoph Probst wurde am 6. November 1919 geboren. Probst begann 1939 nach seinem Arbeits- und Wehrdienst in München mit dem Medizinstudium und heiratete 1940 Herta Dohrn, mit der er später drei Kinder hatte. Er kannte Alexander Schmorell aus seiner früheren Schulzeit und kam so zu der Gruppe um Hans Scholl, den er in Verbindung mit Carl Muth und Theodor Haecker brachte. Wegen seiner Kinder wollten ihn seine Freunde nicht in Gefahr bringen, aber Probst ließ sich nicht abhalten. Im Dezember 1942 wurde er nach Innsbruck versetzt, trotz dessen wurde er bei Besuchen in München in die Vorbereitung von Flugblattaktionen einbezogen. Nach der Verhaftung von Hans und Sophie Scholl, fand man bei einer anschließenden Hausdurchsuchung Briefe von Christoph Probst. Er wurde am 19. Februar 1943 in Innsbruck festgenommen. Zusammen mit den Geschwistern Scholl, wurde Christoph Probst vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und in München-Stadelheim hingerichtet. Christoph Probst starb am 22. Februar 1943. (6)
Prof. Dr. Kurt Huber
Prof. Dr. Kurt Huber wurde am 24.10.1893 in Chur (Graubünden) geboren. Seit 1897 wohnten seine Eltern in Stuttgart, wo sein Vater eine bedeutende Rolle im Handelsschulwesen spielte. Dort besuchte Huber das Gymnasium und studierte 1912 in München Philosophie und Musikwissenschaften. Der Promotion 1917 folgte die Habilitation 1920 auf den Gebieten Philosophie und Psychologie und 1926 die außerordentliche Professur. In seinem speziellen Fach, der Forschung über Volkslieder in Europa, ist Prof. Dr. Huber sehr angesehen. Huber galt als Herder- und Leibniz-Kenner und seine Studien zum Volkslied brachten ihn in Kontakt mit Carl Orff. Huber hat mit ihm gemeinsam Volkslieder aus dem ,,bajuwarischen Raum" herausgegeben. Er war vor 1933 Mitglied der Bayerischen Volkspartei und trat im April der NSDAP bei. Huber publizierte nicht nur in Fachblättern, sondern auch im ,,Erzieher im Braunhemd". Im Juni 1942 lernte er Hans Scholl und seine Freunde um die Weiße Rose kennen. Seit Ende November gewann Huber wesentlichen Einfluß auf die Weiße Rose. Huber half Hans Scholl beim Text des fünften Flugblattes der Weißen Rose und entwarf Anfang Februar 1943 das sechste und letzte Flugblatt. Er wurde am 27. Februar 1943 verhaftet und am 19. April 1943 in München vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung von Prof. Dr. Kurt Huber fand in München-Stadelheim am 13.7.1943 statt. (7)
Carl Muth
Er ist am 31.3.1867 in Worms geboren und begründete 1903 die katholische Monatsschrift ,,Hochland" in München, die er bis zur erzwungenen Einstellung 1941 herausgab. Muths Bemühen den Katholizismus entgegen damaligen antimodernistischen Tendenzen zeitgemäß zu erneuern und an das Kultur- und Geistesleben heranzuführen. Im Herbst 1941 lernt er Hans Scholl kennen. Carl Muth stirbt am 15.11.1944 in Bad Reichenhall. (8)
Theodor Haecker
Er ist am 4. Juni 1879 in Eberbach geboren. Haecker ist ist in Württemberg zum Katholizismus übergetreten und war vorher Kulturphilosoph wie Muth ein unorthodoxer Neuerer im katholischen Christentum. Er war auch Mitarbeiter seiner Zeitschrift bis zum Rede- und Schreibverbot im NS-Staat. Entschiedener Gegner Preußens, aber auch der nationalsozialistischen Rassenpolitik. Kurz vor Kriegsende stirbt Theodor Haecker am 9. April 1945 in Usterbach bei Augsburg. (9)
Hans Hirzel aus Ulm, geboren am 30. Oktober 1924 in Untersteinbach (Stuttgart). Susanne Hirzel aus Stuttgart, geboren am 7. August 1921 Untersteinbach. Franz Müller aus Ulm, geboren am 8. September 1924 in Ulm. Heinrich Guter aus Ulm, geboren am 11. Januar 1925 in Ulm. Eugen Grimminger aus Stuttgart, geboren am 29. Juli 1892 in Crailsheim. Dr. Heinrich Bollinger aus Freiburg, geboren am 23. April 1916 in Saarbrücken. Falk Harnack aus Chemnitz, geboren am 2. März 1913 in Stuttgart.
