Der Begriff des Zigeuners findet sich zu Beginn des 15. Jahrhunderts zum ersten Mal in einigen historischen Schriften wieder. Jedoch ist das Wort des „Zigeuners“, welches eher für Kunstdarstellungen benutzt wurde, sehr umstritten und wurde durch die Umschreibung „Sinti und Roma“, worunter die Menschen selbst zu verstehen sind, ersetzt. Der begriffliche Unterschied liegt hier im deutschsprachigen Raum darin, dass der Zigeunerbegriff die Bedeutung des ziehenden Gauners hatte und unter den Sinti und Roma ein seit dem 15. Jahrhundert existierendes Wandervolk aus dem Balkan stammend zu sehen ist. Die Arbeit setzt sich kritisch mit den Charakteristika und Darstellungen der Gruppe in Erzählungen auseinander. Dazu wird die Erzählung „Isabella von Ägypten“ von Achim von Arnim herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Zigeunerbild im Laufe der Jahrhunderte
- Hauptteil
- Handlung der Erzählung „Isabella von Ägypten“ von Achim von Arnim
- Interpretation der auftauchenden Charakteristika in der Erzählung
- Ausgrenzung des Zigeunervolkes
- Zigeuner als Diebesvolk
- Hinterlistigkeit und Tücke
- Zigeuner und die schwarze Magie
- Sexualität der Zigeuner
- Antisemitische Züge in Achim von Arnims Werk
- Ursprung antiziganischer Bewegungen
- Antiziganische Strömungen in „Isabella von Ägypten, Kaiser Karls des Fünften erste Jugendliebe“
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem traditionellen Zigeunerbild und dessen Wandel im Laufe der Jahrhunderte, insbesondere im Kontext der deutschen Romantik. Anhand von Achim von Arnims Erzählung „Isabella von Ägypten“ wird analysiert, wie die Zigeunerfigur in der Literatur konstruiert wurde und welche stereotypischen Merkmale ihr zugeschrieben wurden. Die Analyse zielt darauf ab, die antiziganischen Diskurse der Romantik aufzudecken und deren nachhaltige Auswirkungen auf das Bild der Sinti und Roma zu untersuchen.
- Das Zigeunerbild in der Romantik
- Stereotypen und Vorurteile gegenüber den Zigeunern
- Antisemitische Züge in Achim von Arnims Werk
- Die Konstruktion von „Anderen“ in der Literatur
- Die Nachwirkungen von antiziganistischen Diskursen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen historischen Überblick über das Zigeunerbild im Laufe der Jahrhunderte. Es wird aufgezeigt, wie die Wahrnehmung der Sinti und Roma sich von anfänglicher Toleranz hin zu Ausgrenzung und Kriminalisierung entwickelte. Der Hauptteil befasst sich mit der Analyse von Achim von Arnims Erzählung „Isabella von Ägypten“. Es werden die stereotypischen Merkmale der Zigeunerfiguren, wie z. B. ihre vermeintliche Diebstahlneigung, Hinterlistigkeit und Verbindung zur schwarzen Magie, untersucht. Des Weiteren wird die Darstellung der weiblichen Zigeunerfiguren im Kontext von Sexualität und Exotismus beleuchtet. Der Abschnitt widmet sich auch der antisemitischen Strömungen in Arnims Werk und ihrer Verwurzelung in der gesellschaftlichen Konstruktion von „Anderen“. Der Schluss zieht eine Bilanz über die nachhaltigen Auswirkungen von antiziganischen Diskursen auf die heutige Wahrnehmung der Sinti und Roma.
Schlüsselwörter
Zigeuner, Romantik, Stereotypen, Antiziganismus, Achim von Arnim, „Isabella von Ägypten“, Sinti, Roma, Ausgrenzung, Fremdheit, Schwarze Magie, Sexualität, Antisemitismus.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Das traditionelle Zigeunerbild und seine Wandlung am Beispiel Achim von Arnims "Isabella von Ägypten, Kaiser Karls des Fünften erste Jugendliebe", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/988759