Neuseeland 1999 - Schriftliche Fassung eines Beitrags für die Volksstimme, Sachsen-Anhalt
Andreas Eggert
Weidengang 2, 39576 Stendal
karnataka@t-online.de
April, 1999
Keine 24 Stunden entfernt, entdecken Egoisten und Opportunisten, Träumer und Entdecker Jahr für Jahr, ein so scheinbar paradiesisch anmutendes Land wie es vielleicht kein zweites gibt. Aotearoa - „das Land der langen weißen Wolke“ - heißt Neuseeland in der Sprache der Maori. Auf zwei Inseln treffen sich zwei Kulturen - die europäische und die polynesische - und Landschaften wie sie gegensetzlicher nicht sein können. Schier endlose Küsten, üppige Regenwälder, einsame Weidelandschaften, Vulkane und stolze Alpen machen den Kontrastreichtum Neuseelands aus. Gleich darauf bringen pulsierende Städte willkommende Abwechslung in der oft menschenlehren Natur.
Christchurch, die Stadt mit dem kosmopolitischen Flair präsentiert sich vielleicht als die englischste der Städte Neuseelands. Üppige Gärten und Parkanlagen wirken eher kontemplativ denn hektisch. Leise schlingelt sich die alte Tram durch die Altstadt, vorbei an historischen Gebäuden wie das im auffälligen Backstein gebaute Art & Craft Center. Wer es romantisch mag, sollte im Februar das "Festival of Romance", ein Festival rund um Musik, Kunst und Film, nicht verpassen.
Eisenbahn fahren soll eine lange Tradition haben, tatsächlich ist der Verkehr fast eingestellt. Trotzdem lohnt es sich über die Alpen nach Greymouth mit dem Tranz Alpine Express zu fahren. Die Strecke gilt als einer der sechs schönsten der Welt und wartet tatsächlich mit spektakulären Panoramen auf. Die Westküste, dem rauhem Charme der stetigen Westwinde Australiens ausgesetzt, ist eines der regenreichsten Landschaftsgebiete Neuseelands. Auf dem immerhin 500 km langen und schmalen Saum, welcher nie breiter als 40 km ist, bieten sich Kontraste wie sie nirgendswo auf der Welt zu finden sind. Hochgebirge, Regenwälder, Gletscher und endlose Küstenstriche scheinen hier um die Vorherrschaft zu kämpfen. Nur ein Cocktail von verschiedensten Bedingungen lassen die spektakulären Gletscher, Franz Joseph und Fox fast auf Höhe des Meeresspiegel existieren.
Wer genügend körperliche Fitness besitzt und Schwindelfrei ist, sollte es nicht versäumen die Gletscher mit einem erfahrenen Glacier-Guide zu besteigen.
Hinter dem Haast-Paß bietet sich ein zunehmend von Trockenheit bestimmtes Landschaftsbild. Fast präriehaft winden sich braungebrannte Gräser in den Hängen der Berge. Kaum zu glauben, im Juli und August ist die kahle Gegend um die Seen Wanaka und Hawea ein beliebtes Wintersportgebiet. Wer überlaufende Touristenstädte, ein fast aufdringliches Überangebot an Fun-Sportarten nicht mag, darf Queenstown am Wakatipu See getrost auslassen.
Eine der spektakulärsten Landschaften im Südwesten Neuseelands ist der Fjordland Natianol Park:
Einsamkeit, Schönheit und Unerreichbarkeit pur. Hier erfreuen sich Bergwanderer und Alpinisten an ausgedehnten und unberührten Regenwäldern, Hochgebirge und tief ins Land reichende Fjorde. Der See Te Anau und das am See liegende gleichnamige Städtchen, bietet den bestmöglichen Ausgangspunkt den Nationalpark zu erobern. Bei ungefär 200 Regentagen im Jahr gehört auch eine bißchen Glück dazu, gemütlich durch den Milford Sound zu schippern.
Die pulsierende Hauptstadt Wellington an der Südspitze der Nordinsel beindruckt mit einer fetten Skyline und attraktiven Einkaufsmöglichkeiten. Auf der Nordinsel bietet die neuseeländische Bahn fünf Verbindungen an, wobei Wellington - Auckland (ca. 10 Std.) die wichtigste ist.
Auckland, die kosmopolitische Stadt mit dem auffallenden polynesischen Flair kann richtig faszinieren. In der Stadt, welche sich über mehr als 50 Km ausdehnt, haben auch die meisten Maori, Neuseelands Ureinwohner, eine gutbezahlte Arbeit gefunden. Der Skytower Auckland's, welcher noch das höchste Gebäude der südlichen Hemisphäre ist, bietet eine hervorragende Sicht auf die Stadt und der nahegeliegenden Coromandel Halbinsel.