Gisela Schertling aus München, geboren am 9. Februar 1922 in Pößneck / Thüringen.
Katharina Schüddekopf aus München, geboren am 8. Februar 1916 in Magdeburg. Traute Lafrenz aus München, geboren am 3. Mai 1919 in Hamburg. (10)
2.1. Geschwister Scholl
Sie waren insgesamt fünf Geschwister, außer Hans und Sophie gab es noch Inge (geb. 1917), Elisabeth (geb. 1920) und Werner (geb. 1922) Scholl. Sie wuchsen alle in einem evangelischen Elternhaus auf. Ihre Mutter war eine warmherzige, gläubige Frau. Ihr Vater Robert Scholl war zunächst Bürgermeister in der Doppelgemeinde Ingersheim-Altmünster an der Jagst und später im Städtchen Forchtenberg an der Kocher. Der 1891 geborene Kleinbauernsohn hat eine sechsjährige Ausbildung im württembergischen Verwaltungs- und Justizdienst und an der Höheren Verwaltungsschule in Stuttgart absolviert. 1913 legte er die Prüfung für den gehobenen Verwaltungsdienst ab. Der erste Weltkrieg unterbrach seine Laufbahn. Robert Scholl mußte Sanitätssoldat werden, bis er 1917 in die Gemeinde zurückkehren und ihr als Bürgermeister vorstehen konnte. Er war seit 1932 Wirtschafts- und Steuerberater in Ulm. 1942 wurde R. Scholl wegen ,,Heimtücke" zu vier Monaten Gefängnis verurteilt, nebst Berufsverbot (nach einer Denunziation auf Grund abfälliger Äußerungen über Hitler). Ihre Mutter, Magdalene Scholl, geborene Müller (1881-1973) war als Diakonisse ausgebildet. Sie zogen 1930 nach Ludwigsburg. (11)
Hans Scholl
Hans Scholl wurde am 22. September 1918 in Ingersheim an der Jagst geboren. Er wurde in seiner Kindheit stark von der bündischen Jugend beeinflußt. 1937 besteht Scholl sein Abitur an einer Ulmer Oberrealschule und macht anschließend einen halbjährigen Arbeitsdienst bei Göppingen Im Oktober 1937 begann Scholl seinen Wehrdienst bei der Kavallerie in Bad Cannstatt. Scholl wurde wegen ,,bündischer Umtriebe" im Dezember 1937 von der Gestapo in Untersuchungshaft gebracht, für fünf Wochen bis zum Januar 1938. Infolge allgemeiner Amnestie entfällt das Gerichtsverfahren. 1938 ist die verkürzte Militärausbildung zu Ende, und er begann im November ein medizinisches Praktikum in Tübingen. Im Mai 1939 begann Scholl mit dem Medizinstudium in München. 1940 trat Scholl im Mai der Studentenkompanie bei. Er nahm 1940 am Frankreich-Feldzug teil, erst als Krad-Melder und später im Lazarettdienst. Im November 1940 setzte Scholl sein Studium in München fort. Zwischen Herbst 1941 und Sommer 1942 hielt er engen Kontakt zu dem katholischen Publizisten Carl Muth. Im Juli 1942 verbreitete Scholl, zusammen mit Alexander Schmorell, die ersten vier Flugblätter der Weißen Rose. Zusammen mit Schmorell und Willi Graf wurde Scholl von Juli bis Ende Oktober 1942 zu einer ,,Frontfamulatur" im Mittelabschnitt der Ostfront um Reschwe und Gschatsk abkommandiert. Im November/Dezember begannen sie mit der Kontaktsuche zu anderen Widerstandsgruppen, bzw. Bemühungen, die Aktivität der Weißen Rose auch in andere Städte auszudehnen. Am 1. Dezember bekam Hans Scholl, zusammen mit seiner Schwester, eine gemeinsame Wohnung in der Franz-Joseph-Straße 13 in Schwabing. Am 13. Januar 1943 wurde das fünfte Flugblatt vervielfältigt, was kurz zuvor von Hans Scholl verfaßt und von Kurt Huber redigiert wurde. Vervielfältigt wurde es von H. Scholl, seiner Schwester Sophie, Schmorell und Graf. Nach der Niederlage bei Stalingrad entstand nach einem Entwurf von K. Huber das sechste und letzte Flugblatt. Es wurde von H. Scholl und seiner Schwester Sophie am 18. Februar 1943 in der Münchener Universität ausgelegt und zum Teil in den Lichthof geworfen. H. Scholl und seine Schwester wurden festgenommen, vier Tage später vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und im Strafgefängnis München-Stadelheim hingerichtet. Er kam 22. Februar ums Leben. (12)
Sophie Scholl
