In dieser Hausarbeit wird anhand des akteurzentrierten Institutionalismus analysiert, inwieweit die verschiedenen Akteure bei der Entstehung Einfluss auf das RVOrgG ausübten.
Am 9. Dezember 2004 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Organisationsreformin der gesetzlichen Rentenversicherung (RVOrgG). Die mit diesem Gesetz einhergehende Reform hatte hauptsächlich zur Folge, dass sich die Zuständigkeit der Rentenversicherungsträger seit dem ersten Januar 2005 nicht mehr nach der Art der Beschäftigung (Arbeiter oder Angestellter) des Versicherten richtet. Die Zuständigkeit der Träger erfolgt nunmehr für alle Neuversicherten nach festen Verteilungsquoten.
Bei der Entstehung des Gesetzes waren zahlreiche Akteure beteiligt. Dies waren neben dem Bundestag als gesetzgebendes Organ die Bundesregierung mit den zuständigen Ministerien, die Länder über den Bundesrat, die Rentenversicherungsträger sowie Interessensverbände. Zu letzterem gehörten unter anderem Gewerkschafts- und Arbeitgebervereinigungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Inhalte des RVOrgG
- Quotenregelung für die Zuteilung der Versicherten
- Verkleinerung der Vertreterversammlungen
- Methodischer Rahmen: Akteurzentrierter Institutionalismus
- Institutioneller Kontext
- Die Akteure
- Bundesministerium für Arbeit und Soziale Sicherung
- Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung
- Bundesländer
- Verband Deutscher Rentenversicherungsträger
- Interessensverbände
- Akteurkonstellation
- Analyse der Interaktion in der Handlungssituation
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Zustandekommen des Gesetzes zur Organisationsreform in der gesetzlichen Rentenversicherung (RVOrgG) aus der Sicht des akteurzentrierten Institutionalismus. Sie analysiert, inwieweit verschiedene Akteure Einfluss auf das RVOrgG ausübten und fokussiert dabei insbesondere auf die Interaktion zwischen den Akteuren in der Handlungssituation. Der akteurzentrierte Institutionalismus liefert den methodischen Rahmen für diese Analyse.
- Die Inhalte des RVOrgG und dessen Auswirkungen auf die Organisation der Rentenversicherung
- Die Rolle der Akteure bei der Entstehung des Gesetzes
- Die Interaktion zwischen den Akteuren in der Handlungssituation
- Der Einfluss von Interessen und Macht auf den Gesetzgebungsprozess
- Die Relevanz des akteurzentrierten Institutionalismus für die Analyse von Reformen in der Sozialpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt einen Überblick über die Entstehung und wichtigsten Inhalte des RVOrgG. Es beschreibt die zentrale Änderung, die durch die Einführung von Quoten für die Zuweisung von Versicherten zu den Rentenversicherungsträgern erfolgte. Darüber hinaus werden die Fusionen der Rentenversicherungsträger und die Verkleinerung der Selbstverwaltungsgremien beleuchtet. Im zweiten Kapitel wird der akteurzentrierte Institutionalismus als analytisches Werkzeug eingeführt. Das dritte Kapitel schildert den institutionellen Kontext, in dem das RVOrgG entstand. Es geht auf die Gesetzgebungsprozesse und die verschiedenen Akteure ein, die am Entstehungsprozess beteiligt waren. Das vierte Kapitel fokussiert auf die Akteure selbst, wobei die Rolle der Bundesregierung, des Bundestages, der Länder, der Rentenversicherungsträger und der Interessensverbände erläutert wird. Im fünften Kapitel werden die Akteurskonstellationen und die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren analysiert. Das sechste Kapitel schließlich befasst sich mit der Interaktion zwischen den Akteuren in der Handlungssituation. Es geht auf die Strategien, Interessen und den Einfluss der einzelnen Akteure im Gesetzgebungsprozess ein.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Begriffe dieser Hausarbeit sind: RVOrgG, akteurzentrierter Institutionalismus, Rentenversicherung, Organisationsreform, Selbstverwaltung, Gesetzgebungsprozess, Akteure, Interessensgruppen, Interaktion, Machtverhältnisse, Handlungssituation, Quotenregelung, Fusion, Verwaltungsreform.
- Arbeit zitieren
- Simon Winzer (Autor:in), 2020, Gesetz zur Organisationsreform in der gesetzlichen Rentenversicherung. Das Zustandekommen aus Sicht des akteurzentrierten Institutionalismus, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/988205