Die Bay of Plenty macht ihrem Namen alle Ehre. Weite, einsame Buchten laden zum baden oder surfen im tiefblauen Pazifik ein. Über Rotorua, dem geothermisch aktivsten Teil Neuseelands liegt eine unsichtbare, faßt beißende Schwefelwolke.Überall brodelt es, heiße Schlammlöcher und Geysire bestimmen das Stadtbild. Aber Rotorua ist zusätzlich noch das Kunst und Kulturzentrum der Maori, wo im Art and Convention-Center archaische Zeremonien zu bestaunen sind. Deutlich besser als die australische Regierung, hat es die neuseeländische geschafft seine Ureinwanderer zu integrieren, anstatt zu isolieren. Lohnenswert in der Umgebung sind Ausgflüge zum vulkanischen Tal Waimangu, ein entspannendes Bad in den heißen Thermalquellen des Polynesian Spa oder mit dem Jeep in die Krater des 1111 Meter hohen Mount Tarawera.
New Plymouth, im Westen der Nordinsel, steckt nicht zu letz wegen der vorgelagerten Ölbohrinseln in der Tasmanischen See, noch in den touristischen Kinderschuhen. Abends, bei aufklarendem Wetter enthüllt sich jedoch der noch aktive Vulkan Mount Egmont (Taranaki). Die fast symmetrische Form läßt ihn zu den eindeutig schönen Bergen zählen. Wem es reizt den Gipfel zu erklimmen, der sollte ca. 8-10 Stunden für Auf- und Abstieg einplanen. Die beste Jahreszeit dafür ist von Dezember bis März. Auf dem 2518 Meter hohen, meist schneebedeckten Gipfel mit seinem vergletscherten Krater, bietet sich je nach Wetterlage ein spektakuläres Panorama.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dem Text "Neuseeland 1999 - Schriftliche Fassung eines Beitrags für die Volksstimme, Sachsen-Anhalt"?
Der Text ist ein Reisebericht über Neuseeland aus dem Jahr 1999, der für die "Volksstimme" in Sachsen-Anhalt verfasst wurde. Er beschreibt verschiedene Orte und Landschaften Neuseelands, sowohl auf der Nord- als auch auf der Südinsel.
Welche Orte werden in dem Text erwähnt?
Der Text erwähnt Christchurch, Greymouth, die Westküste, Wanaka, Hawea, Queenstown, den Fjordland National Park, Te Anau, Milford Sound, Wellington, Auckland, die Bay of Plenty, Rotorua, Waimangu, Polynesian Spa, Mount Tarawera, New Plymouth und Mount Egmont (Taranaki).
Was wird über Christchurch gesagt?
Christchurch wird als die "englischste" Stadt Neuseelands beschrieben, mit üppigen Gärten und Parkanlagen. Der Text erwähnt das Art & Craft Center und das "Festival of Romance".
Was wird über die Zugfahrt von Christchurch nach Greymouth gesagt?
Die Zugfahrt mit dem Tranz Alpine Express über die Alpen nach Greymouth wird als eine der schönsten Zugstrecken der Welt beschrieben, mit spektakulären Panoramen.
Was wird über die Westküste gesagt?
Die Westküste wird als regenreiches Gebiet mit rauhem Charme und grossen Kontrasten beschrieben. Hochgebirge, Regenwälder, Gletscher und endlose Küstenstriche treffen hier aufeinander.
Was wird über Queenstown gesagt?
Queenstown wird als überlaufende Touristenstadt mit einem aufdringlichen Angebot an Fun-Sportarten beschrieben, die man getrost auslassen kann.
Was wird über den Fjordland National Park gesagt?
Der Fjordland National Park wird als einsam, schön und unerreichbar beschrieben. Er bietet Bergwanderern und Alpinisten ausgedehnte und unberührte Regenwälder, Hochgebirge und tief ins Land reichende Fjorde.
Was wird über Rotorua gesagt?
Rotorua wird als geothermisch aktiver Teil Neuseelands beschrieben, mit brodelnden Schlammlöchern, Geysiren und einer Schwefelwolke. Es ist auch das Kunst- und Kulturzentrum der Maori.
Was wird über Mount Egmont (Taranaki) gesagt?
Mount Egmont (Taranaki) wird als ein fast symmetrischer Vulkan beschrieben, dessen Gipfel man in ca. 8-10 Stunden erklimmen kann. Die beste Jahreszeit dafür ist von Dezember bis März.
Welches Fazit zieht der Autor über Neuseeland?
Der Autor kommt zu dem Schluss, dass Neuseeland sehr gastfreundlich ist und sich gut für individuelle Reisen eignet. Das Land verfügt über ein gut ausgebautes Bus- und Straßennetz und zahlreiche preiswerte Backpacker's Unterkünfte.
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- Andreas Eggert (Author), 1999, Neuseeland 1999, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/98900