Sophie Scholl wurde am 9. Mai 1921 in Forchtenberg am Kocher geboren. S. Scholl wurde bereits als Schülerin 1937 wegen des bündischen Engagements ihres Bruders Hans von der Gestapo vernommen. Sie beendete im März 1940 mit dem Abitur die Schulzeit und begann danach eine Ausbildung als Kindergärtnerin, die sie im März 1941 mit einer Prüfung abgelegt hat. Danach machte sie einen halbjährigen Arbeitsdienst im Lager Krauchenwies bei Sigmaringen, es folgte von Oktober 1941 bis März 1942 ein halbjährigen Kriegshilfsdienst in einem Kindergarten in Blumberg bei Donaueschingen. Im Mai 1942 begann sie mit dem Studium der Biologie und Philosophie in München. Dabei kam sie durch ihren Bruder Hans auch mit Carl Muth zusammen, der beide, ebenso wie der Hochschullehrer Kurt Huber, nachhaltig beeinflußte. Im August und September 1942 mußte sie als Kriegshilfsdienstleistende in einem Ulmer Rüstungsbetrieb arbeiten. Sie nahm auch im Januar 1943 an der Herstellung und Verbreitung des fünften Flugblattes der Weißen Rose teil. Das sechste Flugblatt war nach einem Entwurf Hubers von ihren Freunden bereits vervielfältigt, als sie nach einem Besuch in Ulm am 15. Februar 1943 nach München zurückkehrte. Sie wurde nach dem Auslegen der Flugblätter an der Münchener Universität mit ihrem Bruder am 18. Februar festgenommen. Sophie Scholl wurde vier Tage später vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am selben Tag im Strafgefängnis München-Stadelheim hingerichtet. Sie kam am 22. Februar 1943 ums Leben. (13)
3. Verbindungen der Weißen Rose
Nach einer Weile wollte man versuchen, noch mehr Anhänger für ihre Meinung über den Nationalsozialismus in anderen Städten zu finden. Inzwischen setzten die Studenten alles daran, ihre Verbindungen zu erweitern. Die Schwester von Willi Graf, Anneliese, stößt nach Aufnahme ihres Studiums zu ihnen. Aus der Studentenkompanie gewannen sie für ihre Mitarbeit Wolf Jeager und den Feldwebel Lermer, der ihnen Papier und einen Vervielfältigungsapparat besorgte und für notwendige Reisen Genehmigungen und Urlaubsscheine zusagte. Willi Graf bat Fritz Leist und seine Münchener Freunde aus dem ,,Grauen Orden" um Unterstützung. In Ulm konnte H. Scholl nach einer Aussprache mit Hans Hirzel, Sohn eines Pfarrers, zur Mitarbeit überzeugen. Im Auftrage Scholls kaufte er einen Abziehapparat, Papier und Matrizen zur Vervielfältigung von Flugblättern. H. Scholl bat den Schüler in Ulm auch ein Plakat zu entwerfen, auf dem unter einem Hakenkreuz steht: ,,Wer dieses Zeichen trägt, ist ein Feind des Volkes." Das ist eine Abwandlung eines Nazianschlages, der den gelben Judenstern mit eben diesen Worten zeigt. Hirzel gewann seine Mitschüler Franz Müller, Sohn eines Kreisbauernführers, und Heinrich Guter, einen jungen Katholiken. Im Dezember 1942 fuhren Hans und Sophie Scholl zu Eugen Grimminger nach Stuttgart. Der Buchprüfer ist mit Robert Scholl bekannt und hat ihn öfter vertreten. Hans unterrichtete den Stuttgarter über seinen Kreis und bat ihn um Unterstützung. Er erzählte ihm auch, ,,daß einige gute Bekannte von ihm in eine sehr schlimme Angelegenheit verwickelt seien. Es handele sich um Volkswirtschaftler, Offiziere und zum Teil um hochgestellte Persönlichkeiten, die Friedensverhandlungen mit Rußland erzwingen wollten." Für beide Zwecke, die illegale Tätigkeit des Studentenkreises und den Versuch, den über 130 verhafteten Angehörigen der Schulze-Boysen/Harnack-Organisation zu helfen, gab Grimminger einen Scheck über 500 Mark. Währenddessen weihte Sophie Scholl die in Stuttgart studierende Susanne Hirzel ein. Bei anderen Gelegenheiten erhielt sie von Hartnagel 1000 RM für ,,einen guten Zweck." Graf sprach in den Weihnachtsferien mit Saarbrücker Kameraden. Bei Dr. Bollinger, Assistent für Philosophie an der Universität Freiburg im Breisgau, und dessen Bruder Willi, Sanitätsunteroffizier in Saarbrücken, trifft er auf Gleichgesinnte, die mit ihm darin übereinstimmen, daß der Krieg verloren ist und daß mit allen Mitteln Widerstand geleistet werden muß. Im Januar übergab Graf Willi Bollinger ein Abziehgerät, auf dem dann das fünfte Flugblatt des Kreises hergestellt und anschließend in Saarbrücken verbreitet wurde. Während sein Bruder Willi mit einigen Soldaten in Saarbrücken sprach, diskutierte Heinz Bollinger mit seinen Kameraden aus der katholischen Jugendorganisation ,,Neudeutschland" Helmut Bauer und dem Freiburger Philosophistudenten Rudolf Alt. Auf seiner Reise nach Bonn, Köln und Münster, fand Graf im Januar 1943 Bereitschaft und Zustimmung bei seinen Freunden Karl Bisa und Heinrich Jacobs und bei dem Studenten Eckrath. Jürgen Wittenstein fuhr im Dezember nach Berlin, wo sich sein Schwager Dr. Hellmut Hartert, der in München Medizin studiert hat und auch mit Scholl befreundet ist, einverstanden erklärt und eine Gruppe bilden will. Traute Lafrenz ist im November 1942 einige Wochen in ihrer alten Universitätsstadt Hamburg, wo sie Freunde kannte, die gegen Krieg und faschistisches Regime eingestellt waren. Sie berichtete ihnen von dem Münchener Vorhaben, Studenten zu mobilisieren, übergab zwei Flugblätter der Weißen Rose, die in und um Hamburg verbreitet werden sollten. Heinz Kucharski, einem der Aktivsten des Hamburger Kreises, versprach sie die Zusendung neuer Blätter. Des weiteren bot sich Ende 1942/Anfang 1943 die Möglichkeit über den Publizisten Michael Brink, der aus dem Bund ,,Neudeutschland" kommt, mit Pater Alfred Delp in Verbindung zu treten. Delp gehörte zum Kreisauer Kreis, einer Gruppe vorwiegend bürgerlich-aristokratischer, christlicher motivierter Nazigegner um Helmuth Graf von Moltke, deren Pläne für einen neuen Staat sich von den Vorstellungen der Verschwörer des späteren 20. Juli 1944 unterscheiden. Doch ein solcher Kontakt kommt nicht zustande. Probst der nach Innsbruck versetzt wurde, warb im annektierten Österreich für den Widerstand. Er hatte Verbindung zu dem katholischen Arzt Dr. Paul Flora, der in Innsbruck vor allem Intellektuelle um sich gesammelt hat, und zur Gruppe um den Journalisten Fritz Würthle, die ihr Zentrum im Wehrbezirkskommando und im Wehrmeldeamt Innsbruck hatte. Sie hielt Verbindung zur örtlichen Organisation der KPÖ, die wiederum mit österreichischen Kommunisten in Linz und Kufstein in Kontakt stand. Der Flora-Kreis und die Gruppe um Würthle verbreiten in Tirol die Schriften der Weißen Rose. Traute Lafrenz fuhr im Dezember 1942 in die österreichische Metropole, wo sie hoffte, von einem Onkel ein Vervielfältigungsgerät zu erhalten. Auch sie berichtete dort von den Münchener Plänen und versuchte, Anhänger zu werben. Eine weitere Möglichkeit über die Grenze hinaus zu wirken, sah Söhngen. Er bietet im Dezember 1942 Scholl an, bei dem italienischen Kunsthistoriker Giovanni Stepanow vorzufühlen, von dem er wußte, daß er an Kontakte mit deutschen Oppositionellen interessiert ist. Eine Begegnung zwischen Stepanow und Scholl, auf die der Buchhändler Ende Dezember 1942 hinwirkte, kam wegen der Abwesenheit des Studenten nicht zustande, ebenso nicht der im Februar 1943 vereinbarte Treff. Mit dem Ausbau seiner Verbindungen, die er vor allem im Dezember 1942 erreichte, hatte der Münchener Kreis eine größere Basis und einen größeren Radius für neue Aktionen gewonnen. (14)
4. Politische Stellung und Schaffen der Weißen Rose
Die Weiße Rose bestand nur aus Mitgliedern, die mit der damaligen Regierung nicht einverstanden waren und sich dieser Regierung unauffällig entgegensetzten . Die Mitglieder bestanden zum größtem Teil aus Studenten und ihrer Professoren, die sich gegen den Staat auflehnten. Ihr Widerstand bestand darin, die Bürger über die Greultaten der Nationalsozialisten zu informieren. Man informierte die Bevölkerung mit Flugblättern, die verteilt oder verschickt wurden. Die Flugblätter wurden in Kellern mit Vervielfältigungsapparaten hergestellt. Man brauchte damals gute Verbindungen um an einen Vervielfältigungsapparat, Pappier und die richtige Farbe zukommen. Diese Flugblätter wurden nicht nur in München hergestellt, sondern auch in anderen Städten, wie Hamburg und Düsseldorf, in denen andere Widerstandsgruppen tätig waren. Wenn die Flugblätter verschickt wurden, nahm man die Adressen aus dem Telefonbuch oder von Bekannten. Diese Flugblätter waren verbotene Schriften, da die Texte feindliche Ansichten gegen den Nationalsozialismus enthielten. Die Weiße Rose leistete Widerstand, da sie gegen die Massenmorde an den Juden und den Krieg um die Weltmacht waren. Man versuchte auch zur Sabotage in Waffenfabriken oder anderen Bereichen aufzurufen, um den Sieg Deutschlands im Ausland zu verhindern. Es wurde auch zum Sturz der Regierung aufgerufen, was aber scheiterte, da es nicht genug Mitstreiter gab, die die gleiche Meinung vertraten. Es wäre auch nicht machbar gewesen. Die Regierung versuchte den Widerstand zu unterbinden, da die Weiße Rose die ganze Wahrheit über die Regierung und ihre Taten verbreitete. Die Weiße Rose wollte sich nicht dafür verantworten, was die Nationalsozialisten an Greultaten anrichtete. Sie wollten einen demokratischen Staat, wo Gerechtigkeit und Ordnung herrschen sollte. (15)
5. Verhaftungen und Verurteilung ihrer Mitglieder
Die Geschwister Scholl wurden am 18. Februar 1943 von dem Universitätshausmeister Jakob Schmied gestellt. Er benachrichtigte den Rektor, SS - Oberführer und Chef der verbrecherischen SS - Organisation ,,Das Ahnenerbe", Walter Wüst, der die Gestapo herbei rief. Die Geschwister versuchten die ganze Schuld von sich zu weisen. Nach dem man bei der Haussuchung hunderte von Briefmarken fand, versuchte jeder der Geschwister die Schuld auf sich zu nehmen. Sie konnten aber nicht verhindern, das noch am gleichen Tag Willi Graf verhaftet wurde, und das man bei ihm den Flugblattentwurf von Christoph Probst fand. Unter Anklage standen Christoph Probst, Hans und Sophie Scholl, die zu dieser Zeit in gerichtlicher Untersuchungshaft waren. Die Anklage enthielt landesverräterische Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung. Am Volksgerichtshof, 1. Senat, bestanden die Teilnehmer aus dem Präsidenten des Volksgerichtshofes Dr. Freisler, Vorsitzender Landgerichtsdirektor Stier, SS - Gruppenführer Breithaupt, SA - Gruppenführer Bunge, Staatssekretär und SA - Gruppenführer Köglmaier, als Vertreter des Oberreichsanwaltes: Reichsanwalt Weyersberg. Die drei Angeklagten wurden vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Die Hauptverhandlung fand am 22. Februar 1943 statt. Noch am selben Tag wurde Christoph Probst, Hans und Sophie Scholl mit der Guillotine in München - Stadelheim hingerichtet. Es wurden auch Alexander Schmorell, Kurt Huber, Willi Graf, Hans Hirzel, Susanne Hirzel, Joseph Müller, Heinrich Guter, Eugen Grimminger, Dr. Philipp Bollinger, Karl Theodor August, Dr. Erich Walter Harnack, Gisela Schertling, Katharina Schüddekopf und Traute Lafrenz angeklagt. Die Hauptverhandlung fand am 19. April 1943 statt. Die Anklage lautete wie bei Hans und Sophie Scholl. Am Volksgerichtshof, 1. Senat, bestanden die Teilnehmer aus dem Präsidenten des Volksgerichtshofes Dr. Freisler, Vorsitzende Landgerichtsdirektor Stier, SS - Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen - SS Breithaupt, SA - Gruppenführer Bunge, SA - Gruppenführer und Staatssekretär Kogelmaie und als Vertreter des Oberreichsanwaltes: Erster Staatsanwalt Bischoff.
Eugen Grimminger bekam zehn Jahren und hatte seine Ehre für zehn Jahre verwirkt. Verurteilt wegen Unterstützung des Hochverrates durch finanzielle Mittel.
Heinrich Bollinger und Helmut Bauer bekamen sieben Jahre Zuchthaus und hatten ihre Bürgerehre für sieben Jahre verloren. Verurteilt wegen Kenntnis von hochverräterischen Umtrieben, die sie nicht anzeigten.
Hans Hirzel und Franz Müller bekamen fünf Jahre Gefängnis. Verurteilt wegen Unterstützung hochverräterischer Flugblattpropaganda.
Heinrich Guter bekam 18 Monate Gefängnis. Verurteilt wegen Informationen über Propagandaabsichten, die er nicht anzeigte.
Gisela Schertling, Katharina Schüddekopf und Traute Lafrenz bekamen als Mädchen ein Jahr Gefängnis. Verurteilt wegen Informationen über Propagandaabsichten, die sie nicht anzeigten.
Susanne Hirzel sie bekam sechs Monate Gefängnis. Verurteilt wegen Hilfe bei Verbreitung von Flugblättern, sie wußte durch ihre Gutgläubigkeit nicht, das diese hochverräterisch waren.
Allen Angeklagten, die Zuchthaus oder Gefängnis bekamen , hatte der Volksgerichtshof ihre Polizei-und Untersuchungshaft ganz auf ihre Strafe angerechnet.
Falk Harnack wurde freigesprochen. Angeklagt wegen Kenntnis von hochverräterischen Umtrieben, die er nicht anzeigte. (16)
6. Flugblätter
Im Frühjahr 1942 fielen Hans Scholl vervielfältigte Predigten in die Hände, die der Bischof von Münster am 13. Und 20. Juli sowie am 3. August 1941 hielt. Offenbar war zu dieser Zeit der Entschluß schon gefaßt selber Flugblätter zu entwerfen. Scholl fing an Entwürfe zu fertigen und suchte in Büchern nach Worten alter und neuer Denker, die er verwenden könnte. Alexander Schmorell fing an seine Gedanken auf Papier zu bringen. Er besorgte Schreibmaschinen und Abziehgeräte. Die Vervielfältigung erfolgte im Atelier Eickemeyers, ohne das er und die andern Freunde eingeweiht wurden. Mitte Juni 1942 lag das erste Flugblatt der Weißen Rose vor. Dieses Flugblatt trug die Überschrift ,,Flugblatt der ,Weißen Rose' ''. Der Titel ging nach Hans Scholls Angaben bei der Gestapo auf die Lektüre eines spanischen Romans zurück. Es konnte sich dabei nur um B. Travens Schilderung der mexikanischen Farm ,,Weiße Rose'' handeln. (17)
Auszüge aus den Flugblättern der Weißen Rose
Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique >regieren< zu lassen. Ist es nicht so, daß sich jeder ehrliche Deutsche heute seiner Regierung schämt, und wer von uns ahnt das Ausmaß der Schmach, die über uns und unseren Kinder kommen wird, wenn einst der Schleier von unseren Augen gefallen ist und die grauenvollsten und jegliches Maß unendlich überschreitenden Verbrechen ans Tageslicht treten? Wenn das deutsche Volk schon so in seinem tiefsten Westen korrumpiert und zerfallen ist, daß es, ohne eine Hand zu regen, im leichtsinnigen Vertrauen auf eine fragewürdige Gesetzmäßigkeit der Geschichte das Höchste, das ein Mensch besitzt und das ihn über jede andere Kreatur erhöht, nämlich den freien Willen, preisgibt, die Freiheit des Menschen preisgibt, selbst mit einzugreifen in das Rad der Geschichte und es seiner vernünftigen Entscheidung unterzuordnen - wenn die ... (18)
Man kann sich mit dem Nationalsozialismus geistig nicht auseinandersetzen, weil er ungeistig ist. Es ist falsch , wenn man von einer nationalsozialistischen Weltanschauung spricht, denn wenn es diese gäbe, müßte man versuchen, sie mit geistigen Mitteln zu beweisen oder zu bekämpfen - die Wirklichkeit aber bietet uns ein völlig anderes Bild: schon in ihrem ersten Keim war diese Bewegung auf den Betrug des Mitmenschen angewiesen, schon damals war sie im Innersten verfault und konnte sich nur durch die stete Lüge retten, Schreibt doch Hitler selbst in einer frühen Auflage >seines< Buches (ein Buch, das in dem übelsten Deutsch geschrieben worden ist, das ich je gelesen habe; dennoch ist es von dem Volke der Dichter und Denker zur Bibel erhoben worden): >>Man glaubt nicht, wie man ein Volk betrügen muß, um es zu regieren.<< Wenn sich nun am Anfang dieses Krebsgeschwür des deutschen Volkes noch nicht allzusehr bemerkbar gemacht hatte, so nur ... (19)
>>Salus publica suprema lex<<
Alle idealen Staatsformen sind Utopien. Ein Staat kann nicht rein theoretisch konstruiert werden, sondern er muß ebenso wachsen, reifen wie der einzelne Mensch. Aber er ist nicht zu vergessen, daß am Anfang einer jeden Kultur die Vorform des Staates vorhanden war. Die Familie ist so alt wie die Menschen selbst, und aus diesem anfänglichen Zusammensein hat sich der vernunftbegabte Mensch einen Staat geschaffen, dessen Grund die Gerechtigkeit und dessen höchstes Gesetz das Wohl Aller sein soll. Der Staat soll eine Analogie der göttlichen Ordnung darstellen, und die höchste aller Utopien, die civitas Dei, ist das Vorbild, dem er sich letzten Endes nähern soll. Wir wollen hier nicht urteilen über die verschiedenen möglichen Staatsformen, die Demokratie, die konstitutionelle Monarchie, das Königtum usw. Nur eines will eindeutig und klar herausgehoben werden: jeder einzelne Mensch hat einen Anspruch auf einen brauchbaren und gerechten Staat, der die Freiheit ... (20)
Es ist eine alte Weisheit, die man Kindern immer wieder aufs neue predigt, daß, wer nicht hören will, fühlen muß. Ein kluges Kind wird sich aber die Finger nur einmal am heißen Ofen verbrennen. In den vergangenen Woche hatte Hitler sowohl in Afrika, als auch in Rußland Erfolge zu verzeichnen. Die Folge davon war, daß der Optimismus auf der einen, die Bestürzung und der Pessimismus auf der anderen Seite des Volkes mit einer der deutschen Trägheit unvergleichlichen Schnelligkeit anstieg. Allenthalben hörte man unter den Gegnern Hitlers, also unter dem besseren Teil des Volkes, Klagerufe, Worte der Enttäuschung und der Entmutigung die nicht selten in dem Ausruf endigten: >>Sollte nun Hitler doch ...?<<
Indessen ist der deutsche Angriff auf Ägypten zum Stillstand gekommen, Rommel muß in einer gefährlich exponierten Lage verharren - aber noch geht der Vormarsch im Osten weiter.
Dieser ... (21)
Widerstandsbewegung in Deutschland Aufruf an alle Deutsche!
Der Krieg geht seinem sicheren Ende entgegen. Wie im Jahre 1918 versucht die deutsche Regierung alle Aufmerksamkeit auf die wachsende U-Boot-Gefahr zu lenken, während im Osten die Armeen unaufhörlich zurückströmen, im Westen die Invasion erwartet wird. Die Rüstung Amerikas hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, aber heute schon übertrifft sie alles in der Geschichte seither Dagewesene. Mit mathematischer Sicherheit führt Hitler das deutsche Volk in den Abgrund. Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern! Seine und seiner Helfer Schuld hat jedes Maß unendlich überschritten. Die gerechte Strafe rückt näher und näher!
Was aber tut das deutsche Volk? Es sieht nicht und es hört nicht. Blindlings folgt es seinen Verführern ins Verderben. Sieg um jeden Preis! Haben sie auf ihre Fahne geschrieben. Ich kämpfe bis zum letzten Mann, sagt Hitler - indes ist der Krieg bereits verloren (22)
Das letzte Flugblatt
Kommilitoninnen! Kommilitonen!
Erschüttert steht unser Volk vor dem Untergang der Männer von Stalingrad.
Dreihundertdreißigtausend deutsche Männer hat die geniale Strategie des Weltkriegsgefreiten sinn- und verantwortungslos in Tod und Verderben gehetzt. Früher, wir danken dir! Es gärt im deutschen Volk: Wollen wir weiter einem Dilettanten das Schicksal unserer Armeen anvertrauen? Wollen wir den niedrigsten Machtinstinkten einer Parteiclique den Rest unserer deutschen Jugend opfern? Nimmermehr! Der Tag der Abrechnung ist gekommen, der Abrechnung der deutschen Jugend mit der verabscheuungswürdigsten Tyrannis, die unser Volk je erduldet hat. Im Namen des ganzen deutschen Volkes fordern wir vom Staat Adolf Hitlers die persönliche Freiheit, das kostbarste Gut der Deutschen zurück, um das er uns in der erbärmlichsten Weise betrogen (23)
Jedes dieser Flugblätter enthielt einen Aufruf gegen den Staat Hitlers Widerstand zu leisten. Unter jedem Flugblatt stand der Aufruf jenes zu vervielfältigen und weiter zu reichen.
7. Anmerkung
Texte
(01) Autorenkollektiv: Knaurs Lexikon, Rossipaul Medien GmbH, München 1996, CD-ROM Edition, unter Widerstand.
(02) ebenda
(03) ebenda
(04) Steinbach Peter und Tuchel Johannes: Lexikon des Widerstandes 1933-1945, C. H. Beck Verlag, München 1994, Beck' sche Reihe (BsR 1061), Seite 161-162. Autorenkollektiv: Wir schweigen nicht. Die Geschwister Scholl, Union Verlag Berlin, Berlin 1982, Seite 13.
(05) Steinbach Peter und Tuchel Johannes: Lexikon des Widerstandes 1933-1945, C. H. Beck Verlag, München 1994, Beck' sche Reihe (BsR 1061), Seite 68-69. Autorenkollektiv: Wir schweigen nicht. Die Geschwister Scholl, Union Verlag Berlin, Berlin 1982, Seite 16-17.
(06) Steinbach Peter und Tuchel Johannes: Lexikon des Widerstandes 1933-1945, C. H. Beck Verlag, München 1994, Beck' sche Reihe (BsR 1061), Seite 149-150. Autorenkollektiv: Wir schweigen nicht. Die Geschwister Scholl, Union Verlag Berlin, Berlin 1982, Seite 13.
(07) Steinbach Peter und Tuchel Johannes: Lexikon des Widerstandes 1933-1945, C. H. Beck Verlag, München 1994, Beck' sche Reihe (BsR 1061), Seite 91. Autorenkollektiv: Wir schweigen nicht. Die Geschwister Scholl, Union Verlag Berlin, Berlin 1982, Seite 18-19.
(08) Steffahn Harald: Die Weiße Rose, Rowohlt Verlag, Hamburg 1993, Seite 151.
(09) ebenda Seite 151
(10) Scholl Inge: Die Weiße Rose, Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1993, Seite 109.
(11) Autorenkollektiv: Wir schweigen nicht. Die Geschwister Scholl, Union Verlag Berlin, Berlin 1982, Seite 7.
Steffahn Harald: Die Weiße Rose, Rowohlt Verlag, Hamburg 1993, Seite 150.
(12) Steinbach Peter und Tuchel Johannes: Lexikon des Widerstandes 1933-1945, C. H. Beck Verlag, München 1944, Beck' sche Reihe (BsR 1061), Seite 164-165. Autorenkollektiv: Wir schweigen nicht. Die Geschwister Scholl, Union Verlag Berlin, Berlin 1982, Seite 11-12. Steffahn Harald: Die Weiße Rose, Rowohlt Verlag, Hamburg 1993, Seite 150-152.
(13) Steinbach Peter und Tuchel Johannes: Lexikon des Widerstandes 1933-1945, C. H. Beck Verlag, München 1944, Beck' sche Reihe (BsR 1061), Seite 165. Autorenkollektiv: Wir schweigen nicht. Die Geschwister Scholl, Union Verlag Berlin, Berlin 1982, Seite 14-15.
(14) Steffahn Harald: Die Weiße Rose, Rowohlt Verlag, Hamburg 1993, Seite 150-152.
Autorenkollektiv: Wir schweigen nicht. Die Geschwister Scholl, Union Verlag Berlin, Berlin 1982, Seite 33-35.
(15) Autorenkollektiv: Wir schweigen nicht. Die Geschwister Scholl, Union Verlag Berlin, Berlin 1982, Seite 22-23.
(16) Scholl Inge: Die Weiße Rose, Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1993, Seite 105-111.
(17) Autorenkollektiv: Wir schweigen nicht. Die Geschwister Scholl, Union Verlag Berlin, Berlin 1982, Seite 20-21.
(18) Scholl Inge: Die Weiße Rose, Fische Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1993, Seite 76.
(19) ebenda Seite 80
(20) ebenda Seite 84
(21) ebenda Seite 88
(22) ebenda Seite 92
(23) ebenda Seite 94
8. Literaturverzeichnis
Autorenkollektiv: Knaurs Lexikon, Rossipaul Medien GmbH, München 1996, CD-Rom Edition.
Autorenkollektiv: Wir schweigen nicht, Die Geschwister Scholl, Union Verlag Berlin, Berlin 1982.
Scholl Inge: Die Weiße Rose, Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1993. Steffahn Harald: Die Weiße Rose, Rowohlt Verlag, Hamburg 1993.
Steinbach Peter und Tuchel Johannes: Lexikon des Widerstandes 1933-1945, C.H. Beck Verlag, München 1994, Beck' sche Reihe.
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- Arbeit zitieren
- Thomas Maciej (Autor:in), 2001, Die Weiße Rose, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/99582